UT24: 48 Professoren aus Italien und Deutschland, unter ihnen überwiegend Sprachwissenschaftler, haben einen Appell an den italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella für den Erhalt der italienischen Toponomastik in Südtirol unterzeichnet. Herr Kollmann, Sie sind auch Sprachwissenschaftler und zudem Toponomastikexperte. Was halten Sie von dieser Aktion?

Kollmann: Die Aktion ist ganz leicht zu durchschauen: Es ist ein peinlicher Versuch, die tolomeisch-faschistische Orts- und Flurnamengebung in Südtirol nicht nur politisch, sondern auch noch wissenschaftlich zu rechtfertigen. Die Wissenschaft wird für politische Zwecke instrumentalisiert.

UT24: Sie sprechen von tolomeisch-faschistischer Orts- und Flurnamengebung. Davon ist im Appell aber nicht die Rede.

So ist es. Und genau das ist das Problem: Es ist nur von „toponimi italiani“ im so genannten „Alto Adige“ die Rede. Allein schon mit diesen Begriffen demaskiert sich die Aktion bereits von selbst, da alles einseitig dargestellt wird. Kein Wort über Ettore Tolomei, den Erfinder des „Alto Adige“! Kein Wort über den Faschismus! Kein Wort darüber, dass laut UNO-Bericht aus dem Jahr 1985 aufgezwungene Namen einen „kulturellen Übergriff und Aggressionsakt“ darstellen! Es wird so getan, als würde das Problem der faschistisch belasteten Orts- und Flurnamen, die bis heute einen manipulativen Zweck erfüllen, gar nicht existieren. Es wird so getan, als ginge es ausschließlich um die Einhaltung der Zweisprachigkeit. Es wird hierbei nicht differenziert zwischen Zweisprachigkeit von Wörtern und Zweisprachigkeit von Namen, ebenso wenig zwischen authentischen Orts- und Flurnamen, die somit historisch fundiert sind und über eine Etymologie verfügen, und jenen Orts- und Flurnamen, die hingegen unter der Federführung von Ettore Tolomei am Schreibtisch fabriziert wurden, um die Siedlungs- und Sprachgeschichte des heutigen Südtirols in ein falsches Licht zu rücken.

Mussolini

Mit größtem Druck und voller Härte wollte Benito Mussolini Südtirol italianisieren – auch vor der Ortsnamengebung machte er nicht halt.

 

UT24: Warum werden Ihrer Meinung nach diese Unterschiede nicht gemacht?

Weil die gesamte Aktion einen italienisch-nationalistischen Hintergrund hat. Um so beschämender finde ich es, dass sich Wissenschaftler zu so etwas hinreißen lassen. Dabei sollten die Wissenschaftler vielmehr der wissenschaftlichen Wahrheit verpflichtet sein und nicht, weil es nicht ins ideologische Konzept der Auftraggeber passt, Teile der Wahrheit einfach ausblenden. Dies zeugt von mangelnder wissenschaftlicher Integrität und von wissenschaftlicher Oberflächlichkeit.

UT24: Wie meinen Sie das genau?

Bevor man als Wissenschaftler seinen Namen für diese eindeutig politische Aktion hergibt, sollte man sich zuerst über die Situation in Südtirol informieren oder, noch besser, man sollte über Südtirol einschlägige Forschung betrieben haben, die einer wissenschaftlichen Gegenprobe standhält. Aber sämtliche Unterzeichner können weder das Eine noch das Andere nachweisen. Sie verfügen nur über vage bzw. einseitige Südtirol-Kenntnisse. Keiner von ihnen ist je durch eine neue und unwiderlegbare These zu Etymologien von bestimmten Südtiroler Orts- und Flurnamen in Erscheinung getreten. Wenn man also die Probleme nicht einmal aus wissenschaftlicher Sicht kennt bzw. historischer Sicht kennen will, dann sollte man sich davor hüten, für eine politische Aktion Partei zu ergreifen. Es sei denn, man nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau. Dann hat dies allerdings mit Wissenschaft nichts zu tun.

 

Hitler_Mussolini

Adolf Hitler und Benito Mussolini wollten die Südtiroler Bevölkerung Ende der 1930er Jahre zur Abwanderung bewegen. Mit dazu beitragen sollten die rein erfundenen, pseudoitalienischen geographischen Namen. Diese faschistische Ortsnamengebung ist bis heute amtlich gültig.

 

UT24: Schauen wir uns die Liste der Unterzeichner genauer an,  finden wir unter anderem mit Marinella Pasquinucci eine Unterwasserarchäologin und mit Giovanni Uggeri einen Fachmann für antike Topografie: Wer sind denn die anderen Wissenschaftler?

Der prominenteste Unterzeichner ist sicher Carlo Alberto Mastrelli, der langjährige Direktor des von Ettore Tolomei im Jahr 1904 gegründeten „Istituto di studi per l’Alto Adige“. Das Institut hatte von Anfang an den Zweck, unter dem Deckmantel der Wissenschaft die „italianità“ Tirols im Einzugsgebiet der Etsch zu belegen. Allein schon die Tatsache, dass sich jemand auf eine Liste setzen lässt, auf der der Name dieser Person aufscheint, die nachweislich aus dem Dunstkreis des ersten Südtiroler Faschisten Ettore Tolomei stammt, sollte aufhorchen lassen.

UT24: Die Initiatoren rühmen sich ja damit, dass nicht nur die italienische akademische Welt, sondern auch die deutsche akademische Welt den Appell unterzeichnet haben.

Ja, aber wie viele deutsche Wissenschaftler sind darunter? Insgesamt konnte ich nur vier finden. Die restlichen 44 sind Italiener.

UT24: Sie würden also mehr deutsche Unterstützer erwarten?

Wenn es sich um eine wissenschaftlich seriöse Aktion handeln würde, eher schon. Ich bin froh, dass kein Name aus Österreich, München oder Welschtirol dabei ist. Im Grunde haben nur Personen unterschrieben, die von Südtirol keine Ahnung haben und weit davon entfernt leben. Was mich allerdings sehr enttäuscht, ist, dass sich auch Volker Kohlheim, der Autor des Duden-Familiennamenbuches, gemeinsam mit Faschistenverstehern unter den Unterzeichnern findet. Ich als Autor des Luxemburger Familiennamenbuches hatte gelegentlich mit ihm zu tun. Ich habe ihn nun persönlich angeschrieben, weil ich wissen möchte, was für ihn ausschlaggebend war, bei dieser Aktion mitzumachen.

 

„Was mich allerdings sehr enttäuscht,
ist dass sich auch Volker Kohlheim,
der Autor des Duden-Familiennamenbuches,
gemeinsam mit Faschistenverstehern
unter den Unterzeichnern findet.“

 

UT24: Glauben Sie, dass der Appell dieser Wissenschaftler an den italienischen Staatspräsidenten Mattarella etwas bewirken kann?

Das befürchte ich, leider, zumal Italien bereits von sich aus immer schon die nationalistische Position vertreten hat. Umso mehr müssen wir alles daran setzen, dass die wissenschaftliche und politische Wahrheit auf den Tisch gelegt wird! Aber bedauerlicherweise ist es so, dass es nicht nur manche Wissenschaftler, sondern auch viele Politiker mit der Wahrheit nicht so genau nehmen.

UT24: Wie sieht die Wahrheit aus?

Die Mehrsprachigkeit in der Orts- und Flurnamengebung ist auf jeden Fall zu begrüßen. Allerdings muss diese historisch fundiert sein. Im Gebiet des heutigen Südtirol gibt es deutsche, ladinische und ca. 200 echte italienische Orts- und Flurnamen, darunter Bolzano, Merano, Bressanone. All diese Namen sind amtlich festzulegen. Die ca. 8000 von Tolomei & Co. erfundenen Namen sind und bleiben ein Kulturverbrechen! Diese Tatsache wird sich nie ändern, auch nicht, wenn nunmehr auch so genannte „Wissenschaftler“ versuchen wollen, diese Pseudonamen als entfaschistisiertes Kulturgut, als sprachlich-kulturelle Bereicherung und als friedenserhaltende Maßnahme zu reinterpretieren.

