von red 21.02.2017 11:28 Uhr

Grüne: Bevölkerung für gemischtsprachige Schulen

Senator Francesco Palermo hat im römischen Parlament kürzlich einen Verfassungsgesetzentwurf eingebracht, womit er gemischtsprachige Schulklassen in Südtirol möglich machen will. Die Grünen applaudieren ihm zu dieser Initiative.

Foto: Pixabay

Die Grüne Fraktion im Landtag unterstützt den „Vorstoß“ Palermos, heißt es in einer Stellungsnahme. Die Reaktionen auf Palermos Pläne gefielen den Grünen hingegen weniger gut (UT24 berichtete).

Das „konservative Südtirol“ habe mit einer Abwehrhaltung reagiert und den „Untergang der deutschen Minderheit als existenzielle Bedrohung an die Wand gemalt“. Immer wieder würden sich solche Reaktionen wiederholen, kritisieren die Grünen.

Kritik an SVP

Auch die Reaktion der Regierungspartei war den Grünen ein Dorn im Auge: „Besonders befremdlich in dieser Angelegenheit ist die Haltung der SVP. Noch am vergangenen Samstag hatte Landesrat Achammer bei der Tagung des Landesbeirates der Eltern für ein mehrsprachiges Südtirol geworben“.

Jetzt hingegen werde durch die SVP der konkreten, zunehmend breit eingeforderten Schaffung von Wahlfreiheit für Familien schon wieder ein Riegel vorgeschoben, kritisieren die grünen Landtagsabgeordneten.

Grüne: „Ein gesellschaftlich erwünschtes Modell“

Dabei orten die Grünen vor allem in der Bevölkerung einen großen Wunsch nach der Einführung von sogenannten mehrsprachigen Schulen. Es sei laut ihnen ein längst gesellschaftlich erwünschtes Modell, welches in Südtirol bereits erprobt und in vielen Ländern anerkannt sei.

Die mit der Mehrsprachigkeit verbundene „Modernität und Mentalitätsöffnung“ würde unser Land zudem dringend benötigen. Ansonsten würde Südtirol laut die Chance zur „Beherrschung mehrerer Sprachen“ erneut vertun, so die Grünen abschließend.

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  1. Diandl
    21.02.2017

    Die Grünen mit ihrem Wunschdenken!
    Ich erinnere mich noch gut an meine Mitschüler, die in mehrsprachigen Familien aufgewachsen sind. Im Italienischen waren sie uns Deutschen weit überlegen, doch im Deutschen konnten sie keinesfalls mithalten. Dialekt sprechen und deutsche Grammatik beherrschen sind zwei Paar Schuhe.
    Jahre später lernte ich solche mehrsprachig Aufgewachsenen als Lehrer kennen. Es ist ein Armutszeugnis für Süd-Tirols Schulsystem, Lehrer auf die Kinder loszulassen, deren Sprachkenntnisse unter denen ihrer Schützlinge liegen. Es kann nicht sein, daß Deutschlehrer von den Schülern korrigiert werden müssen, da geht etwas gewaltig schief.
    Gar so gut, wie die Grünen immer tun, ist dieses “mehrsprachig” also nicht. Erzählt man ihnen diese Erfahrungen mit den glorreichen Mehrsprachigen, werden sie giftig und bestreiten alles. Laut ihnen seien alle mehrsprachig Aufgewachsenen perfekt mehrsprachig. Was man nicht sehen will, sieht man einfach nicht.
    In den letzten Jahren wurden an Süd-Tirols Schulen viele Deutschstunden zugunsten von Fremdsprachenunterricht und Freizeitgestaltungsfächern abgebaut, sodaß es nicht vertretbar ist, die Deutschstunden noch weiter zu vermindern.
    Den Grünen geht es nicht schnell genug, das Deutsche ganz zu eliminieren.

  2. Diandl
    21.02.2017

    Dem kann ich nur beipflichten. Wieso schaut man sich nicht beim Englischunterricht ab, wie erfolgreicher Fremdsprachenunterricht abläuft? Weil man keinen will!
    Unsere Landesregierung und die Schulgremien verweigern eine Verbesserung der Qualität des Italienischunterrichts. Um ihre Ideologie durchzusetzen, ist ihnen jedes Mittel recht.

  3. hegadex
    21.02.2017

    Den Grünen ist doch jedes Kulturgut ein Dorn im Auge. Statt Experimente auf Kosten unserer Kinder zu machen rate ich an die QUALITÄT des Unterrichtes der zweiten Sprache deutlich zu verbessern. Die ist nämlich grottenschlecht und wirklich eine Schande für ein mehrsprachiges Land.

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