von rem 26.07.2016 21:13 Uhr

Erzbischof von Mossul an Europa: „Unser Leiden ist ein Vorgeschmack darauf, was ihr erleiden werdet“

Der Erbischof von Mossul (Irak), Amel Shimon Nona, wendet sich mit mahnenden Worten an die Europäer und Christen. Er warnt darin vor zu liberalen Werte und Politik. Diese sei im Nahen Osten „nichts wert“.

„Unser heutiges Leiden ist ein Vorgeschmack darauf, was ihr Europäer und Christen in naher Zukunft erleiden werdet. Ich habe mein Bistum verloren. Die Räumlichkeiten meines Apostolates wurden von islamistischen Radikalen besetzt, die uns entweder konvertiert oder tot sehen wollen. Doch meine Gemeinde ist noch am Leben.

Der Erzbischof von Mossul, Amel Shimon Nona - Foto: erzbistum-koeln.de

Bitte versucht uns zu verstehen. Eure liberalen demokratischen Prinzipien sind hier nichts wert. Ihr müsst die Realität im Nahen Osten bedenken, denn Ihr heißt eine stetig wachsende Anzahl von Muslimen in Euren Ländern willkommen. Doch auch Ihr seid in Gefahr. Ihr müsst feste und mutige Entscheidungen treffen, auch um den Preis, Euren Prinzipien zu widersprechen.

Ihr glaubt, alle Menschen seien gleich, aber das stimmt nicht: Der Islam sagt nicht, dass alle Menschen gleich sind. Eure Werte sind nicht die seinigen. Wenn Ihr das nicht schnell genug versteht, werdet Ihr zum Opfer des Feindes, den Ihr bei Euch zu Hause willkommen geheißen habt.“

Auf die Fragen, ob der Islam per se schon eine Gefahr ist, antwortet Amel Nona:

„Nein, natürlich nicht. Die allermeisten Muslime wollen nichts anderes als Sie und ich. Friedlich miteinander leben. So leben sie auch. Ganz ohne jeden Zweifel. Aber im Westen wird die Gefahr, die von IS, von Salafisten, von Dschihadisten ausgeht, immer noch sträflich ignoriert. Sie im Westen sind zu naiv. Der Islam, die Scharia, propagiert teilweise ganz andere Werte. Die sind nicht immer mit den Werten des Westens kompatibel.

Der Islam befindet sich in einer tiefen Krise. Seit Jahrhunderten schon. Er hat ohne jeden Zweifel ein ungeheuer spirituelles, theologisches, humanistisches Potential. Nur: Das wird nicht genutzt. Es liegt brach. Viele Muslime wurden daher anfällig für Ideologen und Demagogen, die die Grundlagen der Religion des Islams auf ihre Weise interpretieren.

Die Folgen sehen Sie hier. Diese Folgen werden Sie im Westen irgendwann auch spüren. In Europa gibt es schon heute ein unaufhörlich wachsendes dschihadistisches Potential, das den Westen hasst. Der Westen weiß keine Antwort auf diese Bedrohung und bis heute kommt aus dem Islam heraus keine Antwort auf diese Gefahr. Was sich hier entwickelt hat, wird sich weiter ausbreiten, wird nicht an Euren Grenzen halt machen. Es ist schon längst bei Euch angekommen und wuchert bei Euch weiter.“

(Aus „ISIS der globale Dschihad“ von Bruno Schirra). Die Aussagen des Erzbischofs stammen aus dem Jahr 2014. Also noch vor den Terroranschlägen von Paris, Kopenhagen, Nizza, Reutlingen, Ansbach und Nordfrankreich.

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  1. Zeitungleser
    28.07.2016

    Mossul ist nun christenfrei. In einer Stadt, die im 17. Jh noch zur Hälfte christlich war, gibt es nun keine Christen und keine Kirchen mehr. In den letzten zwei Jahren harrten noch 200 Menschen in der Stadt aus. Nach einem Ultimatum des IS sind nun auch sie geflohen.
    Reicht das als Vorgeschmack für die Europäer aus? Nein? Weder Paris, Würzburg, München, Ansbach oder Reutlingen reichen aus. Und schon gar nicht eine Stadt im fernen Osten.
    Die Verantwortlichen wachen erst auf, wenn es einmal jemanden mit Panzerwagen und 10 Leibwächtern trifft. Dann wird erstmals echte Bestürzung mit Handlungsversuchen folgen. Aber diese Berufsgruppe mit den Leuten mit Panzerwagen und Leibwächtern trifft es nicht. Warum sollten die Terroristen ihren Gönnern etwas antun?

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