von red 06.04.2017 13:07 Uhr

„Wir sind zum Tod bereit“: Landtag versenkt Beschlussantrag

Gemeinsam mit Alpini-Soldaten, Carabinieri und weiteren institutionellen Vertretern, haben im März rund 200 Schulkinder in Leifers die Einigung Italiens gefeiert. Gesungen wurde auch ein kriegstreiberischer Teil der Mameli-Hymne. Während sich die SVP-Ortsgruppe von Leifers von der Veranstaltung distanzierte, hält es die Partei im Landtag anders.

Bild: UT24

Drei Klassen der deutschen Mittelschule waren anwesend, während die Leiferer Ortsgruppe der Südtiroler Volkspartei der Veranstaltung geschlossen fernblieb (UT24 berichtete). „Die Einheit Italiens ist für uns Südtiroler nicht gerade eine große Feier, mit der wir uns identifizieren können“, sagte SVP-Vizebürgermeister Giovanni Seppi zu UT24.

Anders die SVP im Landtag: Die Partei stimmte dort am Mittwoch gegen einen Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit. Der Antrag hätte Schüler zukünftig vor derartigen politischen Instrumentalisierungen schützen sollen.

„Es ist inakzeptabel, dass Südtiroler Schüler dazu genötigt werden, ein Bekenntnis zur Einheit Italiens abzulegen und die gewaltverherrlichende Mameli-Hymne zu singen“, sagt Sven Knoll von der Süd-Tiroler Freiheit. In der Hymne heißt es unter anderem: „Die Kinder Italiens heißen Balilla; Der österreichische Adler hat schon die Federn verloren; Lasst uns die Reihen schließen. Italien hat gerufen. Wir sind zum Tod bereit.“

Knoll fragte die Landesregierung während der Debatte im Landtag, welchen pädagogischen Mehrwert es haben soll, Südtiroler Kinder eine Hymne singen zu lassen, in welcher sie beschwören müssen für Italien zu sterben.

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