von ih 24.05.2017 15:26 Uhr

„Mögen uns diese Texte eine Mahnung sein“

„Wenn ich wenigstens von euch Abschied nehmen könnte“ – unter diesem Titel nahm sich die renommierte Historikerin und Autorin Gisela Hormayr der letzten Briefe und Aufzeichnungen von Tiroler NS-Opfern aus der Haft an. Am Dienstag wurde das Buch im Parissaal im Innsbrucker Landhaus präsentiert.

Buchpräsentation im Parissaal im Innsbrucker Landeshaus (v.li.): Historiker Horst Schreiber, Autorin Gisela Hormayr, Kulturlandesrätin Beate Palfrader und Günter Lieder, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg. - Foto: Land Tirol/Sax

„Die Briefe und Tagebuchaufzeichnungen sind berührende Zeugnisse des Widerstands gegen den nationalsozialistischen Terror. Gisela Hormayr leistet mit ihrer Publikation einen wertvollen Beitrag zur Erinnerungskultur und beleuchtet das Schicksal jener Tirolerinnen und Tiroler, die Menschlichkeit über Ideologie stellten und für ihre Überzeugungen mit dem Leben bezahlen mussten“, betonte Landesrätin Beate Palfrader.

Geheime Tagebuchnotizen, Gedichte, Abschiedsbriefe, die in Erwartung der Hinrichtung verfasst wurden – all diese Zeugnisse liegen nun erstmals vor und sind mit der Veröffentlichung des Buches auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Sie offenbaren Zweifel und Schuldgefühle gegenüber den Angehörigen, nie aber Hass oder den Wunsch nach Rache.

Höchste Anerkennung für Hormayr

„Es ist ein besonderer Verdienst Gisela Hormayrs, dass sie sich dieser Aufzeichnungen angenommen hat und so die letzten Funken Hoffnung, die in diesen Schreiben noch glühten, aufgenommen und wieder angefacht hat. Mögen uns diese Texte eine Mahnung sein“, sprach Palfrader der Autorin die höchste Anerkennung aus und betonte gleichzeitig, dass die NS-Forschung auch für Tirol noch lange nicht abgeschlossen ist.

Das Buch erschien im Studienverlag mit Unterstützung der Abteilung Kultur des Landes Tirol, des Zukunftsfonds der Republik Österreich sowie der Gemeinden Bad Häring, Kitzbühel, Kufstein und Wörgl.

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