von ih 28.09.2016 16:13 Uhr

Pusterer Skigebiete vor Zusammenschluss?

Laut jüngsten Berichten strebt die Skigesellschaft „Drei Zinnen AG“ (vormals Sextner Dolomiten AG) eine Verbindung über den Helm nach Sillian an. Von dort wird ebenfalls grundsätzliche Zustimmung für dieses Gesamttiroler Projekt signalisiert. Es gibt aber auch Stimmen, die vor einem solchen Eingriff warnen – vor allem wegen der Lawinengefahr.

Der Helm von Innichen aus gesehen - Foto: Wikimedia/Luca Lorenzi

Auch das Fehlen eines umfassenden Zukunftskonzeptes seitens der Gemeinde Sexten, unter besonderer Berücksichtigung des Natur- und Umweltschutzes, werde bemängelt.

Angeregt wurde eine Evaluierung der angestrebten Projekte durch die Universität Bozen und durch die EURAC. Der Freiheitliche Fraktionssprecher im Südtiroler Landtag, Pius Leitner, intervenierte mit einer Anfrage.

Treffen zwischen Touristikern und Politik

Der zuständige Landesrat Theiner bestätigte in der Beantwortung der Landtagsanfrage von Leitner ein Treffen mit Vertretern der Sextner Dolomiten AG, den Bürgermeistern von Sillian und Sexten, dem Landeshauptmann und dem Landesrat Mussner am 29. März 2016. Gegenstand sei die weitere Vorgehensweise für das Vorhaben der skitechnischen Verbindung gewesen. Eine Machbarkeitsstudie solle die weiteren Fragen zur langfristigen Entwicklung von Ski-Zonen klären. Weitere Treffen hätten seitdem nicht mehr stattgefunden.

Pius Leitner äußert seine Skepsis gegenüber den dürftigen Auskünften zur geplanten skitechnischen Verbindung Sexten-Sillian. „Es muss grundsätzlich die Frage nach der künftigen touristischen Ausrichtung unseres Landes geklärt werden. Ob in Zukunft Quantität oder Qualität im Vordergrund steht, ist wichtig bei der Bewertung von geplanten Projekten und bei der Forcierung von Machbarkeitsstudien“, so der freiheitliche Landtagsabgeordnete.

Hochpustertal rüstet stark auf

Das obere Pustertal habe in skitechnischer Hinsicht in den letzten Jahren stark aufgerüstet. Die moderne und hochwertige Infrastruktur spreche auf der einen Seite ein breites Publikum an, auf der anderen Seite würden aber immer wieder Klagen über die umfangreichen Umwelteingriffe laut.

Besonders die massiven Holzschlägerungen und Erdbewegungen im Bereich des Sextnerbaches und des Villgrattenbaches würden nicht nur von Umweltschützern, sondern auch von ausgewiesenen Fachleuten stark kritisiert. Verwunderung und Unverständnis lösen vor allem das Verhalten des UVP-Beirates, der Forstverwaltung und des Amtes für Wildbachverbauung aus. Was am meisten bemängelt wird, ist der Umstand, dass bei diesen Projekten die Bevölkerung vor Ort nicht oder zu wenig eingebunden wird, gibt Leitner zu bedenken.

„Das Beispiel des umstrittenen Parkplatzes am Pragser Wildsee sollte allen eine Lehre sein“, so der Freiheitliche abschließend.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite