von apa 20.02.2017 11:06 Uhr

Elina Garanca präsentierte stimmstark Heldinnen in Graz

Der lettische Mezzo-Star Elina Garanca hat bei einem Konzert am Sonntag in Graz mit beeindruckender stimmlicher Präsenz ganz unterschiedliche Opernheldinnen zum Leben erweckt. Von Tschaikowskys “Jungfrau von Orleans” über eine schmerzliche Santuzza aus “Cavalleria rusticana” reichte der Bogen bis zu “Granada”. Gekonnt unterstützt hat sie Karel Mark Chichon am Pult des Wiener Kammerorchesters.

APA (Hochmuth)

Elina Garanca war wieder einmal beim Grazer Musikverein zu Gast, dessen Ehrenmitglied sie seit 2015 ist. Diesmal präsentierte sie vorwiegend veristische Opernheldinnen, die sie facettenreich gestaltete. Den Anfang machte die “Jungfrau von Orleans” von Pjotr I. Tschaikowsky, dunkel, zweifelnd und doch stark. Ganz anders die zweite Arie, eine lockende, höhenglitzernde Dalila (“Samson et Dalila” von Camille Saint-Saens), verführerisch und virtuos.

Interessant und überzeugend die Gegenüberstellung der beiden Gegenspielerinnen aus Cileas “Adriana Lecouvreur”, wenn sie vor der Pause die bedrohliche Fürstin gibt und hinterher eine strahlende Adriana. Besonders berührend und von großer Intensität gelang die Arie der Santuzza “Voi lo sapete, o Mamma” aus “Cavalleria rusticana”, die den Schmerz um die vergangene Liebe in allen Facetten hörbar machte.

Als Dirigent stand Elina Garanca ihr Ehemann Karel Mark Chichon zur Seite, der die Begleitung einfühlsam gestaltete. Bei den Nummern zwischen den Arien drehte er dagegen so richtig auf, schon der Walzer aus “Schwanensee” zu Beginn war an Dramatik kaum zu überbieten. Einen schönen Kontrast bildete der zarte “Melancholische Walzer” von Emils Darzins, der die feinen Tönen des Orchesters in den Vordergrund rückte. Farbenprächtig gerieten Verdis Ouvertüre zur “Sizilianischen Vesper” und Ponchiellis “Tanz der Stunden”.

Die elegante blonde Sängerin bot auch optisch ihrem Publikum einiges: Den ersten Teil bestritt sie in einem schwarz-weißen Kleid mit silbrig schimmernder Chiffon-Stola, im zweiten Teil war sie im roten Spitzenkleid mehr als ein Blickfang. Feurig dann auch die beiden Zugaben, nach denen sie sich vom sichtlich begeisterten Publikum verabschiedete.

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