von apa 31.05.2016 10:32 Uhr

Regierung will auf Notverordnung vorbereitet sein

Der von der Regierung ausgegebene Richtwert von höchstens 37.500 Asylanträgen heuer ist zwar noch nicht erreicht, dennoch starten nun die Vorbereitungen für die entsprechende Notverordnung. Man habe sich ab sofort damit auseinanderzusetzen, erklärte Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) am Dienstag nach dem Ministerrat. Bisher habe es heuer 11.000 Asylanträge gegeben.

APA

Wann die Verordnung, mit der dann Asylanträge an der Grenze nicht mehr angenommen werden müssten, in Kraft trete, hängt laut Kern von der Situation ab. Er verwies aber darauf, dass das Türkei-Abkommen wackle und man in den Sommermonaten mit steigenden Asylantragszahlen rechnen müsse. Man müsse jetzt beginnen, vorbereitet zu sein und nicht erst, wenn der Tag X da sei, pflichtete Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) bei.

Den von ihr festgelegten Richtwert an Asylanträgen interpretiert die Regierung übrigens nun so, dass nur jene Fälle gezählt werden, die auch tatsächlich neu zu behandeln sind. Das heißt, es werden alle Dublin-Fälle, wo ein anderes Land für das Verfahren zuständig ist und die Person auch in diesen Staat gebracht werden könnte, abgezogen.

Ebenfalls nicht mitgerechnet werden nach Informationen der APA Fälle, die Familiennachzug betreffen. Schließlich werden noch die “nachgeborenen” Kinder abgezogen. Das sind jene Kinder, die erst nach dem Asylantrag der Eltern geboren werden.

So kommt man nun auf nur noch 11.000 Fälle, die für den Richtwert zählen. Insgesamt wurden heuer etwa 22.000 Anträge abgegeben. Würde man von diesem unbereinigten Wert ausgehen, wäre die von der Koalition festgelegte Zahl von 37.500 relativ rasch erreicht. Gemäß den eigenen Vorgaben müsste dann jene Notverordnung in Kraft gesetzt werden, mit der Asylanträge im Wesentlichen nur noch dann angenommen werden, wenn der Weg der Flüchtlinge nach Österreich nicht nachvollziehbar ist.

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