von apa 22.01.2017 13:23 Uhr

Zwei Tote bei Lawinenabgängen in Salzburg

Bei einem Lawinenabgang im Wildgerlostal bei Krimml sind am Sonntag zwei tschechische Schneeschuhwanderer ums Leben gekommen. Ein am Pfeifferköpfl bei Bramberg verschütteter Variantenfahrer wurde schwer verletzt geborgen und schwebte in Lebensgefahr. Am Nachmittag wurden zwischen Großarl und Bad Hofgastein erneut zwei Personen verschüttet. Sie konnten sich aber selbst unverletzt befreien.

APA (Bergrettung Krimml)

Im Wildgerlostal bei Krimml waren vier tschechische Schneeschuhwanderer am Sommeralmweg unterwegs. Sie kamen von der Zittauerhütte und gingen talauswärts, als sich am späten Vormittag in etwa 1.750 Metern Höhe eine Lawine vom Bereich des Wildkargebietes löste, durch eine steile Rinne abging und die vier Schneeschuhwanderer unter sich begrub. Zwei der Männer wurden nur teilweise verschüttet und konnten sich selbst befreien.

Die Gruppe verfügte über keine Notfallausrüstung. Die beiden schafften es trotzdem, einen ihrer Kollegen unter den Schneemassen zu finden, auszugraben und mit der Reanimation zu beginnen. Die Bergrettung musste sich zuerst aus einem Hubschrauber einen Überblick verschaffen, wo genau sich die Unglücksstelle befand. Gemeinsam mit dem Team vom Notarzthubschrauber Martin 10 flogen die Helfer das komplette Achental ab, bis sie schließlich die Unglücksstelle entdeckten.

Als die Retter bei den Tschechen eintrafen, wurde noch der vierte Schneeschuhwanderer vermisst. Auch er wurde schließlich geortet, ausgegraben und man versuchte, ihn zu reanimieren. Für die beiden wiederbelebten Verschütteten, die offenbar keine Atemhöhle gehabt hatten, kam aber jede Hilfe zu spät. Im Einsatz waren Krimmler, Neukirchner, Mittersiller sowie Enzingerbodener Bergretter, vier Lawinenhundeteams, Alpinpolizei und zwei Hubschrauber.

Etwa zur gleichen Zeit forderte am Pfeifferköpfl bei Bramberg eine weitere Lawine einen Schwerverletzten. Vier Einheimische waren dort auf einer Variantenabfahrt unterwegs gewesen. Als sie in einen steilen Graben einfuhren, löste sich ein Schneebrett und riss einen der Sportler mit. Er wurde schwer verletzt geborgen und schwebte in Lebensgefahr.

Am Nachmittag ging im Bereich des Gamskarkogels (2.467 m) zwischen Großarl und Bad Hofgastein, etwa 200 Meter unterhalb des Gipfelbereichs, eine riesige Lawine ab, die zwei Tourengeher erfasste. Der Mann und die Frau aus der Stadt Salzburg wurden verschüttet, konnten sich jedoch selbst befreien und blieben unverletzt. Augenzeugen alarmierten die Bergrettung. Diese suchte mit Hunden und Unterstützung durch Hubschrauber noch den 100 Meter breiten und 600 Meter langen Lawinenhang ab, fand aber keine weiteren Verschütteten.

In Oberösterreich wurde am Sonntag ein 29-jähriger Skitourengeher aus den Niederlanden am Gosaukamm in der Gemeinde Gosau (Bezirk Gmunden) von einer Lawine erfasst und 600 Meter weit mitgerissen. Dank seines Airbag-Rucksacks blieb er an der Oberfläche und wurde nicht komplett verschüttet. Er konnte sich selbst befreien, berichtete die oberösterreichische Polizei.

Der Holländer war gemeinsam mit einem 42-jährigen Landsmann auf einer Skitour. Sie starteten am Vormittag beim Vorderen Gosausee und stiegen durch eine steile Rinne auf. Die Skier hatten sie auf ihre Rucksäcke geschnallt. Kurz nach Mittag löste sich plötzlich eine Staublawine, die den jüngeren Niederländer mitriss.

Der Mann konnte sich zwar selbst rasch aus dem Schnee befreien, er fand aber seinen Begleiter nicht und alarmiert daher die Bergrettung. Es stellte sich rasch heraus, dass der 42-Jährige nach wie vor am Ausgangspunkt stand und von der Lawine gar nicht erfasst worden war. Der leicht verletzte 29-Jährige und sein unverletzt gebliebener Freund stiegen schließlich selbst wieder zum Vorderen Gosausee ab.

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