von ih 22.07.2016 09:47 Uhr

Ausnahmezustand in Türkei: „Auch Tirol betroffen“

RfW/FW Tirol Obmann Winfried Vescoli ist sich sicher: der Ausnahmezustand in der Türkei sei nicht nur ein landesinternes Problem, denn die wirtschaftlichen Auswirkungen seien enorm. Auch in Tirol solle man nun vorbereitende Maßnahmen ergreifen.

Foto: Pixabay

Die Verhängung des Ausnahmezustandes in der Türkei habe für die türkische Bevölkerung weitreichende Auswirkungen: Gegen die Dekrete könne nicht vor dem Verfassungsgericht vorgegangen werden. Zudem würden wichtige Grundrechte außer Kraft gesetzt.

„Diese jeden demokratischen Grundsatz widersprechende Bestimmungen sind für die türkische Bevölkerung eine unheimliche Belastung“, meint RfW/FW Tirol Obmann Winfried Vescoli dazu.

Auswirkungen auch für Tirol?

Aber auch in Österreich und Tirol seien laut Vescoli Auswirkungen zu erwarten. Abgesehen vom Export- und Import zwischen den beiden Staaten, gebe es in Tirol zahlreiche kleine Unternehmen, die ihre Waren aus der Türkei importieren und zum Verkauf anbieten.

Durch die ungeheuerliche Entwicklung in der Türkei müsse mit Verzögerung von Warenlieferungen und Unklarheiten im finanziellen Transaktionsverkehr gerechnet werden, ist sich der RfW/FW Tirol Obmann sicher.

„Wirtschaftskammer spricht klare Sprache“

Aus dem Wirtschaftskammerbeicht von Anfang Juli 2016 seien folgende Zahlen zu entnehmen:

Der bilaterale Warenaustausch konnte im Jahr 2015 mit zweistelligen Wachstumsraten gesteigert werden. Die österreichischen Exporte wuchsen um +16,2% von EUR 1,21 Mrd. (2014) auf EUR 1,40 Mrd. (2015) an, die Importe erhöhten sich um +12,2% von EUR 1,29 Mrd. (2014) auf EUR 1,44 Mrd. (2015). Das bilaterale Handelsvolumen, welches seit 2012 (EUR 2,32 Mrd.) kontinuierlich steigt, erhöhte sich von EUR 2,49 Mrd. (2014) auf EUR 2,84 Mrd. Im ersten Quartal 2016 gingen die Exporte um -12,9 % zurück, die Importe stagnieren mit einem leichten Plus von 0,4 %. In der Reihung der wichtigsten Handelspartner Österreichs liegt die Türkei 2015 bei den Exporten auf Platz 19 (2014: 20), bei den Importen ist die Türkei ebenfalls um eine Position von Platz 19 (2014) auf Platz 18 vorgerückt.

„In Anbetracht der Situation ist eine Strategieentwicklung in Sachen Krisenmanagement weitaus wichtiger als die kleinkarierte persönliche Profilierung einzelner WK-Funktionäre über Baumaßnahmen“, kann Winfried Vescoli über die öffentliche Diskussion in Sachen WK-Gebäude nur den Kopf schütteln.

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