Nachdem sich die Gerüchte nach einem Hacker-Angriff auf den Online-Shop von Frei.Wild in den letzten Stunden verhärteten, äußerte sich vor wenigen Minuten Frontmann Philipp Burger dazu.

Kundendaten ins Internet gestellt

Unter dem Slogan “Stärker als die Online-Terroristen” gab Burger bekannt, dass es den Hacker-Angriff tatsächlich gegeben habe.

Dafür verantwortlich gemacht wird eine linksextreme Online-Plattform, welche vom Angriff der Hacker-Gruppe berichtete, sowie die Kunden-Datenbank des Frei.Wild Online Shops online stellte.

Darin zu finden sollen auch dutzende persönliche Daten von Shop-Kunden aus Nord- Ost-und Südtirol sein.

Burger: “Weitaus Wilderes durchgestanden”

In einer ersten Stellungnahme von Burger heißt es zum Vorfall u.a.

Wir haben in der Zwischenzeit einige Stichproben der gestohlenen Daten geprüft und konnten tatsächlich Übereinstimmungen unserer Shopkunden erkennen. Leider ist es den Hackern gelungen, zumindest teilweise, Kundenadressen und Telefonnummern zu saugen! Wir bitte euch jetzt einfach, eure Passwörter zu ändern und der Info auf der Startseite (www.frei-wild- shop.de) zu folgen. Diese kommen in Kürze.

Fakt ist, dass es uns natürlich ärgert, wir hier aber alles andere als einen Weltuntergang sehen. Da haben wir schon weitaus Wilderes durchgestanden.

Online-Shop zurzeit nicht erreichbar

Mittlerweile wurde das “Leck” von den Technikern der Band wieder behoben und es wird an einer verbesserten Lösung gearbeitet.

Bis dahin wird der Online-Shop der Südtiroler Deutschrocker in der Zwischenzeit nicht erreichbar sein.

Für Ungarn-Stürmer Szalai war es der erste Treffer in einem Pflichtspiel seit dem 12. Dezember 2014. Dadurch leitete der Deutschland-Legionär das Ende der österreichischen Serie von elf Pflichtspielen ohne Niederlage ein. Zu allem Überfluss wurde Aleksandar Dragovic in der 66. Minute mit Gelb-Rot ausgeschlossen und fehlt nun gegen Portugal – so wie möglicherweise auch der wegen einer Knöchelverletzung ausgetauschte Zlatko Junuzovic.

Dabei hätte alles fast so schön begonnen. Nach 31 Sekunden zog David Alaba aus rund 20 Metern ab, sein Schuss sprang aber von der Stange wieder ins Feld. Damit verpassten es die Österreicher, den schnellsten Treffer in der EM-Geschichte zu erzielen und sich früh der offensichtlichen Anfangs-Nervosität zu entledigen.

Stattdessen schlich sich danach eine Pass-Unsicherheit ein, die man von der ÖFB-Elf in den jüngsten Pflichtspielen nicht gewohnt war. Viele unnötige Fehler ließen keinen Spielfluss aufkommen, zudem störten die Ungarn früh und brachten den Gegner damit des Öfteren aus dem Konzept.

Zwar hatte die Koller-Truppe die meiste Zeit mehr vom Spiel, große Chancen blieben aber Mangelware. In der 10. Minute scheiterte Alaba nach schönem Zuspiel von Marko Arnautovic an Keeper Gabor Kiraly, seit Dienstag mit 40 Jahren und 74 Tagen ältester Spieler der EM-Historie.

Es dauerte 25 Minuten, bis sich der Oldie wieder auszeichnen musste. Nach weitem Zuspiel von Dragovic legte Marc Janko per Kopf auf Zlatklo Junuzovic ab, dessen Direktschuss Kiraly gerade noch aus der Ecke fischte. Sechs Minuten später startete die ÖFB-Elf über Arnautovic und Junuzovic ihren schönsten Angriff der ersten Hälfte, doch Martin Harnik schoss sich wenige Meter vor dem Tor nach Querpass von Arnautovic den Ball im Fallen selbst an die Hand.

Die Ungarn präsentierten sich als der erwartet schwer zu knackende Gegner. In der Defensive standen die Magyaren zumeist sicher, im Spiel nach vorne jedoch hatten sie bis auf relativ ungefährliche Distanzschüsse wenig zu bieten – bis zur 43. Minute. Nach einem Missverständnis zwischen Alaba und Julian Baumgartlinger zog Balazs Dzsudzsak Richtung Robert Almer, sein Schuss aus spitzem Winkel ging jedoch um einige Meter daneben.

Nach dem Seitenwechsel starteten die Österreicher druckvoll und schafften es vor allem, über die linke Seite Gefahr zu erzeugen. Allerdings fanden die Zuspiele von Arnautovic keinen Abnehmer im Strafraum.

Doch dann markierte ein von Almer parierter Dzsudzsak-Weitschuss (55.) den Auftakt von rabenschwarzen Minuten. In der 59. Minute musste Junuzovic, der in der ersten Hälfte überknöchelt war, ausgetauscht werden, drei Minuten später fiel das 0:1. Nach Doppelpass mit Laszlo Kleinheisler spitzelte Szalai im Fallen den Ball an Almer vorbei ins Netz. Zuvor hatte Christian Fuchs das Abseits aufgehoben.

In der 66. Minute jubelten die österreichischen Fans über ein vermeintliches Tor von Martin Hinteregger. Doch Schiedsrichter Clement Turpin aberkannte das Tor und schloss stattdessen Dragovic wegen eines Fouls im gegnerischen Strafraum an Tamas Kader mit Gelb-Rot aus.

Im Finish versuchten die Österreicher noch mit vollem Risiko, den Ausgleich zu erzielen – allerdings vergeblich. Die beste Chance war noch ein Schuss des eingewechselten Marcel Sabitzer in der 73. Minute weit über das Tor. Die Ungarn lauerten auf Konter und wurden für diese Taktik in der 87. Minute belohnt, als der eingetauschte Stieber einen schnellen Gegenstoß zum 2:0 für den Weltranglisten-20. (Österreich ist Zehnter) abschloss.

Damit kassierte Österreich auch im 13. Turnier-Match in Folge ein Gegentor und wartet weiterhin auf den ersten Sieg bei einer Endrunde nach mittlerweile sieben erfolglosen Versuchen seit dem 2:1 über die USA bei der WM 1990. Die nächste Gelegenheit, diese Serie zu brechen, bietet sich am Samstag im Pariser Prinzenpark-Stadion gegen den Gruppenfavoriten Portugal.

Noch einmal zurück zu Zlatko Junuzovic. Er hat am Dienstagabend das Stadion in Bordeaux auf Krücken verlassen, laut erster Diagnose von Teamarzt Richard Eggenhofer soll er aber keine Bänderverletzung erlitten haben. Der ÖFB-Spielmacher war im Auftaktmatch gegen Ungarn in der zweiten Hälfte mit einer Sprunggelenksverletzung ausgetauscht worden. Junuzovic war in der ersten Halbzeit nach einer harten Attacke eines Ungarn überknöchelt. Der Bremen-Legionär spielte zunächst weiter, klagte aber in der Pause über starke Schmerzen. Sein rechter Knöchel wurde getaped, Junuzovc lief wieder ein, konnte aber in der 59. Minute nicht mehr weitermachen und wurde durch Marcel Sabitzer ersetzt.

Im März hatte die seit 2007 amtierende Belvedere-Direktorin Agnes Husslein-Arco bekannt gegeben, dass sie und ihre Prokuristin Ulrike Gruber-Mikulcik sich für die beiden Posten beworben hätten. So wird erstmals eine eigene kaufmännische Leitung für das Haus gesucht, für die zehn Bewerbungen eingegangen waren. Für das wissenschaftliche Pendant hatten sich neun Bewerber interessiert.

“Im Zuge des Bestellungsprozesses der neuen Geschäftsführung der Österreichischen Galerie Belvedere wurden Compliance-Vorwürfe gegen die Geschäftsführung und leitende Angestellte bekannt”, beschied nun allerdings Wehsely in einer Aussendung. Der Vorsitzende des Kuratoriums des Museums sitzt auch in jener Findungskommission, welche die Entscheidung von Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) vorbereiten soll. Neben Wehsely finden sich darin noch die Leiterin der Kunst- und Kultursektion im Bundeskanzleramt, Andrea Ecker, die Künstlerin Eva Schlegel, der Direktor des Museums Ludwig in Köln, Yilmaz Dziewior, sowie der Geschäftsführer der Bundestheater-Holding, Christian Kircher.

Man habe nun unmittelbar eine Sonderprüfung bei einem externen Wirtschaftsprüfer beauftragt um die Vorwürfe lückenlos aufzuklären, heißt es weiter. Das entsprechende Gutachten der Sonderprüfung “soll so rasch als möglich vorliegen”. Bis dahin werde der Bestellungsprozess ausgesetzt, bestätigte man auch im Kulturministerium gegenüber der APA das Vorgehen und betonte, vollinhaltlich hinter der Entscheidung zu stehen, die Vorwürfe durch eine externe Stelle klären zu lassen.

Die Ärzte hatten dem legendären Maestro (“Spiel mir das Lied vom Tod”) im Mai eine längere Bettruhe verordnet. Mehrere geplante Konzerte in Rom und anderen Städten Europas wurden abgesagt. Am 7. Oktober soll auch das Best-of-Album “Morricone 60” auf den Markt kommen, mit dem der Komponist seine 60-jährige Karriere feiert. Dies war bereits vor wenigen Wochen bekannt geworden.

