von fe 11.01.2017 13:21 Uhr

Tirols Lawinenkommissionen mit neuem Ausbildungshandbuch

252 Lawinenkommissionen mit 1.308 Mitgliedern beurteilen in den Gemeinden Tirols die lokale Lawinengefahr und sind dafür verantwortlich, die notwendigen Schutzmaßnahmen zu treffen. Hilfestellung für diese verantwortungsvolle Aufgabe bietet das Land Tirol in Form eines mehr als 400 Seiten umfassenden Ausbildungshandbuchs. Dieses wurde nunmehr neu aufgelegt.

APA

„Die Arbeit der Lawinenkommissionen ist in einem Gebirgsland wie Tirol unersetzlich. Die Mitglieder der Lawinenkommissionen sorgen mit ihrer Ortskenntnis und Erfahrung gepaart mit fundierter Ausbildung und Fachwissen dafür, dass sich die Menschen auch in den entlegensten Gebieten und hintersten Tälern möglichst gefahrenfrei bewegen können“, bedankt sich LHStv Josef Geisler für die verantwortungsvolle Tätigkeit. Das Land Tirol unterstützt die Arbeit der Lawinenkommissionsmitglieder nicht nur durch ein Ausbildungshandbuch, sondern auch durch laufende Schulungen und Expertenwissen. Über eine Internetplattform des Landes haben die Lawinenkommissionen zudem Zugang zu allen relevanten meteorologischen Daten.

Künstliche Lawinenauslösung

An Bedeutung gewinnen wird laut Geisler der temporäre Lawinenschutz zur Sicherung von Straßen durch künstliche Lawinenauslösung. Durch die kontrollierte regelmäßige Auslösung von Kleinlawinen werden Großereignisse unwahrscheinlicher. „Bei den technischen Verbauungen stoßen wir an die Grenzen der Machbarkeit und Finanzierbarkeit. Die künstliche Lawinenauslösung stellt eine effiziente Schutzmaßnahme auch für Verkehrswege dar“, so Geisler. Zudem bestehe zunehmend das Problem, dass längere Lawinensperren von vielen schlichtweg ignoriert werden. Auch der Druck, der auf Lawinenkommissionen lastet, wenn eine wichtige Verkehrsverbindung gesperrt werden muss, sei erheblich.

„Auf die Lawinenkommissionen können wir auch bei der künstlichen Auslösung nicht verzichten“, ist Harry Riedl, Leiter der Tiroler Lawinenkommissionsausbildung des Landes Tirol, überzeugt. Die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche künstliche Lawinenauslösung ist die Wahl des richtigen Zeitpunktes, des richtigen Ortes und des richtigen Methode. „Dies erfordert große Erfahrung in Schnee- und Lawinenkunde sowie bei den Sprengmethoden“, so Riedl. Dazu bietet das Ausbildungshandbuch in seiner Neuauflage umfangreiches Material.

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