Sowohl Rumpold als auch Hochegger bekamen zwei Drittel ihrer Strafen unter Setzung einer dreijährigen Probezeit bedingt nachgesehen. Sollten die Urteile in Rechtskraft erwachsen, müsste Rumpold elf, Hochegger acht Monate verbüßen. Damit dürften sie mit ziemlicher Sicherheit dem Gefängnis entgehen: wenn der zu verbüßende Strafteil zwölf Monate nicht übersteigt, kommt der Vollzug in Form des elektronisch überwachten Hausarrests in Betracht. Ein Fußfessel-Antrag wäre ihnen ex lege zu genehmigen, falls sie die sonstigen Voraussetzungen erfüllen.

Bei dieser Rechtslage war es durchaus überraschend, dass Hocheggers Verteidiger Karl Schön unmittelbar nach der Urteilsverkündung keinen Enthaftungsantrag stellte, über den Richter Wolfgang Etl noch im Verhandlungssaal entscheiden hätte müssen. Hochegger war am vergangenen Mittwoch wegen Fluchtgefahr in U-Haft genommen worden, nachdem er zum ursprünglichen Verhandlungstermin im ihn betreffenden Telekom-IV-Verfahren wegen angeblicher Suizidgefahr und schwerer Depressionen nicht erschienen war.

Der in Handschellen in den Gerichtssaal geführte einstige PR-Profi, der inzwischen als Pensionist in der Schweiz lebt, machte einen gezeichneten Eindruck. Unrasiert, bleich und abgezehrt beantwortete er einsilbig die an ihn gerichteten Fragen nach seinen Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Nach der Urteilsverkündung erbat er Bedenkzeit. Sein Verteidiger sprach von einem “harten Urteil”, das Gericht habe einige Milderungsgründe übersehen. Staatsanwalt Michael Radasztics gab vorerst keine Erklärung ab.

Das hatte der Ankläger, der sich in seinen Schlussworten vergebens für eine Beibehaltung der ursprünglichen Strafen aus generalpräventiven Gründen stark gemacht hatte, zuvor schon bei Rumpold unterlassen. Der frühere FPÖ-Politiker und -werber wirkte aufgeräumt, beinahe heiter, obwohl er seit Anfang August beim AMS auf Arbeitssuche gemeldet ist und einen Antrag auf bedarfsorientierte Mindestsicherung gestellt hat. Rumpold befindet sich mit Verbindlichkeiten von drei Millionen Euro in Privatinsolvenz.

Mit der über ihn verhängten Strafe war der 58-Jährige einverstanden. Nach Rücksprache mit seinem Verteidiger Markus Singer verzichtete er auf Rechtsmittel. “Die Tat ist begangen, das Urteil ist gefällt”, reagierte Rumpold nach der Verhandlung gelassen. Und weiter: “Das Urteil ist glaube ich angemessen.” Rumpold, der sich während des Verfahrens durchgehend nicht schuldig bekannt hatte, gab sich rückblickend geläutert: “Mit dem Unrechtsbewusstsein von heute hätte ich die Tat nicht begangen. Ich hätte auf schuldig plädieren sollen.”

In seinem Verfahren war es um eine Zahlung von 600.000 Euro gegangen, die Rumpold im Frühjahr 2004 als Geschäftsführer seiner Werbeagentur “mediaConnection” von der Telekom Austria (TA) 600.000 Euro auf Basis einer Scheinrechnung ohne Erbringen einer werthaltigen Leistung entgegengenommen hatte. Den Betrag verwendete er zur Gegenverrechnung seiner offenen Forderungen mit der FPÖ.

Hochegger wiederum kam eine “zentrale Rolle” – so Richter Etl – bei zwei TA-Zahlungen Richtung BZÖ zu: “Ohne ihre Aktivität als Lobbyist und Vermittler wäre die Tatbegehung kaum oder nicht möglich gewesen.” Die von Hochegger vermittelten Geldspritzen an die Orangen von insgesamt 960.000 Euro – der Lobbyist hatte 2004 einen Rahmenvertrag mit der TA abgeschlossen und wollte in dieser Funktion für das Unternehmen eine Änderung der Universaldienstverordnung bewirken – dienten dem BZÖ zur Finanzierung des Nationalratswahlkampfs 2006. Obwohl Hochegger stets eine Beteiligung bestritten hatte, bestätigte der Oberste Gerichtshof (OGH) im November 2015 auch seinen erstinstanzlichen Schuldspruch wegen Untreue als Beteiligter.

Einen jeweils untergeordneten Anklagepunkt – eine angebliche Falschaussage im parlamentarischen Korruptions-U-Ausschuss – hoben die Höchstrichter aber sowohl bei Hochegger als auch bei Rumpold auf, was aus formalen Gründen eine Aufhebung der für sämtliche angeklagten Delikte verhängten Strafen bewirkte. Weil die Staatsanwaltschaft aber von der weiteren Verfolgung der angeblichen Falschaussagen zurücktrat, mussten am Ende nur mehr neue Strafen für die Beteiligung an der erwiesenen Untreue gefunden werden. Der Wegfall der Falschaussagen wurde bei der Strafbemessung entsprechend gewichtet. Rumpold kamen zusätzlich “die privaten und wirtschaftlichen Folgen” mildernd zugute, Hochegger unter anderem der mit der Verurteilung einhergehende “soziale, gesellschaftliche und wirtschaftliche Abstieg” sowie “ein sehr hohes Alter von 67”.

Auf die Frage von Journalisten, ob Rumpold für den unbedingt ausgesprochenen Strafteil die Fußfessel beantragen wird, gab es keine eindeutige Antwort. “Das ist Zukunftsmusik”, hielt sich Verteidiger Markus Singer bedeckt. “Wir lassen das Urteil erst ein Mal sitzen. Im wahrsten Sinn des Wortes”, feixte Rumpold, der einen aufgeräumt-entspannten Eindruck hinterließ.

Kampusch war 1998 als Zehnjährige auf dem Schulweg entführt und von Priklopil über lange Zeit hinweg in einem nicht einmal sechs Quadratmeter großen Kellerverlies eingesperrt worden. Im August 2006 gelang ihr nach achteinhalb Jahren Gefangenschaft, in der sie geschlagen und missbraucht wurde, die Flucht.

Ihr Peiniger wurde am selben Tag tot aufgefunden, er war von einem Zug erfasst worden. Nach Ansicht der zuständigen Ermittler nahm sich Priklopil das Leben. Der Fall wurde mehrfach neu aufgerollt. Dabei wurden den Behörden zwar Ermittlungsfehler attestiert, Gerüchte über etwaige andere Täter oder Mitwisser wurden aber zurückgewiesen.

Zwei der Opfer habe sie im Bus verletzt, eine weitere Person in einem Schnellrestaurant. Die Staatsanwaltschaft war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Der Zwischenfall ereignete sich den Berichten zufolge gegen 16.30 Uhr in der Brüsseler Gemeinde Uccle.

Warum die Frau in dem Bus mit dem Messer auf Menschen losging, sei unklar, meldete Belga. Nach Angaben der örtlichen Polizei habe sie während des Angriffs keine Forderungen geäußert. Die Polizisten hätten sie mit einem Schuss in den Arm außer Gefecht gesetzt, ergänzte der Sender RTL.

Die drei Opfer und die verletzte Verdächtige wurden ins Krankenhaus gebracht. In Lebensgefahr sei keiner von ihnen, hieß es.

apa

„Es gibt ein interessantes Rahmenprogramm in dem von Nintendo zertifizierte Pokèmon Experten den Hype rund um die kleinen virtuellen Monster und die gesamte Pokèmon Welt in beiden Landessprachen erklären“, sagt das Unternehmen.

Dazu gibt es Quizwettbewerbe und Turniere in allen Disziplinen der Pokèmon Welt, die viel größer ist als das bekannte Pokèmon Go. Dazu zählen Spiele für die Wii, Nintendo 3DS aber auch Kartenspiele. Für alle Besucher gibt es natürlich tolle Pokèmon-Gadgets von Nintendo. „In vielen der 80 Geschäfte, Restaurants und Bars im Twenty wird es spezielle Aktionen rund um die Pokèmons geben“, kündigt das Unternehmen an.

Das Falcon-Gutachten komme zum Schluss, dass all die Bereiche, die Südtirol selbst finanziert, in die ausschließliche Entscheidungsbefugnis des Landes fallen und sich Italien folglich in diese nicht einzumischen hat. Wenn diese Interpretation vor dem Verfassungsgerichtshof halte, wäre dies autonomiepolitisch ein Meilenstein für Südtirol, meint Knoll.

Das Problem sei jedoch die geplante Verfassungsreform. „Wenn diese angenommen wird und sich Italien in einen zentralistischen Staat verwandelt, wird der italienische Verfassungsgerichtshof ─ noch mehr als in den letzten Jahren ─ gegen die Autonomie und für den Staat entscheiden. Da nützt dann auch das schönste Gutachten nichts mehr“, so Knoll.

“In der Wohnung befanden sich viele Kinder und auch Erwachsene. Es hätte noch viel schlimmer ausgehen können”, sagte ein Sprecher der Polizei in Göteborg dem schwedischen Radio über den Vorfall am frühen Montag.