Morricone hatte im Februar erstmals einen regulären Oscar gewonnen, für den Soundtrack zu Quentin Tarantinos “The Hateful Eight”. Er war in den 1960er Jahren zu Weltruhm gelangt, als er seine Zusammenarbeit mit Sergio Leone begann und die Filmmusik zu allen großen Spaghetti-Western des Regisseurs schrieb. Auch für Klassiker wie “The Mission” und “Es war einmal in Amerika” ersann Morricone unvergessliche Melodien.

Wie die TT berichtet, wurde zudem vom Europäischen Fußball Verband eine Geldstrafe von 150.000 Euro gegen Russland verhängt. Grund dafür sind die Ausschreitungen von Fußball-Hooligans nach dem England-Match in Marseille (UT24 berichtete).

Im Falle einer Wiederholung von ähnlichen Ausschreitungen will die UEFA die Russen sofort vom Turnier ausschließen lassen. Aktuell gilt eine Disqualifaktion für die gesamte Dauer der EM auf Bewährung.

Das russische Nationalteam wird die nächsten Gruppenspiele gegen die Slowakei und Wales bestreiten.

Richter Thomas Dampf bezeichnete die Tat in der Urteilsbegründung als “besonders brutal”. Der bisher unbescholtene Lebenswandel und das Geständnis des Angeklagten seien aber als mildernd zu werten, weshalb der 50-Jährige nicht die Höchststrafe (lebenslänglich, Anm.) bekommen habe, so der Richter.

Der 50-Jährige hatte sich vor dem Schwurgericht schuldig bekannt. Der Angeklagte hat zunächst seine Frau gefesselt und dann mit einem Schal erdrosselt. Dabei hatte er “erhebliche Kraft” angewandt haben, da das Kehlkopfskelett der Leiche mehrere Brüche aufgewiesen hat, hatte Staatsanwältin Karin Draschl in ihrem Eröffnungsplädoyer erläuterte. Die ebenfalls aus Afghanistan stammende Frau sei zu diesem Zeitpunkt in der zwölften Woche schwanger gewesen.

Es tue ihm sehr leid, aber sie habe sein Vertrauen gebrochen, verteidigte sich der 50-Jährige. “Ich wusste, dass meine Frau ein Verhältnis mit einem anderen Mann hat”, sagte der Beschuldigte. Nach der Tat habe der Angeklagte die beiden gemeinsamen Kinder zu einem Freund gebracht und sei nach Wien gefahren.

Der gebürtige Afghane war laut Psychiaterin Adelheid Kastner zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig. Er sei zwar leicht alkoholisiert gewesen, habe aber dennoch nachdenken, schlussfolgern und logisch handeln können. “Er wusste was er tut”, fasste die Psychiaterin zusammen. In der Ehe habe es gewisse Probleme und Schwierigkeiten gegeben. Die Überzeugung des Angeklagten, dass seine Frau eine Affäre habe, hätte das Fass schließlich zum Überlaufen gebracht, erklärte Kastner. Die Tat sei aber aus einer eskalierenden Konfliktsituation heraus entstanden, weshalb keine “hochgradige Wiederholungswahrscheinlichkeit” bestehe, fügte sie hinzu.

Das Opfer war erst zwei Tage nach der Tat gefunden worden, nachdem der Freund, bei dem die Kinder untergebracht waren, misstrauisch geworden war. Er hatte daraufhin die Polizei verständigt, die dann die Leiche der Frau im Schlafzimmer der Wohnung fand. Der 50-Jährige wurde schließlich in Wien festgenommen.

Wie UT24 berichtete, wurde ein Video von DFB-Trainer Jogi Löw innerhalb von wenigen Stunden zum wohl unfreiwilligsten Internet-Hit dieser laufenden EM.

In der Pressekonferenz am heutigen Dienstag ging Nationalspieler Lukas Podolski auf das Internetvideo ein und meinte ganz locker “80 Prozent von euch kraulen sich auch mal an den Eiern”.

Auf diese Aussage erntete Podolski sogar schallenden Applaus von den anwesenden Journalisten:

Zweck der Verhandlung ist die Einvernahme der Zeugen zur Frage der Durchführung des zweiten Wahlganges der Bundespräsidentenwahl am 22. Mai. Als Zeugen geplant sind an die 50 Mitglieder von – vom VfGH ausgewählten – Bezirkswahlbehörden aus verschiedenen Bundesländern. Außerdem eingeladen werden ein Vertreter der Bundeswahlbehörde und Vertreter der beiden Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer (FPÖ) und Alexander Van der Bellen (Grüne) – nämlich die Zustellungsbevollmächtigten bzw. deren Stellvertreter sowie deren Anwälte. Zustellungsbevollmächtigter Hofers ist FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, bei Van der Bellen ist es der Direktor des Grünen Parlamentsklubs Robert Luschnik.

Die FPÖ hat in ihrer 150 Seiten langen Anfechtung Unregelmäßigkeiten vor allem bei der Auszählung der Briefwahl am Montag – die vorzeitige Öffnung von Wahlkuverts oder auch vorzeitiges Auszählen – vorgebracht. In 94 der 117 Bezirkswahlbehörden seien “gesetzwidrige Vorgänge” von unterschiedlicher Qualität festgestellt worden. Dennoch haben laut Robert Stein, dem Leiter der Wahlabteilung im Innenministerium, auch die FPÖ-Vertreter in den Wahlbehörden unterschrieben, dass die Auszählung gesetzeskonform (ab 9.00 Uhr früh) verlief.

Mehrere Straßensperren waren gestern im gesamten Pustertal errichtet worden. Die Ordnungskräfte waren augenscheinlich dabei, nach jemandem zu suchen.

Viele Menschen aus der Bevölkerung fragen sich seitdem, was genau los war in ihrem Tal.

Wilde Verfolgungsjagd und Gerüchteküche

Wie UT24 nun bekannt wurde, soll sich ein nicht-einheimischer Mann aus noch ungeklärten Gründen eine Verfolgungsjagd mit den Ordnungskräften durch das gesamte Pustertal geleistet haben.

In Kiens soll der Mann nach Hinweisen aus der Bevölkerung schließlich dann verhaftet worden sein.

Einige sprechen gar davon, es handle sich beim Verhafteten angeblich um einen gesuchten IS-Terroristen. Sämtliche dieser Hinweise entpuppten sich bisher jedoch als kühnes Gerücht.

Polizeisperre durchbrochen

In St. Sigmund soll der noch unbekannte Mann laut Aussagen von Bürgermeister Andreas Falkensteiner (Kiens) sogar eine Polizeisperre durchbrochen und zurück nach Bruneck geflohen sein.

Die Carabinieri von Bruneck gaben auf Nachfrage von UT24 jedoch an, dass es keine Verhaftung gegeben habe.

Der Bürgermeister der Gemeinde Kiens, Andreas Falkensteiner, berichtet UT24, dass sich in seiner Gemeinde sehr wohl besagte Verfolgungsjagd zugetragen habe. Von einer Verhaftung wisse jedoch auch er aktuell nichts.

Es bleibt also weiterhin ein regelrechter Krimi, was da gestern genau im Pustertal vor sich ging.

Schon länger sei der mutmaßliche Täter in fachärztlicher Behandlung gewesen und bekam Medikamente. Möglicherweise hatte er die Dosis erhöht, weshalb sich direkt nach den Schüssen vor den Ermittlern sein Gesundheitszustand verschlechterte. Er konnte in den ersten Tagen nicht befragt werden.

Nach wie vor wird der 53-jährige gebürtige Bosnier (nicht Slowene, die Behörden korrigierten ihre ursprünglichen Angaben, Anm.) in der ehemaligen Landesnervenklinik Sigmund Freud in Graz behandelt, befindet sich aber in Untersuchungshaft. Derzeit gehe man laut Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, davon aus, dass der Täter zurechnungsfähig war. Die Beurteilung obliege aber dem beauftragten Gutachter.

Eine Tatrekonstruktion mit dem Verdächtigen ist wegen seiner Erinnerungslücken vorerst nicht sinnvoll, so Bacher. Der Bosnier meinte aber gegenüber den Behörden, wenn er sich wieder erinnere, sei er bereit auszusagen.

“Einer von drei Menschen leidet unter irgendeiner Form von Fehlernährung”, so Haddad. Der in Peking vorgestellte Bericht sieht mangelnde Fortschritte im Kampf gegen falsche oder unzureichende Ernährung. Die Kosten seien “niederschmetternd”. Es werde nicht genug in Vorbeugung investiert. Der derzeitige Zustand sei “völlig unakzeptabel”, sagte Haddad, Co-Vorsitzender der unabhängigen Expertengruppe, die den Bericht herausgibt.

44 Prozent der Länder mit verfügbaren Daten zeigen demnach ein “sehr ernstes Maß” sowohl an Unterernährung als auch an Übergewicht und Fettsucht unter Erwachsenen – das sind 57 von 129 untersuchten Ländern. “Die Welt ist vom Kurs abgekommen, diesen Trend zu verlangsamen und umzukehren”, heißt es in dem Bericht.

Fast zwei Milliarden Menschen sind demnach fettleibig. Einer von zwölf leidet unter Diabetes. Fehlernährung sei verantwortlich für fast die Hälfte der Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren, heißt es weiter. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen falscher oder unzureichender Ernährung seien enorm. Elf Prozent der Wirtschaftsleistung gingen dadurch in Asien und Afrika verloren.

Österreich wurde in den Bericht eingebunden. Beim Übergewicht lagen die Österreicher im Mittelfeld (Platz 86 von 190), ebenso bei der Fettleibigkeit (Platz 82 von 190). Die Verbreitung von Diabetes ist aufgrund dessen in Österreich nicht so weit verbreitet wie in anderen Ländern: Laut den Autoren des Berichts leiden 5,7 Prozent der Bevölkerung an überhöhten Blutzucker, damit liegt Österreich am siebenten Platz. Die Österreichische Gesellschaft für Diabetes spricht allerdings von acht Prozent Diabetes-Anteil in der Bevölkerung. Zum Vergleich: Belgien und Burundi liegen mit einem Anteil von je 5,1 Prozent auf Platz eins, Tonga mit einem Anteil von 26 Prozent auf dem letzten Platz.

