von apa 22.02.2017 08:44 Uhr

Jänner-Inflation stieg deutlich auf 2,0 Prozent

Das Leben ist zu Jahresbeginn deutlich teurer geworden. Die Inflationsrate erhöhte sich im Jänner auf 2 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert seit Juli 2013. Der tägliche Einkauf wurde gar um 2,3 Prozent teurer. Preistreiber waren der Verkehr, Restaurants und Hotels sowie Mieten. Ohne teurere Treibstoffe hätte die Inflation 1,5 Prozent betragen.

APA (dpa)

Billiger geworden sind im Vergleich zum Jänner 2016 Handy und Internet. Ebenfalls dämpfend haben sich die Strom- und Gaspreise sowie die Arztkosten ausgewirkt.

Richtig teuer geworden ist das Autofahren. Die Preissteigerung bei Treibstoffen lag zu Jahresbeginn bei 14,3 Prozent. Reparaturen verteuerten sich um 3,7 Prozent. Bei der Kostengruppe “Wohnung, Wasser, Energie” stiegen die Preise um 1,7 Prozent. Wohnungsmieten erhöhten sich um 4,3 Prozent, die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 1,4 Prozent.

Und wer die teure Wohnung verließ, musste auch gleich tiefer in die Tasche greifen. “Restaurants und Hotels” verteuerten sich um 3 Prozent, Beherbergungsdienste wiederum um 3,6 Prozent.

Die im Jahresvergleich drastisch gestiegenen Heizölpreise (32,7 Prozent) wurden durch fallende Preise anderer Energieträger (feste Brennstoffe minus 2,1 Prozent, Gas minus 3,3 Prozent, Strom minus 5,5 Prozent) nahezu kompensiert.

Nahrungsmittel wurden um 1,8 Prozent teurer (Fleisch 1,7 Prozent, Gemüse 2,3 Prozent, Milch, 0,4 Prozent). Die Preise für “Bekleidung und Schuhe” erhöhten sich um durchschnittlich 1,8 Prozent.

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 2,3 Prozent. Der Miniwarenkorb, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg um 3,8 Prozent.

Die Teuerung liegt mit 2 Prozent deutlich über den Kollektivvertragsabschlüssen seit der Herbstlohnrunde des Vorjahres, die fast alle bei einem Plus zwischen 1,3 und 1,5 Prozent lagen. Dies hat historische Gründe – traditionell wird für das Feilschen über die Lohn- und Gehaltszuwächse die Inflationsrate der vergangenen 12 Monate herangezogen – und im Vorjahr lag diese bei 0,9 Prozent.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Jänner bei 101,8. Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Jänner bei 101,91. Die harmonisierte Inflationsrate betrug plus 2,1 Prozent.

Die jährliche Inflationsrate in der EU ist im Jänner auf 1,7 Prozent gestiegen. Die Teuerungsrate erhöhte sich in der Eurozone auf 1,8 Prozent. Die höchste Steigerung wies Belgien mit 3,1 Prozent auf, am niedrigsten war sie in Irland mit einem Plus von 0,2 Prozent. Österreichs Inflationsrate lag laut Eurostat-Daten vom Mittwoch mit 2,1 Prozent an neunter Stelle unter den 28 EU-Staaten.

Erstmals seit Monaten gab es in allen EU-Ländern einen Anstieg der Inflation. Im August 2016 wiesen noch elf Staaten eine negative Rate auf, also Verbilligungen statt Verteuerungen. Im Dezember des Vorjahres waren es noch drei Länder, die ein Minus registrierten.

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