von ih 15.05.2017 08:32 Uhr

Wasserenergie für das mittlere Zillertal

Derzeit spielt Wärme aus Erde, Grundwasser und Luft in der Energieversorgung Tirols noch eine untergeordnete Rolle. Das soll sich ändern. Um das Heizen und Kühlen mit Grundwasser zu forcieren, erstellt das Land Tirol für das Mittlere Zillertal von Fügen bis Aschau Grundwasserschichtenpläne.

APA (dpa)

Die Grundwasserschichtenpläne geben Auskunft, wie der Grundwasserstrom bei Grundwasserhoch- und Grundwasserniederstand verläuft und wieviel Grundwasser im jahreszeitlichen Verlauf zum Heizen und Kühlen zur Verfügung steht. Bis Ende 2018 sollen die Ergebnisse für das mittlere Zillertal vorliegen.

„Wärmepumpen sind neben Biomasse und Sonnenenergie der maßgebliche Weg, um auch im Gebäudebereich unabhängig von Öl und Gas zu werden“, sieht Energiereferent LHStv Josef Geisler in der Umweltwärme großes Potenzial für die Energieautonomie Tirols.

Wärmepumpentechnologie noch attraktiver machen

Im Betrieb sind Wärmepumpen äußerst günstig, doch die Errichtung von Grundwasser-, oder Erdwärmepumpen ist vielfach mit hohem Aufwand verbunden. „Grundwasserschichtenpläne sind eine wichtige wasser- und energiewirtschaftliche Planungsgrundlage und machen die Nutzung der heimischen Ressource mittels Wärmepumpentechnologie noch attraktiver“, ist Geisler überzeugt.

Mit der Erstellung der Grundwasserschichtenpläne für das Gebiet zwischen Fügen und Aschau ist die Wasser Tirol beauftragt. „In einem ersten Schritt erkunden wir, welche Grundwassersonden im Projektgebiet bereits vorhanden sind. Im Anschluss daran werden bei Bedarf zusätzlichen Grundwassersonden errichtet und Messungen des Grundwasserspiegels bei Grundwasserhoch- und Grundwasserniederstand durchgeführt. Diese Daten werden dann in zwei Grundwasserschichtenplänen zusammengeführt und dargestellt“, erklärt Geschäftsführer Rupert Ebenbichler.

Heuer werden die Vorarbeiten durchgeführt, 2018 wird dann gemessen und ausgewertet. Die Ergebnisse werden in rund eineinhalb Jahren vorliegen.

Projekt im vorderen Zillertal vor Abschluss

Das mittlere Zillertal von Fügen bis Aschau ist die zweite Region, für die das Land Tirol Grundwasserschichtenpläne erstellt. Pilotgebiet war das vordere Zillertal mit den Gemeinden Strass, Bruck, Schlitters, Hart und Fügen.

Mit Hilfe von insgesamt 45 Messstellen wurden dort das Volumen des Grundwasserkörpers sowie dessen Fließgeschwindigkeit, Fließrichtung und Temperatur ermittelt. Die Grundwasserschichtenpläne für das vordere Zillertal sind gerade in Ausarbeitung. Sie werden Ende Juni den Gemeinden und der interessierten Bevölkerung vorgestellt.

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