von mas 08.02.2017 19:09 Uhr

In Gedenken an Cesare Battisti oder … an Alle?

Auf Petition folgt Gegenpetition.

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18 Persönlichkeiten aus der „Trentiner“ Kulturszene („personalità della cultura trentina“) haben eine Petition unterzeichnet, mit der ein Saal im Schloss Buonconsiglio dem Gedenken an Cesare Battisti gewidmet werden soll. Diese Petition hat eine Gegenpetition hervorgerufen, mit der „aller Kämpfer in österreichischer Uniform“ gedacht werden soll.

Ziel der ersten Petition ist es, „an jenem Ort, der die tausendjährige Geschichte des [so genannten] Trentino repräsentiert, die Erinnerung an Cesare Battisti – den Geographen, Politiker, Demokraten, Alpino, der für seine Entscheidung, freiwillig in den Krieg zu ziehen, mit seinem Leben bezahlte – zukunftsorientiert wachzuhalten“. Unter den Unterzeichnern finden sich die  Journalisten Franco De Battaglia und Maria Concetta Mattei, der Schauspieler Andrea Castelli, der Präsident der „Associazione Nazionale Alpini“ (ANA) Maurizio Pinamonti, ferner Gianni Faustini, Maria Garbari, Günther Pallaver, Vincenzo Cali, Camillo Zadra. Die Petition wurde dem Welschtiroler Landeshauptmann Ugo Rossi sowie dem Kulturlandesrat Tiziano Mellarini überreicht.

Die Petition scheint jedoch nicht überall auf Zuspruch zu stoßen. Mehr noch: Es gibt Bedenken, dass Cesare Battisti, der zweifellos eine umstrittene Persönlichkeit war, „übermäßig in seiner Rolle als Geograph, Märtyrer, Held, und weniger als das dargestellt werden wird, was er tatsächlich für unser Land war.“

Die Bedenken kommen von einem Komitee, das spontan gegründet wurde und umgehend die Gegenpetition mit dem Titel „Ricordiamoli tutti – Gedenken wir Aller“ ausgearbeitet hat: Ein Saal im Schloss Buonconsiglio soll dem „verschwundenen Volk“ gewidmet werden, oder, wie es wörtlich in der Petition heißt, „unseren 60.000 Kämpfern in der österreichischen Uniform, den Flüchtlingen und jenen, die auf Grund der Kriegserklärung Italiens an Österreich tief im Süden interniert wurden. Auch diese Menschen haben wie Battisti dasselbe, wenn nicht das größere Recht, dass man sich ihrer gedenkt und man ihnen ein bleibendes Denkmal in ihrer Heimat setzt. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass auch diesen unseren Leuten innerhalb der Schlossmauern dieselbe Würde zu Teil kommen wird.“

Mit einer tirolweiten Unterschiftkampagne soll die Gegenpetition   “Gedenken wir Aller”   unterstützt werden. In wenigen Wochen wird sie Herrn Rossi und Herrn Mellarini überreicht werden.

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