Alternative Streitbeilegung: erster Tag der Mediation
In der Mediation gehe es vor allem darum, auf einer konstruktiven und sachlichen Basis eine außergerichtliche Lösung für einen Konflikt zu finden. Im Gegensatz zu einem Gerichtsverfahren fällt der Mediator oder die Mediatorin am Ende des Verfahrens kein Urteil. Wenn es von allen Beteiligten erwünscht ist, kann der bzw. die Mediator jedoch einen Vorschlag unterbreiten.
Der italienische Gesetzgeber habe 2010 die Pflichtmediation bei handels- und zivilrechtlichen Streitfällen eingeführt. Wer einen Rechtsanspruch geltend machen will, ist verpflichtet, sich im Rahmen eines Informationsgesprächs über die Mediation zu erkundigen. Danach kann er oder sie entscheiden, ob der Weg einer Mediation oder der Gerichtsweg eingeschlagen wird.
Vorteile einer Mediation
Wesentliche Vorteile einer Mediation sind ihre Schnelligkeit und die geringen Kosten. Innerhalb von drei Monaten muss das Verfahren laut Gesetz abgeschlossen sein. Die Kosten für ein Mediationsverfahren belaufen sich laut Statistik durchschnittlich auf nur 3,5 Prozent des Streitwerts, während die Kosten für eine gerichtliche Streitbeilegung im Vergleich ungefähr bei 30 Prozent liegen.
Bei einem Mediationsverfahren können die unterschiedlichsten Konfliktsituationen behandelt werden, von Wirtschafts-, Bank- und Versicherungsstreitigkeiten, bis hin zu medizinischen Fehlleistungen, Miete und Pacht, Nachbarschafts- und Erbrechtskonflikte, Familienabkommen, Rufschädigung und vieles mehr.
Darüber wurde gesprochen
Im Rahmen der heutigen Veranstaltung schilderten die Präsidentin des Landesgerichts Bozen, Elsa Vesco, die Anwälte und Mediatoren Thomas Pichler und Andreas Stacul, Martina Foradori vom Institut fair!, der Familienseelsorger Thoni Fiung, sowie der Unternehmer Federico Giudiceandrea von der Microtec GmbH ihre Erfahrungen im Bereich der Mediation und diskutierten Praxisbeispiele.
Die Veranstaltung wird vom Enterprise Europe Network, dem EU-Beratungsnetzwerk, gefördert.