von apa 27.02.2015 09:38 Uhr

Nicht einmal ein Drittel Frauen im Nationalrat

Nicht einmal ein Drittel der Nationalratsabgeordneten sind Frauen, aktuell sind es nur 30,6 Prozent. Auch auf den anderen politischen Ebenen kann von einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis keine Rede sein, das geht aus einer Aufstellung des Instituts für Parlamentarismus des früheren ÖVP-Klubdirektors Werner Zögernitz hervor.
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Von den derzeit 183 Nationalratsabgeordneten sind 56 weiblich (30,6 Prozent), dieser Anteil hat sich gegenüber dem Vorjahr (32,2 Prozent) sogar noch verringert. Zu Beginn der Gesetzgebungsperiode im Oktober 2013 gehörten dem Nationalrat 61 Frauen an. Der Frauenanteil im österreichischen Nationalrat liegt aber immerhin über dem EU-Durchschnitt, der 28 Prozent beträgt. Im Bundesrat liegt der Frauenanteil unter 30 Prozent, von den 61 Mandataren sind 18 weiblich (29 Prozent). Von den 14 Bundesregierungsmitgliedern sind vier Frauen (28,6 Prozent), SPÖ und ÖVP stellen je zwei. Inklusive Staatssekretäre beläuft sich der Frauenanteil auf 31,3 Prozent.

Der Anteil von Frauen im EU-Parlament beträgt rund 37 Prozent, 276 Mandatare sind Frauen. Der Prozentsatz der in Österreich gewählten EU-Mandatarinnen ist durch die Wahl im Vorjahr von 31,6 auf 44,4 Prozent gestiegen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Zahl der gewählten Frauen von sechs auf acht gestiegen ist, andererseits darauf, dass die Zahl der Österreicher im EU-Parlament von 19 auf 18 reduziert wurde.

Weiterhin gibt es momentan keine Landeshauptfrau in Österreich. Durch die Vorarlberger Landtagswahl hat sich die Zahl der weiblichen Landtagsmitglieder leicht erhöht, allerdings wurde die Landtagspräsidentin von einem Mann abgelöst. Insgesamt gibt es 448 Landtagsabgeordnete, 144 davon sind weiblich (32,1 Prozent). Das Präsidentenamt hat nur noch in Salzburg eine Frau (von der ÖVP) inne. Den höchsten Frauenanteil im Landtag weisen Oberösterreich (44,6 Prozent) und Salzburg (41,7 Prozent) auf, den niedrigsten das Burgenland (19,4 Prozent) sowie Niederösterreich (21,4 Prozent) und Kärnten (22,2 Prozent). Die meisten der 144 Landtagsmandatarinnen stellt die SPÖ (55), die wenigsten die Freiheitlichen (zwölf).

Die Zahl der Landesregierungsmitglieder beläuft sich ohne die vier nicht amtsführenden Stadträte in Wien auf 72. Aufgrund einer Rochade in der Steiermark ist die Zahl der Frauen hier von 25 auf 24 zurückgegangen, der Anteil beträgt nun ein Drittel. Die meisten weiblichen Landesregierungsmitglieder stellt mit zehn die SPÖ.

Am geringsten ist der Frauenanteil auf der kommunalen Ebene. Nur 5,95 Prozent der 2.354 Gemeinden werden von einer Bürgermeisterin geführt. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das eine geringe Steigerung, international gesehen ist der Wert aber bescheiden. Der EU-Durchschnitt beträgt 14 Prozent und den höchsten Wert weist Schweden mit 31 Prozent auf. Weniger Bürgermeisterinnen als in Österreich gibt es nur noch in Zypern (0 Prozent), in Griechenland (2 Prozent), in Rumänien (4 Prozent) und in Slowenien (5 Prozent).

Der überwiegende Teil der Ortschefinnen ist in kleineren Gemeinden zu finden. Nur eine Landeshauptstadt, Innsbruck, wird von einer Frau geführt. Den höchsten Anteil an Bürgermeisterinnen hat Niederösterreich mit 8,4 Prozent, den geringsten Salzburg mit 1,7 Prozent.

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