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Cristian Kollmann ist Romanist, Germanist und Sprachwissenschaftler (Mag.phil.Mag.phil., Dr.phil.) und forschte unter anderem als Toponomast am Südtiroler Landesarchiv sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Luxemburg. Derzeit ist Kollmann Presse- und Kommunikationsverantwortlicher der Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit. Kollmanns Forschungs- und Publikationsschwerpunkte sind historische Sprachwissenschaft (Laut- und Formenlehre, Sprachkontakt, Etymologie, Onomastik) der Idiome des Tiroler und Luxemburger Raumes.

Die Raumplanung solle künftig dazu beitragen, dass Wohnbauflächen effizienter genutzt und so auch die Preise für Wohnungen erschwinglich gehalten werden. Dies erklärte Landesrat Richard Theiner am heutigen Freitag bei der Vorstellung des Entwurfes des Landesgesetzes Raum und Landschaft vor dem Landessozialausschuss der SVP.

Der Rohentwurf des Landesgesetzes Raum und Landschaft stehe, er werde derzeit mit den Institutionen- und Interessensvertretern diskutiert. Im Rahmen des Partizipationsprozesses zum Gesetz habe Landesrat Richard Theiner, den Entwurf heute den Arbeitnehmern der SVP vorgestellt, wobei sein Hauptaugenmerk den Neuerungen in den Bereichen Bauen und Wohnen galt.

Zwei Ziele verfolge man mit den neuen Regelungen im Gesetz Raum und Landschaft, erklärte Theiner: „Zum einen müssen wir die knappen bebaubaren Flächen schonen, zum anderen dafür sorgen, dass der Traum vom Wohnen nicht zum unerfüllbaren Wunschtraum wird.“ Beide Ziele seien erreichbar, wenn man die Nutzung der Bauzonen effizienter gestalte. Deshalb wird im Gesetz die Mindestgröße von Erweiterungszonen ebenso angehoben, wie die Baudichte und der Nutzungskoeffizient. Es kann (und muss) also künftig auf derselben Grundfläche mehr gebaut werden, was wiederum zu einer Senkung der Kosten führt: „Eine effiziente Nutzung der Fläche wirkt sich auf die Erschließungskosten aus, zudem senkt das größere Angebot den Preis“, so Theiner.

Zum Unfall kam es am heutigen Freitagmorgen gegen 07.30 Uhr in Steinmannwald in der Gemeinde Leifers.

In jenem Moment, in dem ein PKW-Fahrer zum Überholmanöver ansetzen möchte, übersieht dieser ein hinter ihm fahrendes Motorrad und kracht mit voller Wucht dagegen.

Dabei wird der Fahrer des Motorrads mehrere Sekunden durch die Luft geschleudert, bis er schließlich am Boden aufkommt. Doch ersten Informationen zufolge soll der Motorradfahrer großes Glück gehabt haben: er soll durch den Aufprall nur leicht verletzt worden sein. Der Unfallverursacher trug keine Verletzungen davon.

Sehen Sie hier die schockierenden Aufnahmen:

Diese Gegenden sind betroffen

Derzeit sind im gesamten Staatsgebiet mehrere Fälle vom Ausbruch der Blauzungenkrankheit gemeldet worden. In Welschtirol gibt es ebenfalls einen Seuchenherd in der Nähe von Mezzolombardo und nun auch neue Verdachtsfälle in der Val Sugana.

In Südtirol zur Restriktionszone erklärt wurden die Gemeinden Andrian, Eppan, Teile der Gemeinde Bozen (ausgenommen die Versteigerungshalle), die Gemeinden Branzoll, Kaltern, Kurtatsch, Kurtinig, Neumarkt, Gargazon, Leifers, Nals, Auer, Salurn, Terlan und Tramin.

Dank des Einsatzes des stellvertretenden Landestierarztes Ernst Stifter ist es in intensivem Austausch mit den staatlichen Behörden gelungen, das Sperrgebiet so zu definieren, dass die Versteigerungshalle in Bozen davon befreit ist.

Land kauft Impfstoffe an

Agrarlandesrat Arnold Schuler hat aus dem Landwirtschaftsressort bereits 185.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Damit sollen nun die ersten Impfstoffe angekauft werden, mit denen die Betriebs- und Amtstierärzte die Impfung bei allen Rindern und Schafen in Südtirol durchführen werden. Bei Rindern muss die Impfung zweimal erfolgen, und zwar im Abstand von drei bis vier Wochen, danach muss noch sieben bis zehn Tage abgewartet werden. Bei Schafen wird nur einmal geimpft.

Die Blauzungenkrankheit (Bluetongue Disease) ist eine Viruserkrankung von Wiederkäuern. Von diesem Virus sind bislang mindestens 25 verschiedene Serotypen bekannt, die jeweils eine unterschiedliche Virulenz aufweisen. Die Bezeichnung leitet sich von der blauen Farbe der Zunge ab, einem der Symptome bei Krankheitsausbruch. Die Erkrankung ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Die Übertragung erfolgt durch sehr kleine Stechmücken. Der Erreger der Blauzungenkrankheit ist für den Menschen ungefährlich. Dieser Virustyp ist besonders gefährlich für Schafe.

Kurz nach Mittag gegen 12.43 wurde die Freiwillige Feuerwehr Rabland zu einer starken Rauchentwicklung in die Geroldstraße in Rabland gerufen.

Es stellte sich heraus, dass eine Ölpfanne überhitzt war und die Abzughaube daher plötzlich Feuer fing. Die Besitzerin reagierte jedoch richtig, sodass die angerückten Wehrmänner sich lediglich noch um die Belüftung der Küche kümmern mussten.

Das Weiße Kreuz brachte drei Personen zur Kontrolle in das Krankenhaus, welche sich zum Zeitpunkt des Brandes in der Wohnung aufgehalten hatten.

Golubic trifft nun in der Vorschlussrunde auf die als Nummer drei gesetzte US-Amerikanerin Madison Keys, die gegen die Französin Oceane Dodin mit 6:3,6:3 erfolgreich war. Die zweite Semifinalpartie bestreiten Dominika Cibulkova (SVK-2) und Carla Suarez Navarro (ESP-4).

Cibulkova hatte die als Nummer fünf gesetzte russische Titelverteidigerin Anastasia Pawljutschenkowa mit 7:6(3),6:4 aus dem Bewerb geworfen. Suarez Navarro besiegte die Tschechin Denisa Allertova mit 6:4,4:6,6:2.

Wie die WTA am Freitag bekannt gab, qualifizierte sich Muguruza als sechste Spielerin für das Finalturnier in Singapur. 2014 war sie im Doppel mit dabei, 2015 im Einzel und Doppel. Angelique Kerber, Serena Williams, Agnieszka Radwanska, Simona Halep und Karolina Pliskova hatten sich vor Muguruza einen Startplatz gesichert.

Das letzte verbliebene Teichbiotop Südtirols in der Gemeinde Pfalzen ist zweifelsohne mehr als nur ein klassischer Badesee. Er bietet seit jeher für viele Einheimische und Touristen einen Ort der Entspannung und ist daher stetiger Anziehungspunkt.

Bach wurde „entschärft“

Auch wenn die Betreiber des Badeteichs auf eine schwierige und leblose Saison zurückblicken, könnten sie dennoch stolz auf das Erreichte in den vergangenen Monaten zurückgeblickt werden.

So konnte in diesem Jahr beispielsweise endlich der Bach „entschärft“ werden – das heißt, dass ein Ãœbergehen ab sofort ausgeschlossen ist und es auch keine „Mistsuppe“ mehr in das Wasser schafft.

Ebenso ist es den Pfalznern gelungen, dem See eine bedeutende Menge an Frischwasser zuzuführen. Gleichzeitig wurde das Oberflächenwasser im Osten des Weihers zum größten Teil eingefangen und abgepumpt. Diese Schritte waren allesamt deshalb notwendig geworden, da in den letzten Jahren laut den Betreibern das sensible Ökosystem des Weihers durch „falsche Entscheidungen erheblich geschwächt“.

