von ih 09.05.2017 17:01 Uhr

Maßnahmenpaket zur Pflege in Tirol

Für den zuständigen Landesrat Bernhard Tilg funktioniert die Pflege in den Tiroler Heimen grundsätzlich sehr gut.

APA (Symbolbild/dpa)

„Die Betreuungs- und Pflegequalität stößt auf eine überwiegend sehr hohe Zufriedenheit der Heimbewohner. Das engagierte Personal und die überdurchschnittliche räumliche Ausstattung machen das möglich. Die zuletzt veröffentlichen Verbesserungsvorschläge der Bundesvolksanwaltschaft nehmen wir sehr ernst. Diese Anregungen werden von uns aufgegriffen. Die Landesregierung hat heute ein Maßnahmenpaket zur Weiterentwicklung der Pflege in Tirol beschlossen“, so Tilg.

Robert Kaufmann, Obmann der ARGE Tiroler Altenheime, ergänzt: „Die herrschenden Rahmenbedingungen für die Pflege in Tirol sind im Österreichvergleich sehr gut. Dennoch ist die Weiterentwicklung sehr wichtig, um die Pflegequalität stetig zu optimieren. Hierfür wird mit der Umsetzung des neuen Tarifmodels und dem damit verbundenen Leistungskatalog ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung getan.“

Expertenkommission

Zur Untersuchung der von der Bundesvolksanwaltschaft in verschiedenen Tiroler Heimen dargestellten Mängel wird eine Expertenkommission eingesetzt. Unter Vorsitz von Margit Führer, Pflegeexpertin der Landessanitätsdirektion für Tirol, erarbeitet ein fünfköpfiges Gremium bis 31. Mai 2017 einen Bericht für die Landesregierung und den von Land, Gemeindeverband und Stadt Innsbruck besetzten „Geschäftsführenden Ausschuss Pflege“.

Dieser Ausschuss begleitet die Umsetzung des seit 2012 und bis 2022 laufenden Tiroler Pflegeplanes. Weitere Mitglieder sind Vertreter der Landesabteilung Soziales sowie Vertreter von Tiroler Gemeindeverband, Stadt Innsbruck, Tiroler Heimanwaltschaft und ARGE Tiroler Altenheime.

Heimprüfung alle drei Jahre

„Um in Zukunft ein engmaschigeres Netz an regelmäßigen Kontrollen mit einer Prüffrequenz von drei Jahren für jedes Tiroler Wohn- und Pflegeheim zu gewährleisten, wird die Heimaufsicht in Tirol neu organisiert. Diese Kontrollen aus pflegerisch-fachlicher und betriebswirtschaftlicher Sicht werden durch eine Personalaufstockung mit entsprechenden Fachleuten möglich gemacht“, informiert LR Tilg über eine weitere Maßnahme.

Die Prüfungsorgane werden den Prüfplan so abarbeiten, dass jedes Heim in Tirol innerhalb von drei Jahren einer entsprechenden Prüfung unterzogen wird.

Vereinheitlichung der Pflegegehälter

Für das Pflegepersonal im Heim stünden außerdem Verbesserungen an. „Wir arbeiten bereits an der Vereinheitlichung der Pflegegehälter für Heim, Krankenhaus und Sprengel. Damit wird dem Grundsatz des gleichen Gelds für gleiche Leistung entsprochen. Die neue Pflegeausbildung haben wir für Tirol bereits in die Wege geleitet. Außerdem steht eine Tarifreform für die Heime in Tirol bevor, die einheitliche Standards für Personalschlüssel, Nachtdienste, Pflegedokumentation und soziale Betreuung vorsieht“, berichtet LR Tilg.

Nicht zuletzt werde der Pflegeplan 2012-2022 des Landes – wie vorgesehen – einer Evaluierung unterzogen. Der Pflegeplan sieht zudem vor, dass insgesamt 2.000 zusätzliche Pflegefachkräfte für die Versorgung der Pflegebedürftigen bis 2022 zur Verfügung stehen.

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