Hofer plakatiert “So wahr mir Gott helfe”
Die österreichweit insgesamt 1.800 Plakate in den zwei Varianten werden ab Freitag aufgehängt. Dazu kommen 600 mobile Ständer. Die Anzahl sei gegenüber den bisherigen Wahlgängen unverändert geblieben, sagte FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl bei der Plakatpräsentation. In eineinhalb Wochen, nach Allerheiligen, sollen alle Plakate hängen. Dazu kommen eine Million an die Kampagne angepasste Folder.
Kickl sagte, Hofer werde im Falle seiner Angelobung den Zusatz “So wahr mir Gott helfe” auch bei der Gelöbnisformel verwenden. Die Berufung auf Gott sei eine “starke Verankerung in einem Wertesystem der christlich-abendländischer Kultur”, erklärte der freiheitliche Wahlkampfmanager. Hofers Bekenntnis, ein christlicher Mensch zu sein, unterscheide ihn auch vom Grünen Kandidaten Alexander Van der Bellen.
Hofer erklärte in der Pressekonferenz, er sei von der katholischen zur evangelischen Kirche gewechselt, weil dort Frauen Pfarrer werden dürfen. Seine Frau und seine Kinder seien aber katholisch, betonte Hofer.
Kickl will den Wahlspruch “In eurem Sinne entscheiden” so verstanden wissen, dass der Bundespräsident der “verlängerte Arm der Bevölkerung” sei, der dem Willen des Volkes zum Durchbruch verhilft. Als Beispiel nannte Kickl das EU-Kanada-Freihandelsabkommen CETA, wo Hofer das Volk befragen will. Auch das unterscheide ihn von Van der Bellen, der mit dem Bauindustriellen Hans Peter Haselsteiner einen “glühenden Verfechter des Freihandels” als Unterstützer habe.
Im Gegensatz zu Van der Bellen, der seine Plakatpräsentation für den dann abgesagten Wahltermin am 2. Oktober verschoben hatte, ist es für Hofer bereits die vierte Plakatvorstellung im Rennen um die Hofburg. “Ich gehe davon aus, dass es die letzte Plakatpräsentation sein wird”, sagte Hofer am Freitag. Dieses Mal werde es so ablaufen, dass alles passt.
Hofer sprach bei dem Pressetermin auch die Podiumsdiskussion am Donnerstagabend in Genf an, wo ihn der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso mit Nazi-Vergleichen attackiert hatte. Es ging um Hofers Forderung nach “sicheren Zonen” für Flüchtlinge in Nordafrika. Dazu sagte Hofer nun: “Herr Barroso wird doch auch wissen, dass Konzentrationslager keine sicheren Zonen waren”.