von ts 30.07.2015 15:56 Uhr

Buchvorstellung: „Burgen, Schlösser und Ansitze in Eppan“

Vor wenigen Tagen wurde das Buch „Burgen, Schlösser und Ansitze in Eppan“ des Lokalhistorikers Bruno Mahlknecht vorgestellt. Ausführlich beschreibt der Verfasser die Gebäude; wann sie entstanden sind, wer sie erbaut und bewohnt hat. UT24 hat mit dem Autor gesprochen.
v.l.n.r.: P. von Hellberg (Obmann des Heimatpflegeverein Eppan), S. Mahlknecht-Ebner (Eppaner Gemeindereferentin für Kultur), Bruno Mahlknecht (Autor), P. von Hohenbühel (Präsident des Südtiroler Burgeninstituts).

Bruno Mahlknecht erweist sich als Kenner der Geschichte der verschiedenen Adelsfamilien, die diese Schlösser und Adelssitze errichtet und bewohnt haben. Auch der Nicht-Einheimische findet da manch interessante Zusatzinformation.

Sehr interessant auch die einleitende Darstellung der Geschichte der längst erloschenen Grafen von Eppan. Sie bietet dem Leser ein abgerundetes Gesamtbild dieser dem Namen nach zwar sehr vielen, im Detail aber nur dem Historiker bekannten, mittelalterlichen Adelsfamilie.

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UT24: Herr Mahlknecht, Sie sind als Autor mehrerer lokalhistorischer Bücher bekannt. Wie kamen Sie dazu?

Bruno Mahlknecht: Ich habe mich schon früh für geschichtliche Themen, auch lokalhistorische, interessiert. Das eine und andere Thema, das mich interessierte, habe ich dann weiter vertieft und ausgearbeitet und als Aufsatz da oder dort veröffentlicht. Im Laufe der Jahre habe ich so in Zeitungen und Zeitschriften mehrere hundert solcher heimatkundlicher oder lokalhistorischer Aufsätze veröffentlicht. Der Schritt zum Verfassen von Büchern mit solchem Inhalt war dann nicht weit.

UT24: Sie sind kein Eppaner – was hat Sie bewegt, über die Eppaner Burgen zu schreiben?

Mahlknecht: Ganz einfach – Ich kam ganz jung nach Eppan und war dort zehn Jahre lang als Lehrer tätig. Ãœber das Fach „Heimatkunde“ kam ich so mit der örtlichen Geschichte in Berührung, und sie hat mich schon bald sehr interessiert. Aufgrund meiner Veröffentlichungen fiel ich den Verantwortlichen des damaligen Verkehrsamtes Eppan auf. 1978 beauftragten sie mich, ein Buch über die Burgen, Schlösser und Ansitze in Eppan zu schreiben. Es erschien 1980. Es war eher einfach gehalten, auch weil das so gewünscht wurde. Das Buch ist längst vergriffen. Ich habe es dann durch weitere eingehende Forschungen, vor allem in Archiven, stark vermehrt und praktisch ganz neu geschrieben, und dieses Buch ist nun 2015 unter demselben Titel erschienen, unterscheidet sich vom ersten aber stark. Dieses Buch ist viel umfangreicher und hat mit der ersten Auflage nicht mehr viel gemeinsam.

UT24: In diesem Buch schreiben Sie ausführlich über die Grafen von Eppan. Was hat Sie an diesen fasziniert?

Mahlknecht: Die Grafen von Eppan waren im 12. und 13. Jahrhundert das beherrschende Geschlecht in Eppan. Sie erbauten mehrere Burgen (Hocheppan, Festenstein, Boimont, Altenburg, Gruonsberg, Warth). Sie waren angesehen und mächtig, hatten aber das Unglück, die Grafen von Tirol als Gegner zu haben, die schließlich gar zu Feinden wurden. Sie unterlagen diesen schließlich und starben dann 1273 aus. Fast der gesamte Besitz der Eppaner ging auf die Tiroler über. Die Grafen von Eppan waren zuerst kinderreich und teilten sich in mehrere Linien. Dann aber gab es nur mehr Töchter und starb die Familie damit aus. Der letzte männliche Eppaner war Graf Egno, Bischof von Trient. Ich habe mich bemüht, die Geschicke dieser Familie möglichst klar und überschaubar darzustellen. Das war eine große Arbeit, die mich aber auch sehr gefreut hat. Ich bin überzeugt, dass viele, die dieses Buch kaufen, die Geschichte und Geschicke dieser hochmittelalterlichen Adelsfamilie mit großem Interesse lesen werden. Aber auch die Geschichte der vielen Adelssitze (insgesamt rund 70) und der diese bewohnenden Adelsfamilien ist oft sehr interessant und lesenswert.

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