Nach 120 Minuten war es in einem von Taktik geprägten Schlager wie schon nach 90 Minuten 1:1 gestanden. Mesut Özil hatte die Deutschen vor 38.764 Zuschauern in Führung gebracht (65.), den Italienern gelang durch einen Elfmeter von Leonardo Bonucci aber noch der Ausgleich (78.). Deutschlands Abwehrchef Jerome Boateng hatte ihn mit einem unnötigen Handspiel im Strafraum ermöglicht.

Das Elfmeterschießen wurde dann zu einem Nervenkrimi. Mit dem unmittelbar davor eingewechselten Simone Zaza, Graziano Pelle und Bonucci vergaben gleich drei der ersten fünf italienischen Schützen. Allerdings trafen bei den Deutschen auch Thomas Müller, Mesut Özil und Bastian Schweinsteiger, der den ersten Matchball ausließ, nicht vom Punkt. Nachdem schließlich auch noch Matteo Darmian an Deutschlands Torhüter Manuel Neuer gescheitert war, traf Hector.

Die Deutschen treffen nun im EM-Halbfinale am Donnerstag in Marseille auf den Sieger des letzten Viertelfinales zwischen Gastgeber Frankreich und Außenseiter Island. Bei der EM 2012 war das DFB-Team den Italienern im Halbfinale noch mit 1:2 unterlegen. Nun war für die “Azzurri”, die im Achtelfinale noch Titelverteidiger Spanien (2:0) eliminiert hatten, auf bittere Art und Weise Endstation.

Joachim Löw hatte Feuer mit Feuer bekämpft. Deutschlands Teamchef stellte seine Defensive gegen das 3-5-2 der Italiener ebenfalls von einer Vierer- auf eine Dreierkette um. Das hatte schon bei einem Test im März (4:1) funktioniert. Anstelle des im Achtelfinale gegen die Slowakei (3:0) starken Offensivmannes Julian Draxler rückte mit Benedikt Höwedes ein dritter Innenverteidiger ins Team.

Eine Adduktorenverletzung von Sami Khedira zwang Löw nach 15 Minuten zu einer weiteren Änderung. Für den Mittelfeldmann kam der erst kurz vor Turnierbeginn von einer Knieverletzung zurückgekehrte Schweinsteiger – und übernahm auch prompt die Kapitänsbinde von Neuer. Bei den Italienern herrschte im zentralen Mittelfeld noch größere Personalnot. Weil Daniele De Rossi verletzt und Thiago Motta gesperrt fehlte, musste Stefano Sturaro von Beginn an ran. Der 23-Jährige, bei Meister Juventus Turin kein Stammspieler, hatte erst im Juni im Nationalteam debütiert.

Beide Teams neutralisierten einander mit Rasenschach auf hohem Niveau. Die Deutschen hatten zwar etwas mehr Ballbesitz, agierten bei Ballverlust aber ebenfalls mit zwei sehr defensiven Außenspielern. Vorsicht regierte. Ein Kopfball von Schweinsteiger landete zwar im Tor. Der DFB-Kapitän hatte davor aber ein klares Offensivfoul begangen (27.).

Italiens Startorhüter Gianluigi Buffon bekundete bei einer abgefälschten Flanke aufs kurze Eck leichte Probleme (36.). Einen harmlosen Versuch von Müller hatte er sicher (42.). Auf der Gegenseite startete Emanuele Giaccherini richtig, sein Querpass erwischte aber keinen Abnehmer. Der folgende Schuss von Sturaro wurde neben das Tor abgefälscht (43.).

Nach Seitenwechsel kam Müller seinem ersten EM-Tor etwas näher. Seinen Schuss lenkte Alessandro Florenzi aber zum Corner ab (54.). Elf Minuten danach schlug Özil aus kurzer Distanz zu. Solostürmer Mario Gomez hatte Hector eingesetzt. Dessen von Leonardo Bonucci abgefälschter Querpass sprang Özil etwas glücklich genau in den Lauf.

Die Deutschen setzten nach. Gomez hatte die Entscheidung auf der Ferse, brachte den Ball nach Vorarbeit von Özil aber nicht im Tor unter (68.). Wenig später musste der Sturmtank leicht angeschlagen für Draxler Platz machen. Italien klopfte durch Graziano Pelle an (74.), durfte sich aber bei Boateng für den Ausgleich bedanken. Der Bayern-Verteidiger hielt beide Arme über dem Kopf, als ihn der Ball traf. Bonucci versenkte den Elfmeter im rechten Eck. Es war Deutschlands erstes Gegentor im fünften Spiel des Turniers.

Mattia De Sciglio traf danach nur noch das Außennetz (89.), in der Verlängerung dominierte wieder die taktische Disziplin. Ein Schuss des eingewechselten Lorenzo Insigne bereitete Neuer keine Probleme (113.). Der Versuch, das Spiel danach schnell zu machen, ging beinahe ins Auge, weil der Stargoalie dabei den Schiedsrichter traf. Im Elfmeterschießen parierte Neuer die Versuche von Bonucci und Darmian.

Deutschland hat damit zwar auch im neunten Anlauf bei einem Großereignis nicht gegen Italien gewonnen. Der “Fluch” ist dennoch besiegt. Nach den gegen Italien verlorenen Semifinali bei der WM 1970, der WM 2006 und der EM 2012 sowie der Niederlage im WM-Finale von 1982 gelang den Deutschen gegen ihren Angstgegner der Aufstieg. Im Halbfinale fehlt ihnen Innenverteidiger Mats Hummels wegen einer Gelbsperre.

apa

Bereits die ersten Reaktionen der Jury nach der Lesung von Otoo ließen es erahnen, dass die in London geborene Britin mit Wurzeln in Ghana wohl am Sonntag mit einer Auszeichnung nach Hause fahren könnte. Das Lob war teilweise euphorisch, ihre Betrachtung über ein deutsches Rentnerehepaar und ein Ei, das sich weigerte, hart gekocht zu werden, fand auch beim Publikum viel Anklang. Humor und Ironie sind die Waffen dieser Frau, der das Schreiben des Wettbewerbstextes “Herr Gröttrup setzt sich hin” viel Spaß gemacht hat. Gleichzeitig ist der Text vielschichtig und lädt zum Nachdenken und zum Interpretieren ein.

Vielschichtig ist auch Dieter Zwickys Text “Los Alamos ist winzig”, bei dem die Juroren von der Entwicklung der Atombombe bis zur Frage, ob die Gesprächspartnerin des Protagonisten nun eine Frau sei oder ein Hund, alles verhandeln konnten. Zwicky erntete schon bei seinem ersten Antreten in Klagenfurt 2007 durchaus freundliche Besprechungen der Juroren, für einen Preis reichte es damals, anders als heuer, nicht. Mit 10.000 Euro wurde seine Arbeit ausgezeichnet – Geld, das er “gut gebrauchen” könne, wie er meinte.

“Walter Nowak bleibt liegen”, der Text der deutschen Autorin Julia Wolf, wurde mit dem 3sat-Preis (7.500 Euro) gewürdigt. Altwerden ist das Thema, dem sie sich widmet, manche fanden den Erzählstil etwas konventionell, doch die Befürworter überwogen. Die Wienerin Stefanie Sargnagel schaffte es nicht auf die Shortlist, räumte aber mit ihrem Text “Penne vom Kika” den BKS-Bank-Publikumspreis ab, der mit 7.000 Euro dotiert ist. Sie wirkte fast ein wenig enttäuscht und meinte, sie hätte “die 50.000 Euro schon gern gehabt”. Dass der Hauptpreis nur 25.000 Euro bringt, war dann auch schon egal.

Juryvorsitzender Hubert Winkels zog eine positive Bilanz, die Vielfalt der Literaturveranstaltung, an Vertreter von acht Nationen mitwirkten, ist für ihn absolut positiv. Er freute sich auch darüber, dass sich diese Vielfalt in der Preisverteilung niederschlage. Seit einigen Jahren wird im Internet auch der oder die beliebteste Juror/in gewählt. Diesen Preis holte sich Klaus Kastberger, knapp vor Meike Feßmann und Sandra Kegel, die gleich viele Stimmen erhielten. Die Abstimmungen bei der Preisvergabe gingen in diesem Jahr zügig über die Bühne, das könnte auch daran gelegen sein, dass die Regeln geändert wurden. So darf ein Juror nicht jene Person zur Abstimmung vorschlagen, die er nach Klagenfurt eingeladen hat. Otoo hätte, so der Tenor im ORF-Theater bei der 40. Auflage der Veranstaltung, aber auch im bisherigen Modus den Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen.

