Marine Le Pen wieder an Parteispitze des Front National
Die Rechtspopulistin hatte den Front-National-Vorsitz nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am 23. April vorübergehend niedergelegt. Sie wollte nach eigenen Angaben “über den Parteiinteressen” stehen und in der Stichwahl vom 7. Mai möglichst viele Franzosen hinter sich vereinen.
In der Stichwahl unterlag sie schließlich mit knapp 34 Prozent dem unabhängigen Pro-Europäer Emmanuel Macron. Sie erzielte zwar ein Rekordergebnis für den Front National, zugleich war der Ausgang der Wahl aber eine Enttäuschung für die Rechtspopulisten: Le Pen hatte 40 Prozent oder mehr anvisiert.
Beim Front National führte das zu teils heftigen Auseinandersetzungen über den Kurs der Partei. Kritik wurde insbesondere an Le Pens EU-kritischem Wahlkampf laut. Die Rechtspopulistin hatte mit ihrer Forderung nach einem Austritt aus der Eurozone viele Wähler abgeschreckt.
Le Pens Nichte Marion Marechal-Le Pen erklärte nach der Präsidentschaftswahl ihren vorübergehenden Rückzug aus der Politik. Die 27-Jährige erklärte dies mit privaten und beruflichen, nicht politischen Gründen. Beobachter werteten den Schritt aber als Zeichen der Spannungen innerhalb des FN.