Redaktion UT24

24.03.2016

ISIS vernichten ist nicht genug

Die Meinung der großen und kleineren bürgerlichen Zeitungen Europas steht fest: ISIS muss mit allen Mitteln vernichtet werden. „Militärisch“, schreibt Toni Ebner in seinem Leitartikel vom 24. März 2016 in der „Dolomiten“. Mit „überlegener Feuerkraft“, schreibt „BILD“ schon einen Tag zuvor (den Ebner gelesen haben muss). Soweit so klar, und man möchte sagen: Endlich! Auf UT24 sagt der Presseklick schon seit Paris, dass nur einen Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer zu entsenden keine angemessene Antwort auf die arabische Gefahr ist.

Die bevorstehende große Umwälzung im Westen wirft ihre Zeichen längst schon an die Wand.

Ein Kommentar von Georg Dekas

Vernichten ist notwendig, aber nicht hinreichend

Gestern, am 23. März 2016, haben zwei weitere Titel Aufmerksamkeit erregt. In unserem Österreich hat der Herausgeber Wolfgang Fellner öffentlich gefordert, über ein Verbot des Islam in der Republik nachzudenken. Am selben Tag titelt der nationalkonservative „Il Giornale“ aus Mailand auf seiner Online-Ausgabe: „Via l’Islam da casa nostra“ („Raus mit dem Islam aus unserem Haus“). Diese beiden Stimmen verweisen auf die Werte-Ebene hinter den Ereignissen in der physikalischen Welt. Was diese Stimmen sagen wollen ist: Schluss damit, jeden beliebigen Wert als gleichberechtigt mit anderen Werten hochleben zu lassen.

Unsere Werte unter Druck

Es ist offenkundig, dass die technischen und kulturellen Erfindungen des Westens eine globalisierte Welt geschaffen haben, welche die  bürgerlichen und (reformierten) christlichen Werte aus der Zeit der Aufklärung stark unter Druck setzt. Diese aber sind die Verfassungsgrundlage der westlichen, demokratisch verfassten Staaten. Der Islam ist nur eine der ganz realen Bedrohungen. Afrikas verlorene Menschen eine weitere. Die anonyme Finanzwirtschaft noch eine. Die größte Gefahr jedoch ist eine hausgemachte. Der Westen und seine ursprünglichen Werte drohen an der gottlosen Lustgesellschaft zugrunde zu gehen, die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges von Amerika aus die Welt überschwemmt. Noch wird das alles erlaubende Lustprinzip überall angebetet und geduldet. Die Folgen sind zerrissene Familien, neue Armut, zerstörte Leiber und Seelen, Selbstmörder, Terroristen in eigener Sache, eine verheerende Korruption, Mißwirtschaft und die unumschränkte Macht des „Großen Bruders“. Es herrschen gewissenlose Karrieristen, Geldhaie, schönfärberische Redner. In dieses faule Loch greift der ISIS hinein, und er hat leichtes Spiel. Wer immer sich diesen krankhaften, die Menschen unglücklich machenden Auswüchsen widersetzt, wird ins Rechtsaußen-Eck gestellt.

Schrankenlose Lust, bindungsloses Ich

Um all das klar zu machen, müssen wir einen Augenblick wegschauen von den Mörderbanden in Paris und Brüssel und unseren Blick auf die vielen Amok-Verbrecher weißer Hautfarbe richten. Ein deutscher Selbsmord-Pilot reißt seine Maschine mit hunderten Menschen in den Abgrund. Ein Norweger bombt Oslo und richtet 79 junge Leute in einem nahen Ferienlager hin. Ganz allein, mit Schnellfeuerwaffe. Die Massaker von weißen Halbwüchsigen an Schulen in den Vereinigten Staaten zählt man schon nicht mehr. Das soll keine Gegenrechnung sein, sondern ein unmissverständlicher Beweis dafür, dass ein schrankenloser, von allen sozialen und althergebrachten Bindungen freigestellte Ich-Kult der Nährboden ist, auf dem alle diese letztlich individuellen Gewaltverbrechen überall auf der Welt gedeihen. In wessen Namen und wo oder von wem sie verübt werden, ist zweitrangig und darf den Blick auf den Kern der Sache nicht trüben.

Wiedergeburt der selbstbestimmten Freiheit

Wenn Europa, ja, und gerade auch die langjährige, so tief abgesackte Leitmacht des Westens, die Vereinigten Staaten von Amerika, je zur Vernunft und zum Überlebenswillen zurükfinden wollen, dann müssen sie den inneren und äußeren Feinden polizeilich und militärisch hart entgegentreten, selbst aber auf jeden Imperialismus im Zeichen der Raffgier verzichten. Dann Grenzen aufzeigen, Verbrechen viel härter ahnden, die selbstbestimmte und eigenverantwortliche Freiheit, den Wert der Arbeit und des Eigentums, die begrenzte Solidargemeinschaft schützen,  das ausufernde Lust- und Sozialparadies ungeachtet der Hautfarbe und Herkunft ihrer Nutznießer kräftig stutzen, das wehrhafte Christentum wieder einführen.  Alles zusammen bedeutet nichts weniger als die Wiedergeburt der Freiheit und die Wiedergeburt des Volkes. Die „einfachen“ Menschen spüren das intuitiv und wählen, wo die Demokratie noch gilt, ganz klar in diese Richtung: Nach rechts. Sie müssen aufpassen. Nicht jeder, der dort auf ihre Stimmen wartet, meint es ehrlich. Schlimmer, viel schlimmer als solche vereinzelten Schlaumeier aber sind die  herrschende Eliten des Geldes und der Macht. Sie tun den Willen des Volkes als „Rechtspopulismus“ oder als blinde Wut „verängstiger“ Versager ab. Sie verkennen und unterschätzen den Lebenswillen der in Europa Beheimateten, während sie den globalen Zuzug mit der Berufung auf den Überlebenswillen der Neuankömmlinge rechtfertigen und fördern. Das geht nicht. Die bevorstehende große Umwälzung im Westen wirft ihre Zeichen längst schon an die Wand.

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