Allein durch Über- oder Unterernährung gehe jedes Jahr weltweit mehr Wirtschaftsleistung verloren als durch die globale Finanzkrise zwischen 2008 und 2010, hieß es weiter. Wenn ein Familienmitglied in den USA fettleibig sei, erhöhten sich die Gesundheitsausgaben um acht Prozent des jährlichen Einkommens. In China verliere ein Mensch mit Diabetes gut 16 Prozent seines Gehalts.

Was so selten ist, wird natürlich nicht einfach bloß verkauft. Das Auktionshaus Sotheby’s will den Rohdiamanten am 29. Juni in London öffentlich versteigern. Bei einer Vorbesichtigung für die Presse stellte Sotheby’s das fast tennisballgroße Exemplar am Dienstag vor.

Das Haus schätzt die Verkaufssumme auf etwa 70 Millionen US-Dollar, was circa 60 Millionen Euro entspricht. David Bennett, Chef der Schmuck-Abteilung, kann sein Glück kaum fassen: “Ich habe einige der besten Diamanten der Welt verkauft. Als ich ihn das erste Mal in Händen hielt, habe ich gezittert.”

Nie zuvor sei ein Rohdiamant annähernden Kalibers öffentlich versteigert worden, sagte William Lamb, Geschäftsführer von Lucara Diamond. Was macht “Lesedi La Rona” so besonders? Er knackt die Tausend-Karat-Marke und hat dazu noch Edelsteinqualität. Außerdem ist er sehr, sehr alt. “Was die Leute nicht realisieren, ist, dass der Stein auf 2,5 bis drei Milliarden Jahre geschätzt wurde”, sagt Lamb und verweist darauf, dass die Erde etwa 4,5 Milliarden Jahre alt sei.

Das Gemological Institute of America (GIA), welches unter anderem die Güte von Edelsteinen bewertet, stufte den 1.109-Karäter ganz oben auf der Farbskala ein (Hochfeines Weiß plus) und lobte seine außergewöhnliche Qualität und Transparenz. Der Rohdiamant ist demnach der weltweit größte Fund seiner Art seit 111 Jahren.

Nur der 1905 in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria gefundene Cullinan-Diamant übertrifft “Lesedi La Rona” mit 3.106,75 Karat (entspricht 621 Gramm). Dieser wurde damals zu neun Qualitäts-Diamanten zurechtgeschnitten. Einer von ihnen, der “Great Star of Africa” ziert das Zepter von Queen Elizabeth II. und die restlichen acht wurden Teil der britischen Kronjuwelen.

Auch “Lesedi La Rona” könnte nach dem Verkauf geschliffen werden, was Lamb jedoch ablehnt: “Warum sollte man einen solchen Rohdiamanten schleifen wollen? Man kann es nie wieder rückgängig machen.” Über die Zukunft des Edelsteins entscheidet jedoch der neue Besitzer nach der Versteigerung.

Um viele mögliche Interessenten auf das Prachtstück aufmerksam zu machen, wurde der Rohdiamant in den vergangenen Monaten in Städten wie Dubai, Singapur, New York und Hongkong präsentiert.

Vereinfacht gesprochen, bestehen Diamanten aus gepresstem Kohlenstoff und entstehen im Zusammenspiel von hohem Druck und extremen Temperaturen im Erdmantel. Von dort schaffen sie es vielleicht an die Oberfläche. Sie sind das härteste, natürliche Material. Dieser Eigenschaft ist auch der Namensursprung aus dem lateinischen Wort “adamas” geschuldet, was für Härte steht.

Die Verbraucherzentrale Südtirol hat einige Produktkategorien stichprobenartig auf die Verwendung von Palmöl hin untersucht.

Gewinnung von Palmöl

Palmöl wird aus den Früchten, Palmkernöl aus den Samen der Ölpalme gewonnen. Diese wird in den Tropenregionen angebaut, für die Errichtung von Ölpalmplantagen werden ursprüngliche Regenwälder gerodet.

Neben der Zerstörung der Umwelt und der Artenvielfalt, sowie der Vertreibung der indigenen Bevölkerung trage laut Verbraucherschützer der kommerzielle Anbau von Ölpalmen damit auch in großem Stil zum Klimawandel bei.

“Billig und cremig”

Palmöl sei billig in der Herstellung und könne vielseitig verarbeitet werden. Es verleihe Produkten eine streichfeste, cremige Konsistenz, da es zu über 50% aus gesättigten Fettsäuren besteht und bei Zimmertemperatur fest sei – im Unterschied zu vielen anderen pflanzlichen Fetten, welche eine flüssige Konsistenz aufweisen und daher für die Verarbeitung gehärtet oder teilgehärtet werden.

Die Liste der Waren, welche Palmöl enthalten, sei lang: Streichschokolade, Margarine, Kekse, Chips, Suppen, Soßen, Fertiggerichte… Palmöl und Palmkernöl sind darüber hinaus in zahlreichen Kosmetikprodukten wie Lippenstift, Hautcreme und Körperlotion enthalten. In Italien werden durchschnittlich 12 Gramm Palmöl pro Kopf und Tag aufgenommen.

Ist Palmöl gesundheitsschädlich?

Neuen Erkenntnissen der EFSA, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, zufolge enthalte Palmöl – verglichen mit anderen Fetten – besonders hohe Mengen an den toxischen Substanzen GE (Glycidyl-Fettsäureester), 3-MCPD (3-Monochlorpropandiol) und 2-MCPD (2-Monochlorpropandiol). Diese werden bei der Raffination von Pflanzenölen bei hohen Temperaturen (ca. 200°C) gebildet.

Die Risikoabschätzung sei jedoch für alle drei Substanzen schwierig, weil derzeit nicht genug Informationen über ihre Schädlichkeit für den Körper vorliegen.

Palmöl in Keksen und Backwaren

Die Verbraucherzentrale Südtirol hat eine stichprobenartige Erhebung in den Produktkategorien Kekse, Cracker, Grissini und Knuspermüsli durchgeführt. Dabei wurden die Zutatenlisten von 40 Produkten aus einem Supermarktsortiment unter die Lupe genommen.

In insgesamt 31 dieser Produkte ist Palmöl bzw. Palmkernfett enthalten, das enstpriche einem Prozentanteil von über 77,5%. Auf keinem einzigen dieser Produkte finde sich ein Hinweis auf zertifiziertes Palmöl.

Somit sei laut der VZS davon auszugehen, dass das verwendete Palmöl aus konventionellen, nicht nachhaltigen Monokulturen stamme. Nur neun der untersuchten Produkte (22,5%) kommen ohne Palmöl aus.

Der Wachmann aus Brandenburg soll die zwei Kinder im vergangenen Jahr entführt und umgebracht haben. An Mohamed soll sich Silvio S. (33) sexuell vergangen haben, bei Elias soll er es versucht haben. Die Kinder tötete der gelernte Fliesenleger laut Anklage, als sie laut weinten.

Als erste Zeugin sagte die Mutter des getöteten Elias aus. Der Sechsjährige war im Juli 2015 von einem Spielplatz in Potsdam verschwunden. Sie habe dem Kind immer wieder eingeschärft, keinen fremden Menschen zu trauen, erzählte die 26-Jährige. Elias habe allein im Hof gespielt, selbst ausgedachte Spiele mit Stöcken und Steinen. Vom Fenster der Wohnung aus habe sie ihn im Blick gehabt. “Alle 10 bis 15 Minuten habe ich nach ihm gesehen.” Sie habe Abendessen vorbereitet. “Ich bin dann zum Rauchen hinuntergegangen und habe festgestellt, dass er weg ist.”

Die ganz in schwarz gekleidete Frau erinnerte sich vor Gericht, wie sie damals zunächst verzweifelt den Wohnblock absuchte – erst allein, dann mit Freunden – und schließlich den Notruf wählte. “Ich habe mich erst nicht ernst genommen gefühlt”, sagte sie über das Gespräch mit der Polizei. Die Beamten hätten zwei Streifenwagen geschickt. “Als er nicht auftauchte, haben sie es ernster genommen.” Wochenlang suchten Familie, Freunde und Unterstützer nach Hinweisen zu Elias’ Schicksal. Die dreiköpfige Familie war erst wenige Wochen vor dem Verschwinden des Buben in den Wohnblock gezogen.

Auf die Spur von Silvio S. kam die Polizei erst nach der Tötung von Mohamed. Das Flüchtlingskind Mohamed wurde Anfang Oktober vor dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales entführt. Die Mutter des Angeklagten erkannte ihren Sohn später auf Fahndungsbildern und rief die Polizei. Daraufhin wurde Silvio S. Ende Oktober gefasst. Überraschend räumte er in seiner Vernehmung auch die Tötung von Elias ein.

Dem Gericht zufolge ist im Fall einer Verurteilung nach jetzigem Stand keine Unterbringung des Mannes in einer psychiatrischen Klinik zu erwarten. Dem Angeklagten droht lebenslange Haft. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wollte S. mit den Tötungen verhindern, dass die Entführungen und Übergriffe bekannt werden.

Dem Abgeordneten seien Informationen zugetragen worden, wonach die Gemeindeverwaltung die Neuanlegung eines Parkplatzes seitens einer Privatperson in einer Nacht- und Nebelaktion genehmigt habe, ohne die dafür vorgesehenen Fristen einzuhalten.

“Unzulässiger Eingriff”

Die Bauarbeiten sollen hierfür sollen bereits begonnen haben. Sollten sich diese Hinweise bewahrheiten, wäre dies laut Leitner ein unzulässiger Eingriff in ein Naturschutzgebiet.