„Ohne Leben ist das Wasser nicht in Ordnung“

Die Betreiber regen in diesem Zusammenhang Kritiker dieser laut ihnen längst notwendig gewordenen Schritte deshalb dazu an, sich über entscheidende Fragen zur Erhaltung des Biotops Gedanken zu machen.

Früher habe man schließlich noch davon gesprochen, dass nur dann das Wasser in Ordnung sei, wenn noch Leben drin ist. „Ich würde mir eher Gedanken machen: Wo nichts mehr lebendiges schwimmt“, so die Betreiber.

Scharfe Kritik an dieser Aktion kommt von Cristian Kollmann, dem Toponomastikexperten der Süd-Tiroler Freiheit.  „Die Aktion ist ein leicht durchschaubarer Versuch, die tolomeisch-faschistische Orts- und Flurnamengebung in Südtirol nicht nur politisch, sondern auch noch wissenschaftlich zu rechtfertigen“, schreibt Kollmann.

Dadurch dass im Appell entscheidende Begriffe wie „Faschismus“, „Ettore Tolomei“, „Unterschied zwischen Zweisprachigkeit von Namen und Wörtern“ bewusst gemieden würden, demaskiere sich die Aktion bereits von selbst. Auch die Tatsache, dass sich auf der Liste der Name von Carlo Alberto Mastrelli, des langjährigen Direktors des von Ettore Tolomei gegründeten „Istituto di studi per l’Alto Adige“ finde, zeige, dass die gesamte Aktion einzig einen italienisch-nationalistischen Hintergrund habe, der sich unter dem Deckmantel der Wissenschaft verstecke.

„Die Wissenschaft soll jedoch ausschließlich der Wahrheit verpflichtet sein, ansonsten soll sie schweigen“, fordert Kollmann. Und weiter: „Sämtliche Unterzeichner haben keine innovative und wissenschaftlich unwiderlegbare Forschung zur Südtiroler Toponomastik nachzuweisen, wohnen weit weg von Südtirol und sind daher nicht weiter ernstzunehmen.“

Die Ausläufer “Nicoles” richteten vereinzelt Schäden in Bermuda an. Mauern stürzten ein, Dächer wurden abgedeckt, Straßen und Häuser überflutet. Zeitweise waren rund 27.000 Haushalte ohne Strom. Airlines sagten ihre Flüge nach Bermuda ab, der Bus- und Fährverkehr wurde eingestellt.

Insgesamt war der schwerste Hurrikan seit 2003 für Bermuda allerdings glimpflich. “Wir können erleichtert sein”, sagte Premierminister Michael Dunkley am Freitag der Zeitung “Royal Gazette”. “Es hätte viel schlimmer ausgehen können.” Ein Regierungssprecherin sagte: “Die Hauptstraßen sind größtenteils frei. Kleine Straßen werden nun überprüft und geräumt.”

In Haiti lief die Verteilung von Hilfsgütern nach dem schweren Hurrikan “Matthew” nur langsam an. 1,4 Millionen Menschen in dem bitterarmen Karibikstaat brauchen dringend Hilfe. Nach Angaben des Zivilschutzes kamen 546 Menschen in dem Wirbelsturm ums Leben. Rettungskräfte vor Ort sagten, die Zahl der Todesopfer werde voraussichtlich noch steigen.

“Die Hilfsgüter erreichen uns nach und nach, aber die Verteilung ist eine riesige logistische Herausforderung”, sagte Holly Frew von der Hilfsorganisation Care. Die US-Hilfsagentur USAID flog 480 Tonnen Hilfsgüter in die Region, aus Frankreich trafen zwei Transportflugzeuge mit Rettungskräften und Material in Haiti ein. Deutschland stockte seine Nothilfen auf 1,6 Millionen Euro auf. Schwerpunkte sollen medizinische Versorgung, die Bereitstellung von Trinkwasser und Notunterkünfte sein, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag in Berlin.

Der Hurrikan hat die Lebensgrundlage vieler Menschen zerstört. “In den am stärksten betroffenen Regionen leben die Menschen vor allem von der Landwirtschaft. Tausende haben ihre Existenzgrundlage verloren, weil 80 Prozent der Tiere und Pflanzungen vernichtet wurden”, sagte die Chefin der UN-Blauhelmmission Minustah, Sandra Honoré.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon wollte am Wochenende in das Katastrophengebiet reisen. Gemeinsam mit dem haitianischen Interimspräsidenten Jocelerme Privert werde er am Samstag die Stadt Les Cayes im besonders stark betroffenen Südwesten des Landes besuchen, teilte sein Büro mit.

Papst Franziskus spendet 90.000 Euro für die Hurrikan-Opfer auf Haiti. Dies sei ein “erster, unmittelbarer und konkreter Ausdruck der geistlichen Verbundenheit und väterlichen Ermutigung” des Papstes für die Opfer der Naturkatastrophe, teilte der Vatikan am Freitag mit. Der vatikanische Botschafter in dem Karibikstaat und die örtliche katholische Kirche sollen das Geld an Hilfsprojekte verteilen, so Kathpress.

In Haiti wächst unterdessen die Angst vor Cholera. 510 Infektionen wurden bereits registriert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schickte eine Million Impfdosen gegen Cholera in das Katastrophengebiet. Allerdings müssten noch weitere Schritte gegen die Ausbreitung der Seuche unternommen werden, teilte die WHO mit. “Das Wichtigste ist, die Menschen mit sauberem Trinkwasser zu versorgen und die Abwasserentsorgung zu verbessern”, sagte WHO-Cholera-Experte Dominique Legros.

Die Handlung des neuen Buches

Die Donaumonarchie befindet sich im dritten Jahr eines erbarmungslosen Krieges, seine Auswirkungen treffen Menschen aller sozialen Schichten: Das Kindermädchen Berta, das ungewollt schwanger wird, die Härten eines Daseins als ledige Mutter erfährt und im Krieg um das Überleben ihres Kindes kämpfen muss; den jungen Tiroler Hotelierssohn Julius Holzer, der sich sich als Kaiserjäger in den Schlachten an der Dolomitenfront wiederfindet und als einer der wenigen die Sprengung des Col di Lana überlebt; den Architekten August Belohlavek, der in russische Kriegsgefangenschaft gerät und schließlich Ferdinand von Webern, Sektionschef im k.u.k. Ministerium für Äußeres, der hautnah die politischen Fehlentscheidungen miterlebt und schließlich auch noch die Demütigung von St. Germain ertragen muss.

Berührend, wie die vier so unterschiedlichen Familien in den letzten Jahren des Habsburgerreiches ihr Schicksal meistern, erschreckend, wie gnadenlos Politik und Militär Menschenleben opfern, und bezaubernd, wie trotz aller Tragödien wieder das Pflänzchen Hoffnung in den Menschen keimt, obwohl am Ende dieses furchtbaren Krieges nichts mehr so ist, wie es einmal war.

Der neue Roman von Birgit Mosser ist seit dem 12. Oktober 2016 im Buchhandel erhältlich.

Die allerwenigsten der sogenannten ‚Flüchtlinge‘ sind in Südtirols Wirtschaft einsetzbar“, kontert Pius Leitner gegenüber den Aussagen Pans. Mangelnde Sprachkenntnisse, fehlende Einsatzbereitschaft und die nicht vorhandene Berufsausbildung stünden dem „Märchen der schnellen Integration“ auf dem Arbeitsmarkt entgegen.

Die Folgekosten zur Integration dieser Personen auf dem Arbeitsmarkt wären ungleich höher als deren Nutzen, glaubt Leitner. Die Ausgaben für die Ausbildung, den Sprachenunterricht, die Unterkunft und die Versorgung müssten vom Steuerzahler aufgebracht werden. Damit würde eine Zusatzbelastung der Sozialkassen gebilligt und es stelle sich die berechtigte Frage, ob dies im tatsächlichen Interesse des Unternehmerverbandes sei, so der Landtagsabgeordnete.

„Nur tatsächliche Flüchtlinge sollen hier bleiben“

Die erheblichen Kosten für sozialromantische Experimentalmärchen werden wohl kaum von den Verantwortlichen getragen, welche die Forderung nach einer Integration dieser Personen auf den Arbeitsmarkt anfachen“, stellt Leitner fest und verweist auf die Probleme in Deutschland und Schweden.