An der Adresse sei ein Mann gemeldet, der wegen des Mordanschlags in einem Göteborger Restaurant verurteilt worden sei, bei dem im März 2015 zwei Menschen starben, sagte der Sprecher. “Wir werden sehen, ob das Motiv damit zusammenhängt.” Die Tat hatten die Ermittler auf eine Fehde rivalisierender Banden zurückgeführt.

apa

Warum wird Gemüse vor dem Einfrieren blancSoll das Gemüse länger gefroren gelagert werden, ist es sinnvoll, es vorher zu blanchieren, so die Verbraucherzentrale Südtirol. Das Gemüse wird gewaschen, geputzt und geschnitten und für wenige Minuten in sprudelnd kochendem Wasser gegart. Anschließend wird das blanchierte Gemüse ein paar Minuten lang in Eiswasser abgeschreckt, vorsichtig trocken getupft, portioniert und in passenden Beuteln oder Behältern eingefroren. Durch das Blanchieren werden Abbauprozesse stark verlangsamt, da die Aktivität bestimmter Enzyme gehemmt wird. Form, Farbe, Geschmack und auch Vitamingehalt bleiben besser erhalten, die Haltbarkeit in der Gefriertruhe wird verlängert. Auch Mikroorganismen werden durch die Hitze abgetötet.

Blanchieren wird beispielsweise für Blumenkohl, Broccoli, Bohnen, Erbsen Kohlrabi, Spinat und Mangold empfohlen. Zu beachten ist, dass das Blanchieren die spätere Garzeit um rund ein Drittel verkürzt. Gewürzkräuter wie Petersilie und Schnittlauch werden dagegen am besten roh eingefroren.

Die Bedingungen für dieses Vorhaben waren alles andere als optimal – Kälte, Wind, Schnee und eine instabile Wetterlage machten die Übersiedlung des Polybiwaks auf den Glungezer spannender als geplant. Letztlich konnte das Projekt dank der Flexibilität aller Beteiligten in mehreren Etappen abgeschlossen werden.

Neuer Standort Glungezer

Der Alpenverein Hall in Tirol freut sich besonders über die Realisierung dieses Projekts, immerhin hat man die Idee schon seit einiger Zeit verfolgt. Letztlich möglich gemacht hat diesen Transport der Einsatz der Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV), denn die reguläre Hüttenförderung durch die Ministerien hätte den gesamten Kostenaufwand nicht gedeckt. „Wir haben lange versucht, eine dauerhafte Lösung zu finden, um die Unterbringung und Sicherheit der Bergsportler zu gewährleisten. Ich bin froh, dass uns das dank unseres Partners nun gelungen ist“, sagt der stolze neue Besitzer Gerald Aichner, 1. Vorsitzender des Alpenvereins Hall in Tirol.

Externer Winterraum und Notunterkunft für Bergsteiger

Die Lösung, das vorhandene Biwak zu übersiedeln und als externe Notunterkunft zu installieren, ist für alle Beteiligten ein Gewinn. „Wir sind froh, dass das Biwak nun seinen ursprünglichen Zweck erfüllt. Gerade am viel frequentierten Glungezer ist es eine sinnvolle Ergänzung“, so DI Helmut Ohnmacht, Vizepräsident des Alpenvereins und Erfinder des Polybiwaks.

Die Glungezerhütte ist im Winter (ca. Mitte Dezember bis Mitte April) durchgehend geöffnet und bewirtschaftet. Neben den zusätzlichen Schlafplätzen für Hüttengäste bietet das Biwak im November und in den Wochen nach Saisonschluss bis zur Wiedereröffnung (Mitte April bis Ende Mai) eine spartanische Unterkunft für Bergsteiger, die in dieser Jahreszeit selbstständig unterwegs sind. Im Sommer bringt es der oft ausgebuchten Hütte zusätzliches Bettenvolumen. Die Biwakschachtel bietet notfalls bis zu zwölf Personen Platz (in sechs Betten) drei zusätzliche Schlafplätze können am Boden noch mit Reservematratzen eingerichtet werden.

Extremunterkunft mit Blick auf die Sterne

Das Biwak besteht aus leichten vorgefertigten Einzelelementen, aufgebaut auf einem modularen System. In den heimischen Alpen bewähren sich die Polybiwaks nunmehr seit 46 Jahren, seit knapp 30 Jahren auch als Forschungsstationen und Unterkünfte in den Eiswüsten der Antarktis. Die Lillie-Marleen-Schutzhütte wurde sogar unter internationalen Denkmalschutz gestellt. Durch die achteckige Form kann das Biwak am Grat vom Wind freigeblasen werden, der erhöhte Aufbau auf vier Füßen stellt sicher, dass die Zugänglichkeit jederzeit gewährleistet ist.

Das Biwak wird von einer Lichtkuppel überspannt, die nicht nur einen Blick in die Nacht ermöglicht, sie lässt auch Sonnenstrahlen ins Biwak, welche es erwärmen und dadurch Decken und Matratzen trocknen. „Unser Objekt ist gewissermaßen sogar ein Passivhaus, denn es bildet sich kein Kondensat“, schmunzelt Helmut Ohnmacht. Und der Blick in die sternenklare Nacht sei „märchenhaft“.

Sponsoring der BTV

Möglich gemacht hat dieses spektakuläre Projekt die Unterstützung durch einen Sponsor. Die BTV – Bank für Tirol und Vorarlberg AG hat sich für dieses Projekt eingesetzt, „weil das mit dem Staatspreis für herausragendes Design ausgezeichnete Polybiwak sowohl als architektonisch spannendes Projekt als auch als sichere Notunterkunft in unvorhergesehenen Situationen ein sichtbares Bekenntnis unserer Verantwortung ist“, sagt der Vorstandsvorsitzende der BTV, Gerhard Burtscher. „Wir freuen uns als Partner des Österreichischen Alpenvereins den Tirolerinnen und Tirolern und ihren bergbegeisterten Gästen das neue Biwak am Glungezer zur Verfügung stellen zu können“.

Spektakuläre Übersiedelung

Wetterbedingt glich die Übersiedelung des Biwaks einem Krimi. Schneefälle und immer wieder Wind forderten den Arbeitern alles ab. Soweit möglich, wurden die Bauteile mit der Materialseilbahn befördert. Die vorgefertigte Konstruktion wurde bei fast winterlichen Verhältnissen zusammengebaut und am Fels verankert. In insgesamt sechs Hubschrauberrotationen wurden die restlichen Teile transportiert und vor Ort zusammengebaut.

Neuer Name

Die Biwakschachtel steht seit 24.07.2016 als Notunterkunft neben der Glungezerhütte und wird den Namen „Roman’s Biwak“ tragen, in Erinnerung an den früheren Glungezer- Hüttenwart und langjährigen gemeinsamen Bergkameraden Ohnmachts, Roman Klingenschmid.

Mit einem Gesamttiroler Bubble-Soccer Turnier, einer Tirol Safari und dem Mein-Tirol Fest ließ die Jugend Tirols ihre Freundschaft hochleben. „Grenzen herrschen nur in den Köpfen“, betonte Alois Moser, Pfarrer der Marktgemeinde Mayrhofen bei seiner Predigt am Sonntag. „Im Herzen gibt es sie nicht. Das Herz der Jugend schlägt für die länderübergreifende Freundschaft und unsere Heimat Tirol.“

Umrahmt wurde der Festtag von der Bauernjugend-Musikkapelle, die eigens dafür zusammengestellt wurde. Der gemeinsame Festakt war zugleich der Abschluss eines unvergesslichen Wochenendes mit mehreren Höhepunkten.

Elf-Meter-Krimi beim Gesamttiroler Bubble Soccer Finale

„Seit Juni wurden in Südtirol wie Tirol über Bezirksentscheide und jeweils einem Landesentscheid die besten 16 Mannschaften ermittelt, die dann am Samstag 20. August beim Finale um den Gesamttiroler Titel kämpften. Und das war spannend bis zum Schluss. Im Elf-Meter-Krimi setzte sich die Mannschaft Elbigenalp aus dem Bezirk Reutte durch. Sie kann sich über einen Tagesausflug in die Area47 im Ötztal freuen. Auf den zweiten Platz spielten sich die „Lepskugeln“ aus Latsch. Sie erhielten einen Gutschein für einen Erlebnistag im Abenteuerpark Achensee. Über den dritten Platz, und damit einen Skitag am Schnalstaler Gletscher freute sich das Team Axams aus dem Bezirk Innsbruck.

Tirol-Safari: Lustige Entdeckungsreise mal vier

Alle teilnehmenden Fans konnten indessen bei der lustigen „Tirol-Safari“ mitmachen. Dabei begaben sich bunt gemischte Teams aus Süd-, Nord- und Osttirol auf Entdeckungsreise und mussten bei vier Spielstationen ihr Wissen und ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Auf die Sieger warteten tolle Geschenkskörbe der Erlebnissennerei Zillertal.

Fest der Freundschaften

Das Mein Tirol-Fest am Samstag war auch ein großes Fest der Freundschaften. Für Party-Stimmung sorgten die „Tiroler Mander“. Unter die Ehrengäste mischten sich auch einige prominente Köpfe – darunter Europaparlamentarier Herbert Dorfmann, Landeshauptmannstellvertreter und Bauernbundobmann Ökonomierat Josef Geisler sowie der Direktor der Tiroler Versicherung Mag. Franz Meier, die das Mein Tirol Fest als Hauptsponsor unterstützt hat.

Daraufhin habe der Vater zugebissen, wie es weiter hieß. Der 46-Jährige aus der Region Piemont sei festgenommen worden. Gegen ihn werde wegen schwerer Körperverletzung ermittelt. Ärzte versuchten im Krankenhaus, das Ohr wieder anzunähen, wie ein Polizist sagte.

APA

Sie habe bewusst gelogen, sagte Richterin Antje Ebner. Der Sex sei einvernehmlich gewesen. Lohfink habe allerdings den Männern signalisiert und gesagt, dass sie beim Sex nicht gefilmt werden wollte.