Der Film handelt von dem österreichischen Schriftsteller und Juden Stefan Zweig (1881-1942, gespielt von Josef Hader), der vor den Nationalsozialisten nach Südamerika floh sowie von seinem Heimweh und seiner Sehnsucht nach der deutschen Sprache. Regie führte die Schauspielerin Maria Schrader, die zusammen mit ihrem Lebensgefährten Jan Schomburg auch das Drehbuch schrieb.

Der Film wurde vom ORF im Rahmen des Film-/Fernseh-Abkommens kofinanziert, teilte der ORF in einer Aussendung mit Vertreten war der ORF beim diesjährigen Festival des deutschen Films im Rahmen des Film-/Fernseh-Abkommens außerdem mit drei weiteren Produktionen, darunter Cordula Kablitz-Posts Biopic “Lou Andreas-Salomé”, Marie Kreutzers Bestsellerverfilmung “Gruber geht” und dem Animationsfilm “Ritter Trenk”.

Der Film Schraders habe unter anderem durch die strenge Wahl der filmischen Mittel beeindruckt, teilte die Jury mit. Die Macher hätten mutig auf die Versuchung verzichtet, das “komplette Bild” zu erzählen. Dennoch füge sich das Ganze “zu einer kraftvollen Erzählung zusammen, die einem die Fülle des historischen Augenblicks und seinen Schmerz zugänglich mache. Je 10.000 Euro gingen an die Regisseurin und an die Produktion (“X-Filme Creative Pool/Idéale Audience/Maha Productions/Dor Film Produktionsgesellschaft”), 30.000 Euro erhält der deutsche Verleih (“X-Verleih”).

Der mit 10.000 Euro dotierte Publikumspreis wurde zu gleichen Teilen für die Filme “Jonathan” von Pietr Lewandowski und “Der Äthiopier” von Tim Trageser vergeben.

Die Streckenunterbrechung betrifft sowohl den Bahnverkehr zwischen Wien und Graz sowie zwischen Wien und Villach. Zwischen Kindberg und Mitterndorf wurde ein Schienenersatzverkehr für den Nahreiseverkehr eingerichtet, Fernreisende werden zwischen Bruck an der Mur und Mürzzuschlag mit Bussen transportiert.

Wie lang die Sperre genau dauert, war vorerst noch nicht klar.

apa

„Der Fahrradwettbewerb ‘Südtirol radelt’ will die Südtiroler für die nachhaltige Mobilität sensibilisieren und sie für umweltbewusste und gesunde Mobilitätsformen begeistern“, erklärt Mobilitätslandesrat Florian Mussner. Das Thema Mobilität sei eng mit der Umwelt verbunden, und jede umweltfreundliche Mobilitätsform müsse dementsprechend auch durch gezielte Projekte gefördert werden, ist Landesrat Mussner überzeugt.

In diesem Kontext sei der Fahrradwettbewerb Südtirol jetzt schon – obwohl noch zweieinhalb Monate Laufzeit bevorstehen – ein großer Erfolg. Allein durch die bisher mehr als eine Millionen geradelten Kilometer konnten, im Vergleich zur Pkw-Nutzung, bislang rund 184 Tonnen CO2 eingespart werden. Der Wettbewerb wurde von der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) und dem Ökoinstitut Südtirol mit der Initiative Green Mobility ins Leben gerufen.

Geradelt werden kann noch bis 18. September und auch Anmeldungen sind nach wie vor auf der Website www.suedtirolradelt.bz.it möglich.“Wer bis zum Ende des Wettbewerbes mindestens 100 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt hat, kann nicht zuletzt tolle Preise – etwa Hotelübernachtungen, eine Fahrradreise oder ein Fahrrad – gewinnen“, erklären Harald Reiterer, Koordinator von Green Mobility in der STA, und Irene Senfter, Direktorin des Ökoinstitutes.

Und wer im Juli nicht im Urlaub ist und fleißig zur Arbeit radelt, der kann gleichzeitig an der Sommeraktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ teilnehmen. Wer den Arbeitsweg vollständig oder teilweise mit dem Fahrrad zurücklegt, wird zusätzlich belohnt und kann Regenponchos, Trinkflaschen und Getränkegutscheine gewinnen.

Informationen:
www.facebook.com/bicifahrrad

Am Samstagvormittag unternahmen zwei erfahrene einheimische Kletterer im Alter von 53 und 34 Jahren eine Klettertour in den Lienzer Dolomiten. Als der 34-Jährige gegen 11.30 Uhr die vorletzte Seillänge die Klettertour „Südwestwand“ in der Laserz-Südwand durchklettern wollte, brach ein Griff aus. Der Mann stürzte rund sieben Meter in das Sicherungsseil.

Der Kletterer zog sich laut Erstdiagnose eine Fraktur des linken Knöchels zu und wurde nach der Taubergung durch den Notarzthubschrauber in das Krankenhaus Lienz geflogen, wo er stationär aufgenommen wurde.

Am Freitag startete die Bergrettung Mils mit Unterstützung der Libelle Tirol im Bereich Mils/Halltal vergeblich eine Suchaktion (UT24 berichtete).

Am Samstag gegen 13.40 Uhr entdeckte ein Passant den leblosen Körper in der Nähe der Walderbrücke in Mils. Aufgrund des unwegsamen Geländes musste der Leichnam von der Besatzung des Polizeihubschraubers geborgen werden.

„Die Erhebungen zu den näheren Umständen sowie zur Todesursache sind noch Gegenstand der Ermittlungen“, teilt die Polizei mit.

Nachdem Wasser durch die starken Regenfälle ins Einkaufszentrum DEZ eindrang, gab die Geschäftsleitung kurz vor 17.00 Uhr über die Lautsprecheranlage die Evakuierung des Gebäudes bekannt. “Sehr geehrte Gäste, wir haben eine Betriebsstörung. Bitte verlassen Sie das Haus über die gekennzeichneten Notwege”, hieß es (UT24 berichtete).

Überschwemmte Geschäfte

Hunderte Menschen strömten zu den Notausgängen. Über Verletzte ist derzeit nichts bekannt. Augenzeugen berichten dass die Räumung geordnet von statten ging.

Die Wassermassen drangen in zahlreiche Geschäfte ein. Die Belegschaft versuchte diese mit Besen und anderen improvisierten Hilfsmitteln zu entfernen.

Verärgerte Besucher

Die Gäste des Einkaufszentrums sind verärgert. “Ich bin schockiert. Wie kann ein Einkaufszentrum bloß so undicht sein. Ich hoffe das hat Konsequenzen für den, der so ein undichtes Dach gebaut hat”, sagt ein 60-jähriger Herr aus Telfs gegenüber UT24.

Harte Worte fallen in einer Facebook-Bewertung gegen das Einkaufszentrum. „Heute hat es zehn Minuten stärker geregnet und das DEZ musste evakuiert werden. Unfähig nenne ich das. Was passiert wenn es wirklich mal ein Ernstfall ist. Bis jeder draußen ist, sind alle tot oder weiß ich was?“, schreibt ein junger Mann.

Videos:

“Es geht jetzt um den Ruf unseres Landes. Es sind Formfehler passiert. Aber es ist gut, dass der Verfassungsgerichtshof in seiner Entscheidung und in seinen Empfehlungen so klar war. Auf diese formalen Aspekte werden wir reagieren. Wir werden die eigenen Ansprüche penibel umsetzen. Denn es geht jetzt um die Reputation der Republik Österreich in der Welt”, betonte Kern gegenüber der “Krone”.

Peter Jankowitsch (82), ehemaliger Außenminister, Kabinettschef bei Bruno Kreisky, UNO-Diplomat und Europa-Staatssekretär, bezeichnet die Idee, OSZE-Wahlbeobachter nach Österreich zu holen, im “Krone”-Gespräch “als eine ziemliche Fehleinschätzung”. Dieses Instrument wäre für junge Demokratien in Osteuropa gedacht gewesen, erklärt Jankowitsch.

