von ih 28.01.2017 14:52 Uhr

Forscher erschaffen den Schweine-Menschen

Kalifornische Forscher haben erstmals ein Lebewesen aus Mensch und Schwein kreiert. Wie die Tagesschau berichtet, wollen sie damit menschliche Stammzellen in Schweine-Embyros heranreifen lassen, um Gewebe und Organe zu reproduzieren.

APA (Symbolbild)

Viele Menschen sind verwundert über das ungewöhnliche Mischwesen, welches von den Forschern erschaffen wurde. Es gebe allerdings gute Gründe für ein solches Experiment, erklärt Carrie Wolinetz, eine der Spitzenforscherinnen im Interview mit dem Radiosender NPR.

„Forscher machen das nicht einfach, weil sie es können, sondern weil sie damit schwerwiegende Krankheiten besser verstehen wollen – Krankheiten, die ganz normale Leute betreffen“, so Wolinetz.

Entscheidend dabei sind vor allem die Stammzellen: Der menschliche Körper alleine besteht aus etwas 250 verschiedenen Zelltypen. All diese Zellen entwickeln sich in einem sogenannten embryonalen Stadium aus Stammzellen. Sie bilden sozusagen jenes Material, welches kurze Zeit später unterschiedliche Organe wie Gehirn, Herz und Haut bildet.

Die Forscher am Salk Institute for Biological Studies in Kalifornien haben es nun gewagt, menschliche Stammzellen in einen Schweine-Embryo zu spritzen und den Embryo in die Gebärmutter einer Sau einzupflanzen. Dies führte dazu, dass nach nur vier Wochen sich die Stammzellen enorm weiterentwickelt haben. So entstanden Vorläufer verschiedener Gewebetypen, wie z.B. Herz- Leber- oder Nervenzellen.

Doch es gibt auch kritische Stimmen, die sich vehement gegen solche Versuche aussprechen. Einer von ihnen ist Stewart Newman, Entwicklungsbiologe am New York Medical College. Er warnt vor dem, was bei der Forschung alles entstehen könnte, nämlich Schweine mit Menschengehirnen oder Menschen mit Tiergehirnen, die nur als Ersatzteillager dienen.

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