von apa 21.03.2017 12:46 Uhr

Koller versucht trotz kurzer Vorbereitungszeit Systemwechsel

Die Zeit drängt. Österreichs Fußball-Teamchef Marcel Koller hat nur wenige Tage, um seiner Mannschaft ein neues Spielsystem näherzubringen. Eine Dreierabwehrkette und eine Umstellung auf zwei Stürmer sind für das so wichtige WM-Qualifikationsspiel am Freitag (20.45 Uhr/live ORF eins) in Wien gegen die Republik Moldau ein Thema.

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“Wir müssen auf uns schauen, was wir umsetzen können. Wir wollen es im Training einüben”, sagte Koller am Dienstag auf das neue System angesprochen. Man habe aber nicht viele Trainingseinheiten zur Verfügung. “Nur zwei, in denen wir im taktischen Bereich arbeiten werden”, konkretisierte der Schweizer. Am Montag und Dienstag lag der Hauptfokus noch auf der Regeneration.

Offen ist, ob und wer neben Marc Janko, bisher als ÖFB-Solospitze gesetzt, stürmen könnte. Eine Option ist Guido Burgstaller, der seit seinem Wintertransfer bei Schalke 04 überzeugt hat. Koller sieht den 27-Jährigen ob seiner Laufstärke besser in der Mitte aufgehoben als auf dem Flügel. “Das Zentrum ist für seine kämpferischen Qualitäten noch optimaler”, meinte Koller. “Da kann er sich am besten bewegen überall auf dem Platz.”

Auf einen Torhüter hat sich Koller noch nicht festgelegt. Stammkeeper Robert Almer fehlt nach seinem Kreuzbandriss noch mehrere Monate, Ersatzmann Ramazan Özcan hat seine Karriere im Nationalteam beendet. Für das Moldau-Spiel stehen Heinz Lindner, Andreas Lukse und Daniel Bachmann zur Verfügung. Frankfurt-Reservist Lindner scheint die besten Karten zu haben.

“Es ist noch viel zu früh, das zu sagen”, meinte Koller. Lukse, der im November im Test gegen die Slowakei (0:0) debütiert hatte, verpasste bei Altach zuletzt vier Spiele wegen Problemen mit dem Hüftbeuger. “Wir müssen schauen, wie seine aktuelle Verfassung ist.” Eine Entscheidung falle in Absprache mit Tormanntrainer Klaus Lindenberger. Auch Debütant Bachmann habe im Teamcamp “einen guten, aufgeweckten Eindruck” gemacht.

Noch nicht festgelegt hat sich Koller auch auf einen Ersatzkapitän für Julian Baumgartlinger. “Wir haben noch Zeit, das müssen wir jetzt noch nicht bekanntgeben.” Baumgartlinger fehlt gegen die Moldauer ebenso gesperrt wie Alessandro Schöpf (wegen einer Gelb-Roten Karte im Herbst in der U21-EM-Qualifikation). Dazu ist der Kapitän leicht angeschlagen, ließ wie Zlatko Junuzovic das erste ÖFB-Training am Montag aus.

Koller sprach von “leichten Problemen”. Vielmehr freute er sich aber, seine Mannschaft erstmals nach 125 Tagen wieder versammelt zu wissen. “Ich freue mich jedes Mal, wenn wir am Fleisch arbeiten können, nicht nur an der Theorie und der Vorbereitung.” Zu tun gibt es in den kommenden Tagen genug. Am Mittwoch stehen zwei Trainings auf dem Programm, am Donnerstagabend noch die Abschlusseinheit im Ernst-Happel-Stadion.

Schon im September 2015 hatten sich die Österreicher dort gegen Moldau schwergetan, siegten auf dem Weg zur EM nach Frankreich dank eines Abstaubertores von Zlatko Junuzovic 1:0. “Es wird natürlich schwierig werden”, sagte Koller. Die Moldauer würden unter ihrem neuen Trainer Igor Dobrowolskij “offensiver und frecher spielen” als noch vor eineinhalb Jahren.

“Sie suchen mehr fußballerische Lösungen und sind bei Standards gut. Da müssen wir mit unserer Qualität dagegenhalten”, meinte Koller. “Und auch mit Geduld. Man braucht die Ruhe, aber man braucht auch die Provokation. Man muss etwas tun nach vorne.” Entscheidend sei die Bereitschaft. Koller: “Wichtig wird sein, dass wir die Leistung abrufen und alle 100 Prozent geben.”

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