Manuela Sartori

Der unbequeme Andreas Hofer

Von Hartmuth Staffler.

Seit einigen Jahren ist es unter politisch engagierten sogenannten „forschrittlichen“ Historikern Mode, den Mythos Andreas Hofer in Frage zu stellen mit dem Argument, Hofer sei rückwärtsgewandt gewesen, verschlossen gegenüber allen Neuerungen. Diese Argumentation hat nun auch Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher in seiner Gedenkrede bei der Andreas-Hofer-Feier in Penon übernommen, sehr zur Freude der italienischen Presse. „Der bisher nicht in Frage gestellte Mythos, der in Südtirol die Figur des antinapoleonischen Helden Andreas Hofer umgibt, beginnt zu bröckeln“ (Mostra segni di cedimento il mito sinora indiscusso che avvolge in Alto Adige la figura dell’eroe antinapoleonico Andrea Hofer), meldete die Nachrichtenagentur ANSA.

In dieses Bild passt auch, dass in einer Umfrage von RAI Südtirol eine junge Südtirolerin erklärt hat, sie halte nichts von Andreas Hofer, weil ihr Mann Italiener sei und sie ihre Kinder zweisprachig erziehe. Die Frau hat offensichtlich keine Ahnung davon, dass viele Italiener bis hin zu Papst Johannes Paul I. den Kampf der Tiroler gegen die bayerisch-französische Fremdherrschaft bewundert haben und dass auch Andreas Hofer zweisprachig erzogen wurde.

LH Kompatscher duckt sich in Unwissenheit

Der jungen Frau kann man Unwissenheit zugute halten, der italienischen Presse und den Historikern, auf die sich Landeshauptmann Kompatscher stützt, wohl nicht. Dieselben „fortschrittlichen Kräfte“, sie sich heute über die Kleidervorschriften von Andreas Hofers aufregen, finden nichts auszusetzen an den weit strengeren Kleidervorschriften heutiger muslimischer Einwanderer. Dass Andreas Hofers Kampfgefährte P. Joachim Haspinger auf Weisung des Vatikans die Pockenimpfung ablehnte, wird auch immer wieder als Zeichen von Rückständigkeit gewertet, oft von Leuten, die heute zu den ärgsten Impfgegnern gehören. Derartige Beispiele gibt es viele.

Gekämpft hat Andreas Hofer mit seinen Leuten nicht gegen Aufklärung und Fortschritt, sondern gegen Steuererhöhungen, Ausplünderung des Landes, Einführung der Wehrpflicht, Abschaffung des Namens Tirol und Verbot religiöser Bräuche. Dass er dabei ein Kind seiner Zeit war und nicht alle seiner Anordnungen unseren heutigen Vorstellungen entsprechen, dass er auch Fehler gemacht und persönliche Schwächen gezeigt hat, dürfte auf der Hand liegen. Ein Feind aller Neuerungen war Andreas Hofer aber nicht. Er hat die gerade erst eingeführte Elementarschule besucht, hat dann auch noch fließend Italienisch gelernt und war viel im ganzen dreisprachigen Land Tirol unterwegs.

Freiheitswille für Politik unbequem?

Warum also diese Abneigung gegen den Helden von 1809? Vielleicht doch nur deshalb, weil Andreas Hofer mit seinem Freiheitskampf ein Symbol für den Freiheitswillen der Tiroler ist. Damit ist Andreas Hofer für die politischen Machthaber heute noch so unbequem, wie er es vor 207 Jahren war.

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Eine Antwort

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1. 
   25.02.2017

   Joschka Fischer, ehem. “Die Grünen”:
   „Deutsche Helden müsste die Welt, tollwütigen Hunden gleich, einfach totschlagen”
   (1982, in der Zeitschrift PflasterStrand )
   Ist nur gut, dass Fischer nicht zur Zeit Andreas Hofer gelebt hat,
   aber die Ideologie der Grünen zieht sich wie ein roter Faden in die Geschichte Südtirols,
   wenn man sieht, wie die Grünen und Linken SVP-Ler mit Andreas Hofer umgehen.
   http://www.unsertirol24.com/2017/02/24/weg-mit-den-beleidigungen/
   Offensichtlich vergisst man bei uns all zu schnell, wie in der Vergangenheit das Denkmal
   in Meran geschändet wurde, das ist mal gerade 7- 8 Jahre her, da hingen RAF-Symbole daran, und einmal
   veranstalteten die Jungen Grünen ein Saufgelage unter den Denkmal, unter den Motto “Scheiss auf -Kaiser -Hofer und Vaterland”
   Das sind wohl immer noch die Gleichen, wohl jetzt sieben Jahre Älter, die für sich “Respeckt ” reklamieren!!