Auch für Abstimmungen oder Wahlen in instabilen Regionen in Lateinamerika oder in Afrika hatten diese Missionen einen Sinn, so Jankowitsch, der vor einem Vierteljahrhundert selbst als Wahlbeobachter unter anderem in Chile, Nicaragua oder in Namibia im Einsatz war. Jankowitsch hält eine solche Aktion in Österreich nicht nur für unangebracht, sondern er sorgt sich auch um die “Reputation Österreichs, wenn dann etwa Beobachter aus Deutschland hier die Wahllokale stichprobenartig überprüfen”.

“Sehr geehrte Gäste, wir haben eine Betriebsstörung. Bitte verlassen Sie das Haus über die gekennzeichneten Notwege”, gab die Leitung des Einkaufszentrums kurz vor 17.00 Uhr über die Lautsprecheranlage durch.

Gestresst verließen Besucher über die Notausgänge das Gebäude.

Regen drang wegen der starken Regenfälle in das Einkaufszentrum ein. Geschäfte stehen teilweise unter Wasser.

Hier geht’s zum aktualisierten Artikel: Innsbruck: Das Ausmaß des Unwetters in Bildern

Der Täter – ein 49 Jahre alter Bosnier – hatte einem aus Kärnten stammenden Polizisten in den Kopf geschossen. Der Beamte war dem Vernehmen nach erst im vergangenen Mai in den Exekutivdienst übernommen worden. Der zweite Schwerverletzte, der von zwei Kugeln in den Bauch und den Oberschenkel getroffen wurde, war ein Polizeischüler, der eine Funkstreifen-Besatzung zu der Billa-Filiale begleitete, nachdem bei der Polizei um 18.10 Uhr eine Alarmmeldung eingegangen war.

Der mit einer Pistole bewaffnete Täter hatte sich kurz vor Geschäftsschluss in die auf der Hütteldorfer Straße gelegene Filiale begeben. Dass es sich bei dem 49-Jährigen um keinen Gelegenheitskriminellen gehandelt haben dürfte, untermauert der Umstand, dass er seine Schusswaffe mit einem – hierzulande verbotenen – Schalldämpfer versehen hatte. Als der Supermarkt um 18.00 Uhr geschlossen wurde, ließ sich der Mann einsperren, verbarg sich vor den Angestellten und trat auf den Plan, nachdem diese sich vom Verkaufsbereich in die Büro- und Lagerräumlichkeiten begeben hatten. Dort bedrohte er dann die drei Angestellten – zwei Frauen und einen 18-jährigen Burschen -, forderte das Geld aus dem Tresor und fesselte die Mitarbeiter mit Kabelbindern. Dem jungen Mann gelang es allerdings noch, für den Täter unbemerkt Alarm auszulösen.

Insgesamt drei Funkstreifen machten sich umgehend auf den Weg zu dem Supermarkt. Die erste Besatzung, die den Tatort erreichte, versuchte, über den Hintereingang in das geschlossene Geschäft zu gelangen. Die Tür war abgesperrt, worauf die Beamten klopften und sich als Polizisten zu erkennen gaben. Der Räuber reagierte kaltblütig und war keineswegs zur Aufgabe bereit. “Er hat eine Mitarbeiterin gezwungen, zur Tür zu gehen und zu sagen, dass alles in Ordnung ist”, berichtete Paul Eidenberger, der Sprecher der Landespolizeidirektion. Den insgesamt drei Polizisten kam die Situation jedoch eigenartig vor. Sie misstrauten der Angestellten, die – wie ihr befohlen – vorgab, es liege ein Fehlalarm vor. Laut Eidenberger forderten sie die Frau auf, aus dem Geschäft zu kommen.

Daraufhin zeigte sich der bewaffnete Räuber, der sich bis dahin in einer für die Polizisten nicht einsehbaren Ecke befunden hatte. Er stürmte zur Glastür und gab – wie Eidenberger betonte – unverzüglich Schüsse auf die Polizisten ab. Neben den beiden jungen Beamten wurde auch eine Polizistin verletzt, allerdings infolge eines Sturzes. Sie kam vergleichsweise glimpflich davon. Zumindest einem der Beamten gelang es, von seiner Dienstwaffe Gebrauch zu machen – der Räuber wurde von einem Projektil getroffen, was ihn aber nicht daran hinderte, seine Fluchtbemühungen fortzusetzen.

Über ein unmittelbar neben dem Lagerraum gelegenes Stiegenhaus lief der 49-Jährige in dem Gebäude-Komplex, in dem der Supermarkt untergebracht ist, in den zweiten Stock. “Dort ist er in eine Wohnung eingebrochen, die zu diesem Zeitpunkt zum Glück leer war”, gab Eidenberger bekannt. Der Räuber durchwühlte die Räumlichkeiten, ehe er durch ein Fenster auf ein einen Stock tiefer gelegenes, Richtung Innenhof ausgerichtetes Vordach sprang. Bei der Landung verletzte sich der 49-Jährige jedoch am Bein und war nicht mehr in der Lage, die Flucht fortzusetzen. Er verschanzte sich auf dem Dach hinter einer Mauer. Mittlerweile war ein Großaufgebot der WEGA (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung) eingetroffen, Hubschrauber und ein Räumungspanzer wurden eingesetzt, die Umgebung großräumig abgesperrt.

Mithilfe eines Polizeihubschraubers konnte der Räuber schließlich in seinem Versteck aufgespürt werden. Eine im Hubschrauber befindliche Spezialkamera erfasste den Täter, der Standort wurde umgehend den WEGA-Beamten kommuniziert, die – wie Eidenberger darlegte – ohne diese Unterstützung kaum eine Chance gehabt hätten, den Täter rasch ausfindig zu machen. Auf Zuruf der Einsatzkräfte zückte der 49-Jährige neuerlich seine Pistole und schoss. Die WEGA-Beamten entgegneten das Feuer, der Räuber wurde mehrfach getroffen und tödlich verletzt. Eine Obduktion wurde angeordnet.

Die Polizei vermutet, dass es sich bei dem gebürtigen, aber in Wien gemeldeten Bosnier um einen Serien-Täter gehandelt haben könnte, der in der jüngeren Vergangenheit ähnliche Überfälle begangen hat. “Der Modus Operandi passt zu anderen, bisher nicht geklärten Raubüberfällen. Wir gehen davon aus, dass das eher kein Zufall sein kann”, meinte Polizeisprecher Eidenberger. Offiziell scheinen gegen den 49-Jährigen zwar keine Vormerkungen auf. Die Polizei hält es aber für möglich, dass der Mann eine Namensänderung vornehmen hat lassen. “Das wird derzeit überprüft”, sagte Eidenberger.

Vor allem in sozialen Medien kursierende Meldungen, denen zufolge der lebensgefährlich verletzte Polizist bereits in den Nachtstunden im AKH verstorben sein soll, wies die Landespolizeidirektion am Sonntagnachmittag auf neuerliche APA-Nachfrage als unrichtig zurück. Der Zustand des Beamten sei “äußerst kritisch”, räumte Eidenberger ein: “Er liegt auf der Intensivstation und kämpft ums Überleben.” Der angeschossene Polizeischüler war am Sonntag demgegenüber bereits wieder ansprechbar. Offizielle Angaben zum Alter und Dienstgrad der angeschossenen Kollegen machte die Polizei weiter keine.

Die Angehörigen und die an der Amtshandlung beteiligten Beamten wurden vom Psychologischen Dienst des Innenministeriums betreut. Die drei Supermarkt-Angestellten überstanden den Raubüberfall körperlich unversehrt, waren aber schwer geschockt. Ihrer nahm sich ein Kriseninterventionsteam der Gemeinde Wien an.

Bestürzt und betroffen auf die Schießerei und ihre Folgen reagierten Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) und der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ).

Vor den Check-in- und Informationsschaltern bildeten sich lange Schlangen mit vielen Familien und Kindern. Die Polizei sei angerückt, um Schlimmeres zu verhindern, berichtete die Zeitung “La Vanguardia” in der Onlineausgabe.

Ein Sprecher der Gesellschaft bat um Entschuldigung für das Chaos zu Beginn der Hauptreisezeit und versicherte, man arbeite daran, gute Lösungen für alle Betroffenen zu finden. Einen konkreten Grund für die rund ein Dutzend gestrichenen Flüge unter anderem nach Paris, London und Málaga und für die vielen Verspätungen von bis zu vier Stunden nannte er aber nicht. Er räumte lediglich “operative Probleme” ein.

