von fe 11.12.2016 07:15 Uhr

UNO: Internationaler Tag der Berge

Die Vereinten Nationen haben diesen Aktionstag ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die Probleme und die Verletzbarkeit der Berge zu schärfen.

Talschluss Trafoi: Berge in Gefahr - Bild: LPA

Bestärkt durch den Erfolg, den das Internationale Jahr des Berges 2002 erzielte, beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen, weltweit den internationalen “Tag der Berge” einzurichten. Dieser wird seitdem am 11. Dezember begangen. Er soll das Bewusstsein für die vielfältigen Probleme der Berglandschaften stärken und gleichzeitig Chancen aufzeigen, von denen die Bergwelt und die dort lebenden Menschen profitieren können.

Berge haben Menschen seit jeher fasziniert. Aber so mächtig und beeindruckend sie sind, so verletzlich sind sie auch. Der globale Klimawandel lässt Gletscher schmelzen und legt Feldhänge und Geröllmassen frei, was für die im Gebirge lebenden Menschen eine ständige Gefahr darstellt.

“Es ist mir deshalb ein großes Anliegen, die wirtschaftlichen Aktivitäten im Alpenraum mit dem notwendigen Schutz des sensiblen Ökosystems Alpen so weit wie möglich in Einklang zu bringen”, betonte Umweltlandesrat Richard Theiner. “Ein wichtiges Instrument, um dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen, ist das neue Gesetz Raum und Landschaft, das wir derzeit unter Miteinbeziehung unterschiedlichster Interessengruppen und Verbände erarbeiten.”

Die Alpen sind Lebensraum und Erholungsgebiet, sie sind aber auch Wirtschaftsraum und Transitroute für Millionen Menschen. Der Tourismus spült Geld in die Kassen der Einheimischen, bringt aber auch neue Probleme mit sich: Mehr Menschen verursachen mehr Müll, einen höheren Schadstoffausstoß, einen steigenden Lärmpegel und eine weiter fortschreitende Verbauung. Aber die Fläche, die in den Alpen wirtschaftlich nutzbar ist, kann nicht beliebig vergrößert werden. “Umso wichtiger ist es, mit dem Grund und Boden, der noch nicht verbaut ist, möglichst schonend und behutsam umzugehen”, sagte Theiner.

Die allgemeine Klimaerwärmung bringt die Gletscher zum Schmelzen. Riesige und für die Bevölkerung, aber auch für die Wirtschaft unerlässliche Trinkwasservorräte tosen als Sturzbäche zu Tal und werden für die Energiegewinnung, aber auch für die Landwirtschaft intensiv genutzt.

Der Permafrost, der das Gebirge zusammenhält, taut auf, und die Berghänge büßen ihre Stabilität ein. Die Folge sind Muren, Gerölllawinen und Felsstürze, die nicht nur Straßen und Täler verschütten, sondern auch besiedelte Gebiete bedrohen.

Die Alpen sind ein faszinierendes Ökosystem mit einer vielfältigen Flora und Fauna. Um diese zu erhalten, bedarf es einer umsichtigen Politik, die sowohl den Schutz der Alpen als auch eine nachhaltige Entwicklung ermöglicht. Auch aus diesem Grund wurde die „Alpenkonvention“ vor 25 Jahren ins Leben gerufen, ein völkerrechtlich verbindliches Vertragswerk, mit dem sich die Unterzeichnerstaaten zu einem nachhaltigen Schutz des Alpenraums verpflichtet haben.

Gebirge bedecken rund 27 Prozent unserer Erdoberfläche. Sie bieten dem umsichtigen Touristen neben Erholung und Ruhe auch aufregende Touren und spektakuläre Panoramabilder. Der Berg ist Lebensraum für viele Millionen Lebewesen, für kleinere Tiere wie Feuersalamander, Schneehasen und Auerhähne, aber auch für größere Tiere wie den Steinbock, Wolf oder Bär.

Wollen wir die Berge erhalten, müssen wir sie schützen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Von der Raumplanung über die Landschaftspflege, vom energiesparenden und energieeffizienten Bauen bis hin zur Abfallvermeidung, von der umweltbewussten Ernährung bis hin zur nachhaltigen Mobilität, um nur einige Beispiele zu nennen. “Der von der UNO ausgerufene Aktionstag ist deshalb ein willkommener Anlass, die Aufmerksamkeit auf die vielfältigen Probleme der scheinbar unerschütterlichen Riesen zu lenken”, betonte Landesrat Theiner.

LPA

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