von lf 14.03.2017 11:54 Uhr

Der schottische Weg für Südtirol? „Bevölkerung selbst gefragt“

Die schottische Regierung plant, bevor ein möglicher Brexit durch Großbritannien eintritt, ein neues Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands durchzuführen. Die Freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair fordert im Zuge dessen die SVP dazu auf, in Rom Druck auszuüben, um den Weg für einen Freistaat Südtirol zu ebnen.

Schotten fordern Unabhängigkeit von Großbritannien - Foto: FB

Etwa zweieinhalb Jahren nach dem gescheiterten Unabhängigkeitsreferendum wollen die Schotten einen neuen Anlauf in die Wege leiten. Die Freiheitliche Ulli Mair zieht einen Vergleich zur politische Lage in Südtirol, findet jedoch nur wenige Parallelen.

„Südtirol wird weiterhin an der kurzen Leine des römischen Zentralismus gehalten. Lippenbekenntnisse und parteipolitische Packeleien in Rom bringen keinen Nutzen für Südtirol, sondern nur ein entschlossener Einsatz für die Zukunft unseres Landes. Wir fordern die SVP auf, aus ihren Worten Ernst zu machen und den schottischen Weg einzuschlagen“, so Mair.

„Die Schotten wollen das Schicksal ihres Landes in die eigene Hand nehmen und nicht bedingungslos fremden Mächten überlassen. Auch die Südtiroler-Autonomie – der erste Schritt in Richtung Unabhängigkeit – war keine selbstverständliche Entwicklung, sondern das Ergebnis harter Auseinandersetzungen. Die Autonomie ist kein abgeschlossener Prozess, sondern soll nur die Übergangsphase in die Selbstständigkeit unseres Landes bilden“, so die Freiheitliche.

Der Ball liegt bei Bevölkerung

Die SVP habe die Pflicht, gegenüber Rom die Weichen für eine eigenständige Zukunft Südtirols zu stellen. Den Impuls dafür müsse laut Mair aber das Volk geben. „In erster Linie ist natürlich die Südtiroler Bevölkerung selbst gefragt. Diese SVP ist heute träge, lustlos und orientierungslos. Es liegt an der Bevölkerung, sich klar und deutlich für eine sichere Zukunft ohne Italien auszusprechen und die SVP zu einer echten Südtirol-Politik zu drängen. Italien wird Südtirol das Selbstbestimmungsrecht aus eigener Initiative erst dann zugestehen, wenn der nötige Druck aus der Bevölkerung und der Politik vorhanden ist.“

Angst vor Unabhängigkeit?

Die SVP kam in ihrer Parteizeitung „Zukunft in Südtirol“ im Jahr 2012 nach einem Treffen mit der Scottish National Party zu folgendem Resümee: „Die Schotten wollen zwar weg von London, möchten aber die Königin, das britische Pfund und sogar die gemeinsame Armee behalten. Dieses Modell entspricht in den Grundzügen der von der SVP gewollten Vollautonomie.“

Nun müssen diesen Worten laut Mair im Sinne unseres Landes Taten folgen. „Hat die SVP etwa Angst vor einem schottischen Weg, weil man sich längerfristig Italien und italienischen Parteien verpflichtet hat?.“

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