„Nur Flüchtlinge, die tatsächlich als solche gelten und vor Verfolgung ihre Heimat verlassen mussten, sollen hier in Südtirol eine Unterstützung auf Zeit bekommen“, unterstreicht Leitner und fordert das Ende des Asylmissbrauchs durch illegale Einwanderer.

Die verschiedenen Bergsportarten sind gerade in Tirol ein wichtiges Element der Freizeitgestaltung. Aber wie wirkt sich der Bergsport auf die Gesundheit aus? Eine breit angelegte Studie des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) hat dies wissenschaftlich untersucht. Im Rahmen des Fachsymposiums “Bergsport & Gesundheit” am 25. November 2016 in Wien werden die Ergebnisse präsentiert.

Beim Fachsymposium in Schloss Schönbrunn kommen verschiedene renommierte Referenten aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Sportwissenschaft und Tourismusforschung zu Wort.

Interessierte können sich noch bis 11. November 2016 über www.alpenverein.at/symposium zum Symposium anmelden.

Im Bildungsprojekt „Skirennsport und Lehre“ bietet das Land Tirol in Kooperation mit dem Landesschulrat für Tirol, dem Tiroler Skiverband und Skipool sowie der Wirtschaftskammer Tirol ein neues Berufs-Entwicklungsmodell für Spitzenskisportler an.

„Sportlich ambitionierte und talentierte Jugendliche sind für eine Lehre, insbesondere in Tourismusberufen, bestens geeignet. Unser Pilotprojekt ‚Skirennsport und Lehre‘ zielt auf die Ausbildung von Sportlerinnen und Sportlern für den Lehrberuf ‚Hotel- und Gastgewerbeassistent‘ ab. Das Projekt ist so ausgelegt, dass es in Zukunft auch auf andere Lehrberufe ausgeweitet werden kann“, erklärte LH Platter.

„Ich danke allen Partnern, dass dieses Projekt möglich geworden ist.“ Den Weg in Richtung Skisport und Lehre können künftig alle Jugendlichen mit entsprechender sportlicher Leistung einschlagen: „Die Symbiose dieser zwei Bereiche ist für skibegeisterte Jugendliche eine hervorragende Alternative. Wie weit die Reise aus sportlicher Sicht auch gehen mag – das Pilotprojekt ermöglicht es den Jugendlichen, sich ein zweites Standbein zu schaffen“, sagt der Präsident des Tiroler Skiverbandes Werner Margreiter.

Von der Lehre bis zum Studium

Der Startschuss für den neuen Bildungsweg fällt im Schuljahr 2017/2018: „Das entwickelte Zeitmodell, welches Lehr-, Wettkampf- und Schulphasen bestmöglich verbindet, führt zu einer Streckung der Lehrzeit von drei auf viereinhalb Jahre“, betont der Lehrlingskoordinator Roland Teissl.

In weiterer Folge sei auch das Modell „Lehre und Matura“ möglich: „Mit der weiteren Möglichkeit, die Matura in Form der Berufsreifeprüfung zu machen, können die Jugendlichen direkt in den Beruf einsteigen oder auch ein Studium beginnen“, führte der Landeshauptmann weiteres aus. „Damit stehen den jungen Menschen alle Türen offen.“ Die Vorbereitungskurse für die Berufsreifeprüfung einschließlich Lernstudium und Betreuung werden vom Wirtschaftsförderungsinstitut Tirol organisiert und durchgeführt.

Projekt mit Mehrwert

Neben einer fundierten Ausbildung mit Zukunft sieht LH Platter Spitzensportler auch als Vorbilder für die Jugend und die Gesellschaft sowie als wichtige Repräsentanten für den Wintertourismus in Tirol.

„Der Skisport ist die Wirtschaftslokomotive unseres Landes, der Wintertourismus Lebensgrundlage vieler Tiroler Regionen. In den Gesprächen mit  Tiroler Tourismusbetrieben hat sich gezeigt, dass das Interesse für diesen neuen Ausbildungsweg groß und die Resonanz durchwegs positiv“, betonte Hotellerie Fachgruppenobmann Mario Gerber. „Zudem bekommen die Betriebe mit ausgebildeten Spitzensportlern hochmotivierte und leistungsbereite Fachkräfte.“

Schulinvestition von 4,95 Millionen Euro

„Das Land Tirol hat 4,95 Millionen Euro in die Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten in der Tiroler Fachberufsschule für Tourismus und Handel investiert. Damit stellen wir den künftigen Fachkräften die beste Infrastruktur für ihre Ausbildung zur Verfügung“, erläuterte LH Platter. Die Ausführung wurde zu einhundert Prozent von Tiroler Firmen geleistet. Das Land Tirol investiert in den kommenden fünf Jahren in den Ausbau und die Modernisierung der Berufsschulen. „Die Tiroler Landesregierung bekennt sich dazu, dass wir den künftigen Fachkräften die beste Infrastruktur für ihre Ausbildung zur Verfügung stellen“, so LH Platter.

„Die Lehrküche beinhaltet nunmehr 23 Kochstellen, die dem neuesten technischen und hygienischen Standard entsprechen, ein Unterrichts-Restaurant mit Terrasse und eine Schulungs-Bar sowie die erforderlichen Funktionsräume“, informierte Schuldirektor Günther Schwazer. Zudem wurde im zweiten Stock noch ein Schulungs-Shopbereich für die Ausbildung Handel neu gestaltet. „Nach dem Umbau ist unsere Schule für diese zukunftsorientierte Ausbildung bestens geeignet.“

Sollte der Gewinn der höchsten literarischen Anerkennung, die die Welt zu vergeben hat, irgendwelche Gefühle bei ihm hervorrufen, so lässt er sie sich jedenfalls nicht anmerken. Stattdessen spult die Rock-Legende – dafür bekannt, bei schlechter Laune dem Publikum den Rücken zuzukehren – mit der fünfköpfigen Band in der Spielmetropole im US-Bundesstaat Nevada das gewohnte Programm runter. In einem perlgrauen Anzug, die Haare von den Scheinwerfern zu einem struppigen Heiligenschein erleuchtet, spielt Dylan an Klavier, Gitarre und Mundharmonika sowie mit seiner krächzenden Stimme eine Auswahl der Werke seiner mehr als 50-jährigen Karriere. “Rainy Day Women #12 & 35” und “Tangled Up in Blue” standen ebenso am Programm wie neuere Songs, etwa “Make You Feel My Love”.

Die Ovationen des Publikums, die Rufe “Nobel laureate” (Nobelpreisträger) – Dylan ignoriert sie. Erst als er zu den Zugaben kommt, ändert sich der Ton: Dylan weicht vom Programm ab, das er schon bei seinem vorherigen Konzert gespielt hat. Nun gibt es unter dem begeisterten Jubel der 2.000 Besucher die berühmte Protesthymne “Blowin’ in the Wind” aus dem Jahr 1962.

In Dylan war erstmals ein Songwriter mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden – eine Sensation. Er schweigt dazu. Lediglich auf seinem Twitter-Kanal wird am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) unter Berufung auf die Schwedische Akademie verkündet: “Bob Dylan wurde der #Literaturnobelpreis 2016 ‘für seine poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Songtradition’ verliehen.” Etwas später teilt der Künstler – oder ein Mitarbeiter – einen Glückwunsch-Tweet von US-Präsident Barack Obama “an einen meiner Lieblingsdichter”.

Dylan hat schon viele Preise erhalten – oft ist er nicht zur Verleihung erschienen. Ob sich die Schwedische Akademie Sorgen macht, er könne sich die Reise im Dezember nach Stockholm sparen? Vielleicht kann Dylans letztes Stück beim Konzert in Las Vegas als Botschaft verstanden werden. Warum soll ich versuchen, mich jetzt zu ändern, fragt er mit einem Lied, das Frank Sinatra einst sang: “Why Try To Change Me Now?”