Beim Tochterunternehmen der International Airlines Group (IAG), zu der auch Iberia und British Airways gehören, war es schon in den vergangenen Wochen mehrfach zu Problemen gekommen. Gerüchte, Mitarbeiter seien in einen Streik getreten, wurden von Gewerkschaftssprechern dementiert.

apa

Djokovic hatte seit den French Open 2015 und seiner Finalniederlage gegen Stan Wawrinka 30 Grand-Slam-Matches hintereinander gewonnen. Am Freitag und am Samstag stand er aber ziemlich neben den Schuhen. Am Freitagabend war er bei einem 0:2-Satzrückstand noch vom Regen gerettet worden. Am Samstag musste die Partie erneut dreimal wegen des Wetters unterbrochen werden, das letzte Mal im vierten Satz beim Stand von 6:5 für Querrey.

Djokovic hielt danach seinen Aufschlag und ging im Tiebreak 2:0 und 3:1 in Führung. Er fand aber nie zur Konstanz auf höchstem Niveau, die ihn sonst auszeichnet. Querrey, ein 1,98 m großer Amerikaner mit starkem Aufschlag, musste nicht einmal brillant spielen, um nach knapp drei Stunden den größten Erfolg seiner Karriere zu feiern.

Djokovics Niederlage hat durchaus historische Dimensionen. Letztmals war der Serbe bei den French Open 2009 bei einem Grand-Slam-Turnier dermaßen früh gescheitert (gegen Philipp Kohlschreiber), seither erreichte er in 28 Turnieren immer mindestens das Viertelfinale. Erst vor einem Monat holte er in Paris die einzige große Trophäe, die in seiner Sammlung noch fehlte, und brachte sich in eine glänzende Position, um als erst zweiter Profispieler nach Rod Laver alle vier Grand-Slam-Events im selben Jahr zu gewinnen.

Djokovic gab sich nach der Niederlage als fairer Verlierer, äußerte sich aber auch reichlich kryptisch. Auf die Frage, ob er “100 Prozent gesund” gewesen sei, antwortete er: “Nicht wirklich. Aber das ist nicht der Ort, um darüber zu sprechen.” Sein Gegner habe auf einem sehr hohen Level gespielt und sich den Sieg verdient. Die vielen Regenunterbrüche auf Court 1 wollte er nicht für die Niederlage verantwortlich machen. “Das ist ja für beide gleich. Ich spürte einfach den Ball nicht gut.” Klar sei aber auch, dass er lieber auf dem mit einem Dach ausgestatteten Centre Court spiele.

Das Aus von Djokovic eröffnet nun in der oberen Tableauhälfte viele neue Perspektiven, zum Beispiel für Roger Federer, der im Halbfinale auf die Nummer eins der Welt getroffen wäre. Der Schweizer bekommt es in seinem Achtelfinale nun mit dem formstarken Amerikaner Steve Johnson (ATP 29) zu tun. Der Sieger des Rasenturniers vergangene Woche in Nottingham, der noch nie gegen Federer gespielt hat, setzte sich am Samstag in vier Sätzen gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow (ATP 37) durch.

Auch bei den Damen war für eine ehemalige Wimbledon-Gewinnerin früh Endstation. Die Tschechien Petra Kvitova, die 2011 und 2014 am “heiligen Rasen” triumphiert hatte, musste sich in der zweiten Runde der ungesetzten Russin Jekaterina Makarowa mit 5:7,6:7 (5) geschlagen geben.

Am Samstagvormittag wurde bei einer Mountainbike Veranstaltung in Zell am Ziller ein hochwertiges Mountainbike im Wert von mehreren tausend Euro gestohlen.

Der 47-jährige Besitzer aus der Schweiz hatte das Rad im Startbereich an einen Fahnenmast mit einem Zahlenschloss abgesperrt und gesichert.

Die Toblacherin war mit ihrer Familie auf einem Wanderweg in Innervillgraten vom Schwarzsee in Richtung Unterstalleralm unterwegs.

Auf einer Seehöhe von rund 1.850 Metern, kam sie aus bisher unbekannter Ursache zu Sturz. Die 63-Jährige stürzte rund 130 Meter über steiles Bergwiesen und Waldgelände ab.

Neben mehreren Prellungen und Rissquetschwunden zog sie sich eine Wirbelsäulenverletzung zu und musste nach Erstversorgung und anschließender Taubergung in die Klinik nach Innsbruck geflogen werden.

Die Süd-Tiroler Freiheit hat daher einen Antrag im Landtag gestellt, der von der Mehrheit angenommen wurde. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, zeigt sich erfreut, dass es damit gelungen sei, die Finanzierung des Tiroler Studentenheims in Wien auch in Zukunft zu sichern.
Das Tiroler Studentenheim in Wien befindet sich im Besitz des Bundeslandes Tirol und bietet Platz für 125 Studenten aus Nord-, Ost- und Südtirol. Das Land Süd-Tirol hat schon seit Jahren bis zu 35 Zimmer in diesem Heim für Süd-Tiroler Studenten reserviert und dafür einen entsprechenden Anteil der finanziellen Förderung übernommen.

„Durch die angekündigte Streichung der Finanzierung, sahen sich die Heimverwaltung und die zuständigen Stellen des Bundeslandes Tirol ─ nach Jahrzehnten der guten Zusammenarbeit ─ vor den Kopf gestoßen. Da das Bundesland Tirol die finanzielle Lücke nicht alleine schließen wollte, hätte die Miete für Süd-Tiroler Studenten drastisch erhöht werden müssen, was langfristig dazu geführt hätte, dass die Anzahl an Südtirolern im Heim stark abgenommen hätte“, so die Bewegung.

„Damit wäre ein gesamttirolisches Projekt zerstört worden, das über Jahrzehnte vielen Süd-Tirolern einen Platz im Tiroler Studentenheim sicherte und enge Freundschaften zwischen diesen und Nord- und Ost-Tirolern entstehen ließ“, schreibt die Südtiroler Freiheit.

Mit dem Antrag der Süd-Tiroler Freiheit werde die Landesregierung nun aufgefordert, die bisherige Zusammenarbeit mit dem Tiroler Studentenheim in Wien weiterzuführen und keine finanziellen Kürzungen vorzunehmen.

“Los Alamos ist winzig” brachte Zwicky dickes Lob der Juroren, einzig Juryvorsitzender Hubert Winkels mochte nicht in den Chor einstimmen. Zwickys Chancen auf eine Auszeichnung dürften aber sehr gut stehen. Ebenfalls am Samstag in eine Mitfavoritenrolle las sich die aus London stammende Sharon Dodua Otoo, deren Erzählung “Herr Gröttrup setzt sich hin” humorvoll, ironisch und doppelbödig daherkam. Nicht nur die Jury, auch das Publikum reagierte ungemein positiv auf den Text, sie wäre daher durchaus auch eine Kandidatin für den Publikumspreis. Für diesen kann sich auch Stefanie Sargnagel, die den Lesewettbewerb am Donnerstag eröffnet hat, ihre Möglichkeiten ausrechnen, sie hat aber auch gute Aussichten, es zumindest auf die Shortlist zu schaffen. Ob es dann für einen Preis reicht, bleibt abzuwarten.

Ebenfalls zu den Mitfavoriten für eine Auszeichnung zählt der in Salzburg lebende gebürtige Wiener mit serbischem Pass, Marko Dinic. Sein Romanauszug “Als nach Milosevic das Wasser kam” wurde von ihm mit viel Emotion vorgetragen, serbische Songeinlagen inklusive, und erntete bei der Mehrheit der Juroren Zustimmung. Der Kölner Selim Özdogan darf ebenfalls noch zumindest auf die Shortlist hoffen, seine Geschichte vom eingebildeten Hasen entzweite die Juroren allerdings. Außenseiterchancen hat auch Isabelle Lehn für ihren Text “Binde zwei Vögel zusammen”.

