von apa 17.05.2017 09:46 Uhr

Südkoreas Präsident: Kriegsgefahr mit Norden “hoch”

Der neue südkoreanische Staatschef Moon Jae-in hat die Wahrscheinlichkeit militärischer Zusammenstöße entlang der Grenze zu Nordkorea als “hoch” eingestuft. Das gelte sowohl für die umstrittene Seegrenze vor der Küste der koreanischen Halbinsel als auch für die stark gesicherte innerkoreanische Landgrenze, sagte Moon am Mittwoch während eines Besuchs des Verteidigungsministeriums in Seoul.

APA (AFPYonhap)

Die nordkoreanischen “Provokationen und atomaren Drohungen” werde er “niemals dulden”, betonte Moon. Das Präsidialamt zitierte am Mittwoch den neuen Staatschef mit den Worten: “Die Realität sieht so aus, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen militärischen Konflikt … an der Demarkationslinie gibt.”Das Atomwaffen- und Raketenprogramm des nördlichen Nachbarn sei in jüngster Zeit schnell vorangekommen. Südkorea sei aber bereit und in der Lage, bei einem Angriff Nordkoreas zurückzuschlagen.

Kurz zuvor hatte die südkoreanische Regierung erklärt, sie wolle den Dialog mit dem Norden wieder in Gang bringen und entsprechende Kanäle reaktivieren. Offenkundig setzt Moon auf eine Doppelstrategie aus Sanktionen und Dialog.

Der US-Pazifik-Kommandant, Admiral Harry Harris, sagte unterdessen während eines Besuchs in Japan, Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm bedrohe sogar dessen Verbündete China und Russland. Die Staatengemeinschaft rief er auf, die Strafmaßnahmen gegen Nordkorea zu verschärfen. Zugleich bekräftigte er, dass die USA den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un “zur Räson bringen”, aber nicht “in die Knie” zwingen wollten.

Nach Nordkoreas jüngstem Raketentest vom Sonntag trat der UN-Sicherheitsrat am Dienstag hinter verschlossenen Türen zu Beratungen über weitere Sanktionen zusammen. Die USA wollten nach Angaben ihrer UN-Botschafterin Niki Haley mit China eine neue Resolution über Strafmaßnahmen ausarbeiten. Die US-Diplomatin bot der Führung in Pjöngjang Gespräche unter der Bedingung an, dass das Atom- und Raketenprogramm vollständig gestoppt werde.

Am Sonntag hatte die nordkoreanische Armee nach offiziellen Angaben eine neu entwickelte Mittel-/Langstrecken-Rakete vom Typ Hwasong-12 getestet. Die Rakete wurde in eine ungewöhnlich hohe Flugbahn befördert.

Laut der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA landete sie nach 787 Kilometern planmäßig im Meer. Ausländischen Experten zufolge war es die Rakete mit der längsten Reichweite, die das abgeschottete Land jemals getestet hat. Sie vermuten eine technisch mögliche Reichweite von 4.500 Kilometern oder mehr.

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