Auf die Beamten soll der junge Brixner zunächst einen ruhigen Eindruck gemacht haben. Doch unerwartet ergriff er plötzlich die Flucht und verschwand in ein in der Nähe befindliches Maisfeld. Währenddessen soll er auch seine mitgeführten Tüten in ein Gebüsch geworfen haben.

Doch die Ordnungshüter konnten den 20-Jährigen bereits nach wenigen Metern stoppen, da ein Eisenzaun seinen Fluchtversuch scheitern ließ. Als man die weggeworfenen Tüten des Brixners näher inspizierte, bestätigte sich der Verdacht: Marihuana mit einem Gesamtgewicht von einem ganzen Kilogramm hielt der junge Mann darin versteckt.

Nach einer zusätzlichen Kontrolle konnte man auch im Auto des Mannes weitere illegale Pflanzen sicherstellen. Der Mann muss sich nun vor der Staatsanwaltschaft für sein Vergehen verantworten.

Wie die Ordnungskräfte bestätigen, ist es am Dienstag in Bozen zu zwei Messerattacken gekommen.

Dabei soll sowohl am Dienstagvormittag, wie am Nachmittag ein bislang unbekannter Täter gezielt auf zwei Frauen mit einem Messer losgegangen sein, um sie auszurauben.

Der Täter soll dabei Bargeld, Handys, sowie den Haustürschlüssel eines der beiden Opfer erbeutet haben. Die Ermittlungen sind derzeit in vollem Gang. Eine Frau steht seit dem Angriff unter Schock.

Es wird nicht ausgeschlossen, dass für beide Übergriffe ein und derselbe Täter verantwortlich ist.

Der am 25. Juni 1958 in Stockholm geborene Sicheritz dissertierte an der Uni Wien zum Thema “Wie unterhält das Fernsehen?”. Seinen Durchbruch als Regisseur feierte er 1993 mit der Kinokomödie “Muttertag”. Es folgten weitere höchst erfolgreiche Arbeiten wie “Wanted”, “Hinterholz 8” und “Poppitz” sowie diverse Fernsehfilme und -serien. Und auch bei den “Vorstadtweibern”, die seit gut zwei Jahren ihr Unwesen im ORF treiben, zeichnet Sicheritz gemeinsam mit seiner Kollegin Sabine Derflinger für die Regie verantwortlich.

Angesprochen auf den Erfolg des Formats, meinte er im Vorjahr gegenüber der APA: “Mich hat es ausschließlich beflügelt. Immer wenn man bei etwas dabei ist, das ein derartiger Erfolg ist, freut man sich sehr.” Auch bei Arbeiten wie “Kaisermühlen Blues” oder “MA 2412” sei das der Fall gewesen und habe er keinen Druck empfunden.

Das von Drozda angesprochene, “umfangreiche und eindrucksvolle Oeuvre” des Filmemachers spiegelt sich auch in historischen Arbeiten wie “Clara Immerwahr”, der schwarzen Komödie “Bad Fucking” oder mehreren “Tatort”-Folgen wieder. Zudem trat Sicheritz des öfteren als Werbe-Regisseur in Erscheinung. Zu seinen bisherigen Auszeichnungen zählen das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien oder der Fernsehpreis der Österreichischen Volksbildung. Dreimal erhielt er außerdem eine Romy für den besten österreichischen Kinofilm (“Freispiel” 1996, “Hinterholz 8” 1999 und “Wanted” 2000). Mit “Hinterholz 8” (rund 618.000 Besucher), “Poppitz” (441.000 Besucher) sowie “MA 2412 – Die Staatsdiener” (273.000 Besucher) finden sich gleich drei Filme Sicheritz’ unter den zehn meistbesuchten österreichischen Kinofilmen seit 1982.

(S E R V I C E – )

Der Titel der Geschichte tauchte bereits in den Harry-Potter-Büchern als Lehrbuch der Zaubereischüler von Hogwarts auf. Der Film ist der erste Teil einer neuen, fünfteiligen Reihe. Oscar-Preisträger Eddie Redmayne spielt den Magizoologen Newt Scamander, der auf einer Forschungsreise um die Welt magische Geschöpfe gesammelt hat. Als er in New York seinen Koffer verliert, können die Tiere entkommen. Regie führte David Yates, der auch die letzten vier Harry-Potter-Filme drehte.

Die Südtiroler warten laut Sanitätsbetrieb durchschnittlich 138 Tage auf eine Augenvisite. Am schnellsten kommen Bürger im Krankenhaus Bruneck dran. Dort beträgt die Wartezeit 40 Tage. Das Schlusslicht bildet Sterzing mit 300 Tagen.

Die Süd-Tiroler Freiheit griff ein Facebook-Posting einer Mutter aus dem Wipptal auf, die sich darin über die lange Wartezeit für eine Augenvisite für ihr Kind beschwerte.

Die Süd-Tiroler Freiheit wolle der Sache genauer auf den Grund gehen. In einer Landtagsanfrage wollen die Abgeordneten Sven Knoll, Myriam Atz Tammerle und Bernhard Zimmerhofer wissen, wie die Landesregierung die langen Wartezeiten rechtfertigt.

Mitarbeiter des Betriebs hatten in der Früh Rauch in der Anlage gesehen und Alarm geschlagen. Noch während die Feuerwehren den Brandort erkundeten, kam es zu einer Durchzündung – das Gebäude stand in Vollbrand. Insgesamt zehn Feuerwehren verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf die Produktionshallen der Zimmerei. Etwa drei Stunden nach Ausbruch war der Brand unter Kontrolle. Am Nachmittag wurden noch Nachlöscharbeiten durchgeführt.

Die Entscheidung dürften sich die Granden der Sozialdemokraten nicht leicht gemacht haben. Vor der Sitzung hatte sich ÖGB-Präsident Erich Foglar gegen eine Zustimmung ausgesprochen – und blieb auch danach dabei. CETA sei “nicht zustimmungsreif”, schrieb er in einem Schreiben an alle ÖGB-Mitarbeiter. Die jüngsten Verbesserungen am Vertrag seien zwar anzuerkennen, aber nicht ausreichend.

“Die Bundesregierung wird ermächtigt, den Vertrag zu unterfertigen aber damit gehen Bedingungen einher”, sagte Kern. Dies trotz bisheriger Verbesserungen im Zuge von Formulierungen im Beipacktext zu CETA, über die Kern minutenlang referierte. Die noch vorhandenen Vorbehalte sind offensichtlich nicht groß genug, dass die SPÖ nun “Nein” gesagt hätte. Jedenfalls müsste – analog zum gestrigen Urteil der deutschen Verfassungsrichter – die vorläufige Anwendung des CETA-Vertrages auch wieder beendet werden können, betonte der Kanzler, der dies festgelegt wissen will.

“Auch bei den Investitionsgerichten gibt es noch einige Fragezeichen”, betonte Kern. “Das Statut der Gerichtshöfe ist noch nicht ausreichend bekannt.” So müsse die Unabhängigkeit der Richter und der Entscheidungen sichergestellt werden. Nun will der Bundeskanzler “weitere Klärungen im Ratifizierungsprozess im Interesse Österreichs und der Wirtschaft” sicherstellen und kündigte dahingehend “harte Diskussionen” an. “Die offenen Fragen müssen geklärt werden, bis es zu einer positiven Ratifizierung im österreichischen Parlament kommen kann”, so Kern.

Zu TTIP merkte Kern an, dass dieses etwaige USA-EU-Handelsabkommen derzeit nicht bejaht werden könne. Der Kanzler sagte auch, dass er kein Freund dieser “Freihandelsabkommen neuen Typs” sei. Unter dem “Deckmantel” des Freihandels könnten zu viele Prozesse festgelegt werden, so die Warnung. Daher verstehe er die Skepsis der Menschen. Und daher sei es wichtig, dass in den Verhandlungen zu CETA “viel erreicht” worden sei, so Kern über Verbesserungen in der CETA-Zusatzerklärung.

“Aus meiner Sicht sind jetzt die Stolpersteine weggeräumt”, sagte Mitterlehner nach der Sitzung des Koalitionspartners. “Ich bin froh, dass wir hier eine gemeinsame Linie gefunden haben”, so der Wirtschaftsminister.