Gespannt darf man sein, ob der in Tel Aviv lebende Israeli Tomer Gardi mit seinem “Broken German” von den Juroren zumindest als theoretisch preiswürdig erachtet wird. Die Sprache des Autors ist ein “neues Deutsch”, voll von Fehlern, das intensive Diskussionen auslöste. Autoren nicht-deutscher Muttersprache gibt es beim Wettbewerb ja schon lange, bisher lieferten diese aber stets Texte ab, die sich in der Sprachbeherrschung nicht von deutschsprachigen Autoren unterschied. Das war diesmal anders, im Publikum war die Meinung dazu jedenfalls sehr gemischt. Während die einen erklärten, dies sei eben die Realität, konterten andere, man müsse von Literatur doch wohl wenigstens fehlerlose Sprache erwarten können. Derartige Diskussionen könnten in den kommenden Jahren noch öfter vorkommen.

“Ich werde sie alle umbringen”, habe der Angreifer geschrien, sagten Augenzeugen später örtlichen Medien. Dann habe er drei Mal in die Luft gefeuert, bevor er Salven in die Gästemenge schoss. “Es war furchtbar! Überall war Blut”, beschrieb Cafe-Besitzer Ljubomir Milinovic die Schreckensszene der staatlichen Nachrichtenagentur Tanjug. Der Attentäter, der von seinen Mitmenschen als ruhig und zurückgezogen beschrieben wurde, konnte erst von zwei Männern gestoppt werden, die ihn überwältigten und der Polizei übergaben.

Die Waffe habe der Attentäter illegal besessen, sagte Innenminister Nebojsa Stefanovic am Tatort. Wahrscheinlich sei Eifersucht die Ursache des Amoklaufs gewesen. Dorfbewohner erzählten Medien, der 38-jährige sei vor einem halben Jahr geschieden worden. Offensichtlich habe er die Trennung nicht verkraftet. Möglicherweise könnte die Tat auch mit der Kriegsvergangenheit in Zusammenhang stehen, hieß es weiter. Der Mann sei als Flüchtling während des Bürgerkriegs im benachbarten Kroatien (1991-1995) ins Dorf Zitiste gekommen.

Serbien ist in den vergangenen Jahren immer wieder von ähnlichen Tragödien geschockt worden. Im vergangenen Mai starben im Dorf Martonos bei der nordserbischen Stadt Kanjiza sieben Menschen. Im April 2013 hatte ein 60-Jähriger bei der Stadt Mladenovac vor den Toren von Belgrad 13 Nachbarn erschossen.

VW hatte sich erst vor wenigen Tagen in einer Vereinbarung mit US-Behörden zur Zahlung von 14,7 Milliarden Dollar (rund 13,3 Milliarden Euro) bereit erklärt, was allerdings nur Teilaspekte der Affäre abdeckt. Laut “Spiegel Online” legte VW im Rahmen dieses Verfahrens Schriftwechsel mit Bosch-Managern vor, die den Stuttgarter Autozulieferer belasten.

“Unterlagen belegen, dass Bosch wusste, wofür die Software zur Motorsteuerung genutzt werden sollte”, zitierte “Spiegel Online” einen nicht näher bezeichneten Informanten. Die VW-Kläger wollten auf dieser Grundlage nun die Klageschrift nachbessern und so den Prozess neu aufrollen. Damit richte sich das Verfahren auch konkret gegen Bosch.

Bosch hat bisher bestritten, von den Manipulationen gewusst zu haben. Ein Konzernsprecher sagte laut “Spiegel Online”: “Bosch beabsichtigt, sich in den Zivilgerichtsverfahren entschieden gegen die erhobenen Ansprüche zu verteidigen.”

Örtliche Medien hatten die Zahl der Todesopfer mit mehr als 35 beziffert. Aber laut Katastrophenschutz dauerten die Bergungsarbeiten noch an. “Rettungsteams von Grenzpolizei, Armee und Katastrophenschutz durchsuchen die Gegend, und das Geröll in den von Erdrutschen zerstörten Dörfern wird geräumt”, sagte Rautela.

Räumungsarbeiten gingen auch an zwei Hauptverkehrsadern in der Region weiter, die von den Erdrutschen abgeschnitten worden waren. Der Wetterdienst sagte für die nächsten Tage weitere heftige Regenfälle voraus.

Die Regenzeit in Indien dauert gewöhnlich von Juni bis September. Im Jahr 2013 war sie im dem Gebirgsstaat am Fuße des Himalaya-Gebirges besonders heftig. Die Behörden erklärten nach dem Monsun mehr als 5.700 vermisste Menschen für tot.

Sobotka sagte, er wundere sich, dass der VfGH nie auf das Parlament oder Innenministerium zugekommen sei, obwohl die Weitergabe an Medien und Hochrechner bekannt war. Er trage zwar für die Bundeswahlbehörde die Verantwortung, diese habe die Vorwürfe, dass in manchen Bezirken Briefwahlkarten zu früh geöffnet beziehungsweise auch ausgezählt wurden, sofort nach Bekanntwerden der Staatsanwaltschaft zur Kenntnis gebracht.

Bei den Sitzungen der Bundeswahlbehörde war Sobotka seinen Aussagen zufolge nicht anwesend. “Mir hat man, ich war drei Tage im Amt, gesagt, der Innenminister ist bei diesen Sitzungen nicht dabei, das wäre ein Misstrauen gegenüber der Behörde.” Sobotka war am 21. April zwischen erstem Wahldurchgang und Stichwahl als Innenminister angelobt worden, weil seine Vorgängerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) als Landeshauptmann-Stellvertreterin in ihr Heimatbundesland Niederösterreich wechselte.

Sobotka bekräftigte im Ö1-Interview, dass es bei der Wahlwiederholung im Herbst kein Ergebnis geben werde, bevor nicht alle Stimmen, also auch die Briefwahlstimmen, ausgezählt sind. Es wird also erst am Montagabend ein Ergebnis verkündet. Für künftige Wahlen regte der Minister aber eine Wahlrechtsreform an, “sodass es am Wahlabend ein Ergebnis gibt”. Die Briefwahlstimmen sollten künftig mit den in den Wahllokalen abgegebenen Stimmen ausgezählt werden. Weiters sollte man sich mit einem einheitlichen Wahlschluss auseinandersetzen. Auch eine Art Beisitzerpflicht für Staatsbürger nach dem Prinzip von Schöffen stellte er zur Diskussion.

Von den Oppositionsparteien FPÖ und Team Stronach musste sich Sobotka Kritik an seinem Auftritt im Radio gefallen lassen. Aus Sicht der Freiheitlichen macht es sich der Innenminister leicht. “Es ist sehr billig, sich auf die Bezirkswahlbehörden auszureden”, erklärte FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl, der vor allem bei der Briefwahl “Diskussionsbedarf” ortet. Sobotka brauche nicht wehklagen. “Er muss die Missstände im BMI abstellen”, forderte auch Team-Stronach-Klubobmann Robert Lugar, der sich gegen neue Regelungen ausspricht, gleichzeitig einer Reform der Briefwahl aber “grundsätzlich positiv” gegenüber steht.

Die NEOS wiederum wollen als Reaktion auf die Aufhebung der Bundespräsidenten-Stichwahl nächste Woche “zentrale Reformpunkte” einer Wahlrechtsänderung vorlegen. Es muss jedenfalls sichergestellt sein, “dass das persönliche Wahlrecht gewahrt bleibt und nur derjenige die Wahlkarte ausgehändigt bekommt, der sie auch beantragt hat”, wie Verfassungssprecher Nikolaus Scherak betonte.

„Sich gegen insgesamt 100 Bands aus der gesamten Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino durchzusetzen, zeugt von großem Können“, gratuliert LRin Palfrader und bezeichnet den grenzüberschreitenden Bandcontest als „richtiges Sprungbrett für junge Musikerinnen und Musiker“. Denn die Siegerbands erhalten nicht nur ein Preisgeld, das sie in ihr künstlerisches Schaffen und ihre Weiterbildung investieren können. Auf die besten Bands warten auch Liveauftritte bei verschiedensten Festivals in ganz Europa.

Den jungen Musikschaffenden wird durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der drei Länder eine einmalige Gelegenheit geboten, betont LRin Palfrader. „In der Musikwelt Fuß zu fassen und letztlich Früchte zu ernten, ist nicht leicht. Unsere Tiroler Siegerband hat nun die Möglichkeit, ihrer Musik über die Landesgrenzen hinaus Gehör zu verschaffen, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen“, wünscht LRin Palfrader den beiden Musikern „viel Erfolg auf dem Weg in den musikalischen Olymp“.

