von apa 23.06.2016 12:36 Uhr

Breites Teilnehmerfeld beim Bachmann-Preis-Doppeljubiläum

Die “Tage der deutschsprachigen Literatur”, in deren Rahmen der Bachmann-Preis vergeben wird, feiern heuer doppeltes Jubiläum. Das Wettlesen findet zum 40. Mal statt, zudem jährt sich am Samstag (25. Juni) der Geburtstag der 1973 verstorbenen Namensgeberin Ingeborg Bachmann zum 90. Mal – was rund um die Veranstaltung zu einem dichten Rahmenprogramm führt.

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So findet am Samstag eine Wanderung auf Bachmanns “Gedankenspuren” statt und wird eine Ausstellung mit Fotos von Heinz Bachmann, dem Bruder der Autorin, im Robert-Musil-Literatur-Museum eröffnet. Am 1. und 2. Juli wird in der Theaterhalle 11 ein “szenisches Doppelporträt” von Maxi Blaha aufgeführt: “Es gibt mich nur im Spiegelbild” ist Ingeborg Bachmann und Elfriede Jelinek gewidmet. Am 1. Juli, 19.30 Uhr, redet Kathrin Röggla im Musil-Haus über ihren Zugang zu Ingeborg Bachmann.

Am Eröffnungsabend (29. Juni) hält der frühere Juryvorsitzende Burkhard Spinnen die “Klagenfurter Rede zur Literatur”. Zudem wird unter den 14 Teilnehmern die Lese-Reihenfolge gelost. Die Lesungen finden von 30. Juni bis 2. Juli jeweils ab 10 Uhr im ORF-Theater Klagenfurt statt. Das von Klaus Wachschütz gestaltete Bühnenbild steht unter dem Motto “Reise”. Der gesamte Bewerb wird von 3sat live übertragen. Erstmals gibt es auch Auftritte auf Facebook und Twitter.

Ein “so breit gestreutes Teilnehmerfeld wie noch nie” (Bachmannpreis-Koordinator Horst L. Ebner) kommt aus acht Nationen. Neben zahlreichen Autoren aus Deutschland, dem Schweizer Dieter Zwicky und der Wienerin Stefanie Sargnagel gehen Teilnehmer mit serbischen, israelischen, türkischen, britischen und französischen Wurzeln an den “Tagen der deutschsprachigen Literatur” ins Rennen. Mit Marko Dinic, einem in Salzburg lebenden gebürtigen Wiener mit serbischem Pass, und dem Deutschen Bastian Schneider, der sich nach sechs Jahren Wien “mehr als Wiener Autor denn als deutscher Autor” fühlt, gibt es immerhin weitere Österreich-Bezüge.

Ada Dorian, Isabelle Lehn, Sascha Macht, Jan Snela, Astrid Sozio, Julia Wolf kommen aus Deutschland. Sylvie Schenk, 1944 im französischen Chambery geboren und die mit Abstand älteste Teilnehmerin der Runde, lebt in Aachen und La Roche de Rame-Hautes Alpes. Aus Israel kommt Tomer Gardi, dessen nächstes Buch “Broken German” bei Droschl erscheinen wird. Sharon Dodua Otoo wurde in London geboren und lebt in Berlin, der Kölner Selim Özdogan (sein jüngster Roman “Wieso Heimat, ich wohne zur Miete” erschien bei Haymon) wird in der Teilnehmerliste als Türke geführt. Sein choreografisches Videoporträt zählt zu den ungewöhnlichsten Selbstpräsentationen im Vorfeld.

Für den nicht ausgelobten Preis für das originellste Autorenvideo wären auch die animierten Zeichnungen von Stefanie Sargnagel, Julia Wolfs in Großaufnahmen präsentierten ältere Männer im Badedress oder die Filmcollage von Sascha Macht die sichersten Tipps. Die gegenüber dem Vorjahr unveränderte Jury unter dem Vorsitz Hubert Winkels mit Hildegard Elisabeth Keller, Meike Feßmann, Sandra Kegel, Stefan Gmünder, Klaus Kastberger und Juri Steiner befindet am 3. Juli um 11 Uhr aber nicht über Video-, sondern über Literaturpreise.

Neben dem Ingeborg-Bachmann-Preis (25.000 Euro) werden der Kelag-Preis (10.000 Euro) und der 3sat-Preis (7.500 Euro) vergeben. Die Zuhörer entscheiden via Internet über den BKS-Bank-Publikumspreis (7.000 Euro).

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