Nicht zustimmen dürfte wohl Belgien, da das wallonische Regionalparlament CETA bei einer Abstimmung am Freitag mit klarer Mehrheit ablehnte. Laut belgischer Verfassung ist aber die Vollmacht aller drei Regionen des Landes erforderlich, damit ein Vertreter der Föderalregierung CETA unterschreiben darf.

Mitterlehner geht trotzdem davon aus, dass die Handelsminister nächsten Dienstag in Luxemburg CETA absegnen. Der Zeitplan sei jedenfalls nicht in Gefahr. Es gebe sonst auch zeitnah noch einen EU-Rat, also ein Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der EU.

Bereits im Mai wurde der Sparstift beim Magazin angesetzt. Damals wurde die Erscheinungsweise von ursprünglich 14-tägig auf monatlich umgestellt und der Titel einem Relaunch unterzogen. Auch eine Reihe von Kündigungen gab es im Zuge der Aktion. “Der Anstieg des Einzelverkaufs und die positiven Reaktionen des Anzeigenmarktes sind jedoch für eine wirtschaftliche Weiterführung des Print-Magazins nicht ausreichend”, teilte das Media House nun mit. Unter der Führung von Karl Abentheuer werde seitenblicke.at in Zukunft redaktionell ein aktuelles, breites und multimediales Angebot bieten, hieß es weiter.

Das Klatsch-und-Tratsch-Magazin wurde im Februar 2005 vom Red Bull-Konzern als 14-tägiges Heft auf den Markt gebracht, zwei Jahre später wurde die Erscheinungsweise auf den Wochenrhythmus umgestellt. 2014 ging es wieder retour zur 14-tägigen Produktion. Die Verkaufsauflage des People-Magazins lag zuletzt bei knapp 33.000 Exemplaren.

Zwar seien Krieg, Klimawandel, Armut und unzureichende Nahrungsmittelproduktion in den ärmsten Ländern Hauptursachen für Hunger, hieß es weiter, jedoch hätten auch Gleichgültigkeit, Ausbeutung und ungehemmte Gewinnmaximierung daran Anteil. “Immer noch werden Billig-Produkte in die ärmsten Länder exportiert, mit denen die Bauern vor Ort nicht konkurrieren können. Große Agrarkonzerne sehen gerade diese Länder auch als neuen Markt, um ihr Saatgut, ihren Dünger und die zusätzlich notwendigen Pestizide abzusetzen”, sagte Landau. Die Caritas unterstützt nach eigenen Angaben weltweit 270.000 Menschen mit langfristigen Maßnahmen im Kampf gegen den Hunger.

Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung, wies darauf hin, dass die meisten von Nahrungsmittelknappheit betroffenen Menschen Kleinbauern seien oder als Hirten oder von der Fischerei leben. “Das zeigt einen Systemfehler auf, dass 70 Prozent der armen Menschen in der Landwirtschaft tätig sind und darin kein menschenwürdiges Auskommen finden”, sagte Bayr.

“Die Entwicklungszusammenarbeit ist eines von vielen Instrumenten, das Ernährungssouveränität fördern und gleichzeitig einen Beitrag zur Minderung der Klimaerwärmung leisten kann”, betonte Bayr unter Hinweis auf das österreichische Engagement im Wassermanagement in Uganda sowie im Waldschutz in Georgien. “Jedes Jahr gehen 13 Millionen Hektar Wald durch Abholzung oder Ausbeutung des Waldes verloren. Wald, der als Speicher von Treibhausgasen und von Süßwasser dient, ist für Ernährungssouveränität essenziell”, stellte die Bereichssprecherin fest.

Die kirchliche Fachstelle für Entwicklungszusammenarbeit (EZA) wies darauf hin, dass seit dem Jahr 2000 der Welthunger-Index um ein knappes Drittel – von 30 auf nunmehr 21,3 Prozent – gefallen sei. Ein “Zeichen der Ermutigung, aber kein Grund zur Entwarnung”. Vor allem Krieg und Konflikte, schlechte Regierungsführung und Korruption seien Ursachen für Stagnation im Kampf gegen Hunger, verwies der Geschäftsführer der Koordinierungsstelle (KOO) der Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission, Heinz Hödl, auf Beispiele wie Syrien, Libyen, Somalia, Sudan, Jemen oder Eritrea. Er erinnerte an das Versprechen der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen, “niemanden zurückzulassen”.

Die Probleme Klimawandel, verzerrende Agrarsubventionen und Landreformen müssten angegangen werden, forderte der EZA-Experte abschließend. Der WWF wies darauf hin, dass weltweit für Acker- und Weideflächen wertvolle Lebensräume seltener Tiere und Pflanzen gerodet werden. Außerdem setze die Zerstörung von Wald und wertvollem Boden und die Emissionen, die bei der Herstellung von Lebensmitteln entstehen, dem Klimawandel stark zu.

Um 07.30 Uhr sind drei Autos bei einem Autounfall auf der Staatsstraße kollidiert. Während eine 20-jährige Frau und ein 39-jähriger Mann mit leichten Verletzungen davonkamen, zog sich ein 26-Jähriger mittelschwere Verletzungen zuzog.

Im Einsatz stand auch die Freiwillige Feuerwehr von Neumarkt.

Der Jenaer Fall ist bis heute nicht aufgeklärt. Am Donnerstagabend war bekannt geworden, dass Ermittler DNA-Spuren des mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt an einem Gegenstand in der Nähe des Skeletts der getöteten Peggy gefunden hatten. Böhnhardt war damals wegen des Kindsmordes in Jena vernommen worden, wie Ramelow vor einer Sitzung des Bundesrates sagte.

Bisher ist unklar, ob Böhnhardt überhaupt in die Ermordung der beiden Kinder verstrickt ist. Die Ermittlungen stehen am Anfang. “Es gibt eine Vielzahl von Aufgaben”, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel am Freitag in Bayreuth. Geprüft werden müsse unter anderem, ob eine Verunreinigung zu dem DNA-Treffer geführt haben könnte, sagte Potzel. Dazu müsse auch geklärt werden, in welchen Räumen die Leiche Böhnhardts, die Skelettteile von Peggy und die Fundstücke im Fall des Mädchens untersucht worden waren. Weitere Details nannte der Oberstaatsanwalt nicht. Er rechne auch nicht damit, dass die Ermittlungsbehörden noch am Freitag neue Ergebnisse präsentieren können.

Deutschlands Innenminister Thomas de Maiziere bezeichnete den neu aufgekommenen Verdacht einer Verbindung Böhnhardts am Freitag als “unfassbar”. Zugleich mahnte er zur Vorsicht. Die Ermittlungen dazu seien noch “in einem sehr frühen Stadium”, sagte der CDU-Politiker.

Peggy war am 7. Mai 2001 im nordbayerischen Lichtenberg auf dem Heimweg von der Schule verschwunden. Am 2. Juli dieses Jahres hatte ein Pilzsammler Teile ihres Skeletts in einem Waldstück im Saale-Orla-Kreis in Thüringen gefunden – nur rund 15 Kilometer vom Heimatort des Mädchens entfernt. Mehrfach hatte die Polizei anschließend den Fundort abgesucht, weil das Skelett nach Angaben der Ermittler nicht vollständig gewesen war. Potzel äußerte sich am Freitag nicht dazu, ob die fehlenden Stücke und die auch vermisste Schultasche des Kindes inzwischen aufgetaucht seien.

Der Rechtsextremist Böhnhardt gehörte dem “Nationalsozialistischen Untergrund” (NSU) an. Mit Uwe Mundlos und Beate Zschäpe soll er jahrelang unerkannt gemordet haben – hauptsächlich Menschen mit ausländischen Wurzeln. Mundlos und Böhnhardt töteten sich den Ermittlern zufolge im November 2011 nach einem Banküberfall, um einer drohenden Festnahme zu entgehen. Zschäpe stellte sich der Polizei. Seit Mai 2013 muss sie sich vor dem Münchner Oberlandesgericht verantworten. Nun ist offen, ob der Prozess wie geplant fortgesetzt wird.