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Force-India-Pilot Hülkenberg war zuletzt 2010 in Brasilien in der ersten Reihe gestanden, damals war er sogar vom ersten Startplatz ins Rennen gegangen. “Das erinnert mich sehr an Brasilien. Ich fühle mich unter diesen Bedingungen sehr wohl”, sagte der 28-Jährige angesichts der wechselnden Verhältnisse auf dem Red Bull Ring. Sein zweiter Platz war zwar zwischenzeitlich unsicher, weil er im ersten Qualifying-Abschnitt (Q1) die bei einer Gelben Flagge erlaubte Geschwindigkeit überschritten haben soll. Die Rennstewards verzichteten letztlich aber auf eine Strafe gegen den Deutschen, denn die Telemetriedaten hätten deutlich gezeigt, dass Hülkenberg Geschwindigkeit reduziert habe.

Richtige Hektik brach im dritten Abschnitt des Qualifyings aus. Als die Strecke nach dem Vorbeiziehen des um 14:50 Uhr einsetzenden Regens extrem schnell auftrocknete, kam es auf das richtige Timing der Ausfahrten an. Die Führung wechselte in der letzten Minute mehrmals.

Optimal erwischte es WM-Titelverteidiger Hamilton, der seine 54. Karriere-Pole und die zweite auf dem Red-Bull-Ring nach 2015 perfekt machte. “Hier trocknet es Gott sei Dank sehr schnell auf. Es war ein Risiko, aber zum Glück ist sich alles ausgegangen”, meinte der Brite.

Hinter Rosberg und Hülkenberg reihte sich mit Sebastian Vettel ein dritter deutscher Pilot ein. Nach dem Ferrari-Hoffnungsträger klassierte sich McLaren-Fahrer Jenson Button. Hinter Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari landete mit Daniel Ricciardo der erste Vertreter von Red Bull Racing auf Rang sieben. Teamkollege Max Verstappen qualifizierte sich als Neunter.

Turbulent war es in Spielberg aber schon davor zugegangen. Q1 musste wegen eines heftigen Unfalls von Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat für eine gute Viertelstunde unterbrochen werden.

Am Auto des Russen brach in der schnellen Rechtskurve vor dem Ziel beim Überfahren der neuen gelben Randsteine die rechte Hinterradaufhängung. Kwjat drehte sich in hoher Geschwindigkeit und zerstörte sich beim Kontakt mit den Leitplanken auch die Vorderseite seines Wagens, zahlreiche Carbonteile lagen auf der Strecke. Er konnte das Gefährt aber unverletzt verlassen.

Schon im dritten Freien Training war am Vormittag der zweifache Spielberg-Sieger Rosberg ebenfalls nach einem Bruch der hinteren Radaufhängung unsanft von der Strecke geworfen worden. Weil an seinem Auto das gesamte Heck inklusive des Getriebes ausgetauscht werden musste, war zunächst fraglich, ob er überhaupt am Qualifying teilnehmen würde können. Erst wenige Minuten vor 14.00 Uhr finalisierten die Mechaniker die umfassenden Reparaturarbeiten.

“Erstmals vielen Dank an das Team. Sogar die Mechaniker von Lewis haben mitgeholfen, sonst wär es sich nicht ausgegangen”, bedankte sich der WM-Führende. Aufgrund des erzwungenen Getriebewechsels rückt Rosberg in der Startaufstellung fünf Plätze nach hinten, was Platz sieben bedeutet. “Das macht die Sache sehr, sehr viel schwieriger. Mal sehen, wie weit ich es nach vorne schaffe”, sagte der Deutsche.

In der WM-Gesamtwertung liegt Rosberg vor dem neunten von 21 Saisonrennen mit 141 Punkten an der Spitze. Hamilton (117) führt die Riege der Verfolger vor dem Ferrari-Duo Vettel (96) und Räikkönen (81) an.

Fünf Plätze nach hinten verschoben wird auch Vettel, dessen Getriebe ebenfalls ausgetauscht werden musste, weil nach dem Baku-Rennen Metallspäne im Öl gefunden worden waren. Vettel (“Das war eine Lotterie zum Schluss”) muss das Rennen an seinem 29. Geburtstag – nach vorläufigem Stand – als Neunter in Angriff nehmen.

Über die Sinnhaftigkeit der zusätzlichen gelben Hindernisse hinter der regulären Kerbs war bereits am Vortag diskutiert worden, nachdem sich Verstappen zwei Frontflügel ruiniert hatte und die vordere Radaufhängung gebrochen war. In der Fahrerbesprechung hatten die Fahrer den “Baguettes” am späten Freitagnachmittag aber mehrheitlich ihren Sanktus gegeben.

Am Samstag überschlugen sich dann die Ereignisse. Neben den Vorfällen bei Rosberg und Kwjat hielt auch bei Sergio Perez (Force India) die Aufhängung den Belastungen beim Überfahren der hohen Kerbs nicht stand.

Die Rekordjagd im Aichfeld ging vorläufig mit einem Sieg Hamiltons zu Ende. Der Brite spulte in Q2 in 1:06,228 Min. den bisher schnellsten Umlauf auf dem Red-Bull-Ring ab. Den offiziellen, weil im Rennen aufgestellten Rundenrekord hält immer noch Michael Schumacher. Der Serien-Weltmeister aus Deutschland legte den 4,326 Kilometer langen Kurs im Jahr 2003 in 1:08,337 zurück.

Übersetzt aus dem Italienischen

„Ich habe war immer gegen die italienische Mannschaft, außer die von Bearzot und die von Zoff. Ich schaue sehr auf den Trainer: Sacchi konnte ich nicht leiden, Vicini konnte ich nicht leiden und Anonio Conte kann ich überhaupt nicht ausstehen. Letzterer benutzt eine Rhetorik, die die wirklichen Probleme vergessen lässt um sich um sich auf die Nationalmannschaft zu konzentrieren. Weiters erkenne ich an, dass die Athleten eine gute Arbeit leisten und sich den Sieg gegen Spanien vollkommen verdient haben. Ich bin nicht borniert, aber ich finde einfach keine Passion als Fan, wie damals bei Juve. Die deutsche Nationalmannschaft gefällt mir seit 1974, als die holländische Mannschaft unter Star-Spieler Cruijff dachte, den modernen Fußball erfunden zu haben (Anm. d. Red: Deutschland wurde 1974 Weltmeister). Mir passt der konkrete Fußball besser und deshalb ziehe ich Deutschland vor. Wäre Merkel besser als Conte? Wenn ich einen europäischen Premierminister aussuchen müsste, um Italien zu regieren, würde ich sicher Merkel wählen.“

Der Unfall ereignete sich gegen 09.30 Uhr. Zwei Autos waren darin verwickelt. Es kommt zu Verzögerungen.

Bonnefoy wurde 1923 als Sohn eines Arbeiters und einer Lehrerin in Tours geboren, er studierte Mathematik und Philosophie. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand er in Paris kurzzeitig den Surrealisten nahe, entfernte sich aber bald wieder von dieser Gruppe. Einen Namen als Dichter machte er sich 1953 mit seinem ersten Lyrikband “Douve in Bewegung und regungslos”. “Poesie ist die Erfahrung dessen, was die Wörter überschreitet”, sagte Bonnefoy selbst einmal.

Der Franzose schrieb aber auch Essays und erzählende Texte, übersetzte Theaterstücke von Shakespeare und Gedichte von John Keats. Er wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem tschechischen Franz-Kafka-Literaturpreis. Bonnefoy starb am Freitag.

Yves Bonnefoy beneidete die Maler, weil sie in seinen Augen “Augenblicke in ihrer intimsten Vollkommenheit” festhalten können. Wie sie suchte er in seinen Gedichten und Prosatexten nach der Unmittelbarkeit und der Reinheit der Dinge. Wegen seines “Bilderkults” verglich man ihn mit Baudelaire, Mallarmé und Proust.

Frankreichs Staatschef Francois Hollande würdigte ihn als “Zauberer des Wortes”. Bonnefoy sei ein Dichter gewesen, der die französische Sprache auf ihr höchstes Niveau an Schönheit und Anspruch gehoben habe. Der Nachwelt hinterlässt der Dichter mehr als 100 Bücher. Sein Werk umfasst neben Lyrik vor allem Prosa voller menschlicher Erfahrungen und Emotionen.

