von apa 09.01.2017 04:08 Uhr

Musical-Romanze “La La Land” räumte sieben Golden Globes ab

Sieben Wochen vor der Oscar-Verleihung hat die Musical-Romanze “La La Land” bei den Golden Globes sieben Preise abgeräumt – das ist neuer Rekord. Die Vater-Tochter-Geschichte “Toni Erdmann” der deutschen Regisseurin Maren Ade mit dem österreichischen Schauspieler Peter Simonischek in einer Hauptrolle ging in der Kategorie “bester nicht-englischsprachiger Film” leer aus.

APA (AFP/Getty)

Bei der Gala in Los Angeles bekam “La La Land” in der Nacht auf Montag unter anderem den Preis für die beste Komödie oder das beste Musical und die beste Regie. Die beiden Hauptdarsteller Ryan Gosling und Emma Stone wurden als beste Hauptdarsteller in einer Komödie oder einem Musical ausgezeichnet.

“La La Land”, eine Hommage an das goldene Zeitalter des Musicals von Regisseur Damien Chazelle, war bei der Gala mit sieben Nominierungen als Favorit ins Rennen gegangen – und räumte letztlich alle sieben Preise ab. In der Kategorie “Bestes Musical/Komödie” setzte sich “La La Land” gegen “20th Century Women”, “Deadpool”, “Florence Foster Jenkins” und “Sing Street” durch.

Chazelle wurde als bester Regisseur geehrt und setzte sich damit gegen Mel Gibson (“Hacksaw Ridge”), Barry Jenkins (“Moonlight”), Kenneth Lonergan (“Manchester by the Sea”) und Tom Ford (“Nocturnal Animals”) durch. Außerdem bekam er den Preis für das beste Drehbuch. Auch die Original-Filmmusik von “La La Land” des US-Amerikaners Justin Hurwitz wurde prämiert. “La La Land” erhielt außerdem den Preis für den besten Song.

Gosling setzte sich in der Kategorie bester Schauspieler in einer Komödie oder einem Musical gegen Colin Farrell (“The Lobster”), Hugh Grant (“Florence Foster Jenkins”), Jonah Hill (“War Dogs”) und Ryan Reynolds (“Deadpool”) durch. Stone gewann gegen Annette Bening (“20th Century Women”), Lily Collins (“Rules Don’t Apply”), Hailee Steinfeld (“The Edge of Seventeen”) und Meryl Streep (“Florence Foster Jenkins”).

In der Sparte “bester nicht-englischsprachiger Film” siegte “Elle” aus Frankreich u.a. über “Toni Erdmann”. Der französische Leinwandstar Isabelle Huppert spielt in dem Vergewaltigungsdrama des niederländischen Regisseurs Paul Verhoeven die Hauptrolle. Sie wurde dafür mit dem Golden Globe als beste Drama-Schauspielerin ausgezeichnet. Die Französin spielt darin eine vergewaltigte Frau, die ihren Peiniger aufspürt.

Casey Affleck nahm seinen ersten Golden Globe als bester Drama-Darsteller für seine Rolle in dem berührenden Familiendrama “Manchester by the Sea” entgegen. Er spielt er einen gebrochenen Mann, der nach dem Tod seines Bruders in seinem Heimatdorf von der Vergangenheit eingeholt wird. Der Film “Moonlight” von Regisseur Barry Jenkins hat den Golden Globe als bestes Filmdrama gewonnen. Das berührende Werk erzählt von einem jungen, schwulen Afroamerikaner.

Als beste Drama-Serie wurde “The Crown” über die britische Königin Elisabeth II. ausgezeichnet. Für die Titelrolle der Netflix-Reihe gewann am Sonntagabend Claire Foy auch den Preis als beste Schauspielerin in einer Dramaserie. Der Preis für die beste Comedyserie ging an “Atlanta”. Dessen Erfinder Donald Glover gewann auch den Preis als bester Hauptdarsteller in einer Comedyreihe. Er spielt in der Serie des US-Kleinsenders FX einen gescheiterten Alleingänger, der zum Manager seines rappenden Cousins wird.

Bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie wurde Billy Bob Thornton in der Amazon-Serie “Goliath”. Tracee Ellis Ross gewann als beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie für “Black-ish”. Sie läuft in den USA auf ABC. Der Preis war die einzige Auszeichnung für eine Reihe von einem der großen US-TV-Sender.

In den Kategorien für “Miniserie oder Fernsehfilm” triumphierten zwei Serien zu zeitgenössischen Themen: “The People v. O.J. Simpson: American Crime Story” wurde zur besten Miniserie erklärt. Schauspielerin Sarah Paulson gewann für ihre Rolle in der Reihe über den Mordprozess des früheren Football-Stars den Preis als beste Darstellerin. Die Serie ist eine Produktion von FX.

Alle drei weiteren Schauspielpreise gingen an “The Night Manager”, eine Thrillerserie nach einem Roman von John le Carre: Tom Hiddleston siegte als bester Hauptdarsteller; Hugh Laurie und Olivia Colman gewannen darin die Preise für Nebendarsteller. Die Serie wurde von der britischen BBC produziert und auch bei Amazon gezeigt. Der Sender HBO ging heuer dagegen überraschenderweise völlig leer aus. Der US-Kabelsender produziert beliebte Serien wie “Game of Thrones” und die Politsatire “Veep”.

Die seit 1944 vergebenen Golden Globe Awards sind die wichtigsten Filmpreise nach den Oscars. Über die Gewinner entscheidet eine Gruppe von knapp 100 internationalen Journalisten, die seit langem in Hollywood arbeiten. Die Verleihungszeremonie findet traditionell bei einem lockeren Gala-Dinner statt. Bisher hielten “Einer flog über das Kuckucksnest” und “Midnight Express” den Globe-Rekord. Beide waren in den 1970er Jahren mit je sechs Trophäen geehrt worden.

Schauspielerin Meryl Streep hielt bei den Golden Globes eine engagierte Rede gegen den künftigen US-Präsidenten Donald Trump. “Wenn die Mächtigen ihre Position benutzen, um andere zu tyrannisieren, dann verlieren wir alle”, sagte Streep am Sonntag unter Tränen bei der Entgegennahme des Cecil B. Demille Preises für ihr Lebenswerk. Auch Gala-Moderator Jimmy Fallon nahm in seinem Eröffnungsmonolog gleich mehrfach Trump aufs Korn.

Der künftige US-Präsident zeigte sich unbeeindruckt und “nicht überrascht”. Laut “New York Times” bezeichnete er Streep als “eine Hillary-Freundin”. Er habe die Verleihung zwar nicht gesehen, sei aber schon früher von “liberalen Filmleuten” attackiert worden, sagte Trump.

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