Die 29-jährige Lohfink rief nach der Urteilsverkündung: “Das muss ich mir nicht antun.” Sie stürmte aus dem Saal und verließ das Gerichtsgebäude. Ihr Verteidiger Burkhard Benecken hatte gefordert, das Model vom Vorwurf der falschen Verdächtigung freizusprechen. Er kündigte an, voraussichtlich in Berufung zu gehen. “Das Urteil ist ein Skandal”, sagte Benecken. Er werde mit Lohfink besprechen, ob sie die Kraft für die Berufung habe. Er mache sich jetzt Sorgen um alle Frauen, die eine Vergewaltigung anzeigen wollten.

Der Fall spielte eine Rolle in der “Nein heißt Nein”-Debatte über ein strengeres Sexualstrafrecht, das der deutsche Bundestag im Juli beschloss. Frauenministerin Manuela Schwesig hatte mit indirektem Bezug gesagt: “‘Nein heißt Nein’ muss gelten. Ein ‘Hör auf’ ist deutlich.” Berlins Justizsenator Thomas Heilmann verteidigte die Anklagebehörde gegen Vorwürfe der Frauenfeindlichkeit: “Die Staatsanwaltschaft hat nicht tendenziös, sondern im Gegenteil extrem gründlich den Fall recherchiert.” Er selbst habe die Akten studiert.

Lohfink sagte in ihrer letzten Stellungnahme vor dem Urteil unter Tränen, was die beiden Männer ihr angetan hätten, sei pervers und gemein gewesen. Sie habe den Sex nicht gewollt und auch nicht gefilmt werden wollen.

Das Gericht entschied wegen falscher Verdächtigung auf 80 Tagessätze je 250 Euro als Strafe für Lohfink. Die Anklage hatte eine Geldstrafe in Höhe von 24.000 Euro beantragt. Staatsanwältin Corinna Gögge sagte: “Frau Lohfink ist nicht Opfer einer Sexualstraftat geworden. Sie hat gelogen und Ermittler bewusst in die Irre geführt.”

Richterin Ebner sagte am Montag, für die Motive von Lohfink gebe es viele Möglichkeiten. Sich einzugestehen, dass die Behauptungen über eine Vergewaltigung und die Vorwürfe gegen die Männer nicht stimmen, sei schwierig, und diesen Weg sei Lohfink nicht gegangen.

Im Prozess am Montag schloss ein Gutachter den Einsatz sogenannter K.-o.-Tropfen in der umstrittenen Nacht, wie Lohfink vermutete, mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Das ergebe sich aus den Videofilmen, die in der Sexnacht gemacht wurden, sagte der Medikamenten- und Drogenexperte Torsten Binschek-Domaß. Lohfink sei damals wach, ansprechbar und orientiert gewesen. Es gebe keine Anhaltspunkte für K.-o.-Tropfen. Unter deren Wirkung könne man keine Pizza bestellen und mit der Managerin telefonieren, betonte er.

Nach dem Gedächtnisprotokoll einer Frauenärztin, bei der Lohfink Wochen nach der umstrittenen Sexnacht war, wurden weder die von Lohfink behaupteten Wunden noch andere Auffälligkeiten festgestellt.

Die damaligen Ermittlungen gegen die beiden Männer wegen der Vergewaltigungs-Anzeige waren von der Staatsanwaltschaft eingestellt worden. Lohfink, die früher Kandidatin bei der Sendung “Germany’s next Topmodel” war, erhielt daraufhin einen Strafbefehl wegen Falschaussage. Dagegen legte sie Widerspruch ein.

Als Zeugen hatten die Männer im Alter von 28 und 33 Jahren in dem aktuellen Prozess von einvernehmlichem Sex mit Lohfink gesprochen. Der 28-Jährige hatte einen Strafbefehl wegen Verbreitung der Sex-Videos akzeptiert, der andere will noch dagegen vorgehen.

Schon vor knapp einem Monat, kurz nachdem die MA 10 verkündet hatte, dass die “Alt-Wien”-Standorte mit einem Förderstopp wegen mutmaßlich zweckwidriger Verwendung von Subventionsgeldern durch den Vereinsverantwortlichen belegt wurden, protestierten 300 betroffene Eltern vor dem Rathaus. Heute kamen vorerst rund 100 Personen – wie schon das letzte Mal teils in Begleitung ihres Nachwuchses. Diesem wurden Taferl a la “Ich bin Pauli, kalkulierbares Risiko der MA 10” oder “Wir wollen unseren Platz behalten”.

Auch zur Autometapher wurde gegriffen. “Ich bin kein Auto, das man einfach umparken kann”, war zu lesen. Passend dazu wurden Kinder angehalten, mitgebrachte Spielzeugautos am Friedrich-Schmidt-Platz vor der Rathausfront aufzustellen.

“Wir versuchen darzustellen, dass man mit Kindern und den Mitarbeitern nicht so umgehen kann”, sagte Initiator Thomas Frizberg der APA. Die Kritik richte sich sowohl an die Stadt als auch an den Verein “Alt-Wien”. Denn man fühle sich nicht ordentlich informiert und im Stich gelassen. Er herrsche Unklarheit: “Da ist auf beiden Seiten alles schief gelaufen.”

Hilfreich wäre schon, wenn die Übergangsfrist länger wäre – also die Stadt noch länger Förderungen zahlen würde, damit die Eltern mehr Zeit für die Suche eines neuen Platzes haben. Denn jeder wisse, dass man sich eineinhalb bis zwei Jahre vorher anmelden müsse, um einen Betreuungsplatz zu finden, “der super passt”. “Das geht in einem Monat nicht”, so Frizberg. Es könne schon sein, dass es wienweit genügend Kapazitäten für die knapp 2.300 betroffenen Kinder gebe, aber halt teilweise am anderen Ende der Stadt.

Die Causa “Alt-Wien” sorgt seit einem Monat für Debatten. Am 25. Juli teilte das Rathaus mit, keine Förderungen mehr an den Betreiberverein zu zahlen. Dem Verantwortlichen Richard Wenzel, wird vorgeworfen, zwischen 2009 und 2014 Förderungen in Höhe von 6,6 Millionen Euro zweckfremd verwendet zu haben. Die MA 10 hat Anzeige bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft erstattet und fordert das Geld zurück.

Mehrere Einigungsversuche über die Rückzahlungsmodalitäten bzw. die Wiederauszahlung städtischer Gelder zwecks Fortbetrieb der Kindergärten scheiterten, weil Wenzel die Forderungen der Stadt – darunter eine rechtsgültige Bankgarantie über die 6,6 Millionen Euro – bisher nicht erfüllt hat. Erst am Freitag teilte die für Kindergärten zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) mit, dass auch das jüngste Vergleichsangebot keine Bankbesicherung enthalten habe und somit abgelehnt worden sei.

Als er an einer Kreissäge eine Holzplatte schneiden wollte, geriet der Mann aus bisher ungeklärter Ursache mit der Hand in das Arbeitsgerät. Trotz Verwendung von Schutzhandschuhen, zog sich der 68-Jährige schwere Verletzungen an der Hand zu. Der Daumen wurde beinahe vollständig abgetrennt.

Nach der Erstversorgung wurde der Mann in die Klinik Innsbruck gebracht.

Die Verteidigung stellte diverse Beweisanträge, weitere Zeugen sollen geladen werden. Einzelrichter Hans Barwitzius nannte den 7. September als neuen Termin.

Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt. Bereits im September 2015 hatte der Mann Ähnliches angezeigt. Im Dezember wurde der tatverdächtige Schwiegersohn der Nachbarn, mit denen das Ehepaar seit Jahren verfeindet ist, freigesprochen.

Der Staatsanwältin zufolge hatte sich der Mann am 18. Februar selbst Messerstiche bzw. Schnitte zugefügt, während er angab, nach einem getürkten Autounfall nahe Wiener Neustadt überfallen und dann verletzt in einem Bachbett zurückgelassen worden zu sein. Seine Ehefrau verdächtigte in der Folge in ihrer Aussage unter Hinweis auf selbst Gehörtes die Nachbarn.

Der Verteidiger bezeichnete die Ermittlungen als “mehr als fraglich”. Die Polizei habe daraus, dass man keine Spuren fand, geschlossen, das Opfer müsse es selbst gewesen sein.

Der Angeklagte erzählte von den Zwistigkeiten seit 2012. Der Beginn war “eine Kleinigkeit”: Als man vom Urlaub heimkehrte, waren Garten und Blumen vertrocknet – die Nachbarn hatten nicht wie versprochen gegossen. Es folgten Zivilstreitigkeiten, Anzeigen bei der Polizei, die Installation einer Alarmanlage – und ein angeblicher erster Überfall im Herbst 2015, bei dem der Schichtarbeiter nächtens vom Fahrrad gerissen und ihm ein Hakenkreuz in die Stirn geritzt worden sei. Der verdächtige Schwiegersohn des Nachbarn wurde allerdings im Dezember 2015 freigesprochen.

Am 18. Februar fuhr der 53-Jährige nach seiner Erzählung frühmorgens mit dem Pkw zum Bahnhof Wiener Neustadt, als er angesichts eines vermeintlichen Unfalls – ein Auto stand mit eingeschalteter Warnblinkanlage auf der Straße – anhielt. Ein Bursche habe ihn um Hilfe gebeten, weil seine Freundin verletzt sei. Als er die Polizei anrufen wollte, griff der junge Mann auf sein Handy – mehr wisse er nicht, schilderte der Mann und sprach von mehrmaligen Bewusstlosigkeiten. Kurz sei er in einem fremden Wagen liegend zu sich gekommen, dann erst wieder, als es schon hell wurde, auf der Böschung eines Bachbetts.