Er widmete sich nicht nur Gedichten und Prosatexten, sondern verfasste auch Texte über Malerei und übersetzte John Keats und Shakespeare. “Er weiß zu allem etwas zu sagen. Seine Veröffentlichungen haben den gleichen Rhythmus, mit dem die Blätter von den Bäumen fallen”, meinte der Literaturkritiker und Freund John Jackson. Zuletzt machte Bonnefoy in Deutschland mit “Die gebogenen Planken” von sich reden.

Die Sprache Bonnefoys ist dicht und wortgewaltig und gilt als schwer zugänglich. Viele seiner Werke wurden ins Deutsche übersetzt, etwa “Die rote Wolke”, “Das Wintermärchen” und der Essayband “Das Unwahrscheinliche oder die Kunst”. Vor allem zwei Gedichtfolgen des Franzosen mit dem Titel “Was noch im Dunkel blieb/Anfang und Ende des Schnees” fanden ungeteiltes Lob der Fachwelt.

Bonnefoy wurde vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Balzan-Preis oder dem tschechischen Franz-Kafka-Literaturpreis. 2007 erhielten Bonnefoy und sein deutscher Übersetzer Friedhelm Kemp den Horst-Bienek-Preis für Lyrik. Sie seien “zwei große Unzeitgemäße”, jeder sei in seiner jeweiligen Sprache ein “unverwechselbarer Poet” und ein “Leuchtturm aus vom Verschwinden bedrohten Bildungswelten”, erklärte damals die Bayerische Akademie der Schönen Künste.

Bonnefoy wurde am 24. Juni 1923 in der westfranzösischen Stadt Tours geboren. Dort studierte der Sohn eines Arbeiters und einer Lehrerin zunächst Mathematik. Erst in Paris entdeckte er seine Leidenschaft für Literatur und Kunst. In der französischen Hauptstadt lernte er auch die Maler Victor Brauner, Raoul Ubac und Hans Bellmer kennen.

In den 50er Jahren begann er an der Sorbonne Philosophie und Kunstgeschichte zu studieren. Im Jahr 1981 übernahm er den Lehrstuhl für Poetik am Collège de France. Die angesehene Wissenschaftsinstitution bestätigte am Samstag auch den Tod des Lyrikers am Freitag in Paris. “Poesie ist die Erfahrung dessen, was die Worte überschreitet”, sagte Bonnefoy einmal.

Es sind rund 500 Songs, auf die der heute 88-jährige Bacharach zurückgreifen kann, und schon zu Beginn des knapp zweistündigen Auftritts vermittelte er den Eindruck, am liebsten alle spielen zu wollen. Nach dem Einstieg mit dem programmatisch betitelten “What The World Needs Now Is Love” kurvte der Komponist und Pianist, begleitet von seiner hervorragend disponierten, zehnköpfigen Band durch ein Medley aus großen und kleinen Hits. Wer so viel zur Auswahl hat, der kann selbst Klassiker wie “I Say A Little Prayer” mit in dieses Potpourri packen.

Zu diesem Zeitpunkt war der Name seines kongenialen Partners Hal David, von dem nicht nur für diesen Song der Text stammte, längst gefallen. Die Zeilen des 2012 Verstorbenen wurden im Laufe der gemeinsamen Karriere in Kombination mit Bacharachs Gespür für Ohrwürmer zum musikalischen Allgemeingut. Aber auch abseits dieses Gespanns gab und gibt es viel zu entdecken, wie beispielsweise das mit Bob Hilliard verfasste, großartige “Mexican Divorce” untermauerte.

Nicht nur bei diesem Stück setzte Bacharach als charmanter Erzähler am Rande der Bühne zu einer kurzen Einleitung an, sprach über die Entstehungszeit, die damaligen Aufnahmen mit den Drifters und dass er den Backgroundchor mit nicht ganz untalentierten Sängerinnen einstudieren durfte – hießen sie doch u.a. Dionne Warwick und Emily Houston, Mutter der späteren Popsängerin Whitney. Zudem wurde immer wieder unterstrichen, wie “extraordinary” es doch sei, in dieser Stadt und diesem Saal auftreten zu dürfen. “Ich habe ja wenig Zeit, mich umzusehen. Also muss ich wiederkommen.”

Dass an diesem Abend aber nicht nur groß inszenierte Evergreens auf dem Programm standen, sondern sogar politische Zwischentöne, schien Bacharach selbst zu überraschen. Bei einigen Worten über den “damals konservativen Süden” der USA (“Er ist es wohl heute noch.”), driftete er zum US-Präsidentschaftswahlkampf ab. “Ich wollte eigentlich nichts über Politik sagen, das mache ich eigentlich nie. Aber ich hoffe, Hillary kommt rein und räumt auf.” Es folgte neben der Sympathiebekundung für die voraussichtliche demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton eine sehr persönliche Abhandlung über jene Dinge, die aus seiner Sicht in jüngster Zeit schiefgelaufen sind.

Letztlich schien es einerlei, was dieser sympathische alte Herr auf der Bühne anstellte: Ob nun sein Sohn Oliver für ein paar Nummern am Keyboard neben ihm Platz nahm, der Großmeister seine drei Sänger mit verschmitztem Lächeln dirigierte und kommentierte oder sich selbst zurücknahm und sichtlich genoss, wie die Band seine Stücke intonierte – hier lief vieles wie von selbst zusammen. Von “Alfie” bis “What’s New Pussycat” wurde Hit um Hit abgespult und ging es durch eine mehr als 60-jährige Karriere, aus der man auch weniger Bekanntes serviert bekam.

Zum Ende hin setzte Bacharach selbst zum Gesang an und konnte mit zwar brüchiger, aber klarer Stimme zumindest atmosphärisch überzeugen. Sein Klavierspiel steht ohnehin außer Zweifel – hier ist ein Kreativkopf ganz eins mit seinem bevorzugten Medium. Gedankt wurde es ihm mit Standing Ovations (die ihm schon bei den ersten Schritten auf der Bühne entgegengeschlagen waren), bevor sich seine Fans ein letztes Mal in einen fröhlichen Chor verwandelten. Regentropfen waren nach diesem Auftakt der Staatsopern-Konzerte beim Jazz Fest zwar keine auszumachen, ein beseeltes Publikum hingegen schon.

“Großbritannien hat bewiesen, dass die EU – diese EU – offenkundig weit weg von den Menschen ist. Daher bin ich überzeugt, dass eine Erneuerung der Europäischen Union notwendig ist, eine EU, die sich ihrer Grundwerte erinnern und bürgernäher sein muss. Eine Änderung der EU-Verträge in Richtung einer weiteren Reduzierung der Kompetenzen der EU-Mitgliedsstaaten würde in Österreich automatisch zu einem Referendum führen”, sagte Hofer.

Der stellvertretende FPÖ-Chef begrüßte die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs, die Bundespräsidenten-Stichwahl aufzuheben. “Jeder österreichische Bürger muss sicher sein, dass seine Stimme richtig berücksichtigt worden ist. Ich bin der Ansicht, dass eine Verletzung der Regeln anzuzeigen vor allem eine demokratische Pflicht ist”, sagte Hofer.

Die jüngsten Entwicklungen in Europa mit dem Brexit-Referendum in Großbritannien und das geplante EU-Kanada-Handelsabkommen CETA werden Themen des Wahlkampfes für die neue Stichwahl sein. An seinem Wahlkampf werde sich jedoch grundsätzlich nichts ändern, sagte Hofer. “Ich werde nicht so tun, als wäre ich jemand Anderer (…) Ich habe ein tiefes politisches Credo und einige Anhaltspunkte in Bezug auf verschiedene Themen, wie die Leidenschaft für die direkte Demokratie, die Aversion gegenüber TTIP (dem umstrittenen Freihandelsabkommen der EU mit den USA, Anm.), sowie auch das Problem der internen Sicherheit”, erklärte Hofer.

apa

Übersetzt aus dem Englischen

UT24: Wie ist die Stimmung in Wales? Was sagen die Leute zum „Brexit“?

