von ih 10.01.2017 16:53 Uhr

112-er Dienst: Sanitätsbetrieb sucht neue Räumlichkeiten

Die Suche nach den Räumlichkeiten für den neuen landesweiten Notrufdienst 112 gestaltet sich unerwartet schwierig. Obwohl das Zivilschutzzentrum in der Bozner Drususstraße eine beachtliche Größe aufweist, finden sich dort keine Räume für den neuen Dienst.

Foto: Sanitätsbetrieb Südtirol

Doch der Reihe nach: Bekanntlich ist die Einrichtung der neuen landesweiten Notrufnummer 112 beschlossene Sache. Der Sanitätsbetrieb hat hierfür den Auftrag erhalten, 15 neue Verwaltungs-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereitzustellen. Mit Ende Dezember ist die diesbezügliche interne Kundmachung ausgelaufen, mit einem positiven Ergebnis. „Insgesamt haben sich zwölf Interessenten gemeldet“, erläutert Generaldirektor Thomas Schael, „diese werden in den nächsten Wochen einer Eignungsprüfung unterzogen. Für die noch freibleibenden Stellen werden wir baldmöglichst einen öffentlichen Wettbewerb durchführen. Zusätzlich ist geplant, 2-3 Mitarbeiter des privatisierten Roten Kreuzes anzustellen.“ Voraussetzung sind, aufgrund des besonderen Einsatzgebietes,  sehr gute Kenntnisse der deutschen und italienischen Sprache, aber auch Englischkenntnisse zumindest auf B2-Niveau.

Die Ampel steht demnach auf grün, was die Personalfindung anlangt. Ein Knackpunkt bleibt hingegen nach wie vor die Logistik. Die Räumlichkeiten der Notrufzentrale befinden sich im dritten Stock des Zivilschutzzentrums in Bozen, zwischen Feuerwehrzentrale einerseits und Verkehrsmeldezentrale andererseits. „Wir haben also das Problem, dass wir uns weder in die eine noch in die andere Richtung erweitern können“, erläutert Generaldirektor Thomas Schael, der sich am Dienstag selbst einen Eindruck verschafft hat, „gleichzeitig ist die Unterbringung der neuen Mitarbeitenden in den bestehenden Räumlichkeiten unmöglich. Es ist einfach zu wenig Platz; auch der Geräuschpegel würde viel zu hoch in einer derartigen Notrufzentrale.“

Zentrale möglicherweise bald im Krankenhaus

Alternativ angedacht se demnach, den 118er-Dienst mitsamt dem neuen 112er-Dienst im Krankenhaus Bozen unterzubringen. „Falls sich im Zivilschutzzentrum keine Lösung abzeichnen sollte, so müssen wir uns bereits jetzt nach Alternativen umschauen“, so Generaldirektor Thomas Schael gegenüber Manfred Brandstätter, dem Primar des 118er-Dienstes, und Paolo Berenzi, dem Koordinator, beim heutigen Lokalaugenschein: „Wir prüfen aktuell verschiedene Möglichkeiten im Krankenhaus Bozen.“

Insgesamt sei die Aktivierung dieser Landesweiten Notrufnummer ein komplexes Vorhaben: „Zu klären ist auch, wem der neue Dienst untersteht. Auch wenn der Sanitätsbetrieb das Personal stellt und in der Anfangsphase unterstützend wirkt, so ist es Vorschlag des Sanitätsbetriebes, den Dienst auf kurz oder lang einer übergeordneten Einheit zu unterstellen, weil er für die Weiterleitung von Notrufen an ganz unterschiedliche Einsatzkräfte zuständig ist, sprich Rettungsdienste, Feuerwehr, Ordnungshüter, und ein Aufgabengebiet hat, das weit über das rein sanitäre Notfallwesen hinausgeht.“

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