von fe 16.04.2017 07:42 Uhr

„Leiter-Reber und Mall kandidieren für sich persönlich“ – Interview

Eines ist schon sicher: Der nächste Obmann der Freiheitlichen wird ein Schütze. Der Salurner Arno Mall und der Marlinger Andreas Leiter-Reber buhlen um das Amt. UT24 hat Landeskommandant Elmar Thaler interviewt.

Herr Thaler, gleich zwei aus Ihren Reihen wollen Obmann der Freiheitlichen Partei werden. Warum ringen gerade zwei Schützen um den Posten?

Thaler: Ich drehe die Frage um. Warum kandidiert ein Landwirt gegen einen Lehrer? Warum die Beamtenschaft gegen die Landwirtschaft? – Unterland gegen Burggrafenamt? Spaß beiseite: In den letzten Tagen wurde viel darüber diskutiert, dass DIE Schützen sich nun in die Parteipolitik einmischen. In Wirklichkeit sind es es zwei Personen, die neben Ihrem Beruf auch bei den Schützen sind. Die für ihren ideellen Einsatz bekannt sind und die nun für ein parteipolitisches Amt kandidieren. Konsequenterweise hat jener der beiden Kandidaten, der bisher in der Bundesleitung des Schützenbundes war, sein Amt sogar schon vor Bekanntwerden seiner Kandidatur zurückgelegt und ist folglich auch nicht mehr Mitglied der Bundesleitung. Jetzt haben die Freiheitlichen zwei Kandidaten und wir einen ehrenamtlichen Funktionär weniger. Nicht mehr und nicht weniger.

Finden Sie das gut?

Jeder kann grundsätzlich kandidieren wo und für welches Amt er möchte. Es kann doch nicht sein, dass jemand, der sich wie die beiden Kandidaten ehrenamtlich engagiert, sein Leben lang parteipolitisch enthalten muss. Was aber wichtig ist – und in diesem Fall auch geschehen ist, ist eine absolute klare Trennung. Deshalb erwarte ich mir auch, dass die Kandidaten dieser Partei alles unternehmen, den Schützenbund auch nicht in die Nähe von parteiinternen Strategien oder gar Querelen zu bringen. Ich habe aber keinen Zweifel, dass sie dies peinlichst genau beachten werden.

Wie steht es da aber um die Überparteilichkeit des Schützenbundes?

Der Schützenbund ist schon allein vom Statut her überparteilich. Und wir achten – vermutlich viel mehr als andere Verbände – dass diese Überparteilichkeit auch wirklich umgesetzt wird. Jede Partei wird bei uns gleich behandelt. Überparteilichkeit heißt aber gleichzeitig nicht, dass wir uns nicht zu politischen Themen äußern. Im Gegenteil – wir können uns viel freier zu volkstums- und gesellschaftspolitischen Themen äußern, weil wir eben keiner Partei verpflichtet sind. Und so soll es auch bleiben.

Gibt es diesbezüglich Regeln im Schützenbund?

Es gilt das ungeschriebene Gesetz, dass niemand, der für ein höheres politisches Amt kandidiert, eine höhere Funktion im Schützenbund ausübt. Diese Regelung haben wir uns im Laufe der Zeit selbst auferlegt und alle halten sich daran. Und sie funktioniert auch recht gut. Eigentlich ist das auch leicht nachvollziehbar. Vom einfachen Schützen bis in die Bundesleitung hinauf wird niemand nach seiner Parteizugehörigkeit gefragt – es sind aber sicher Vertreter aller deutschen Parteien vertreten. Und deshalb wäre es grundsätzlich falsch, sich vor einen Karren spannen zu lassen.

Viele sagen auch, der Schützenbund würde sich einen neuen politischen Arm zulegen…

Um es nochmals ganz klar zu sagen: Leiter-Reber und Mall kandidieren für sich persönlich. Nicht für oder im Auftrag des Schützenbundes. Wenn – und ich nehme das für beide Kandidaten an – der neue Freiheitliche Parteiobmann unsere Anliegen auch teilt, dann ist das gut – aber Einfluss werden wir als Schützenbund darauf keinen nehmen bzw. gar keinen nehmen können.

Wie steht es um Ihre politische Zukunft?

Ich hatte es schon mehrmals gesagt und es bleibt dabei. Der Schützenbund ist mir zu wichtig als dass ich auch nur daran denken würde, irgendwo zu kandidieren. Ich werde meine Amtszeit wie versprochen bis zum Jahr 2019 weiterführen. Außerdem liegt mir Parteipolitik nicht. Wir können als Schützenbund auch so viel für die Heimat tun.

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