„Ich fordere die Landesregierung zu einer Stellungnahme hinsichtlich dieser Nachrichten auf. Das regelmäßige Verkehrschaos am Pragser Wildsee bedarf einer Lösung, aber diese muss gesetzeskonform und transparent erfolgen“, so Leitner abschließend.

Wie schon in den letzten Jahren war auch heuer die internationale Beteiligung hoch: Insgesamt 59 Lehrlinge aus der Schweiz, Südtirol, Ungarn, sowie Nord- und Osttirol kämpften mit Präzision, Sauberkeit und Geschwindigkeit um den Sieg.

Die Tiroler Teilnehmer schlugen sich hervorragend und belegten Spitzenplätze.

Das galt es zu bewältigen

In einem knappen Zeitfenster von viereinhalb bzw. fünfeinhalb Stunden galt es für die Lehrlinge, einen Serviettenhalter (erstes Lehrjahr), ein Wandboard (zweites Lehrjahr) und eine Obstschale (drittes Lehrjahr) anzufertigen.

Bei den Tischlereitechnikern im vierten Lehrjahr mit Schwerpunkt Planung lautete die Aufgabenstellung Fertigung einer 2-dimensionalen bzw. 3-dimensionalen Zeichnung und beim Schwerpunkt Produktion galt es, eine CNC-Programmierung vorzunehmen. Am Ende wurden Maßgenauigkeit, Konstruktion, Oberfläche und Gesamteindruck von der Jury bewertet – für einen Sieg musste alles bis ins kleinste Detail passen.

Die fünf Landessieger werden Tirol beim Bundeslehrlingswettbewerb am 24. und 25. Juni in Niederösterreich vertreten, wo es die Tiroler Spitzenplätze zu verteidigen gilt.

Die Sieger

Gewonnen haben:

1. Lehrjahr Tischler

1. Platz: Daniel Walder, Tischlerei Friedrich Wieser, Strassen

2. Platz: Manuel Steidl, Tischlerei Perfler Alfred, Außervillgraten

3. Platz: Fabian Fohringer, Tischlerei Decker, Itter

 

2. Lehrjahr Tischler

1. Platz: Fabio Schett, Tischlerei Lanser, Innervillgraten

2. Platz: Wolfgang Urbaner, Gabriel Forcher Tischlerei, Lienz

3. Platz: Florian Gruber, Tischlerei Hofer Sepp, Oberndorf

3. Platz: Claus Josef Müller, Tischlerei Friedrich Wieser, Strassen

 

3. Lehrjahr Tischler

1. Platz: Mathias Auer, Tischlerei Friedrich Wieser, Strassen

2. Platz: Johannes Mühlmann, Tischlerei Lanser, Innvervillgraten

3. Platz: Stefan Mattern, Tischlerei Kirchmair, Inzing

 

4. Lehrjahr Tischlereitechnik Schwerpunkt Produktion

1. Platz: Rupert Fankhauser, Tischlerei Thomas Schösser, Tux

2. Platz: Thomas Leimböck, Tischlerei Musack, Kolsass

3. Platz: Markus Penz, Tischlerei Seeber, Mühlbachl

 

4. Lehrjahr Tischlereitechnik Schwerpunkt Planung

1. Platz: Sebastian Wille, Tischlerei Martin Prantl, Ötz

2. Platz: Lukas Gastl, Tischlerei Kirchmair, Inzing

3. Platz: Andreas Hackl, Tischlerei Franz Krichmair, Schwaz

In den meisten Gemeinden der Bezirke Bozen, Meran und Burggrafenamt, Eisacktal, Pustertal und Vinschgau beginnt der Abverkauf für Waren der Sommersaison am 2. Juli und endet am 13. August.

Die Tourismusgemeinden Tiers, Kastelruth, St. Ulrich, St. Christina, Wolkenstein, Ritten, Sexten, Enneberg, St. Martin in Thurn, Wengen, Abtei, Corvara, Stilfs (Stilfs, Sulden, Trafoi, Gomagoi) und Kurzras hingegen starten den Schlussverkauf erst am 13. August und beenden ihn am 24. September.


Die Termine für Saisonschlussverkäufe und Verkäufe von Stoff- und Lagerresten für den Sommer in den fünf Bezirken, bzw. 116 Gemeinden Südtirols, im Überblick:

Bezirk Bozen:

a) Bozen, Andrian, Terlan, Nals, Mölten, Leifers, Pfatten, Branzoll, Auer, Neumarkt, Montan, Tramin, Margreid, Kurtatsch, Kurtinig, Salurn, Aldein, Truden, Altrei, Jenesien, Völs, Sarntal, Eppan, Kaltern, Karneid, Deutschnofen, Welschnofen vom 02.07. bis 13.08.2016

b) Tiers, Kastelruth, St. Ulrich, St. Christina, Wolkenstein, Ritten vom 13.08. bis 24.09.2016

Bezirk Meran und Burggrafenamt:

Meran, Moos in Passeier, St. Leonhard in Passeier, St. Martin in Passeier, Riffian, Tirol, Schenna, Algund, Kuens, Partschins, Hafling, Marling, Vöran, Plaus, Tscherms, Lana, Burgstall, Gargazon, St. Pankraz in Ulten, Ulten, Proveis, Laurein, Tisens, Unsere Liebe Frau im Walde/St. Felix, Naturns vom 02.07. bis 13.08.2016

Bezirk Eisacktal:

Brixen, Mühlbach, Franzensfeste, Vahrn, Rodeneck, Natz-Schabs, Lüsen, Feldthurns, Klausen, Villnöß, Barbian, Lajen, Waidbruck, Sterzing, Brenner, Ratschings, Freienfeld, Pfitsch, Villanders, Vintl vom 02.07. bis 13.08.2016

Bezirk Pustertal:

Bruneck, Percha, Olang, Rasen-Antholz, Welsberg-Taisten, Gsies, Prags, Niederdorf, Toblach, Innichen, St. Lorenzen, Pfalzen, Kiens, Terenten, Gais, Mühlwald, Ahrntal, Prettau, Sand in Taufers vom 02.07. bis 13.08.2016

b) Sexten, Enneberg, St. Martin in Thurn, Wengen, Abtei und Corvara vom 13.08. bis 24.09.2016

Bezirk Vinschgau:

a) Graun im Vinschgau, Glurns, Schluderns, Mals, Laas, Kastelbell-Tschars, Schlanders, Latsch, Martell, Taufers im Münstertal, Prad am Stilfserjoch, Schnals (außer Kurzras) vom 02.07. bis 13.08.2016

b) Stilfs, Kurzras vom 13.08. bis 24.09.2016

Dem Schöffensenat (Vorsitz: Norbert Gerstberger) erschien die verhängte Strafe bei einem Strafrahmen von bis zu 15 Jahren angemessen. Dem Angeklagten wurden seine bisherige Unbescholtenheit, sein Alter unter 21 und die “ungünstigen Lebensbedingungen” mildernd angerechnet. Der missbrauchte Bub bekam 4.730 Euro an finanzieller Wiedergutmachung zugesprochen. Der Angeklagte bat nach Rücksprache mit seinem Verteidiger Roland Kier um Bedenkzeit, der Staatsanwalt gab vorerst keine Erklärung ab.

Der Iraker war im September 2015 über die Balkanroute nach Österreich gekommen. Am ersten Verhandlungstag im vergangenen April hatte er zugegeben, den unmündigen Schüler an der Hand gepackt, in eine WC-Kabine gedrängt, die Tür von innen verriegelt und den Buben missbraucht zu haben. Zu den psychischen Folgen der Tat stellte Gerichtspsychiaterin Gabriele Wörgötter nun in einem Gutachten fest, dass der Bub seither an einer ausgeprägten posttraumatischen Belastungsstörung leidet, die einer schweren Körperverletzung gleichzusetzen ist.

Während der Erörterung des Gutachtens wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Der Staatsanwalt bemerkte allerdings in seinem Schlussplädoyer unter Berufung auf die Expertise, der Zehnjährige hätte nicht nur Hämatome und somit körperliche Verletzungen davongetragen: “Die Tat hat bei ihm eine tiefgreifende Verzweiflung ausgelöst.” Arno Pajek, der Rechtsvertreter des Buben, betonte, er habe es in seinen 13 Jahren als juristischer Prozessbegleiter selten erlebt, “dass mit einer derartigen Brutalität gegen einen Minderjährigen vorgegangen wird. Er hat geweint, und er (der Täter, Anm.) hat trotzdem nicht aufgehört.”

Für Verteidiger Kier war es demgegenüber “der leichteste Fall”. In seiner Laufbahn habe er immer wieder Missbrauchsfälle erlebt: “Normalerweise sind das Familienväter, die jahrelang ihre Töchter missbrauchen.” Im Unterschied dazu handle es sich bei der inkriminierten Straftat “rein rechtlich” um einen “Minimalfall, weil er drei, vier Minuten gedauert hat”.

Der Angeklagte war noch im Hallenbad festgenommen worden. Der missbrauchte Bub hatte sich an den Bademeister gewandt, der die Polizei verständigte. Umgehend setzten sich Beamte der ums Eck gelegenen Polizeiinspektion (PI) Hufelandgasse in Bewegung, die den Verdächtigen beim Springen vom Dreimeterbrett wahrnehmen konnten und abführten. In seiner ersten Befragung auf der PI legte der 20-Jährige ein Geständnis ab und erklärte laut Einvernahmeprotokoll, er sei seinen “Gelüsten nachgegangen”. Er habe “seit vier Monaten keinen Sex mehr gehabt”.

