von apa 16.02.2017 12:32 Uhr

OMV-Chef Seele kündigt neue Dividendenpolitik an

OMV-Chef Rainer Seele sieht sein Unternehmen auf Wachstumskurs und kündigt eine neue Dividendenpolitik an. Für 2016 sollen 1,20 Euro je Aktie ausgeschüttet werden, danach will man “mindestens einen Euro je Aktie vorschlagen”. Voraussetzung sei allerdings, dass dies nicht die langfristige finanzielle Stabilität unseres Unternehmens beeinträchtigt, sagte Seele bei der Präsentation der Jahreszahlen.

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“Die OMV beabsichtigt, die Dividende entsprechend der Entwicklung des freien Cashflows und des Periodenüberschusses des Konzerns ab 2016 schrittweise zu steigern”, sagte Seele. Mit seiner Strategie sieht Seele die OMV auf dem richtigen Kurs, das zeige auch die Entwicklung des Aktienkurses, der “ein Gütesiegel für unsere Strategie” sei. “Die OMV-Aktie stieg im Vergleich zu 2015 um 28 Prozent und schloss am Jahresende bei über 33 Euro.” Heute legte die Aktie zunächst um mehr als drei Prozent zu, bis 13 Uhr pendelte sich der Kurs bei 33,94 Euro (+1,19 Prozent) ein, wobei der ATX um 0,18 Prozent nachgab.

Obwohl die OMV ihre Gesamtproduktion im vergangenen Jahr um drei Prozent auf 311.000 boe/d (Barrel Öläquivalente pro Tag) gesteigert hat, war der Umsatz mit 19,26 Mrd. Euro um 15 Prozent niedriger als 2015. Das Konzern-EBIT lag mit -271 Mio. Euro über dem Niveau von 2015 (-2.006 Mio. Euro). Die Rumänien-Tochter Petrom trug mit 330 Mio. Euro positiv zum EBIT bei.

Der um Lagerhaltungseffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS EBIT) ging allerdings um ein Fünftel auf 1,1 Mrd. Euro zurück, angesichts der gesunkenen Öl- und Gaspreise sowie der Raffineriemarge sei das aber ein guter Betriebserfolg, betonte Seele. Im Jänner 2016 habe der Ölpreis mit nur 26 Dollar pro Barrel ein 8-Jahres-Tief erreicht. “Immerhin hat er sich durch die kluge OPEC-Entscheidung zur Kürzung der Öl-Fördermenge bis zum Jahresende auf 55 Dollar eingependelt. Für 2017 erwarten wir eine Stabilisierung auf diesem Niveau.” Auch die Gaspreise hätten spürbar angezogen, “das gibt auch der OMV Luft zum Atmen”. Man gehe von einer Fortsetzung dieses Trends auf den Spotmärkten aus, weil nach dem kalten Winter die Gasspeicher in Europa wieder befüllt werden müssen. Die Raffineriemargen dürften heuer wegen der Überkapazitäten bei den Mitteldestillaten (Diesel, Heizöl) sinken.

Unterm Strich weist die OMV für 2016 ein Periodenergebnis von drei Mio. Euro aus – nach einem Verlust von 1,255 Mrd. Euro im Jahr davor. Nach Abzug von Hybridkapitalbesitzern und nicht beherrschenden Anteilen ergibt sich daraus ein den Aktionären zuzurechnender CCS Periodenüberschuss (bereinigt um Lagerhaltungsgewinne bzw. -verluste) vor Sondereffekten in Höhe von 995 Mio. Euro.

Worauf es Seele aber vor allem ankommt, ist die Cash-Entwicklung. Es wurde ein freier Cashflow nach Dividenden (inklusive Veränderung nicht beherrschender Anteile) von 1,1 Mrd. Euro generiert, er liegt damit um 1,7 Mrd. über dem Vorjahr. Rund 600 Mio. Euro brachte der Verkauf von 49 Prozent der Anteile an der Gas Connect Austria. Zuletzt wurde auch der Verkauf der 100-prozentigen UK-Tochter an Siccar Point Energy um bis zu eine Milliarde Dollar vereinbart. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit von 2,878 Mrd. Euro lag leicht über dem Vergleichswert des Vorjahres (2,834 Mrd. Euro).

Die Nettoverschuldung wurde um ein Viertel auf 2,969 Mrd. Euro reduziert, der Verschuldungsgrad ist damit von 28 auf 21 Prozent gesunken. Die Investitionen wurden um ein Drittel auf 1,878 Mrd. Euro zurückgefahren. In Österreich will Upstream-Vorstand Johann Pleininger heuer im Weinviertel und im Marchfeld knapp 170 Mio. Euro investieren.

Für das laufende Geschäftsjahr 2017 zeigt sich Seele optimistisch: “Wir erwarten einen Anstieg der gesamten OMV-Produktion auf 320.000 Barrel am Tag.” Das neue Kostensenkungsziel für 2017 wurde mit 250 Mio. Euro festgelegt. 2016 wurden bereits 200 Mio. Euro eingespart, um 100 Mio. Euro mehr als ursprünglich geplant. “Und am Ende des Jahres erwarten wir natürlich wieder einen positiven freien Cashflow nach Dividenden.”

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