von ih 19.10.2016 15:38 Uhr

Landeshauptleute gegen „Alemagna“-Autobahn

Am heutigen Mittwoch fand die Vorstandssitzung des Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) der Europaregion Tirol auf Schloss Toblino in Welschtirol statt. Im Anschluss präsentierten die drei Tiroler Landeshauptleute Günther Platter (Nord- und Osttirol), Arno Kompatscher (Südtirol) und Ugo Rossi (Welschtirol) die Ergebnisse.

Die Tiroler Landeshauptleute - Foto: Europaregion Tirol

Die drei Tiroler Landeshauptleute erteilten dabei in einem Beschluss dem Ausbau der italienischen „Alemagna“-Autobahn eine deutliche Absage. „Wir sprechen uns klar gegen neue Transitstrecken durch die Alpen aus. Der Ausbau der „Alemagna“ ist der absolut falsche Weg. Wir werden dies mit all uns möglichen Mitteln unterbinden und alle Hebel in Bewegung setzen“, betonte LH Platter.

Durch den Ausbau würde eine neue Transitachse entstehen, die den Verkehr in der Europaregion massiv steigern würde, insbesondere Osttirol würde vom Transitverkehr überrollt werden. „Eine solche Maßnahme steht nicht nur im Gegensatz zu unserem Credo von der Entlastung der Bevölkerung – sie steht auch in Widerspruch zur Alpenkonvention“, hob LH Platter hervor. Stattdessen sei es unabdingbar, alles für eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur zu tun, die mit dem Brennerbasistunnel gerade in Bau sei, betonte Tirols Landeshauptmann.

„Euregio-Pass“ – App für digitales Reiseticket

Aufgegriffen haben die drei Landeshauptleute auch den Welschtiroler Vorschlag, wonach sich Schüler und Studenten der Europaregion Tirol bald noch einfacher innerhalb der drei Landesteile mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen können.

Die Idee dahinter: Über eine mobile App sollen sich Schüler und Studenten, die bereits im Besitz einer Dauerfahrkarte im eigenen Land sind, eine digitale Fahrkarte ohne zusätzliche Kosten auch für die anderen Landesteile herunterladen können. Das Projekt befindet sich in Ausarbeitung, das Ziel ist, „dass die jungen Menschen aus der Europaregion die Landesteile unkompliziert kennenlernen und erleben können“.

Kompetenzzentrum für Umwelt, Ernährung und Gesundheit

Weiterer Punkt der heutigen EVTZ-Vorstandssitzung war das Projekt „Umwelt, Ernährung und Gesundheit“, welches im Rahmen der Edmund Mach Stiftung in San Michele in Welschtirol angesiedelt werden soll. Das damit entstehende Kompetenzzentrum „One Health“ wurde in Zusammenarbeit der Universitäten Innsbruck und Hall (UMIT), Trient und Bozen sowie den Sanitätsbetrieben in Trient und Bozen, der Europäischen Akademie (EURAC) in Bozen sowie dem Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg in Südtirol lanciert.

Die Europaregion zeichnet sich durch ein gut funktionierendes öffentliches Gesundheitssystem, einen relativ gesunden Lebensstil und wissenschaftliche Fortschrittlichkeit im Bereich Umwelt, Ernährung und Gesundheit aus – diese Stärken sollen künftig genutzt werden, um Ernährungsgewohnheiten und Stoffwechselkrankheiten besser zu erforschen. Neben einer Machbarkeitsstudie ist eine Arbeitsgruppe mit der strategischen Entwicklung beauftragt.

Entwicklungen und Schwerpunkte 2016

Ebenso wurde Bilanz über die grenzüberschreitenden Projektrealisierungen im Bereich Bildung, Innovation und Arbeitsperspektiven für Jugendliche gezogen.

Auch die Verankerung der Europaregion in der makroregionalen Alpenstrategie EUSALP, sowie Schwerpunkte des Arbeits- und Projektprogrammes 2017 standen auf der Tagesordnung.

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