von apa 28.03.2017 20:38 Uhr

Mäßige Leistung gegen Finnland – ÖFB-Team in Innsbruck 1:1

Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft hat am Dienstag im Testspiel gegen Finnland nicht überzeugt. Das ÖFB-Team kam in Innsbruck nach einer über weite Strecken durchwachsenen Leistung nicht über ein 1:1 hinaus. Die Tore vor 13.700 Zuschauern im Tivoli Stadion Tirol erzielten die jeweils eingewechselten Marko Arnautovic (62.) bzw. Fredrik Jensen (75.).

APA

Arnautovic traf nach einem Corner von Zlatko Junuzovic und Kopfball-Vorarbeit von Sebastian Prödl aus kurzer Distanz. Der Stoke-Legionär fehlt im nächsten, so wichtigen WM-Qualifikationsspiel am 11. Juni in Dublin gegen Irland allerdings gesperrt. Die Finnen schlugen durch einen Weitschuss von Jensen, der perfekt ins linke Eck passte, zurück.

ÖFB-Teamchef Marcel Koller begann wie zuletzt beim 2:0-Sieg in der WM-Quali gegen die Republik Moldau in der Defensive mit einer Dreierkette. Davor bildeten Junuzovic und David Alaba, erneut Kapitän, das zentrale Mittelfeld.

Im Sturmzentrum erhielt Martin Harnik den Vorzug gegenüber Guido Burgstaller und Marc Janko. Unterstützt wurde er in der Offensive von Marcel Sabitzer und Alessandro Schöpf. Dazu rückte links im Mittelfeld auch Markus Suttner ins Team.

Die Österreicher hatten in der Anfangsphase offensichtlich mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen. Mehrere Spieler befanden sich zu Besprechungen bei Koller an der Outlinie. In Pressingsituationen kam das ÖFB-Team kaum. Auch der Spielaufbau über die drei Innenverteidiger Aleksandar Dragovic, Prödl und Martin Hinteregger funktionierte nicht wie gewünscht.

Den ersten Warnschuss gaben die Finnen ab. Ein Lochpass von Yabhoubi hebelte die ÖFB-Defensive aus, Teemu Pukki tauchte alleine vor Torhüter Heinz Lindner auf, schoss aber drüber (4.). Die Finnen, Nummer 99 der FIFA-Weltrangliste, waren anfangs gar die gefährlichere Mannschaft. Thomas Lam verfehlte das kurze Eck (29.), Perparim Hetemaj köpfelte drüber (30.).

Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte kamen die Österreicher besser ins Spiel. Bei einem Alaba-Freistoß musste Finnland-Keeper Lukas Hradecky erstmals eingreifen (34.). Auch bei der ersten wirklich guten Aktion der Österreicher war Lindners Clubkollege bei Eintracht Frankfurt auf dem Posten. Sabitzer hatte Alaba gefunden, dessen Querpass verwertete der Tiroler Schöpf bei seinem ersten Auftritt auf dem Tivoli nicht (41.).

Nach Seitenwechsel kehrte Koller zum 4-2-3-1 zurück. Hinteregger rückte nach links, Stefan Lainer kam als Rechtsverteidiger zu seiner Länderspiel-Premiere. Dazu kam mit Bremen-Legionär Florian Grillitsch statt Alaba, dem der Teamchef ob der vielen Spiele mit Bayern München 90 Minuten ersparen wollte, ein zweiter Debütant. Janko trug als neue Solospitze die Kapitänsschleife, auf dem linken Flügel kam Arnautovic.

Den Rhythmus fanden die Österreich auch mit ihrem “alten” System nicht vollends, auch wenn mehr Schwung im Spiel war. Arnautovic gelang nach einer Standardsituation das 1:0 – sein 14. Tor im 62. Länderspiel. Mit seinem ersten Treffer im ersten Länderspiel besorgte der 19-jährige Jensen 13 Minuten später den Ausgleich – das erste ÖFB-Gegentor nach davor zwei Zu-Null-Spielen.

Die Österreicher kamen vorerst nicht über harmlose Schüsse von Janko (48., 69.) und Hinteregger (73., 79.) hinaus. In Minute 80 wurde es aber noch einmal richtig gefährlich: Janko scheiterte zuerst an Hradecky, Sekunden später köpfelte der Basel-Stürmer aus ausgezeichneter Position drüber.

“Die Finnen haben das sehr gut gespielt, wir sind in der ersten Hälfte auf einer Seite zu wenig gelaufen. Wenn man ein neues System spielt, sind da Dinge, die noch nicht so in Fleisch und Blut übergehen. Es hat gar nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir sind grundsätzlich nicht gut gestanden und haben eine gewisse Zeit gebraucht, bis wir das verstanden haben”, erklärte ÖFB-Teamchef Marcel Koller.

“In der zweiten Hälfte haben wir versucht, Pressing zu spielen. Die Finnen hatten aber auch Chancen. Dann dieser eine Schuss, da ist der Ball richtig aufgesprungen”, meinte Koller weiter. Sonderlob gab es für Torschützen Arnautovic, der im Quali-Match gegen Irland fehlen wird: “Es gibt nur einen Marko Arnautovic, der hat natürlich Power und ist wichtig für uns. Natürlich ist es schwierig, so einen Spieler zu ersetzen. Wir werden dennoch versuchen, in Irland zu punkten.”

Mittelfeldakteur Alessandro Schöpf sprach von einem guten Test. “In der ersten Hälfte haben wir ein, zwei Chancen zugelassen, aber auch selbst in Führung gehen können, vielleicht müssen. Im Großen und Ganzen geht das Unentschieden in Ordnung”, befand der Schalke-Legionär.

Das ÖFB-Team ist zwar auch nach elf Länderspiel-Auftritten in Innsbruck weiter ungeschlagen. Gegen die Finnen reichte es im elften Duell aber zum dritten Mal nicht für einen Sieg. Ernst wird es erst in zweieinhalb Monaten wieder. Dann gilt es für die Österreicher in Irland zu punkten, wollen sie ihre Chancen auf die WM-Teilnahme 2018 in Russland wahren.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite