von fe 10.10.2016 16:30 Uhr

Gerard Piquè macht Schluss

Gerard Piquè macht mit Spanien Schluss. Nur noch bis 2018 will der katalanische Innenverteidiger für die spanische Nationalmannschaft auflaufen. Zuletzt hagelte es Kritik wegen eines abgeschnittenen Trikot-Ärmels.

Bild: Facebook/Gerard Piquè

Der patriotische katalanische Fußballspieler wird in Spanien alles andere als geliebt. Denn Piquè setzt sich für die Unabhängigkeit Kataloniens ein. Dafür wird er von den Spaniern verachtet und beschimpft. Darauf hat Piquè nun keine Lust mehr.

Abgeschnittene Ärmel

„Es gibt Menschen, die glauben, es sei besser, wenn ich nicht hier wäre“, sagt der 29-jährige Fußballer am Samstag nach dem Spiel gegen Albanien. Er habe schon lange über seinen Rücktritt nachgedacht. Die Vorfälle während des WM-Qualifikationsspiels sei der „Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte“ gewesen.

In der nordalbanischen Stadt Shkodër lief der Abwehrspieler in einem langärmeligen Trikot auf. Und das war auch schon der Auslöser des nächsten Skandals. Denn Piquè schnitt die Ärmel ab, um darunter ein bequemeres Sport-Funktionsshirt zu tragen – und das genau über der Stelle, an welcher zumindest bei der Kurzarm-Variante die spanischen Nationalfarben als Ringe das Trikot zieren sollten.

Sofort erntete Gerard Piquè einen Shitstorm in den sozialen Netzwerken. Denn der Abwehrchef hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, ein stolzer Katalane zu sein. Die wirtschaftlich starke Region Katalonien strebt seit Jahren eine Loslösung vom spanischen Nationalstaat an.

„Von alledem genug“

Zuletzt gingen die Wogen während der EURO 2016 die Wogen hoch. Vor dem Spiel gegen Kroatien soll Piquè bei der spanischen Nationalhymne bewusst den Mittelfinger gezeigt haben.

Es scheint so, als ob dem Katalanen jede Kleinigkeit zur Last gelegt und regemlmäßig aus einer Mücke ein Elefant gemacht wird. Spanischen Medienberichten zufolge schmeißt Gerard Piquè auch genau deshalb das Handtuch. Er habe „von alledem genug“, heißt es.

Die neugewonnene Freizeit wird der zweifache Familienvater vermutlich gut anderweitig zu nutzen wissen. Erst im vergangenen Jahr kam sein zweites Söhnchen zur Welt. Piquè ist seit 2011 mit dem kolumbianischen Popstar Shakira liiert.

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