Auf die Frage der Beamten, ob es nicht auch im Irak verboten sei, mit zehnjährigen Buben Sex zu haben, antwortete der Flüchtling: “So etwas ist in jedem Land der Welt verboten.” Darüber hinausgehend räumte er ein: “Wenn Sie mir sagen würden, das Opfer ist jünger, würde ich es auch glauben.”

Der schlaksige, beinahe noch jugendlich wirkende Angeklagte hatte im Irak als Taxifahrer gearbeitet. Im September 2013 heiratete er, seine Frau bekam bald danach ein Kind. Im August 2015 entschied er sich, den Irak zu verlassen, um für sich und seine Familie etwas aufzubauen.

Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) sprach im Pressefoyer von einigen “wesentlichen Punkten und Beschlüssen”, wobei der Vorstoß gegen Steueroasen ein “wichtiges Maßnahmenpaket” sei, “aber es kann aus unserer Sicht nicht das einzige Maßnahmenpaket bleiben”.

Große Hoffnungen setzt Kern auch in die Entwicklung von automatisierten Fahrzeugen. Die 20 Millionen Euro, die die Regierung hierfür in die Hand nimmt, würden vielfach wieder hereingespielt, glaubt er. Schließlich stehe der Auto-Sektor in Österreich für fast 14 Milliarden Wertschöpfung: “Wir sind ein Autoland.”

Mit der Ratifizierung des Klima-Abkommens als erst drittes Land wolle Österreich Tempo vorlegen, betonten Kern und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP). Letzterer glaubt, dass man “gerade, was erneuerbare Energie anbelangt, aber auch Energieeffizienz, sehr gut aufgestellt” ist.

Mitterlehner lobte überdies die ebenfalls am Dienstag abgesegnete Novelle des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb (UWG). Diese soll Tourismus-Betrieben “Unterstützung gegen die Marktmacht von Buchungsplattformen” leisten. Diese würden zum einen hohe Provisionen, zum anderen aber Preisgarantien der Beherbergungsbetriebe verlangen, so der Wirtschaftsminister. Da 51 Prozent der Buchungen mittlerweile über die Plattformen laufen, hätten die Unternehmen hier “wenig Spielraum”.

Keine Schnellschüsse hat man hingegen in Sachen Wahlrecht nach der Wahl-Anfechtung durch die FPÖ vor. Sowohl Kern als auch Mitterlehner plädierten dafür, das VfGH-Urteil abzuwarten. Man müsse die Entscheidung des Verfassungsgerichtshof gründlich analysieren, erst dann würde “ich empfehlen, über weitere Schritte nachzudenken”, so Kern. Auch Mitterlehner ist dafür, “abzuwarten, was die Entscheidung bringt, und sich dann die entsprechenden Bestimmungen anzuschauen”. Oft hapere es ja offenbar eher mit der Umsetzung der ohnehin vorhandenen Regeln, meinte er.

Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hat für Mittwoch zu einer ersten Gesprächsrunde über mögliche Änderungen bei der Briefwahl eingeladen. Eilig hat er es aber nicht mit einer allfälligen Reform, sie soll seinen Vorstellungen nach bei der nächsten bundesweiten Wahl in Kraft sein. Das wäre – regulär – die Nationalratswahl im Herbst 2018.

Sieben Charterflüge und ein Linienflug mit der Destination Bordeaux verließen binnen zwei Stunden den Flughafen Wien. Alle Maschinen waren gänzlich bzw. so gut wie ausgebucht. “Immer wieder Österreich” war schon ab 7.30 Uhr in den Terminals auf dem Airport zu hören. Rot dominierte als Farbe.

162 Passagiere – unter ihnen auch ein (!) ungarischer Fan – gingen an Bord von OS2653. Der A320 wurde von Rene Posch pilotiert, für den es durchaus kein gewöhnlicher Flug war. Einerseits wegen der Fußballanhänger an Bord, andererseits, weil Bordeaux von Austrian üblicherweise nicht angeflogen wird. Dazu hatte Posch – mit “Frankreich wir kommen”-Schal perfekt adjustiert – auch seinen Sohn Florian an Bord. Der 13-Jährige durfte natürlich beim Papa im Cockpit Platz nehmen und flog seinem ersten EM-Spiel entgegen. “Österreich gewinnt 2:1”, meinte er vor dem Boarding selbstsicher.

Von Wien nach Bordeaux ging es am Mittwoch neben Austrian (zwei Charter) auch mit Niki (ein Charter). Dazu gab es Flüge von ASL Airlines France (je einmal Linie und Charter),, Luxair, Enter Air und Travel Service Airline (je ein Charter), teilte Airport-Sprecher Peter Kleemann der APA mit.

Austrian-Charter bieten in der EM-Vorrunde insgesamt 1.104 Plätze für Fußballfans an, sagte Wilhelm Baldia, Sprecher der Airline. Neben den beiden A320 (gesamt 336 Plätze) am Dienstag werden am Samstag zwei A321 (400 Plätze) sowie am 22. Juni je ein A320 und A321 (368 Plätze) Kurs auf Paris nehmen, wenn Österreich in der Gruppe F auf Portugal bzw. Island trifft.

79 begeisterte Traktor- und Transporterfahrer gingen an den Start und meisterten erfolgreich den mit spektakulären Hindernissen gesteckten Parcours.

Südtiroler Team ausgewählt

Die 10 besten Südtiroler Traktorfahrer bilden das Team Südtiroler Bauernjugend und kämpfen im Rahmen der folgenden Bewerbe mit um einen Lindner Geotrac 74ep.

Es bleibt daher weiter spannend, wie die SBJ in einer Aussendung mitteilt.

“Statt der Plünderung einen klaren Riegel vorzuschieben, genehmigt die Politik immer mehr Großprojekte, für die Wald und indigene Völker weichen müssen”, kritisierte Georg Scattolin vom WWF Österreich. Besonders dramatisch sind laut WWF die zunehmenden Aktivitäten im Bereich Bergbau und zur Förderung fossiler Energieträger. Mehr als 800 Öl-, Gas- und Bergbaukonzessionen wurden innerhalb von Schutzgebieten des Amazonas-Bioms – also dem überwiegend von dichtem tropischem Regenwald bewachsenen Gebiet des Amazonas – erteilt. Hinzu kommen 6.800 beantragte Konzessionen, über die noch nicht entschieden wurde.

Der WWF sah auch einen Hoffnungsschimmer. Auch wenn mittlerweile rund 17 Prozent des Amazonas-Bioms zerstört wurden, befinden sich große Flächen nach wie vor in gutem Zustand. Rund die Hälfte des größten Regenwaldgebiets der Erde stehen unter Schutz, ein großer Teil davon im Rahmen des brasilianischen ARPA-Programms (“Amazon Region Protected Areas”), das in Peru und Kolumbien nun nachgeahmt wird. Der Amazonas bindet rund zehn Prozent des weltweiten Kohlendioxids, wodurch das globale Klima merklich entlastet wird. Gleichzeitig bietet der Amazonas Schutz vor Fluten und versorgt Millionen Menschen und die Landwirtschaft in Südamerika mit Süßwasser.

Für das Jahr 2015 zeigt die Wanderungsstatistik insgesamt 214.410 Zuzüge aus dem Ausland und 101.343 Wegzüge in das Ausland. Somit betrug der Wanderungssaldo Österreichs mit dem Ausland insgesamt plus 113.067 Personen. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Netto-Zuwanderung um rund 56 Prozent. Der Saldo bei Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft war mit minus 5.450 dem langjährigen Trend entsprechend auch im Jahr 2015 negativ.

Die mit Abstand größten Wanderungsgewinne ergaben sich bei Staatsangehörigen aus Syrien (+21.903 Personen), Afghanistan (+18.609 Personen) und dem Irak (+10.002 Personen). Bei Rumänen (+8.250 Personen), Ungarn (+7.535 Personen), Deutschen (+6.422 Personen) und Kroaten (+3.218) gab es ebenfalls nennenswerte Zuwächse.

Von den rund 1,27 Millionen Personen in Österreich mit ausländischer Staatsbürgerschaft stammte knapp die Hälfte (616.401 Personen bzw. 49 Prozent) aus anderen Staaten der Europäischen Union. Die größte Gruppe bildeten die 176.463 deutschen Staatsangehörigen. Weitere 363.346 Personen waren Angehörige eines seit 2004 zur EU beigetretenen Staates, worunter die 82.949 Rumänen die nennenswerteste Gruppe darstellen. Aus Nicht-EU-Staaten am stärksten repräsentiert sind Serben (116.626 Personen), gefolgt von türkischen (116.026 Personen) und bosnischen Staatsangehörigen (93.973 Personen).

Auf Ebene der Bundesländer blieb Wien das wichtigste Ziel der internationalen Zuwanderung nach Österreich. Ein Drittel (33,6 Prozent) des Wanderungssaldos 2015 (+37.942 Personen) entfiel auf die Bundeshauptstadt.

Wien verzeichnet bereits seit einigen Jahren die höchsten Bevölkerungszuwächse aller Bundesländer. In der Bundeshauptstadt stieg die Bevölkerungszahl im Jahr 2015 mit plus 2,39 Prozent deutlich stärker als im Durchschnitt Österreichs. In absoluten Zahlen entspricht dies einem Anstieg um 42.889 Personen auf 1,84 Millionen zu Jahresbeginn 2016.

Einen ebenfalls leicht überdurchschnittlichen Einwohnerzuwachs verzeichnete auch der Westen Österreichs: In Vorarlberg stieg die Bevölkerungszahl um 1,47 Prozent und in Tirol um 1,42 Prozent. In Salzburg entsprach das Wachstum mit 1,34 Prozent annähernd dem Bundesdurchschnitt (plus 1,35 Prozent), während alle anderen Bundesländer unterdurchschnittliche Zuwächse verzeichneten. In Oberösterreich erhöhte sich die Einwohnerzahl um 1,16 Prozent, in Niederösterreich um 1,03 Prozent, im Burgenland um 0,92 Prozent, in der Steiermark um 0,85 Prozent und in Kärnten um 0,51 Prozent.