Seinen Angaben nach hat der Angeklagte nur bruchstückhafte Erinnerungen. Er sprach von drei Angreifern, könne sich aber den Vorfall nicht erklären. Die Medien habe er beim ersten Mal gar nicht einschalten wollen, meinte er. Richter Hans Barwitzius hielt ihm vor, am Tag nach dem “Überfall” aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht mit der Polizei gesprochen, wohl aber ein Fernsehinterview gegeben zu haben.

Seine Frau wollte am Nachmittag des 19. Februar, im windgeschützten Eingang ihres Hauses stehend, den Nachbarn “Schade, dass er nicht im Bachbett krepiert ist” schreien gehört und dann dessen Tochter zur Mutter sagen gehört haben, dass “es gelungen” sei und man wieder nichts beweisen könne. Die Familie im Zeugenstand bestritt derartige Aussagen.

61 Menschen starben auf Oberösterreichs Straßen, 42 in der Steiermark. Die wenigsten Verkehrstoten gab es bis 21. August mit vier in Vorarlberg.

Die Verdächtige hatte im Mai gestanden, ihrem 77-jährigen Ehemann innerhalb eines Monats drei Mal das Gift untergemischt zu haben. Der Pensionist musste danach wegen innerer Blutungen ins Spital. Mediziner schöpften Verdacht und meldeten den Fall bei der Polizei. Nach anfänglichem Leugnen hatte die 66-Jährige gestanden. Etwa zwölf Gramm sollen aus einer Schachtel des Gifts in der Speisekammer des Paares gefehlt haben.

Ein Psychiater diagnostizierte bei der Verdächtigen auch Demenz sowie depressive Episoden. Sie soll eigenen Angaben zufolge verzweifelt gewesen sein. Deshalb wollte sie ihren Mann vergiften. Wäre die Frau schuldfähig, hätte sie sich wegen Mordversuchs vor einem Schwurgericht verantworten müssen. Der Antrag auf Unterbringung ist noch nicht rechtskräftig, sagte Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, am Montag.

„Bereits auf der Anfahrt sah man eine starke Rauchentwicklung, wie sich herausstellte handelte es sich um einen Containerbrand auf einem Gelände neben dem OBI“, so die Feuerwehr. Der Container stand bei der Ankunft der Wehrmänner bereits in Vollbrand und wurde gelöscht.

Die neue Challenge funktioniert ganz simpel. Sobald ein Nutzer eines der geposteten Schwarz-Weiß-Fotos mit „Gefällt mir“ markiert, erhält er diese Nachricht:

Nachdem du mein Bild geliked hast, musst du ein schwarz-weiß Foto von dir posten mit der Überschrift Herausforderung angenommen 😉 Wer immer dein Foto liked, schicke ihm diese Nachricht 🙂 Sei kein Spielverderber

…und viele User scheinen wirklich keine Spielverderber zu sein.

Die gebürtige Osnabrückerin hatte in den 50er Jahren mit ihrem Mann Gustav Lübbe den kleinen Bastei-Verlag gekauft, der damals aus zwei Heftromanreihen bestand. In der Folgezeit entwickelte sich Bastei Lübbe mit Groschenromanen wie “Jerry Cotton” und “John Sinclair” zu einem der größten mittelständischen Privatverlage. Später kamen auch Buch-Bestseller wie die Thriller von Dan Brown und die Romane von Ken Follett dazu.

Gustav Lübbe starb 1995 mit 77 Jahren. Der Sohn Stefan Lübbe, der den Verlag danach übernahm, starb 2014 im Alter von 57 Jahren an einem Herzinfarkt. Seitdem wahrt dessen Frau Birgit die unternehmerischen Interessen der Familie. Seit das Unternehmen 2013 an die Börse gegangen ist, liegt die operative Leitung nicht mehr bei der Familie.

Ursula Lübbe habe später vor allem die gesellschaftliche Fäden des Verlags fest in der Hand gehalten, sagte die Sprecherin. Bis zuletzt habe sie immer noch die Frankfurter Buchmesse besucht, “um noch ein wenig von der Verlagsluft einzuatmen, die ihr zum Lebenselixier geworden war”. Sie engagierte sich auch sozial, etwa für Kinder und Kultur in einer nach ihr benannten Stiftung.

Am 14. September wird Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier bei der Kultsendung „MTV Unplugged“ auftreten – als erster Österreicher. Damit stellt sich Gabalier in eine Reihe mit Nirvana, Bob Dylan und weiteren Stars.

„Die absolute Mehrheit der Österreicher kotzt sich sicher an“

Zahleiche Fans gratulierten Andreas Gabalier. Darunter auch FPÖ-Chef Heinz Christian Strache. „Die absolute Mehrheit der Österreicher freut sich sicher aufrichtig über seinen großen Erfolg“, schreibt Strache. Denn Andreas Gabalier sei ein großer österreichischer Musiker.

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Bild: Facebook Screenshot

Der stellvertretende SPÖ-Vorsitzende Christoph Baumgärtel aus Langenzersdorf sieht dies aber anders. „Die absolute Mehrheit der Österreicher kotzt sich sicher an, wenn sie den Vollpfosten musizieren hört“, schreibt Baumgärtel. Gablier einen Künstler zu nennen, sei „schon zum Schief-Lachen“. Nachdem ein andere Nutzer kommentiert, dass sich Kurt Cobain im Grab umdrehen würde, antwortet der SPÖ-Politiker „Da hat sich eindeutig der Falsche erschossen…“.

„Andreas mach weiter so“

Andreas und Martin Brugger von den Ursprung Buam verteidigen unterdessen Gabalier. „Bitte nachmachen“, heißt es dort auf Facebook und weiter: „Wenn das nicht möglich sein sollte – bitte schweigen“.

Für die Zillertaler Musiker sei die Debatte ein „erneuter Tiefpunkt Österreichs“. „Es lebe die Demokratie und die Meinungsfreiheit“ heißt es weiter. Zum Schluss richten die beiden Brüder noch einen Appell an den Volks- Rock’n’Roller: „Andreas mach weiter so…“

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Bild: Facebook Screenshot

Die Ausnahme und damit der unumstrittene Höhepunkt der drei Musiktheater-Premieren stand gleich zu Beginn des heurigen Reigens. Das Auftragswerk “Exterminating Angel” des Briten Thomas Ades erwies sich im Haus für Mozart als fulminante Eröffnung, die sich in der Regie von Librettist Tom Cairns und mit dem Komponisten am Pult zu Beifallstürmen des Publikums aufschwang. Die Bühnenadaption des surrealistischen Filmklassikers “Der Würgeengel” von Luis Bunuel geriet zum atmosphärisch dichten Ensemblestück, zum Kammerspiel als Gesellschaftsparabel. Und musikalisch bleibt der Neutöner Ades mit seinem breiten Ansatz zwischen tonalen Strukturen, vehementen Dissonanzen und Auskosten der Registerextreme auch für Skeptiker zeitgenössischer Musik zugänglich.

Ein Kammerspiel ist Alvis Hermanis’ Sache nicht. Seine überbordend mit Gold und Textil bepflasterte “Liebe der Danae” erging sich in Ausstattungssucht ohne erzählerischen Mehrwert. Für Jubel sorgte allerdings die glasklare Umsetzung der Unwägbarkeiten in der Richard-Strauss-Partitur durch die Wiener Philharmoniker unter Franz Welser-Möst. Auch das von ihm zusammengesuchte Sängerensemble – allen voran “Danae” Krassimira Stoyanova – wurde für seine Ausnahmeleistungen gefeiert.

Den Vorwurf, mehr Augenschmaus als mitreißendes Musiktheater zu sein, musste sich auch der von Reinhard von der Thannen in Szene gesetzte “Faust” gefallen lassen. Die Gounod-Oper legte er als futuristische Revue an und setzte ebenso wie Hermanis auf visuelle Masse, die am Kern des Stücks vorbeichoreografiert wurde. Gerettet wurde der Abend allerdings von den Solisten, in erster Reihe Ildar Abdrazakov als “Mephisto” und Piotr Beczala als “Faust”.

Neben den Neuproduktionen sowie dem Publikumsrenner der “West Side Story”, der mit Cecilia Bartoli und Gustavo Dudamel von den Pfingstfestspielen übernommen wurde, und zum Ende des Sommers erneut für Euphorie sorgte, dominierte das Operngeschehen in Mozarts 260. Geburtsjahr allerdings die vollständig wieder aufgenommene Da-Ponte-Trilogie. Sven-Eric Bechtolfs handwerklich einwandfrei gearbeitete Nicht-Deutung wusste zwar auch in ihrer Gesamtheit keine Begeisterungsstürme loszutreten, punktete aber mit starken Besetzungen und drei engagierten Dirigenten.

Die “Cosi” richtete Bechtolf in der Felsenreitschule komplett neu ein – wusste der gewaltigen Kulisse allerdings wenig szenisches Fleisch entgegenzusetzen, was musikalisch leider auch für das Mozarteumorchester galt. Beim zweiten Mal Hinschauen gab es bei “Don Giovanni” und “Figaro” noch viele feine Details zu entdecken. Rehabilitieren konnte sich die Trilogie, deren mangelndes Entdeckertum nun vier Jahre lang scharf medial kritisiert wurde, dennoch nicht ganz.

Weniger mit Mozart, mehr mit Thomas Bernhard nahm Sven-Eric Bechtolf Abschied von den Salzburger Festspielen. Mit virtuosen Sezierkaskaden konfrontierte er als Doktor in “Der Ignorant und der Wahnsinnige” noch einmal eindrucksvoll mit seiner Schauspielkunst. Die stand auch bei den anderen Schauspiel-Produktionen in geradezu frommer und puristischer Form im Zentrum.

