von red 28.04.2017 13:52 Uhr

Pusterer Gemeinde für Unterbringung junger Afrikaner

Der Gemeinderat von Percha hat am Mittwoch mehrheitlich das umstrittene Flüchtlingsprogramm „SPRAR“ angenommen. Die Gemeinde muss nun eine geeignete Unterkunft für junge Afrikaner ausfindig machen.

Fotomontage: UT24

Mit dem umstrittenen SPRAR-Programm plant der italienische Staat, möglichst viele Asylwerber auf die Südtiroler Gemeinden zu verteilen (UT24 berichtete). Mit Percha hat nun bereits die nächste Gemeinde im Pustertal das umstrittene Flüchtlingsprogramm angenommen.

Der Abstimmung ist eine lange Diskussion mit mehreren Stellungnahmen im Gemeinderat vorausgegangen. Dabei waren es vor allem die Freiheitlichen, die sich konsequent gegen die Unterbringung von jungen Afrikanern in ihrer Gemeinde zur Wehr setzten.

Perchas Bürgermeister Joachim Reinalter erklärte die Zustimmung der SVP-Fraktion damit, dass das SPRAR-Programm eine Garantie für die nächsten Jahre darstelle, keine weiteren Menschen aufnehmen zu müssen. „Das ist jedoch nicht korrekt. Dies hat sogar Herr Mair von der Bezirkgsgemeinschaft in der vorigen Gemeinderatssitzung bestätigt“, kritisieren die Freiheitlichen in Percha.

So hat der Gemeinderat abgestimmt!

Doch der Widerstand der Freiheitlichen konnte die SVP-Räte nicht davon abhalten, der Unterbringung von Asylwerbern in Percha mehrheitlich zuzustimmen.

So wurde der Punkt zur Genehmigung des SPRAR-Programms mit 7 Ja zu 4 Nein-Stimmen beschlossen. Die Freiheitlichen haben „aufgrund der Tragweite der Entscheidung“ nun auch das namentliche Abstimmungsverhalten der Gemeinderäte in Percha veröffentlicht:

JA (7)
Reinalter Joachim
Steiner Paul
Haller Monika
Guggenberger Theodor
Schneider Martin
Niederbacher Florian
Taschler Martin

NEIN (4)
Elzenbaumer Lukas
Wolfsgruber Alexander
Volgger Helena
Gräber Alexander

Wie es in Percha weitergeht

Der Beschluss hat vorerst keine Konsequenzen, da zunächst lediglich die Teilnahme am Programm signalisiert wurde. Percha muss nun allerdings bis September  eine geeignete Unterkunft für die Unterbringung der Asylwerber ausfindig machen.

„Da eigentlich so gut wie klar ist, dass die Gemeinde bis dahin nichts findet ist man auf Private angewiesen, die ihre Wohnungen zur Verfügung stellen“, geben die Freiheitlichen zu bedenken, die offen in Frage stellen, ob sich dazu tatsächlich jemand bereit erklären wird.


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