Ein 32-jähriger wollte Polizeiangaben zufolge einen fünf Zentimeter langen Nagel durch eine Palette schießen, um diese zu fixieren.

Aus ungeklärter Ursache schoss er dabei den Nagel dem 57-Jährigen durch den linken kleinen Finger.

Der Verletzte wurde mit der Rettung in das Bezirkskrankenhaus Schwaz eingeliefert.

Zu erkennen ist der Waldkauz darüber hinaus an seinem kompakten Körperbau, dem beige-braun gefärbten Gesichtsschleier und dem gekrümmten gelblichen Schnabel. Das freundliche Aussehen verdankt er seinen großen runden Augen sowie den zwei hellen Querstrichen oberhalb der Gesichtsumrandung, die wie Augenbrauen wirken. Allerdings ist der nachtaktive Waldkauz vor allem vom Hören bekannt: Sein typisches “Huu-hu-huhuhuhuu” taugt als Element von Gruselfilmen.

Mit 12.000 bis 20.000 Brutpaaren sei der Bestand der Art in Österreich als langfristig sehr stabil einzuschätzen, erklärte BirdLife. Der Waldkauz sei als anpassungsfähig bekannt und trotz seiner Namensgebung nicht nur im Wald zu Hause. Seine Nahrung besteht aus Mäusen und anderen Beutetieren. Dabei verschlingt der Waldkauz die Beute mit Haut und Haaren, alles Unverdauliche wie Federn oder Knochen wird in Form eines sogenannten “Gewölles” wieder hervorgewürgt.

“Während der Waldkauz weit verbreitet ist, sind andere Eulenarten hingegen stark gefährdet. Insbesondere der Verlust natürlicher Brutmöglichkeiten, Lebensraum und Nahrung setzt den heimischen Eulen zu. Auch die Intensivierung der Landwirtschaft trägt zur hohen Gefährdung etwa des Steinkauzes oder der Schleiereule bei”, warnte die Vogelschutzorganisation.

Für den Vertrauensindex werden regelmäßig 500 Personen von OGM online befragt (maximale Schwankungsbreite: 4,5 Prozent), ob sie den einzelnen Protagonisten vertrauen oder nicht. Der Saldo aus beiden Werten wird dann für die Reihung herangezogen.

“Das Vertrauen in die Spitzenvertreter der Sozialpartner hat sich angesichts der anhaltenden Vertrauensverluste in Politiker, Parteien und demokratiepolitische Institutionen nur wenig verändert, das gute Niveau der Ergebnisse vor zwei Jahren konnte gehalten werden”, analysiert OGM-Chef Wolfgang Bachmayer die aktuellen Werte.

Wirtschaftskammer-Chef Leitl führt das Vertrauensranking mit plus 16 Punkten weiter an. Gegenüber Juli 2014 büßte Leitl vier Punkte ein. Die Spitze ist nun näher zusammengerückt: ÖGB-Chef Erich Foglar (SPÖ) und Arbeiterkammer-Präsident Rudolf Kaske (SPÖ) konnten mit plus 14 beziehungsweise plus 13 Vertrauenspunkten zu Leitl aufschließen. Beide konnten sich etwas verbessern. Bachmayer: “Die Vermutung liegt nahe, dass die ‘Schutzherren’ der Arbeitnehmer von der Krise am Arbeitsmarkt tendenziell eher profitieren als umgekehrt.”

Das sei nicht immer so gewesen. In Folge der ÖGB-Affäre rund um die Karibik-Geschäfte der ehemaligen Gewerkschaftsbank Bawag erreichte der damalige ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer (SPÖ) etwa Null Vertrauenspunkte. Bemerkenswert ist laut Bachmayer auch, dass der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch, der auf einen Saldo von plus 6 Punkten kam, anhaltend positive Vertrauenswerte erreicht. Auf plus 6 Vertrauenspunkte brachte es auch FSG-Chef Wolfgang Katzian (SPÖ).

Knapp im Minus – bei sehr geringer Bekanntheit – liegt Landwirtschaftskammer-Präsident Hermann Schultes (ÖVP), was wahrscheinlich mit den Diskussionen um die Bauernhilfen zu tun hat, die nicht von allen Bevölkerungsgruppen begrüßt werden, erklärt der Meinungsforscher.

Der diese Woche als Vorsitzender der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) abgetretene Fritz Neugebauer kletterte zu seinem Abschied auf einen Wert von minus 19 Vertrauenspunkten und legte von allen Sozialpartnern am stärksten zu. Angesichts seines Tiefstwertes von minus 35 im Juli 2011 ein bemerkenswerter Sprung, so Bachmayer. Der neue GÖD-Vorsitzende Norbert Schnedl wurde noch nicht abgefragt.

Im Interview mit dem “Kurier” (Freitagsausgabe) präzisierte frischgebackene Beamten-Gewerkschaftschef Schnedl, dass aus seiner Sicht die Verkürzung so stark wie möglich ausfallen solle und zwar mit vollem Lohnausgleich. Schnedl will mit der Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich angesichts der Digitalisierung der Arbeitswelt die Verteilungsfrage neu stellen. Wenn es stimme, dass in den nächsten 15 Jahren bis zur Hälfte aller Jobs durch computerunterstützte Maschinen oder Software ersetzt werden, “dann muss man natürlich die Arbeitszeitverkürzung ansprechen”, so Schnedl im “Kurier”.

Auch Kern verwies bei einer Diskussion im Kreisky-Forum am Donnerstagabend darauf, dass “die Mischung aus Digitalisierung, Technologieentwicklung und Globalisierung dazu führen wird, dass sich die wirtschaftlichen Sektoren massiv verändern werden”. Schon heute gingen viele Menschen nicht mehr in die Bank oder in die Buchhandlung. “In Wahrheit ist jeder der einen Schreibtisch vor sich hat, potenziell eine gefährdete Spezies.” Das treffe die einfachen Tätigkeiten in der Industrie am wenigsten. Kern glaubt aber nicht, dass die Arbeit in der Gesellschaft ausgehen wird, in Sektoren wie der Gesundheit würden Jobs entstehen. Man müsse aber die Digitalisierung managen, damit es nicht zu einer Umverteilung von unten nach oben kommt. “Wir werden die Technologie nicht in eine Box stellen, zusperren und auf den Dachboden räumen, so wird das nicht gehen”, sagte Kern.

Deutlich optimistischer war Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), in der Diskussion mit Kern. Schon seit 50 Jahren werde gesagt, dass es nicht genug Arbeit gibt und dass die Menschen weniger arbeiten müssen. “Ich glaube, wir werden nie einen Rückgang der Arbeit sehen. Denn solange der Mensch kreativ ist, Wille hat etwas zu tun, wird es Wachstum geben und Arbeit geben.” Allerdings werde sich das Tätigkeitsprofil massiv ändern, kreative Arbeit werde gefordert sein – und man müsse darauf Rücksicht nehmen, dass die Menschen unterschiedlich lange arbeiten wollen.

Die Globalisierung hat den Menschen Wohlstand gebracht, aber der Glaube an den sozialen Aufstieg ist verloren gegangen, sagte Kern. Das könne Parteien an die Macht bringen, die nicht mehr an die Menschenrechte glauben und letztlich das europäische Einigungsprojekt zerstören.

“Dass die Globalisierung das größte Wohlfahrtsprojekt in der Menschheitsgeschichte war, das kann man ja auch aus linker Sicht gar nicht anders betrachten”, so Kern. Aber der Ausgleich für diejenigen, die davon nicht profitieren, geschehe nicht in ausreichendem Ausmaß und das sei “eine Frage, die in der Lage ist, unsere Gesellschaft zu zersetzen”.