Dieter Dorn setzte bei Becketts “Endspiel” ganz auf Nicholas Ofczarek und Michael Maertens und positionierte die beiden Bühnengewalten in einem schmucklosen Guckkasten, Deborah Warner fegte für den “Sturm” die Bühne der Perner-Insel leer und ließ Peter Simonischek darauf Shakespeare rezitieren. Alle drei Theaterabende fuhren mit diesem Rezept sichere Erfolge ein – Außergewöhnliches entsteht so aber nicht.

Das Interregnum ist damit zu Ende, Markus Hinterhäusers Pläne für 2017 sind in bewährter Manier bereits über den Sommer durchgesickert, und wenn die künstlerische Schlacht für heuer geschlagen ist, kann man sich wieder auf die Lieblingsfragen des Festspielpublikums konzentrieren: Wer wird der neue Jedermann?

Offiziell verabschiedet hat sich Cornelius Obonya nach vier Jahren als Hofmannsthals Lebemann, über das Schicksal der Inszenierung sowie der weiteren Rollen ist abseits von Gerüchten noch nichts bekannt. Auch ob es ein Wiedersehen mit Miriam Fussenegger geben wird, die als heuer neu eingestiegene Buhlschaft auch mit dem Lolita-Charme der bisher zweitjüngsten Darstellerin der Rolle eher unauffällig blieb, ist offen.

Dazu kamen ebenfalls bis Ende Juli 67 Anzeigen nach dem neu geschaffenen Tatbestand Paragraf 205a (“Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung”). Mit 1. Jänner 2016 wurde im Rahmen der Reform des Strafgesetzbuches laut Justizministerium unter anderem darauf abgezielt, die Würde eines Menschen stärker zu schützen und Delikte gegen Leib und Leben strenger zu bestrafen.

Das betraf vor allem Sexualdelikte. Der Tatbestand der sexuellen Belästigung (Paragraf 218 StGB) wurde präzisiert. Demnach sind entwürdigende und intensive Berührungen, die jemanden in der Würde verletzen, strafbar. Ist davon eine Körperstelle betroffen, die der Geschlechtssphäre zuordenbar ist – Stichwort “Po-Grapschen” -, drohen nun bis zu sechs Monate Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen.

Außerdem wurde der Paragraf 205a (“Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung”) neu eingezogen. Damit sind nun auch Fälle strafbar, in denen sich Opfer von sexueller Gewalt aus Angst nicht körperlich zur Wehr setzen und auch sonst keinen Widerstand leisten, aber in für den Täter erkennbarer Weise mit dessen Vorgehen nicht einverstanden sind. Bei Verurteilung nach diesem Paragrafen drohen bis zu zwei Jahre Haft.

Die Staatsanwaltschaften erhoben heuer bis Ende Juli bisher 242 Anklagen nach dem Paragrafen 218. Im gesamten Vorjahr waren es 246. Dazu kamen 14 Anklagen wegen des Paragrafen 205a. Ob der deutlich erkennbare Anstieg auf die Nachschärfungen zurückzuführen ist, ist der Justiz zufolge noch nicht erkennbar. Die Bestimmungen zu intensiven Berührungen von Körperstellen, die der Geschlechtssphäre zuzuordnen sind, sollen bis 2018 evaluiert werden. Dem “Kurier” zufolge dürfte der Anstieg vor allem auf die gestiegene Sensibilisierung nach den Massen-Übergriffen in Köln und anderen Städten zurückzuführen sein.

Das Außenministerium betonte am Montag gegenüber der APA, eine “nicht diskriminierende Lösung” zu erarbeiten. Die Ein-Euro-Job-Pflicht soll an mangelnde Deutschkenntnisse geknüpft werden. Dass man Asylberechtigte und andere Arbeitslose unterschiedlich behandelt, werde man “sachlich begründen”, hieß es aus dem Ministerium.

Auf Beamtenebene seien diese Woche erste Gespräche, unter anderem mit den Ressorts von der für Diversität zuständigen Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) und dem den Arbeitsmarkt verantwortenden Sozialminister Alois Stöger (SPÖ), geplant, hieß es aus dem Kurz-Büro weiter. Die SPÖ-Seite bestätigte Terminanfragen dazu. Ob es sich diese Woche noch ausgehe, sei aber nicht sicher.

Die Verfassungsrechtler Heinz Mayer und Bernd-Christian Funk hatten wegen dem Gebot der Gleichbehandlung rechtliche Bedenken geäußert. Die Genfer Flüchtlingskonvention schreibt vor, anerkannten Flüchtlingen dieselben Leistungen zuzuerkennen wie Inländern.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mühten sich der Autobauer und die Lieferanten am Montag um eine gütliche Einigung. Ergebnisse gab es am frühen Abend zunächst nicht. Die Zulieferer ES Automobilguss und Car Trim, die zur Unternehmensgruppe Prevent gehören, beliefern VW derzeit nicht mit benötigten Getriebeteilen und Sitzbezügen. Zwischen den Firmen und VW tobt ein Streit um die Kündigung von Aufträgen. Die Hintergründe sind unklar.

Der Lieferstopp wirbelt große Teile der Produktion bei VW empfindlich durcheinander. Allen voran steht die Golf-Produktion im Stammwerk Wolfsburg still. Wie der Autobauer am Montag mitteilte, könnten insgesamt 27.700 Mitarbeiter in den Werken Wolfsburg, Emden, Zwickau, Kassel, Salzgitter und Braunschweig teils noch bis Ende August nicht so arbeiten, wie es eigentlich geplant sei. Der Autobauer sprach von “Flexibilisierungsmaßnahmen bis hin zu Kurzarbeit”.

Nach Branchenangaben stehen hinter der Golf-Produktion rund 500 Lieferanten, die nun zunehmend in Schwierigkeiten geraten. Wegen der Montage-Engpässe bei VW könnten sie ihre Teile nicht ausliefern und müssten Bestände aufbauen. “Die Folgewirkungen für die gesamte Wertschöpfungskette sind schon heute beträchtlich”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik, Christoph Feldmann, am Montag in Frankfurt.

Auch der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes NiedersachsenMetall, Volker Schmidt, sieht die Entwicklung mit Sorge. “Spätestens jetzt, da die Produktion im Stammwerk in Wolfsburg aussetzt, droht die Situation voll auf die Zuliefererketten durchzuschlagen”, warnte Schmidt. Aus dem Feuer dürfe kein Flächenbrand werden. Alle Beteiligten sollten sich deshalb schnellstmöglich um eine Einigung bemühen.

Auch das deutsche Wirtschaftsministerium drängt auf eine rasche Lösung. “Wir gehen davon aus und erwarten auch, dass die beteiligten Unternehmen die ungeklärten Fragen so bald wie möglich lösen können”, sagte ein Sprecher in Berlin.

VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh attackierte die beiden Zulieferer: “Nach unserer Auffassung liegt die Verantwortung eindeutig beim Zulieferer. Oder glauben Sie, wir als Betriebsrat fragen nicht, wessen Schuld es ist, dass unsere Kollegen zu Hause bleiben müssen”, sagte Osterloh der “Bild”-Zeitung (Montag).

Die beteiligten Zulieferer dagegen argumentieren, VW zwinge sie zu dem Lieferstopp, da der Autobauer “frist- und grundlos” Aufträge gekündigt habe und einen finanziellen Ausgleich dafür ablehne. Der Lieferstopp geschehe zum Selbstschutz und im Kampf für die Zukunft der eigenen Mitarbeiter.

Bei der Firma ES Automobilguss in Schönheide im Erzgebirge ist für diesen Dienstag eine Betriebsversammlung geplant, wie die dpa erfuhr. Daraus erhofften sich die Arbeitnehmervertreter Antworten auf die vielen Fragen zur Zukunft des Zulieferers.

Volkswagen setzt auf eine gütliche Einigung, hat aber bereits angekündigt, notfalls alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen. Das Landgericht Braunschweig hatte einstweilige Verfügungen erlassen, welche die Lieferanten zur Wiederaufnahme der Belieferung verpflichten. VW könnte aber frühestens Ende dieser Woche seine Ansprüche per Gerichtsvollzieher durchsetzen und die Teile holen lassen.

Unterdessen streitet neben Volkswagen auch Daimler mit der Zulieferer-Gruppe Prevent vor Gericht. Vor dem Landgericht Braunschweig wolle der Lieferant 40 Millionen Euro Schadenersatz erstreiten, sagte ein Sprecher des Gerichts. Prevent sehe demnach Verträge von Daimler als nicht erfüllt und nicht wirksam beendet an. Am 8. November werde zunächst die Frage geklärt, welche Kammer überhaupt für das Verfahren zuständig ist. Nachdem die Klage beim Landgericht Braunschweig zunächst von der Handels- zur Zivilkammer weitegereicht wurde, sieht das Gericht nun die Zuständigkeit eigentlich in Stuttgart (Az.: 9 O 2142/15). “Bild am Sonntag” (BamS) und “Süddeutsche Zeitung” (SZ) hatten zuvor über den Rechtsstreit berichtet.

“Die hohe Anzahl an Flüchtlingen wird die Situation zusätzlich verschärfen. Es kommen in erster Linie eben nicht Ärzte, Ingenieure und qualifizierte Fachkräfte, sondern kaum ausgebildete und sprachunkundige Personen, die auf dem Arbeitsmarkt kaum eine Chance haben werden. Was es dringend braucht, ist eine sachliche und lösungsorientierte Debatte in der Einwanderungs- und Asylpolitik. Derzeit herrscht viel Unwissenheit vor und der Eindruck festigt sich, dass bewusst nicht mehr zwischen Armutsflüchtlingen, Wirtschaftsflüchtlingen und tatsächlich Verfolgten unterschieden wird. Anstatt an einer oberflächlichen Tränendrüsenpolitik und am Einreden eines schlechten Gewissens festzuhalten, sollte die Politik Klartext reden und den Menschen reinen Wein einschenken. Dazu gehört auch, dass Missbrauch entschieden bekämpft wird, um nicht länger jene zu benachteiligen, die Hilfe und Unterstützung notwendig haben. Würden all jene Personen ausgewiesen, die nachweislich keinen Flüchtlingsstatus haben bzw. das Gastrecht missbrauchen, wäre ausreichend Platz für die tatsächlich Asylberechtigten”, so Leitner.

