von red 12.05.2017 13:44 Uhr

Frei.Wild verliert Prozess

Ein Ressortleiter der Schweizer Nachrichtenplattform „20 Minuten“ ist am Freitag vom Vorwurf der üblen Nachrede freigesprochen worden. Wie die Limmattaler Zeitung berichtet, fühlte sich die Südtiroler Deutschrock-Band Frei.Wild von ihm in die rechtsextreme Ecke gedrängt.

Frei.Wild Konzert in Bozen - Foto: unsertirol24.com / MB

Das Obergericht in Zürich hat ein Urteil des Bezirksgerichts vom Oktober 2016 aufgehoben. Dieses hatte den 44-jährigen Journalisten zu einer Geldstrafe von 180 Franken à 30 Tagessätze verurteilt (UT24 berichtete). Frei.Wild-Sänger Philipp Burger hatte damals in einem Facebook-Posting den gewonnenen Prozess bejubelt.

Auslöser für den Streit, der nun ein weiteres Mal vor Gericht ausgetragen wurde, war eine Bildstrecke über rechtsextreme Kleidung. Sie zeigte mehrere Beispiele von Kleidungsstücken, die angeblich gerne von Rechtsextremen getragen werden – dabei wurde auch ein T-Shirt der Südtiroler Rockband präsentiert.

„Habe Frei.Wild nicht als rechtsextrem bezeichnet“

Dazu soll der Schweizer Journalist laut Informationen der Limmattaler Zeitung geschrieben haben: „Eine rechtsextreme Überzeugung lässt sich auch versteckter transportieren, zum Beispiel durch T-Shirts von Bands wie Frei.Wild, Landser oder Skrewdriver“.

Beim Prozess am Freitag habe der Beschuldigte damit argumentiert, dass er mit seiner Bildergalerie Frei.Wild keinesfalls als rechtsextrem bezeichnet habe. Er habe lediglich behauptet, dass es rechtsextreme Menschen gebe, die gerne deren Shirts tragen. Das sei nicht das selbe, so der 44-Jährige.

Das Gericht gab dem Beschuldigten am Freitag schließlich Recht. Das Shirt der Südtiroler habe angeblich nur als Beispiel dafür gedient, wie „unpolitische Gegenstände von gewissen Leuten benutzt würden, um etwas auszusagen“.

Band im Gerichtssaal

Im Gerichtssaal in Zürich anwesend waren auch alle vier Bandmitglieder von Frei.Wild. Die Band habe den Prozess mitverfolgen wollen, weil sie es satt sei, „immer wieder den rechtsextremen Stempel aufgedrückt zu kriegen“. Dies sei für die Südtiroler sehr verletzend.

Ob die Band das neuerliche Urteil nun akzeptieren wird, bleibt noch offen. Der Fall könnte noch an das Schweizer Bundesgericht weitergezogen werden.

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