Mit 1. Jänner 2016 lebten in Österreich 1.709.585 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren (19,65 Prozent der Gesamtbevölkerung), 5.385.919 Personen (61,90 Prozent) waren im Haupterwerbsalter von 20 bis unter 65 Jahren und 1.604.967 Menschen (18,45 Prozent) waren 65 Jahre oder älter. Verglichen mit dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Unter-20-Jährigen um 22.654 Personen, jene der 20- bis 64-Jährigen um 71.852 und die Zahl der Menschen im Pensionsalter stieg um 21.039 Personen an.

Insgesamt 1.290 Menschen (204 Männer und 1.086 Frauen) waren am 1. Jänner 2016 mindestens 100 Jahre alt. Damit reduzierte sich die Zahl der 100- und Mehrjährigen gegenüber dem Vorjahr um 113 Personen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung lag mit 42,3 Jahren zu Jahresbeginn 2016 auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr.

Im Jahr 2015 wurden laut Statistik Austria 84.381 Kinder in Österreich geboren. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 3,3 Prozent bzw. 2.659 Babys. Zugleich gab es 2015 insgesamt 83.073 Sterbefälle, um 6,2 bzw. 4.821 mehr als im Jahr davor. Damit fiel die Geburtenbilanz mit plus 1.308 positiv aus. Die Säuglingssterberate lag mit 3,1 Promille bereits das zehnte Mal in Folge unter der Vier-Promille-Marke.

Mitterlehner pocht darauf, dass zwischen Erwerbseinkommen und Transferleistungen die “richtige Balance” gefunden werden muss und nannte einmal mehr den Höchstbetrag von 1.500 Euro. Ohne diese Klärung werde man einer neuen 15a-Vereinbarung nicht zustimmen können, so der Vizekanzler. Angesprochen auf die anstehende Kürzung in seiner Heimat Oberösterreich meinte er, dies sei Angelegenheit des Bundeslandes. Mitterlehner hielt noch fest, dass es sich bei der von der ÖVP geforderten Deckelung um “keine unsoziale Position” handle und verwies auf Familienleistungen für Kinder, hier gebe es keine Einschränkung. Die “Dynamik des Anstiegs” bei den Bezieherzahlen “irritiert” jedoch, so der Vizekanzler.

Es brauche eine österreichweit gemeinsame Linie, forderte hingegen Kern, dies sollte man möglichst wieder herstellen. Anderenfalls gebe es einen Anreiz und Wettbewerb, bei dem man sich dort niederlässt, wo es die besten Sozialleistungen gebe: “Das kann definitiv niemand wollen.” Der designierte SPÖ-Chef verwies auch auf die Fakten, demnach fließen 0,7 Prozent des Sozialbudgets in die Mindestsicherung und drei Viertel der Bezieher seien sogenannte Aufstocker etwa für eine geringe Pension oder einem niedrigen Arbeitseinkommen. “Man muss sich vor Augen führen, wen man trifft”, Kürzungen seien eine “Problematik, die man nicht ignorieren kann”. Die Betroffenen seien in dem Fall Kinder, meinte Kern.

Er betonte weiters, dass es auch von SPÖ-Seite “kein Verständnis” für jene gebe, die sich in die “soziale Hängematte flüchten”: “Das wollen wir genauso wenig.” In den nächsten Wochen werde man sich aber um eine Lösung bemühen, versicherte der Kanzler. Der Zerfall des Mindestsicherungssystems sei jedenfalls “kein Ziel”.

Auch Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) will bei der Mindestsicherung eine gemeinsam mit allen Bundesländern vereinbarte Lösung erzielen. Angesprochen auf Aussagen vom niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP), der im “Kurier” mit einem Alleingang gedroht hatte, sollte es keine Deckelung geben, sprach sich Stöger vor dem Ministerrat gegen eine derartige Vorgangsweise aus.

Pröll pocht auf eine bundesweite Deckelung von 1.500 Euro pro Familie und will notfalls eine eigene Lösung in Niederösterreich. Der Minister sieht darin “keine Drohung” und erklärte: “Alle Länder haben die Verantwortung, dass wir ein vernünftiges System aufrechterhalten.” Es sei “leicht”, Forderungen aufzustellen, bei der andere nicht mitkönnen, meinte Stöger weiter.

Einmal mehr betonte er die Ziele der Mindestsicherung, nämlich Obdachlosigkeit zu verhindern, Kindern Nahrung zu geben, Menschen vom Rand der Gesellschaft in die Mitte zu holen und Slums zu verhindern. Jetzt solle man “nicht kleinkariert” Kosten nachrechnen, verwies Stöger darauf, dass es ohne Mindestsicherung zu einem späteren Zeitpunkt hohe Ausgaben geben würde.

Darauf angesprochen, ob eine neue 15a-Vereinbarung ohne Niederösterreich ausverhandelt werden soll, erklärte der Ressortchef: “Es ist nicht mein Ziel, einzelne Länder nicht drin zu haben.” Sein Ziel sei es hingegen, eine gemeinsame Lösung für ganz Österreich zu erreichen. Er hoffe und ersuche daher die Länder, ihre Verantwortung wahrzunehmen.

Zu der Forderung nach einer Deckelung für Familien erklärte Stöger, dies würde später teuer bezahlt und solche Maßnahmen dürften nicht zulasten der Kinder gehen. Grundsätzlich sei er aber gesprächsbereit, was Maßnahmen zur Erreichung der genannten Ziele betrifft.

Die Armutskonferenz kritisiert inzwischen die “Anti-Mindestsicherungs-Kampagne” der niederösterreichischen ÖVP. Die ÖVP wirbt u.a. damit, dass ein Tischler-Geselle mit Familie weniger Geld zur Verfügung hätte als vergleichbare Mindestsicherungsbezieher. Die Armutskonferenz kritisiert das Beispiel als falsch, weil es nicht berücksichtigt, dass auch der Tischler Anspruch auf weitere Sozialleistungen hat.

Konkret wirbt die VP mit dem Beispiel eines 30-jährigen Tischler-Gesellen mit Frau zwei Kindern, der monatlich nur auf 1.589 Euro netto komme, während eine solche Familie mit Mindestsicherung auf 1.642 Euro netto komme. Slogan: “Wer arbeiten geht, darf nicht der Dumme sein.” Die Armutskonferenz verweist jedoch darauf, dass dabei eine Reihe von Sozialleistungen für Berufstätige unterschlagen worden seien, auf die Mindestsicherungs-Bezieher keinen Anspruch hätten.

Tatsächlich hätte der fiktive Tischler in Niederösterreich dank Pendlerförderung, Wohnzuschuss, Heizkostenzuschuss und Alleinverdienerabsetzbetrag sowie Kinderfreibetrag bis zu 770 Euro mehr zur Verfügung als die Mindestsicherungs-Bezieher, so die Armutskonferenz. Inklusive Urlaubs- und Weihnachtsgeld (Mindestsicherung wird nur zwölf Mal ausgezahlt) sowie Familienbeihilfe komme der Tischer somit auf 2.848,55 Euro, die Mindestsicherungs-Bezieher dagegen auf deutlich weniger (2.078,38 Euro inklusive Familienbeihilfe).

Bei einer Pressekonferenz Dienstagvormittag zeigte sich Glawischnig einmal mehr erbost darüber, dass die steirische Rechnungshof-Direktorin von der Koalition nominiert wurde, obwohl sich Sektionschef Gerhard Steger im öffentlichen Hearing eindeutig als best qualifiziert präsentiert habe. Statt dem Folge zu leisten, hätten sich SPÖ und ÖVP zu einer “Rückkehr in alte Zeiten” entschlossen, was ihre positive Grund-Stimmung bezüglich eines Neustarts unter Kanzler Christian Kern (SPÖ) wieder etwas gedämpft habe, so Glawischnig.

Verantwortlich dafür macht sich in erster Linie die Volkspartei mit ihrem “erpresserischen” Vorgehen, habe die ÖVP doch gedroht, mit den Freiheitlichen für die aus dem FPÖ-Umfeld stammende Helga Berger zu stimmen, wodurch die SPÖ von Steger auf Kraker umgeschwenkt sei. Mastermind des ganzen Manövers war ÖVP-Klubobmann Reinhold Loaptka.

Glawischnig empfiehlt dem schwarzen Fraktionschef nun eine andere Entwicklung einzuschlagen, sei er doch der einzige Klubobmann, der konstruktive Gespräche verweigere. Wolle Lopatka sich nicht ändern, sollte ihn die ÖVP wohl austauschen, findet die Grünen-Chefin. Warum Lopatka so agiert, fällt Glawischnig schwer zu analysieren. Sie vermutet einen “gewissen Spieltrieb” des schwarzen Klubobmanns.

Die NEOS versuchen nach dem “Trauerspiel” um die Bestellung des RH-Präsidenten, die Regierung per Dringlichem Antrag zum “neuen Stil” bei staatsnahen Postenbesetzungen zu bewegen. “Transparent, professionell und objektiv” müssten diese erfolgen, forderte NEOS-Chef Mathias Strolz am Dienstag ein öffentliches Hearing für den Job des ORF-Generaldirektors. Mit dem Dringlichen Antrag will Strolz Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) zur Diskussion ins Parlament holen.