“Der Durchschnittsbürger kann nicht mehr unterscheiden, welche Wahrheiten und Unwahrheiten sich hinter den Berichten über die Flüchtlingsströme verbergen. Das ist brandgefährlich. Gibt es tatsächlich eine Asyl-Industrie und wenn ja, wer steckt dahinter? Warum lässt Europa diese Massenzuwanderung einfach zu? Warum beteiligen sich die USA und die sicheren arabischen Länder (vor allem für muslimische Flüchtlinge) nicht angemessen an der Flüchtlingsaufnahme? Warum werden Personen, denen der Flüchtlingsstatus verwehrt wird, nicht umgehend abgeschoben? Warum werden jene nicht zur Verantwortung gezogen, die für die Wanderungsströme verantwortlich sind? Warum werden kaum Schlepper dingfest gemacht? Woher haben Flüchtlinge das Geld für die Schlepperbanden? Warum gibt es für einzelne Länder keine Obergrenze für Flüchtlinge? Warum ist für Flüchtlinge sofort Geld da, während Einheimische bei Sozialleistungen immer öfter durch die Finger schauen? Das sind nur einige der Fragen, die sich auch viele Südtiroler stellen. Es wäre auch ureigene Aufgabe der Medien, die Dinge beim Namen zu nennen und nicht den Willkommensaposteln nach dem Mund zu reden. Ich hoffe nicht, dass etwa Peter Scholl Latour recht behält mit seiner Aussage: ‘….Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung….man kann wirklich von einer Desinformation im großen Stil sprechen, flankiert von den technischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters, da kann man nur feststellen, die Globalisierung hat in der Medienwelt zu einer beträchtlichen Provinzialisierung geführt…..’ Man darf die Medien schon daran erinnern, dass sie neben der Meinungsfreiheit auch eine Informationspflicht haben”, so Leitner.

“Wie lange schafft Europa diese Massenzuwanderung und wie lange sind die Menschen bereit, eine solche zu dulden? Zufluchtsländer sind keine Schlaraffenländer und die Aufnahmefähigkeit hat Grenzen. Für tatsächliche Flüchtlinge soll selbstverständlich auch Südtirol weiterhin Hilfe leisten; das ist auch keine lästige Pflicht, sondern humanitäre Verpflichtung. Gleichzeitig darf es nicht dabei bleiben, dass wir die Wanderungsströme als gegeben hinnehmen; vielmehr muss endlich darauf gedrängt werden, die Probleme in den Herkunftsländern einer Lösung zuzuführen anstatt weiterhin zuzusehen, wie diese Probleme in die Zuwanderungsländer importiert werden. Dabei darf vor allem nicht länger übersehen werden, welche Folgen die wachsende Zahl von Muslimen mit sich bringt. Islam und Demokratie vertragen sich nicht, wie die Geschichte lehrt. Mir ist auch keine Regierung in den afrikanischen Ländern bekannt, die den Exodus junger Menschen beklagen würde. Wer soll diese Länder aufbauen, wenn die jungen Leute in Massen das Land verlassen? Wer liefert jenen Regierungen die Waffen, vor denen die Menschen fliehen? Wer subventioniert internationale Firmen, welche die afrikanischen Unternehmen vom Markt fegen? Wer kauft ganze, an Bodenschätzen reiche, Landstriche in Afrika auf und schert sich um die entsprechenden Auswirkungen? Sollte das Übel nicht an der Wurzel bekämpft werden und sollte Europa weiterhin auf eine Quotenregelung setzen, dürften die Wanderströme aus Afrika erst dann aufhören, wenn wir in Europa – dank der Masseneinwanderung – dieselben Zustände haben wie heute in Afrika selbst, dann wäre Europa abgeschafft!”, schließt Leitner.

„Danke Felix! Endlich mal einer der Klartext redet“ oder „Felix hat vollkommen recht“, heißt es in den Kommentarspalten. Baumgartner holte in seinem Facebook-Beitrag zum Rundumschlag gegen Merkel und Erdogan aus.

Das seien noch richtige Reden damals im Parlament gewesen, meint Baumgartner und stellt ein Youtube-Video online, dass Ewald Stadler im Nationalrat zeigt. „Keine Spur von politischer Korrektheit, die im Übrigen so entbehrlich ist wie Angela Merkel für Deutschland“, schreibt Baumgartner.

Recep Erdogan: „Ein wahnsinnig gewordener Machthaber“

„Eine Politik- Gestalterin (denn Politikerin ist sie absolut keine) die glaubt das ein wahnsinnig gewordener Machthaber wie Recep Erdogan ein ernstzunehmender Partner in der Flüchtlingsfrage sei, glaubt wahrscheinlich auch das Zitronenfalter- Zitronen falten! Putin für die Annexion der Krim zu sanktionieren und gleichzeitig Erdogan ins Boot holen zu wollen, um ihre fatale Flüchtlingspolitik zu kaschieren, ist moralisch mehr als schizophren“, meint Baumgartner.

„Frau Merkel hat sich die letzten Jahre so ziemlich in jede Propaganda- Dummheit der amerikanischen Regierung hinein leiten lassen und macht das was Washington DC vorschreibt- TTIP inklusive“, schreibt der Salzburger, bedankt sich bei Ewald Stadler und versieht seinen Post mit den Hashtags #Merkelgohome und #politischkorrektneindanke.

“Wir konnten ihn noch nicht befragen”, sagte Daniel Amann, Sprecher der Wiener Linien. Der 41-jährige Busfahrer zog sich beim Unfall Prellungen zu. Verletzt wurden auch ein Mann und eine Frau. Diese beiden Fahrgäste wurden von der Wiener Berufsrettung an Ort und Stelle versorgt und mussten nicht ins Krankenhaus gebracht werden.

Der Unfall passierte um 7.30 Uhr auf der Weiskirchnerstraße neben dem Wiener Museum für Angewandte Kunst (MAK). Der Bus der Linie 74A touchierte eine Straßenlaterne, zwei weitere wurden überfahren. Im Einsatz war auch die Berufsfeuerwehr, sie sicherte gemeinsam mit der Polizei die Gefahrenstelle ab und entfernte am Vormittag noch die Laternen. Die Linie 74A wurde zwischen St. Marx und der Station Landstraße kurzgeführt. Die Wiener Linien rieten Fahrgästen, ersatzweise auf die U-Bahnlinie 3 umzusteigen.

Sobotkas Sprecherin bestätigte Berichte des Ö1-“Morgenjournals” und der “Presse”: Demnach sollen künftig gleich die Strafgerichte entscheiden, ob einem straffälligen Asylberechtigten Asyl aberkannt oder das Verfahren eines Asylwerbers vorzeitig negativ beendet wird. Schon jetzt könne Straffälligen Asyl aberkannt werden, hierfür sei jedoch das Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl (BFA) zuständig. Nun sollte während des Strafverfahrens eine Aberkennung mitgeprüft und mit dem Urteil verkündet werden. “Das beschleunigt das Verfahren”, meinte die Sprecherin.

Bei welchen Delikten der Verlust des Asyls oder der Verfahrensstopp drohen soll, steht noch nicht fest. Dies werde erst gemeinsam mit dem Justizministerium erarbeitet, hieß es weiters. Die Schwere des Delikts oder auch die Häufigkeit sei entscheidend, eine Liste gebe es noch nicht. “Auf jeden Fall soll es aber eine schnellere Abwicklung geben”, erklärte Sobotkas Sprecherin.

Zum Einwand, dass straffällige Asylwerber oft deshalb in Österreich bleiben, da sie nicht in den Herkunftsstaat abgeschoben werden können, verwies sie auf die Forderung nach Asylzentren in sicheren Drittstaaten. Umgesetzt werden sollten die nun von Sobotka geplanten Verschärfungen so rasch als möglich.

Die Richtervereinigung zeigte sich in einer Reaktion grundsätzlich offen für den neuen Sobotka-Vorschlag. Präsident Werner Zinkl pocht jedoch im Gespräch mit der APA darauf, dass die Rechtskräftigkeit von Urteilen abgewartet wird. Justizminister Wolfgang Brandstetter begrüßt die “Initiative”. Der Vorschlag sei “im Sinne von mehr Verfahrenseffizienz und Tempo diskussionswürdig”, erklärte Brandstetter am Montag in einem Statement gegenüber der APA.

Brandstetter ließ am Nachmittag wissen, dass man nun “wie vereinbart gemeinsam mit ihm in aller Ruhe überlegen und im Herbst entsprechende Vorschläge zur Gesamtthematik vorlegen” werde. “Selbstverständlich” könne es dabei nur um “Konsequenzen bereits rechtskräftiger Verurteilungen wegen schwerwiegenderer Delikte” gehen, verwies der Justizminister auf Vorgaben des europäischen Rechts.

Sobotka fordert, dass über die Aberkennung des Asyls für straffällige Asylberechtigte oder den Verfahrensstopp für Asylwerber bereits bei einer Verurteilung vom Strafgericht entschieden wird. Für Zinkl ist dies durchaus vorstellbar, er betont aber: “Wenn, dann sollte man es immer von der Rechtskraft abhängig machen, das ist man dem Rechtsstaat schuldig.” Sobotkas Vorschlag sei “überlegenswert”: “Aber man muss aufpassen. Eine Ausweisung verbunden mit der Verurteilung – das würde ich für bedenklich halten.”

