von red 01.03.2017 08:50 Uhr

Gemischtsprachige Schule: Das Aostatal als Negativbeispiel

Die Diskussion über die gemischtsprachige Schule schlägt, spätestens seit der Einbringung eines Gesetzesentwurf durch Francesco Palermo im römischen Senat zu ebendiesem Thema, erneut hohe Wellen. Das Aostatal gilt dabei vielen Gegnern als Negativbeispiel.

Bild: Youtube/STF

Im Aostatal gibt es gemischtsprachige Schulen bereits seit Jahren. Die Süd-Tiroler Freiheit hat sich im Aostatal umgesehen und sich ein Bild über die dort herrschende Situation gemacht und mit Lehrern, Politikern und Bürgern gesprochen. Die Eindrücke sollten für Südtirol ein warnendes Beispiel sein, heißt es von der Bewegung.

Identitätsverlust durch Mehrsprachigkeit

Nach dem 2. Weltkrieg hatten im Aostatal noch an die 90 % der Bevölkerung Französisch bzw. Frankoprovenzalisch als Muttersprache. Nach der Einführung gemischtsprachiger Schulen geben heute nur noch 27 % der Aostaner Frankoprovenzalisch und 2 % Französisch als Muttersprache an.

Die Folgen dieser „fehlgeleiteten Schulpolitik“ seien verheerend und hätten zu einem erheblichen Identitätsverlust geführt.

„Ein großer Teil der Bevölkerung weiß heute nicht einmal mehr, warum das Aostatal überhaupt eine Autonomie hat. Viele Menschen fühlen sich nicht mehr als Aostaner, sondern als Italiener. Das Erlernen der französischen Sprache und deren Gebrauch in der öffentlichen Verwaltung wird inzwischen von vielen Bürgern als unnötiger Kostenfaktor und als völlig überflüssig empfunden, da ohnehin alle Italienisch sprechen würden.“

Die Einführung gemischtsprachiger Schulen habe im Aostatal nicht zu einer vermeintlichen Mehrsprachigkeit geführt, sondern die französische Schriftsprache zur Fremdsprache gemacht. Gleichzeitig sei der autochthonen Dialekt, das Frankoprovenzalische, weitgehend zurückgedrängt worden, so die Süd-Tiroler Freiheit.

Aus Fehlern lernen

Der selbe Fehler dürfe von Südtirol nicht gemacht werden. „Den Schreiern nach gemischtsprachigen Schulen geht es nicht um die bestmögliche Vermittlung von Sprachkenntnissen, sondern um die Zerstörung der deutschen Schule, da diese der Garant dafür ist, dass aus den Süd-Tirolern auch zukünftig keine Italiener werden.“

Sehen Sie hier den Filmbericht zu dem Besuch der STF im Aostatal:

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