von kmu 17.07.2015 15:01 Uhr

Auf Gewitterjagd durch’s Wochenende

Dieses Wochenende naht wieder ein großes Unwetter über ganz Tirol. Aus diesem Grund hat UT24 die Stormhunters-Austria kontaktiert.
© Stormhunters-Austria

Die Stormhunters-Austria sind, wie der Name schon verrät „Sturmjäger“. Das heißt, sie verfolgen und jagen Stürme mit einem Auto, um wissenschaftliche Fakten zu sammeln und um atemberaubende Fotos zu schießen.

Am Wochenende soll es wieder soweit sein: Eine Gewitterfront türmt sich über Tirol auf. Experten erwarten starke Regengüsse und Windböen. Die perfekte Gelegenheit für den Obmann des Vereins der Stromhunters-Austria Hans-Jürgen Pross einer schönen Gewitterzelle aufzulauern.

Beeindruckende Wolkenkonstruktionen

Beeindruckende Wolkenkonstruktionen

Hans-Jürgen Pross erklärt, wie er auf die Idee gekommen ist, diesen Verein zu gründen: „Bei mir war immer schon eine gewisse Leidenschaft für das Wetter vorhanden. Ich beobachte schon von klein auf diverse Wetterphänomene. Im Laufe der Zeit wurde das ganze dann intensiver und ich spezialisierte mich mehr auf Extremwetter. Es war somit auch nur eine Frage der Zeit, bis ich aktiv Gewitterzellen hinterherzufahren beginne.“

Sein Wissen hat er sich großteils selbst angeeignet. Er verbrachte viel Zeit damit, sich im Internet über alle möglichen meteorologischen Phänomene zu informieren. Dabei erkannte er, wie wenig die allgemeine Bevölkerung eigentlich über das Wetter und dessen Gefahren weiß. Das war wahrscheinlich die Geburtsstunde der Idee zum Verein der Stormhunters-Austria. Er und zwei seiner Kollegen machten es sich zur Aufgabe die Bevölkerung aufzuklären und mehr über Wetterextreme und deren einhergehenden Gefahren in Erfahrung zu bringen.

Sobald auf einer Wetterkarte eine gefährliche Wetterlage oder ein Unwetter angekündigt wird, bilden die Stormhunters Teams und fahren dem Gewitter hinterher. Dabei fahren sie nicht direkt in den Kern der Gewitterzelle, da man von dort aus wegen Wind und Wetter nicht viel zu sehen bekommt. Die Stormhunters versuchen dem Gewitter stets ein paar Kilometer voraus zu sein. Zum einen ins es dort weniger gefährlich, zum anderen bekommt man von dort aus die besten Bilder. Die Wolkenkonstruktionen sehen von vorne am beeindruckendsten aus. Wenn man Glück hat, kann man auch einen Blick auf einen Tornado erhaschen.

mann_auto_unwetter_gewitter_sturm_fotographieren

Normalerweise sei ihre Arbeit nicht gefährlich, meint Pross. Es kann aber auch vorkommen, dass man sich verkalkuliert und das Unwetter “einen voll erwischt“.

Ein einen dieser “Unfälle” erinnert der Obmann noch ganz genau. Es war der 22. August 2009:

Ich geriet auf der südsteirischen Weinstraße in einen massiven Downburst. Rund 15 Minuten war ich gewaltigen Orkanspitzen ausgeliefert. Sie betrugen teilweise über 200 Stundenkilometer. Ich wusste nicht wo Schutz suchen. Äste und alles mögliche haben mein Auto getroffen. Am Ende war ich selbst als Stormhunter mehr als froh, dass ganze überstanden zu haben.

Bei den Aufräumarbeiten habe der Wetterjäger aber fleißig mitgeholfen.

So sahen die Schäden nach einem wilden Unwetter aus.

So sahen die Schäden nach einem wilden Unwetter aus.

Wer sich ein genaueres Bild seiner Arbeit machen will, kann sich die US-amerikanischen Filme Stormchasers oder Storm-Hunters ansehen. Pross bezeichnet sie zwar als etwas überdramatisch, aber im Grunde zeigen sie auch realistische Situationen.

Wer sich von dem Verein angesprochen fühlt oder nach gleichgesinnten Wetterfanatikern sucht, kann sich auf der Website der Stormhunters-Austria anmelden.

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