Das Strafmaß, ab dem dann eine Ausweisung erfolgen soll, müsse diskutiert werden. Die Folgen seien “genau zu überlegen”, so Zinkl weiter. Er verwies auch auf die Möglichkeit einer Diversion für geringe Delikte. Für die Richter sei jedenfalls “mit einem Mehraufwand zu rechnen”. Abschätzen lasse sich dieser zum jetzigen Zeitpunkt freilich noch nicht.

Auch FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer unterstützt den jüngsten Vorstoß von Innenminister Sobotka. “Kein Asyl für Kriminelle”, hieß es in einer Aussendung am Montag. Auch das Team Stronach begrüßt Verschärfungen.

Hofer begrüßt den von Sobotka angedachten “Automatismus”: “Wer als echter Schutzsuchender zu uns kommt und sich so dafür ‘bedankt’, indem er in Österreich kriminell wird, sollte seinen Asylstatus verlieren.” Der Bundespräsidentschaftskandidat erwartet sich dadurch zudem eine Entlastung der Verwaltung.

Kritisiert werden unter anderem geplante Streichungen von Nachtdiensten. Der Wiener Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres warnte zuletzt vor einer “Minimierung von ärztlichen Leistungen am Rücken und zum Schaden der Patienten”. Eine vergleichbare Umfrage zum Thema Streikbereitschaft war bereits 2015 durchgeführt worden. Damals hatten sich 93,45 Prozent der befragten Mediziner für mögliche Kampfmaßnahmen ausgesprochen.

In der Ärztekammer wird über das Ergebnis der Abstimmung diskutiert – und zwar am Mittwoch: Die Kurie der angestellten Ärzte wird in einer außerordentlichen Sitzung das weitere Vorgehen zunächst beraten und dann “entsprechende Protestmaßnahmen” beschließen, wie es in der Aussendung hieß.

Die Frage, die den KAV-Medizinern in der Online-Abstimmung gestellt wurde, lautete: “Würden Sie sich aktiv an Protestmaßnahmen bis hin zu einem Streik im Wiener Krankenanstaltenverbund beteiligen?” Die Beteiligung bei der Umfrage betrug laut Kammer 63,49 Prozent. 2.313 Stimmen wurden abgegeben. 2.146 der Teilnehmer stimmten möglichen Protestmaßnahmen zu. 86 Ärzte erklärten, sich gegebenenfalls nicht an einem Streik beteiligen zu wollen, 81 Stimmen waren ungültig.

Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres sieht nun vor allem den KAV gefordert: “Die Wiener Kollegenschaft hat ein klares Machtwort gesprochen. Falls der KAV auf seiner Linie beharrt und weiter das Ziel von Personalausdünnung und Leistungsminimierung verfolgt, werden wir dieses Mandat sehr ernst nehmen und gegebenenfalls auch umsetzen.”

Der KAV versicherte seinerseits in einer ersten Reaktion, dass man das Ergebnis zur Kenntnis nehme. Man erkenne darin “noch bestehende Verunsicherung und Sorgen der Ärztinnen und Ärzte, was die neuen Dienstzeiten betrifft”, konstatierte KAV-Generaldirektor Udo Janßen. An der Umsetzung des vereinbarten Pakets führe aber “kein Weg vorbei”.

Teil der Abmachung sei gewesen, dass den Ärzten ein um 30 bis 50 Prozent höheres Gehalt ausbezahlt werde. “Dieses höhere Gehalt bekommen die Ärzte nun seit über einem Jahr. Jetzt ist es höchst an der Zeit, dass auch der andere Teil der Vereinbarung – nämlich eine Reduktion der Nachtdienste, dafür aber eine höhere Tagespräsenz – umgesetzt wird”, urgierte Janßen.

Neue Reduktionen seien nicht vorgesehen, beteuerte er. Mehr als ein Drittel der Abteilungen würde bereits nach den neuen Dienstzeiten arbeiten: “Warum das nun Proteste oder gar Streiks erforderlich machen sollte, entzieht sich meinem Verständnis.”

Die Oppositionsparteien wollen unterdessen auch die Stadt nicht aus der Pflicht nehmen. Denn das Ergebnis der Abstimmung sei “einzig und allein das Ergebnis einer verfehlten Gesundheits- und Personalpolitik in Rot-Grün”, befand die FPÖ-Gesundheitssprecherin im Parlament, Dagmar Belakowitsch-Jenewein.

“Hauptverantwortlich” für diese sei Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ), die seit Jahren eine “Kopf-durch-die-Wand-Politik” in Sachen Gesundheitsversorgung betreibe, “die nicht nur zulasten von Ärzten und medizinischem Personal, sondern vor allem auch zulasten der Patienten geht.” Die KAV-Ärzteschaft reagiere auf eine sich laufend verschlechternde Versorgungssituation für die Wiener Patienten und auf unhaltbare Arbeitsbedingungen für die Bediensteten im KAV. Wehsely solle, so forderte die FP-Politikerin, schleunigst an den Verhandlungstisch zurückkehren.

“Die Wiener Stadtregierung und insbesondere die Führung des Wiener Krankenanstaltenverbundes haben dafür zu sorgen, dass die Rahmenbedingungen für die Umsetzung der neuen Ärztearbeitszeiten umgehend eingehalten werden – alles andere ist ein fahrlässiger Umgang mit der Versorgung der Wiener Patientinnen und Patienten”, betonte auch die Gesundheitssprecherin der Wiener ÖVP, Ingrid Korosec. Es sei nun “Feuer am Dach”.

Für die Wiener NEOS ist das Ergebnis ein deutliches Zeichen, dass die Ärzte mit dem Vorgehen des KAV bzw. von Stadträtin Wehsely “absolut unzufrieden” sind. Der pinke Wiener Gesundheitssprecher Stefan Gara mutmaßte, dass der Wiener SPÖ das “G’spür” fehle, wenn es um die Gesundheitsversorgung der Stadt gehe.

Auch das Team Stronach sah Versäumnisse im Rathaus: “Der höchst bedauerliche aber fachlich verständliche Streikbeschluss der Wiener KAV-Ärzte ist das Ergebnis einer jahrelang verfehlten Gesundheitspolitik”, bewertete Gesundheitssprecherin Ulla Weigerstorfer das Ergebnis der Abstimmung. Das Gesundheitssystem funktioniere nicht mehr, warnte sie. Mögliche Lösungen wären die Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger oder die Wahlfreiheit bei den Kassen.

“Der Opposition geht es wieder einmal nicht um die Sache”, wies der Wiener SPÖ-Gemeinderatsabgeordnete Kurt Wagner die geballte Kritik zurück: “Das vor mehr als einem Jahr sozialpartnerschaftlich vereinbarte Paket ist umzusetzen, der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) tut das bereits. Aber die Ärztekammer und die Opposition machen es stattdessen zum Politikum und wollen politisches Kleingeld daraus schlagen.”

Wagner erinnerte in einer Aussendung daran, dass bereits vor einem Jahr mehrmals mit der Ärztekammer verhandelt wurde und bereits ein Ergebnis vorliege. Es gehe nun darum, dass der Pakt erfüllt werde – auch der die neuen Dienstzeiten betreffende Teil.

Rund 300 Menschen sollen es laut den Grünen sein, die sich in Bozen aufhalten und durch den Rost der italienischen Flüchtlingsbetreuung fallen würden. „Diese Flüchtlinge haben ihren Asylantrag selbständig und direkt bei der Quästur von Bozen gestellt, nachdem sie eigenständig bis nach Südtirol gelangt sind“, heißt es am Sonntag in einer Aussendung.

Sie würden nicht in die Quote, welche Südtirol vom italienischen Staat zugewiesen wurde fallen und werden deshalb auch nicht durch staatliche Systeme betreut.
„Nach zahlreichen Appellen durch Vereine und Freiwilligenverbände wurden diese Menschen schließlich in zwei Einrichtungen in Bozen aufgenommen („Lemayr“ und „Salewa“), die Ende Dezember 2015 im Rahmen der „Winterunterkünfte für Obdachlose“ geschaffen wurden.

„Die 139 Menschen, welche in diesen Einrichtungen Zuflucht gefunden haben, erhalten dank Landesverwaltung Verpflegung und Unterkunft, seit August 2016 können sie auch einen Teil des Tages hier verbringen“, so Chiara Rabini von den Grünen-Verdi-Verc/Projekt Bozen.

Freiwilligenvereine organisieren Beschäftigung

Genannte Einrichtungen würden laut den Grünen jedoch nur eine Übergangslösung darstellen. Sie seien keine Zentren für Asylbewerber da hier den Flüchtlingen all jene zusätzlichen Maßnahmen, die eigentlich vom Gesetz vorgesehen seien, nicht angeboten werden würden.

Zusätzliche Maßnahmen wie Sprachkurse oder Freizeitbeschäftigungen würden bisher von Freiwilligenverbänden organisiert. Die übrigen Asylsuchenden würden weiterhin auf der Straße leben.

„Flüchtlinge offensichtlich auf zwei verschiedene Arten behandelt“

„In Bozen werden also Flüchtlinge offensichtlich auf zwei verschiedene Arten behandelt: Es gibt Flüchtlinge der Kategorie „A“ und jene der Kategorie „B“.
Dies schafft große Unsicherheit und es ergeben sich dadurch immer wieder Probleme im Zusammenleben zwischen Flüchtlingen bzw. Asylsuchenden und der Bevölkerung der Stadt.“

Die Grünen-Verdi-Verc/Projekt Bozen fordern in der Presseaussendung die verantwortlichen Institutionen auf, diese Situation so rasch als möglich zu beseitigen, besonders hinsichtlich des bevorstehenden Winters.