Öffentliche Anhörungen der Bewerber für Spitzenpositionen fordert Strolz für alle Besetzungen im staatlichen und staatsnahen Bereich, etwa auch beim Verfassungsgerichtshof. Für den ORF – wo am 9. August ein nicht-öffentliches Hearing ansteht – wäre dies auch noch leicht umzusetzen: Entweder per Gesetzesänderung noch vor dem Sommer oder durch Beschluss des Stiftungsrates. Wobei Strolz das Hearing ganz öffentlich auf ORF III übertragen will, sei doch der Generaldirektor “ein Angestellter der Bürger”.

Für die umgebildete Regierung wäre die ORF-Generaldirektion die Chance, endlich “neuen Stil” zu zeigen. Beim Rechnungshof habe man einmal mehr “Postenschacher hinter verschlossenen Türen” betrieben und Ergebnis der “wechselseitigen Demütigungen und Machtspielchen” sei, dass nicht der bestqualifizierte Bewerber (Gerhard Steger) zum Zug komme.

Angesichts des bevorstehenden Plenums kritisiert auch das Team Stronach die Bestellung von Margit Kraker zur Rechnungshof-Präsidentin: Es handle sich um eine “rot-schwarze Packelei, die ihresgleichen sucht” und einen “Tiefpunkt im Parlamentarismus”, empörte sich Klub-Vize Waltraud Dietrich am Dienstag. Der RH-Präsident solle in Zukunft direkt vom Volk gewählt werden, forderte sie.

Statt Sektionschef Gerhard Steger, der im Hearing den besten Auftritt hingelegt habe, habe die SPÖ letztlich die von der ÖVP nominierte, “systemgefällige” steirische RH-Chefin Kraker unterstützt, ärgerte sich Dietrich bei einer Pressekonferenz. “Eine Schande für die Demokratie” sei der Bestellvorgang, befand sie. Das Team Stronach werde diesen Weg nicht mittragen. Die Regierung könne von einem “New Deal” reden, wie sie wolle, aber “mit einem (Reinhold) Lopatka ist kein Staat zu machen”, richtete Dietrich dem ÖVP-Klubobmann aus, der in der Sache die Fäden gezogen hatte.

Der Vorfall soll sich gegen 3 Uhr morgens ereignet haben. Nachdem sich ein Felsbrocken gelöst hatte und auf die Bahngleiste gestürzt war, erfasste diesen wenige Zeit später ein von Norden kommender Güterzug.

Laut ersten Informationen wurde bei dem Zusammenstoß niemand verletzt.

Im Einsatz standen die Berufsfeuerwehr Bozen, sowie die Freiwillige Feuerwehr von Kardaun.


 

Alleine die Freiwillige Feuerwehr von Gries musste mit rund 6 Fahrzeugen und 19 Mann ausrücken.

Laut Angaben der Einsatzkräfte sollen dort die Regenfälle am Stärksten gewesen sein.

Großeinsatz erfordert

Auf diese Art und Weise konnte man runde 23 Einsätze bewältigen.

Insgesamt waren alleine die Grieser Wehrmänner von 23:00 Uhr bis 05:15 Uhr im Einsatz.


 

Strache hatte sich auf Facebook über eine “ungeheuerliche Entgleisung von SPÖ-Kern” beschwert. Die Frage in einem Interview der Tageszeitung “Österreich”, ob man aufgrund der Wahlanfechtung durch die FPÖ nun als “Bananenrepublik” dastehe, bejahte der Kanzler. Straches Fans zeigten sich in Massen empört. Ein User postete: “früher haben wir einen kern mit einem stein aufgeschlagen das kann man heute auch noch aber eine schnelle kugel ist besser für den neuen judas von österreich !!!”, schrieb er wörtlich.

Ein weiterer Strache-Fan fasste sich kürzer, wenn auch nicht weniger bedrohlich: “9 mm !” schrieb er. Der Mann dürfte laut seinem Facebook-Profil der Neonazi-Szene angehören. In der FPÖ-Zentrale betonte man, die Postings auf Straches Seite laufend zu beobachten und “untragbare” Kommentare – also Gewalt und Hass betreffend – sofort zu löschen. Täglich würde ein Mitarbeiter-Stab bis zu 10.000 Meldungen, in Wahlkampfzeiten sogar mehr als 20.000, durchforsten.

Die FPÖ distanzierte sich von den Gewaltaufrufen gegen den Bundeskanzler. Gleichzeitig betonte Generalsekretär Herbert Kickl, dass man die Sorgfaltspflichten in sozialen Netzwerken wahr nehme und Hasspostings sofort gelöscht würden. Strache rief seine Fans auf Facebook abermals zur Sachlichkeit auf.

Kickl wünschte sich, dass medial auch entsprechendes Augenmerk auf jene Drohungen gelegt wird, mit denen FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache wiederholt konfrontiert sei. Von einem “Strache-Fan” könne man zudem erst dann sprechen, wenn die Urheberschaft der Postings eindeutig geklärt sei.

Strache selbst wies auf Facebook “ein weiteres Mal darauf hin, dass ich auf meiner Facebook-Seite keine Beschimpfungen, Drohungen und Gewaltaufrufe dulde”. Selbstverständlich gebe es etwa an der Arbeit der Bundesregierung viel zu kritisieren, “aber als Freiheitliche tun wir das auf einer sachlichen Ebene und nicht mit persönlichen Angriffen”. Wer Hass- und Gewaltpostings verbreitet, mache sich strafbar und diskreditiere zudem “unsere gesamte freiheitliche Gemeinschaft und hat auf dieser Seite nichts verloren”.

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler sieht die FPÖ hingegen mitverantwortlich für die jüngsten Hasspostings. “Diese Droh-Postings gegen den Bundeskanzler sind ja nur die Spitze des Eisbergs”, sagte er am Dienstag. Stimmungsmache und Hetze stünden dort auf der Tagesordnung.

“Die FPÖ trägt mit ihrer eigenen radikalen Sprache, ihrer Angstmache, ihren verhetzenden Aussagen und ihren Verschwörungstheorien maßgeblich dazu bei, dass in den sozialen Medien – und hier insbesondere bei Vertretern der rechten Szene – alle Dämme brechen”, meint Niedermühlbichler. Er ruft “Strache & Co” zu einer deutlichen Mäßigung auf, was den eigenen Sprachgebrauch und Attacken auf Andersdenkende angeht. “Und zwar nicht erst im Nachhinein, sondern vorbeugend”, so der SPÖ-Bundesgeschäftsführer.

“Wir freuen uns sehr, dass Alessandro De Marchi den Festwochen erhalten bleibt”, erklärten die Gesellschaftervertreterinnen, Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI), einhellig. Damit sei die “hohe künstlerische Qualität” des Festivals weiterhin gewährleistet. De Marchi stelle nicht nur aufgrund seines großen Könnens, sondern auch wegen seines internationalen Renommees eine “Bereicherung für Tirol” dar.

Der italienische Dirigent und Cembalist ist seit 2010 Künstlerischer Leiter der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. In den bisherigen sechs Jahren unter seiner Ägide erreichten die Festwochen eine Besucherauslastung von durchschnittlich mehr als 95 Prozent. Unter anderem reüssierte De Marchi in Innsbruck mit szenischen Produktionen wie Pergolesis “L’Olimpiade”, Provenzales “La Stellidaura vendicante”, Telemanns “Flavius Bertaridus” oder Porporas “Il Germanico”. Letztere Produktion wurde etwa als “Entdeckung des Jahres 2015” für den “International Opera Award” nominiert.

“Das erneute Vertrauen ehrt mich und erfüllt mich mit großer Freude”, betonte De Marchi: “Mit der Loyalität und Begeisterung des Publikums, dem Einsatz und den Fähigkeiten des gesamten Festwochen-Teams sowie der Unterstützung der Politik soll es jedes Jahr wieder ein wundervolles Festival geben, abwechslungsreich und spannend”. Dieses Jahr steht unter anderem die Weltpremiere von “Le nozze in sogno” des einstigen Innsbrucker Hofmusikers Pietro Antonio Cesti auf dem Programm. Auch im kommenden Jahr serviert der Künstlerische Leiter abermals eine “Rarität”: 2017 stehe nämlich Reinhard Keisers “Octavia” am Menüplan der Festwochen, hieß es.

Damit wird ein eigenes Haus für eine literarische Epoche errichtet, mit der vor allem das Ausland gerne Deutschlands Dichterwelt identifiziert. Die Bundesrepublik selbst tut sich mit der Romantik ungleich schwerer, weil damit auch oft reaktionäre Strömungen verbunden werden. Ob die Romantik nun den Schlüssel zur deutschen Seele liefert oder nicht: Sie war definitiv eine bedeutende Epoche und wichtig für das Selbstverständnis der “deutschen Kulturnation”, wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Montag bei der Zeremonie feststellte. Der Bund beteiligt sich deshalb am Museum, das bundesweit eine Lücke schließen soll, mit vier Millionen Euro. Genauso viel kommt vom Land Hessen.

Die Idee zum Bau hatte das Freie Deutsche Hochstift, das das Goethe-Haus und das dazugehörende Museum betreibt. Dorthin pilgern jährlich mehr als 100.000 Menschen, viele davon aus Asien. Die Forschungseinrichtung besitzt zugleich die weltweit größten Bestände von Romantikern, darunter Handschriften von Novalis über Bettine von Brentano bis zu Joseph von Eichendorff. Doch die meisten Kostbarkeiten liegen in Kellern. Als 2012 das angrenzende Areal frei wurde, bot sich für das Hochstift eine historische Chance, dies zu ändern.

Doch dann drehte das damals schwarz-grün regierte Frankfurter Stadtparlament aus Spargründen den Geldhahn zu. Das Hochstift ließ sich aber nicht entmutigen: In einer konzertierten Aktion wurden Spenden eingetrieben, darunter jeweils 1,5 Millionen Euro von der Deutschen Bank und der Grunelius-Stiftung. Frankfurt gab schließlich doch noch 1,8 Millionen dazu – inklusive Grundstück. “Die Anstrengungen haben sich gelohnt”, sagt Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD).