Das Land ist gespalten. Es gibt Leute, die sehr froh sind und einige, die extrem enttäuscht sind. Die Stimmung, welche ich hier erfahre, ist, dass sich die Dinge einpendeln werden. Die einzige Sorge, die wir haben, ist nun, dass es so aussieht, als hätte niemand einen Plan, was als nächstes passieren wird. Die Brexit-Gegner dachten niemals daran, dass wir uns für das Aussteigen entscheiden würden. Auch die, die für das Aussteigen waren, haben nie damit gerechnet, dass das wirklich passieren würde.

Es ist das Größte, das unsere Generation im Vereinigten Königreich erfahren hat. Ein Premier Minister hat seine Arbeit verloren (dies wäre sowieso passiert, egal wie die Wahl ausgegangen wäre – aufgrund der Lügen und Angst, welche er verbreitet hat). Auch der Leader der Opposition wird entlassen werden. Es besteht eine große Chance, dass die Labour Party auseinandergerissen wird.

Zudem sind da Menschen, die sehr gebildet sind und nun sagen, wir hätten einen SEHR GROßEN Fehler gemacht und diese Entscheidungen hätten von Leuten getroffen werden müssen, welche Politiker oder Experten sind, nicht das Volk. Ich habe einige Gespräche mit den Leuten geführt, welche für den Verbleib bei der EU waren. Hier wurde immer nur gesagt: „Du bist nicht clever genug zu verstehen, welche Auswirkungen das Austreten aus der EU haben wird!“ Es ist dieselbe Stimme, welche von Brüssels Elite kommt: „Wir sind die gebildete, mächtige Führungsklasse und ihr gehört zu denen, die machen, was wir sagen.“

Warum glauben Sie, dass mehr als die Hälfte für den Ausstieg aus der EU gewählt hat?

Da gibt es mehrere Gründe:

-Um die Demokratie zurückzugewinnen – niemand hat jemals Leute gewählt, die die Kommission oder die Parlamente innerhalb der EU kontrollieren.

-Die Bevölkerung merkte, dass die Brüsseler Elite nichts mit dem Durchschnittsbürger zu tun hat. Sie wissen ja, was vor einigen Jahren in Irland mit dem Lissabon-Vertrag passiert ist. Die Iren haben gewählt, haben abgelehnt. Dann wurde ein zweites Mal gewählt und diesmal mit der Angstmacherei vonseiten Brüssels.

-Einwanderung war auch ein wichtiger Grund für dieses Resultat. Die Immigration ist nicht mehr unter Kontrolle in Großbritannien, wie auch in anderen Ländern der EU. Wir wollen die Einwanderung nicht stoppen, aber kontrollieren; Immigration wird es immer geben und in einem gewissen Maß ist das auch gut.

-Handel: Die Leute haben verstanden, dass wir beim Abschließen von neuen Handelsverträgen mit Ländern außerhalb der EU eingeschränkt sind, weil wir eben in der EU sind. Das Vereinigte Königreich hat gegenwärtig keine Handelsverträge mit einigen der größten Märkte der Welt. Dies ist eine verrückte Situation für ein Land, welches so viele Produkte herstellt.

-Wir sind angebunden an die scheiternde Eurozone – der Euro-Traum funktioniert nicht, außer man ist Deutscher! Es wird unser Geld verwendet, um scheiternde Länder zu retten, welchen es niemals hätte erlaubt werden sollen, der EU beizutreten (Griechenland).

Die Liste könnte noch lange weitergehen!

Haben die Leute Angst? Haben Sie Angst vor der Zukunft?

Nein, die Briten machen einfach weiter. Trotzdem denke ich, dass die Stimmung in den Städten und besonders London anders ist. Dort hat man Angst, einen Fehler gemacht zu haben. Der Grund könnte sein, dass sie sich auf die Brüsseler Maschine verlassen haben, welche sie mit einem Job und einer sicheren Zukunft ohne große Anstrengung versorgt.

Wird es Veränderungen für Ihren Betrieb geben?

Nein, im Moment gibt es keine Anzeichen dafür, dass es künftige Veränderungen geben wird.

Sie importieren Leder. Glauben Sie, dass es einen Preisanstieg geben wird?

Bis jetzt wurde noch nicht von einem Preisanstieg gesprochen. Aber es wird sich herausstellen, wie sich der Markt verändert und ob sich der Währungskurs dramatisch ändert.

Sie importieren viel von ihrem Leder aus Europa – gibt es hier eine Änderung?

Nein, wir kaufen unser Leder in Spanien und auch die Spanier, mit denen wir gesprochen haben, wollen aussteigen, weil laut ihnen die EU nicht funktioniert!

Was sagen Ihre Geschäftspartner in Europa über Brexit?

Jeder will aus einer scheiternden Gemeinschaft austreten. Hier bei uns waren alle glücklich über das Ergebnis. Sie denken, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis die EU zusammenbricht.

Haben Ihre Angestellten Angst, ihren Job zu verlieren?

Sie haben es einmal erwähnt, weil die Brexit-Gegner allen große Angst eingejagt haben: „Wenn ihr gegen den Verbleib bei der EU stimmt, wird der 3. Weltkrieg ausbrechen“ oder „Der Markt wird zusammenbrechen und wir werden alle keine Arbeit mehr haben.“

Sicher wird es nicht einfach werden, aber auf lange Zeit gesehen, wird es dem Vereinigten Königreich weitaus besser gehen. Alle hier sind glücklich über das Ergebnis.

(UT24/ena)

Am Freitag brachte der 51-jähriger Einheimischer im Hochseilgarten Ströden ein Luftkissen unter einer rund zehn Meter hohen Absprungrampe an.

Bei einem Probesprung aus rund fünf Metern auf das ca. 2 Meter dicke Luftkissen, sprang er auf den Rand des Kissens und wurde auf eine Geländeböschung geschleudert.

Der Mann zog sich dabei Kopfverletzungen zu und wurde nach Erstversorgung vom Notarzthubschrauber in das Krankenhaus Lienz geflogen.

“Man muss auf Grund der Tatsache, dass wir jetzt ein drittes Mal wählen ‘dürfen’, noch mehr emotionalisieren, polarisieren”, sagte Hofer im APA-Gespräch. “Da wird jetzt nochmal draufgedoppelt. Natürlich wird das ein aufgeheizter, emotionaler Wahlkampf werden.”

Die Themenlage sei derzeit geprägt vom Brexit, was nach Hofers Ansicht vor allem der Grüne Kandidat Alexander Van der Bellen nutzen könnte. Für die FPÖ sei das eher “argumentativ eine gefährliche Situation”. Umgekehrt könnte die FPÖ, der im ersten Stichwahlkampf bis zu einem gewissen Grad der Kanzlerwechsel die Show gestohlen hatte, im September eventuell bei einer schon wieder “ernüchterten” Bevölkerung, was die Arbeit der Regierung betrifft, punkten. “Ganz easy” jedenfalls sei die Situation für FP-Kandidat Norbert Hofer nicht, “die FPÖ muss schon liefern”.

Auch Hajek rechnet damit, dass “Brexit und EU eine starke Rolle spielen werden”. Dabei hänge die Stimmungslage hierzulande vor allem von der Entwicklung in Großbritannien und europapolitisch ab. Sollten etwa “deutliche Nachteile für Großbritannien” rasch evident werden, “könnte das möglicherweise zum Vorteil Van der Bellens” ausfallen. Für die FPÖ bestehe grundsätzlich die Option einer “Öxit”-Kampagne – “die Frage ist nur, ob es Sinn macht. Das wird sich in den nächsten Wochen weisen.”

Dass der Wahlkampf “spannend wird”, glaubt Hajek auch, weil beide Kandidaten “schon aus taktischen Gründen den Menschen nicht das Gleiche erzählen können wie beim letzten Mal”. Bei den Grundsatzpositionen werde man bleiben, “aber ich darf nicht more of the same bringen”.

Wie der Wähler tickt bei diesem nie da gewesenen dritten BP-Wahlgang, wagen weder Hajek noch Hofer einzuschätzen. “Seriöserweise können wir das jetzt überhaupt nicht einschätzen. Es gibt keine Erfahrungswerte”, so Hajek. Auch Hofer hat “keine seriöse Antwort”: “Das wissen wir einfach nicht, so ehrlich muss man sein. Wir wissen nicht einmal was über die Wahlbeteiligung.”