„Kleine Gemeinden besonders erfolgreich in der Integration“

Die Grünen-Verdi-Verc/Projekt Bozen teilen mit dem Bürgermeister Renzo Caramaschi die Ansicht, dass eine bessere Verteilung der Flüchtlinge zwischen den Gemeinden des Landes dringend und unumgänglich ist. Sie weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass gerade die kleinen Gemeinden Südtirols „besonders erfolgreich in der Integration von Flüchtlingen sind“.

„Es ist nötig, eine hohe Konzentration von Flüchtlingen zu vermeiden und eine faire Verteilung der Flüchtlinge zu gewährleisten. Dies ist auch das Ziel des letzten Dekrets der italienischen Regierung, welches das „Schutzsystem für Asylbewerber und Flüchtlinge“ („Systema di Protezione per Richiedenti Asilo e Rifugiati“ SPRAR) vorsieht, das auf Vorschlag der „Nationalen Vereinigung der Gemeinden“ ANCI am 3. August 2016 verabschiedet wurde.“

„An SPRAR-Programm teilnehmen“

„In Zukunft soll es keine Einrichtungen für mehr als 50 Menschen geben, es sollte hingegen die Unterbringung in Mikrostrukturen gefördert werden und es sollen jene Gemeinden und Provinzen ausgezeichnet und gefördert werden, die am System des SPRAR teilnehmen.

Innerhalb des Monats August werde die Regierung die lokalen Institutionen über jene Richtlinien informieren, die in Zukunft als Modell für die Aufnahme von Flüchtlingen dienen sollen und welche bereits verwirklichten Erfolgsmodellen folgen sollen.

„Zu den Zielen des Koalitionsprogramms der Bozner Stadtregierung gehört – auf Vorschlag der Grünen-Verdi-Verc/Projekt Bozen – auch das Vorhaben, mit dem Land die Möglichkeiten und Chancen dieses SPRAR-Modells auszuloten. Die Teilnahme am SPRAR-Programm, das von zahlreichen italienischen Lokalverwaltungen bereits mit Erfolg getestet wurde, würde für die Gemeinde Bozen die Möglichkeit eröffnen, ein SPRAR-Projekt auf Gemeindegebiet durchzuführen. Das Projekt würde aus dem Nationalen Fond für Flüchtlingshife finanziert und könnte von der Gemeinde selbst verwaltet werden.“

„Die Grünen-Verdi-Verc/Projekt Bozen schlagen auch die Organisation von Informationsveranstaltungen vor, um die Diskussion über Probleme und Lösungsmöglichkeiten der Flüchtlingsaufnahme zu versachlichen. Es braucht außerdem eine Reflexion über die sog. Flüchtlingskrise, die Bevölkerung muss sensibilisiert werden, damit Hintergründe und Lebensbedingungen der Flüchtlinge wie Gewalt, Unterdrückung, Elend und Krieg besser verstanden werden“, heißt es in der Aussendung.

Am Sonntagnachmittag gegen 15.24 Uhr ist in der Zone Piz La Ila von La Brancia ein PKW aus noch ungeklärten Gründen plötzlich von der Straße abgekommen.

Dabei blieb das Auto am Hang liegen und der Lenker des Wagens musste die Feuerwehr alarmieren.

Die Freiwillige Feuerwehr Stern musste ausrücken, um die Fahrzeugbergung vorzunehmen. Verletzte gab es ersten Informationen zufolge keine.

Der deutsche Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) “die Jugend der Welt” auf, sich in vier Jahren in Tokio zu versammeln. Japans Hauptstadt ist vom 24. Juli bis zum 9. August 2020 Gastgeber der nächsten Sommerspiele. Unter den Gästen war daher auch Japans Ministerpräsident Shinzo Abe.

Vor Beginn der Feier hatte er beim Besuch des japanischen Teams angekündigt, Japan wolle in vier Jahren als Gastgeber “die besten Olympischen Spiele aller Zeiten” veranstalten. Abe erschien bei dem Festakt mit einer Maske von “Super Mario”. Die Videospielfigur ist das Maskottchen von “Tokio 2020”.

Die Vielfalt, die Brasilien zelebriere, sei eine Bereicherung für alle, sagte der IOC-Präsident. Besonderen Respekt zollte er dem erstmals angetretenen Flüchtlingsteam: “Ihr seid ein Symbol der Hoffnung für Millionen Flüchtlinge in aller Welt.” So warmherzig Bachs Worte daherkamen – sie täuschten nicht darüber hinweg, dass er kaum Superlative verwendete und die Organisations-und Sicherheitsprobleme der Brasilianer mit den Spielen ausklammerte.

Brasiliens Interimspräsident Michel Temer war nicht zur Feier erschienen, nachdem er bei der Eröffnung von seinen Landsleuten gnadenlos ausgepfiffen worden war. Auch Fußball-Idol Pele fehlte im legendären Maracana-Stadion, wo Brasiliens Kicker am Vorabend mit dem erstmaligen Olympiasieg durch den Finalerfolg über Deutschland für das emotionale Highlight aus Sicht der Gastgeber gesorgt hatten. “Ich habe mein ganzes Leben darauf gewartet, dass Brasilien Gold im Fußball gewinnt. Nun ist mein Traum wahrgeworden”, twitterte Pele.

Tausende Athleten aus 206 Nationen enterten zu Beginn der Feier die riesige Arena. Fahnenträger der österreichischen Delegation waren mit den bronzenen Thomas Zajac/Tanja Frank Österreichs einzige Medaillengewinner der Brasilien-Spiele. Das Internationale Olympische Komitee erfüllte den Wunsch des ÖOC, wonach beiden Nacra-17-Seglern diese Ehre zuteilwerden sollte.

Die am Sonntag 41 noch in Rio anwesenden Sportler der 71-köpfigen Delegation nahmen fast vollzählig an der Schlussfeier teil, darunter mit den Judokämpferinnen Bernadette Graf (Fünfte) und Kathrin Unterwurzacher (Siebente), Wildwasser-Kanutin Corinna Kuhnle (Fünfte), den 470er-Segler Matthias Schmid/Florian Reichstädter (Achte) und Lara Vadlau/Jolanta Ogar (Neunte) sowie Ringer Amer Hrustanovic (Zehnter) auch zahlreiche aus den Top-Ten.

Heftige Sturmböen zogen am Abend über Rio hinweg, zudem regnete es in Strömen. Die Athleten ließen sich die Stimmung bei ihrem großen Finale jedoch nicht vermiesen. Wer keine Zuschauerkarte ergattert hatte, schaute allerdings teilweise in die Röhre. So fiel in der benachbarten Favela der Strom aus, die TV-Schirme blieben dort schwarz.

Farbenfroh ging es im Stadion zu. Nach dem knapp einstündigen Athleten-Einmarsch wurde zu den Klängen des norwegischen DJ Kygo der Olympische Fernsehkanal vorgestellt, der mit dem Erlöschen der Olympischen Flamme um 22.26 Uhr (Ortszeit) auf Sendung ging.

Wie schon bei der Eröffnung wurde die brasilianische Kultur und Lebensart unter dem Jubel der Zuschauer visuell erstklassig in Szene gesetzt. Und auch der Sport rückte ein letztes Mal in den Fokus, als die Marathonläufer um den kenianischen Olympiasieger Eliud Kipchoge aus den Händen von IOC-Boss Bach ihre Medaillen erhielten.

Mit einem temporeichen Auftritt präsentierte sich im Anschluss der nächste Olympia-Gastgeber: Tokio 2020. Vor dem großen Finale zu typisch brasilianischen Rhythmen dankte Bach noch einmal den Olympia-Gastgebern. Sie hätten “mit unwiderstehlicher Lebensfreude die Welt inspiriert”, lobte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees. “Olympia war ein Fest der Vielfalt.”

Rios Bürgermeister Eduardo Paes – auch er musste Buhrufe seiner Landsleute einstecken – übergab die olympische Fahne an Bach und dieser wiederum an Yuriko Koike, die Bürgermeisterin von Tokio, wo die Sommerspiele in vier Jahren stattfinden werden.

Einen besonderen Gruß sandte Bach an die freiwilligen Helfer. “Mit eurem Lächeln habt ihr unser Herz erreicht”, sagte er. Und dann hatte Bach noch eine Überraschung parat. Kurz bevor er die Rio-Spiele für beendet erklärte, zeichnete er die Menschen der Stadt mit dem vor 110 Jahren von IOC-Gründer Pierre de Coubertin gestifteten Olympischen Pokal aus. “Es waren 16 glanzvolle Tage”, stellte Bach fest und verabschiedete sich von den Cariocas: “Wir kamen als Gäste und nehmen Abschied als Freunde.”

Mit dem Erlöschen der olympischen Flamme nahm der Sender in der Nacht zum Montag den Betrieb auf. Es ist eines der ehrgeizigsten Vorhaben des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Die Programmmacher versprechen den Eintritt der olympischen Bewegung ins digitale Zeitalter.

Das Projekt war Ende 2014 von den IOC-Mitgliedern beschlossen worden. Bei einer Präsentation hatte Direktor Yiannis Exarchos im Vorfeld des Sendestarts gesagt: “Die olympische Bewegung will der jungen Generation den Sport und einen aktiveren Lebensstil näher bringen. Das ist das Ziel.” Der Kanal ist kostenlos und soll 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr auf Sendung sein. Zunächst sendet er in Englisch. Angebote in anderen Sprachen sollen folgen.

Der Sender hat seinen Sitz in der spanischen Hauptstadt Madrid und beschäftigt ein Team von etwa 90 Mitarbeitern aus 21 Ländern. Das vom IOC für den Zeitraum von 2014 bis 2021 genehmigte Budget beläuft sich auf 490 Millionen Euro.