Das neue Museum wird nun nach einem Entwurf des Frankfurter Architekten Christoph Mäckler gebaut. Es will sich das europäische Romantikverständnis zum Inhalt machen. Mit enger Anbindung ans Goethe-Haus: Schließlich gelte Goethe weltweit selbst als der wichtigste deutsche Romantiker, meint dazu das Hochstift. Er habe in seinen jungen Frankfurter Jahren den romantischen Aufbruch des ausgehenden 18. Jahrhunderts mitinspiriert. Darin wurzle auch das moderne westlich-europäische Weltbild.

Später in Weimar stand der inzwischen etablierte Geheimrat und Dichterfürst vor allem für die literarische Klassik. Was würde also Frankfurts größter Sohn dazu sagen, dass neben seinem alten Wohnhaus nun ein Romantikmuseum einzieht? “Goethe würde sich freuen, auf seine spezielle Art”, scherzt Hessens Kunstminister Boris Rhein (CDU).

Ihre weiteren Vorrundenspiele bei ihrer zweiten EM-Endrundenteilnahme nach 2008 tragen die Österreicher am Samstag gegen Portugal und am Mittwoch nächster Woche gegen Island jeweils in Paris aus (letzteres im Vorort Saint Denis). Das Match von Gruppen-Favorit Portugal um Superstar Cristiano Ronaldo gegen die Isländer schließt am Dienstag ab 21.00 Uhr in Saint Etienne die erste Runde der EM-Gruppenphase ab.

Die wichtigste Nachricht vor dem ersten Antreten: Alle ÖFB-Akteure sind fit, auch einem Einsatz von Marc Janko dürfte nichts im Wege stehen. Janko wurde zuletzt von Muskelbeschwerden geplagt und konnte phasenweise nur individuell trainieren. Seine Torjäger-Qualitäten sind gerade gegen die Ungarn gefragt, die wohl auf eine Defensivtaktik setzen werden.

Dabei könnten der Mannschaft des deutschen Trainers Bernd Storck auch die äußeren Bedingungen zugutekommen. Für Dienstag ist in Bordeaux Regen angesagt – ein schwierig zu bespielender Platz hilft im Normalfall dem defensiv eingestellten Team.

Storck ist vor dem Auftaktmatch zu kurzfristigen Umstellungen gezwungen. Flügelspieler Gergö Lovrencsics verpasst die Begegnung wegen einer Knieverletzung. Sein Hintermann Tamas Kadar ist mit einer Knöchelblessur ebenfalls fraglich. Beide Spieler von Lech Posen hatten sich die Verletzungen am Sonntagabend im Training zugezogen, Lovrencsics bei einem Zusammenprall.

Lovrencsics hatte die EM-Generalprobe gegen Deutschland (0:2) auf dem linken Flügel bestritten. Anstelle des 27-Jährigen dürfte Storck gegen Österreich auf den ein Jahr jüngeren Krisztian Nemeth setzen, der in Katar bei Al-Gharafa spielt. “Bei Kadar bin ich zuversichtlich”, sagte Storck. “Es wird sich zeigen, ob er einsatzfähig ist.”

Eine Frau in einem Internet-Video zeigt nun auf anschauliche Art und Weise, wie man ohne großen Aufwand mehrere Klamotten in einen kleinen Koffer für das Handgepäck bekommt.

Gerade in der Urlaubszeit bestimmt für den ein oder anderen ein interessanter Leitfaden, der leicht anzuwenden ist:

VIDEO – So packen Sie Ihren Koffer!

Sie packt Kleidung für ganze 2 Wochen in dieses kleine Handgep…

Sie packt Kleidung für ganze 2 Wochen in dieses kleine Handgepäck! Dieser Trick ist simpel und gleichzeitig brilliant!

Posted by Unglaublich aber wahr on Dienstag, 7. Juni 2016

Am heutigen Dienstag kurz nach Mitternacht war ein 36-jähriger Oberländer seinem Wagen auf der Axamer Landesstraße von Kematen kommend in Richtung Süden unterwegs.

In Wiese überschlagen

Als er einen vor ihm fahrenden PKW überholte, geriet er über den linken Straßenrand hinaus und überschlug sich. In der Folge blieb das Fahrzeug schwer beschädigt in der Wiese liegen.

Der Lenker des Fahrzeugs wurde bei diesem Unfall im Fahrzeug eingeklemmt und musste von der Feuerwehr aus dem PKW geschnitten werden. Er wurde mit Verletzungen unbestimmten Grades in die Klinik nach Innsbruck eingeliefert.

Beim erstmals stattgefundenen sogenannten “Milchdialog” waren neben Politikern, Bauern, Milchverarbeitern und Agrar-Experten auch die Lebensmittelhändler eingeladen. Mit dabei waren auch die Chefeinkäufer von Rewe (Billa, Merkur, Penny), Spar, Hofer und Lidl. Der “Milchdialog soll künftig zweimal im Jahr stattfinden. Das nächste Mal wieder im Herbst.

Der SV-Rabatt würde einem durchschnittlichen Milchviehbetrieb rund 1.500 bis 2.000 Euro ersparen, sagte Rupprechter nach dem Milchgipfel bei einer Pressekonferenz in Wien. Der Bauernbund hatte zuvor einen derartigen Erlass gefordert. Scharfe Kritik übte die Arbeiterkammer an dem geplanten Sozialversicherungsrabatt für die Bauern. In den vergangenen Jahren seien durch Beitragsstützungen Rücklagen in der Bauern-Sozialversicherung “auf Kosten” der Steuerzahler” aufgebaut worden, kritisierte AK-Ökonomin Silvia Angelo in einer Aussendung.

Rupprechter betonte, dass es nicht “die eine Lösung für die Milchmarktsituation” gebe. Es brauche ein Zusammenspiel von regionalen, nationalen und europäischen Lösungsansätzen. Heimische Bauern erhalten für konventionell produzierte Milch derzeit um 30 Prozent weniger als noch vor zwei Jahren. Der Bio-Milchpreis blieb bisher relativ stabil.

Als weitere kurzfristige Maßnahmen für die Bauern kündigte der Landwirtschaftsminister eine “außerordentliche Stundungsmöglichkeit” für maximal zwei Raten bei Agrarinvestitionskrediten an. Dadurch würde es eine durchschnittliche Liquiditätserhöhung bei betroffenen Betrieben von rund 2.100 Euro geben. Außerdem werden die Bundesländer für Bergbauern im laufenden Jahr zusätzlich 8 Mio. Euro zur Verfügung stellen.

Als mittel- und längerfristige Maßnahmen gibt es im Rahmen der bereits beschlossenen EU-Agrarpolitik rund 100 Mio. Euro für österreichische Milchviehbetriebe, zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit bis zum Jahr 2020. Die Molkereien können außerdem 50 Mio. Euro an Förderungen für Investitionen und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit abholen. Als weitere Maßnahme kündigte Rupprechter an, dass die Agrarmarkt Austria heuer mehr Mittel für das Milchmarketing verwenden wird und das Bestbieterprinzip für Lebensmittel in der öffentlichen Verwaltung ausgebaut werden soll.

Auf europäischer Ebene fordert der Landwirtschaftsminister einen finanziellen Anreiz der EU für einen Milch-Lieferverzicht der Molkereien, um die Überproduktion einzudämmen. Ein nationaler Alleingang der österreichischen Milchverarbeiter mit einem Milchmengen-Begrenzungssystem sei nicht sinnvoll. Außerdem müsse es mit Russland “einen stärkerer Dialog” geben, um die Handelsbeziehungen wieder zu normalisieren.

Bauernbund-Chef Jakob Auer bezeichnete bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Rupprechter den “Milchdialog” im Parlament als “sehr spannende und objektive Diskussion”. Allen Teilnehmern sei die “dramatische Krise” der Milchwirtschaft bewusst gewesen. Auch die Lage der Schweinebauern sei aufgrund der Tiefpreise sehr schwierig und die Obst-, Gemüse- und Weinbetriebe seien im Mai hart von Frostschäden getroffen worden.

Der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), Helmut Petschar, wünscht sich von der Politik, dass die Maßnahmen nun “so schnell wie möglich umgesetzt” werden. Bei den aktuellen Milchpreisen seien die Bergbauern “auf Dauer nicht überlebensfähig”. “Wir brauchen Fairness entlang der Wertschöpfungskette”, sagte er in Richtung der Supermarktketten. Ein Chefeinkäufer einer Lebensmittelkette hatte beim “Milchdialog” offenbar einen Art Krisenfonds für die Milchbauern vorgeschlagen, der mit 1 Cent pro Liter Milch vom Handel dotiert werden könnte.

Die Vertreter der SPÖ, Grünen und IG Milch sowie Berg- und Kleinbauern bewerten den “Milchdialog” grundsätzlich als positiv, vermissten aber eine nachhaltige Langfrist-Perspektive für die österreichische Milchwirtschaft. “Die subventionierte Überproduktion an konventionell erzeugter Milch muss zurückgefahren werden”, so SPÖ-Agrarsprecher Erwin Preiner. Den Erlass der Sozialversicherungsbeiträge für ein Quartal bezeichnete der Grüne-Agrarsprecher Wolfgang Pirklhuber als “Not-Not-Maßnahme” und als “Almosen”. IG Milch und Kleinbauern hätten sich mehr Engagement für eine nationale Milch-Mengenbegrenzung gewünscht. Relativ unzufrieden mit dem Milchgipfel zeigte sich Team-Stronach-Agrarsprecher Leo Steinbichler: Das Landwirtschaftsministerium, die Landwirtschaftskammer, der Bauernbund und Experten würden ihre Schuld an der Milchkrise verschleiern.