In die gleiche Kerbe schlug auch der DIW-Präsident Fratzscher. Es werde zwar oft geklagt, dass die Globalisierung an der Ungleichheit in Deutschland oder Österreich schuld sei. Bei genauerer Betrachtung zeige sich aber, dass dies in beiden Ländern nicht gelte. Denn die niedrigen Löhne würden nicht in jenen Firmen gezahlt, die im internationalen Wettbewerb stehen. “Exportfirmen zahlen gut”, so Fratzscher. Wenig gezahlt werde in inländischen Dienstleistungsfirmen, in Branchen “wo es zu viel Regulierung, zu viele Monopole und zu wenig Wettbewerb gibt”. Es sei zwar bequem zu sagen, “die Globalisierung ist schuld”, in Wahrheit seien es aber fehlende Bildung und Berufsabschlüsse, die die Menschen vom Mindestlohn abhängig machten. Problem an der Globalisierung sei nicht das Konzept, sondern dessen Missbrauch, dass sich Großunternehmen den Steuerpflichten und der Regulierung entziehen.

Deutschland habe heute ein Problem, Chancengleichheit zu schaffen, warnte Fratzscher. Es werde immer schwerer sich hochzuarbeiten, “immer häufiger heißt es: arm bleibt arm, reich bleibt reich”. In keinem andern Land hänge das Einkommen der Kinder stärker vom Bildungsgrad und Einkommen ihrer Eltern ab. Das führe dazu, dass weniger Menschen ihre Talente nutzen können – womit der Wirtschaft wieder Wachstumspotenzial entgehe.

Gründe für die starke Ungleichheit und den geringen Anteil der ärmeren Hälfte des Landes am Gesamtvermögen liegen unter anderem darin, dass Deutsche wie Österreicher seltener ein Eigenheim besitzen als etwa Südeuropäer. In beiden Ländern würden Arbeitseinkommen hoch und Vermögen, insbesondere Erbschaften, gering besteuert. In Summe sei die Ungleichheit in Deutschland heute doppelt so groß wie vor 40 Jahren. Dabei sei nicht die Ungleichheit an sich das Problem, sondern die fehlende Chancengleichheit.

Kern verwies auf den Zusammenhang zwischen dem fehlenden Vertrauen in die eigenen Zukunftschancen und dem Aufstieg der FPÖ in Österreich, Le Pen in Frankreich, Trump in den USA. Er habe zuletzt viel mit FPÖ-Wählern gesprochen. Und wenn er diesen gesagt habe, dass die FPÖ nichts besser machen würde, käme sie einmal an die Macht, dann hätten die FPÖ-Wähler geantwortet: ‘das erwarte ich eh nicht’. “Die Leute wollen bloß das System und die Eliten auf den Knien sehen”, weil sie alles, was sie in ihrem eigenen Leben vermissen, auf die Systemparteien zurückführen, so die Schlussfolgerung Kerns.

Inzwischen nahm die Exekutive Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung auf. Der Vorfall hatte sich gegen 15.30 Uhr am Innsbrucker Rennweg ereignet.

Bekanntheit erlangte die junge Mathe-Lehrerin aus Minsk durch ihre Schüler. Offenbar hatte einer von ihnen einen kurzen Unterrichtsclip auf YouTube gestellt. Über 350.000 Menschen folgen der hübschen Blondine inzwischen auf Instagram. Wen wundert es bei solchen Bildern?

Zum Vorfall kam es gegen 15.30 Uhr. Im Rennweg wurde ein Puppentheater aufgeführt. Durch den herrschenden Fön kippte die Hälfte der mobilen Bühne um. Das Bühnenteil kippte nach vorne und fiel auf drei Kleinkinder in der ersten Zuschauerreihe. Es misst etwa eine Breite von rund 1,5 Metern und wiegt um die 25 kg. Die drei Kinder wurden leicht verletzt und zur Behandlung in die Klinik Innsbruck gebracht.

Die Menschen im Bus waren den Berichten zufolge eingeschlossen, weil die Tür offensichtlich blockiert war. Zehn Insassen konnten sich demnach durch eingeschlagene Fenster retten. In dem Bus befanden sich 20 Menschen. Die meisten Fahrgäste waren Pensionistenehepaare, die nach der Rückkehr von einer Reise nach China vom Flughafen in Daegu nach Ulsan unterwegs waren.

Die Ausläufer von “Nicole” richteten vereinzelte Schäden in Bermuda an. Mauern stürzten ein, Dächer wurden abgedeckt, Straßen und Häuser überflutet, wie die Zeitung “Royal Gazette” berichtete. Auf der Hauptinsel fiel teilweise der Strom aus. Geschäfte, Büros und Schulen sollten bis Freitag geschlossen bleiben. Airlines sagten ihre Flüge nach Bermuda ab, der Bus- und Fährverkehr wurde eingestellt.

In Haiti stieg eine Woche nach dem schweren Hurrikan “Matthew” die Zahl der Toten auf 546. 128 Menschen wurden noch vermisst, weitere 439 verletzt, wie der Zivilschutz am Donnerstagabend (Ortszeit) mitteilte. In verschiedenen Medien war von deutlich höheren Opferzahlen die Rede. Rettungskräfte sagten der Deutschen Presse-Agentur, die Zahl der Toten werde voraussichtlich noch steigen.

“Matthew” hatte Haiti am Dienstag vergangener Woche mit Windgeschwindigkeiten von 230 Kilometern pro Stunde getroffen. Zahlreiche Häuser wurden zerstört, Straßen und Felder überflutet. Nach Angaben der Vereinten Nationen brauchen 1,4 Millionen Menschen in dem bitterarmen Karibikstaat dringend Hilfe. Rettungskräfte warnten vor Cholera-Gefahr im Katastrophengebiet.

Die Verteilung der Hilfsgüter lief zunächst nur langsam an. In der Stadt Jeremie ist fast jedes Haus zerstört, die Menschen haben nichts zu essen. “Die Hilfsgüter erreichen uns nach und nach, aber die Verteilung ist eine riesige logistische Herausforderung”, sagte Holly Frew von der Hilfsorganisation Care.

Die US-Hilfsagentur USAID flog 480 Tonnen Hilfsgüter in die Region, aus Frankreich trafen zwei Transportflugzeuge mit Rettungskräften und Material in Haiti ein. Aufgrund der starken Beschädigung der Infrastruktur in der besonders stark betroffenen Region im Südwesten gelangten Lebensmittel, Wasser und Hygieneartikel allerdings nur langsam zu den Menschen.

“Es gibt hier Dörfer, die lassen sich nur per Helikopter oder Boot erreichen”, sagte Alexander Mauz vom Arbeiter-Samariter-Bund am Mittwoch nach einem Besuch im Süden. “Die Menschen sind verzweifelt. Sie haben ihre Häuser und ihre Ernte verloren. Auch eine Woche nach dem Sturm ist bei ihnen noch keine Hilfe angekommen.”

Der Hurrikan hat die Lebensgrundlage vieler Menschen zerstört. “In den am stärksten betroffenen Regionen leben die Menschen vor allem von der Landwirtschaft. Tausende haben ihre Existenzgrundlage verloren, weil 80 Prozent der Tiere und Pflanzungen vernichtet wurden”, sagte die Chefin der UN-Blauhelmmission Minustah, Sandra Honore. Nach der schnellen Nothilfe wollen internationale Hilfsorganisationen Saatgut verteilen.

Angesichts der aktuellen Lage in dem Karibikstaat setzten die USA die Abschiebung illegal eingereister Haitianer vorerst aus. An der grundsätzlichen Haltung der Vereinigten Staaten habe sich allerdings nichts geändert, sagte Heimatschutzminister Jeh Johnson. Ende September hatten die USA damit begonnen, Haitianer ohne Papiere in ihre Heimat abzuschieben.

In Haiti wächst unterdessen die Angst vor Cholera. 510 Infektionen wurden bereits registriert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schickte eine Million Impfdosen gegen Cholera in das Katastrophengebiet. Allerdings müssten noch weitere Schritte gegen die Ausbreitung der Seuche unternommen werden, teilte die WHO mit. “Das Wichtigste ist, die Menschen mit sauberem Trinkwasser zu versorgen und die Abwasserentsorgung zu verbessern”, sagte WHO-Cholera-Experte Dominique Legros.

Bei einer Cholera-Epidemie nach dem schweren Erdbeben 2010 waren mehr als 8500 Menschen an der Seuche gestorben. Wahrscheinlich hatten nepalesische UN-Blauhelmsoldaten die Krankheit nach Haiti eingeschleppt.