von fe 29.08.2016 19:07 Uhr

„Wir fordern eine Vereinfachung der Verfahren“

Von Links Heini Grandi (Legacoopbund), Claudio Corrarati (CNA-SHV), Arno Kompatscher (Landeshauptmann von Südtirol), Claude Rotelli (Confcooperative), Federico Tibaldo (Confesercenti)

Die Digitalisierung bringe nicht immer eine Vereinfachung mit sich, heißt es in einer Presseaussendung der Koordinationsplattform Wirtschaftsnetz am Montag. Um die Kommunikation zwischen den Unternehmen und den öffentlichen Ämtern zu erleichtern, müssen auch die Verwaltungsabläufe neu überprüft werden. Die Koordinationsplattform hat in ihrer letzten Sitzung das Programm des Landes Südtirol bezüglich der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung unter die Lupe genommen. Dieser seheunter anderem vor, dass die Kommunikation zwischen der Verwaltung und den Unternehmen nur mehr digital, also mittels PEC-Adresse, erfolgen soll.

Der Aufschub des Stichtags für die Digitalisierung bis zum Ende des Jahres seifür RE-WN eine Gelegenheit, die Abläufe neu zu überdenken und die bürokratischen Hürden zu beseitigen. Unternehmen sollen nämlich in Zukunft nur noch über die zertifizierte PEC-Adresse, die eGov-Dienstleistungen oder den direkten Austausch von Daten – z. B. digitale Rechnungen – mit der öffentlichen Verwaltung kommunizieren. Landesrätin Waltraud Deeg hat die Wirtschaftsverbände aufgerufen, die eigenen Mitglieder bei der Digitalisierung zu unterstützen.

Die vier Wirtschaftsverbände von RE-WN (CNA-SHV, Confesercenti, Confcooperative und Legacoopbund) haben bereits die ersten Schritte unternommen, um die eigenen Mitglieder zu betreuen. Gleichzeitig fordern sie aber auch das Land auf, digitale Abläufe in allen öffentlichen Ämtern einzuführen. Dadurch könnten Unterlagen und Dokumente der öffentlichen Verwaltung ein einziges Mal übermittelt werden, auch wenn diese von verschiedenen Ämtern angefordert werden.

„In Zukunft werden die Unternehmen die Dokumente digital versenden können, sie müssen diese also nicht mehr persönlich in den Ämtern abgeben. Wir möchten aber vermeiden, dass die öffentliche Verwaltung dies als Vorwand nutzen könnte, um von den Unternehmen immer wieder die gleichen Unterlagen anzufordern“, so Claudio Corrarati, Koordinator von RE-WN: „Wir schätzen und unterstützen die Bemühungen zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und sind uns bewusst, dass wir die Unternehmen auf diesem Weg der Erneuerung begleiten müssen. Die öffentliche Verwaltung soll sich aber auch darum bemühen, die Digitalisierung als Möglichkeit der Vereinfachung und Entbürokratisierung zu nutzen. Man könnte zum Beispiel eine Datenbank schaffen, wo alle Dokumente der Unternehmen von allen Ämtern abrufbar wären“.

Rete Economia-Wirtschaftsnetz bekräftige den Willen, den Austausch mit dem Land auch in Zukunft fortzuführen. Man wolle gemeinsam nach Lösungen suchen, welche die Digitalisierung und Entbürokratisierung gleichermaßen fördern. „Die Digitalisierung soll nicht nur als digitaler Versand von Dokumenten verstanden werden, sondern als wertvolle Möglichkeit, um auf unnötige Dokumente, Akten und Abläufe zu verzichten“.

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